Wenn man etwas neu und richtig machen will, dann ist der Aufwand in der Vorbereitung oft genug mehr als nur immens. Doch Analysen zur Wärmeentwicklung auf und der Kühlperformance von Motherboards sollen ja eines unserer Alleinstellungsmerkmale für die kommenden Reviews werden. Wie sowas dann schon mal das Wochenende crashen kann, das zeige ich Euch heute.
Um so etwas reproduzierbar und verlässlich messen zu können, braucht man zunächst mal den passenden Unterbau. Da ich sowieso mit dem X299 Aorus Master anfangen wollte, habe ich es gleich zur Ideen- und Lösungsfindung mit eingebaut. Allerdings darf ich schon mal vorab spoilern, dass ich es im fliegenden Aufbau vorab auf seine Eignung getestet habe, denn mit einer Kühlkatastrophe in ein neues Projekt zu starten, wäre dann schon reichlich unzweckmäßig.
Um das alles realisieren zu können, habe ich einen der Benchtable modifiziert, am Boden mal eine größere und passende Öffnung aus dem dicken Acryl gesägt und mit stabilen 90°-Winkeln das Ganze auch optional aufstellbar gemacht. Denn da man IR-Messungen mit der Wärmebildkamera immer möglichst lotrecht machen muss, ist es natürlich einfacher, den Bock einfach mal hochkant hinzustellen, anstatt mit der Kamera einen auf Maulwurf zu machen und den Messakt liegend von unten zu vollziehen. Uncool und schlecht für den Rücken ist das außerdem.
Die seit Jahren verlässliche Optris PI640 sitzt auf einem festen Stativ und nutzt hier die Normaloptik, die mir einen guten Kompromiss aus Sichtfeld und Entfernung bietet. Die anschließende Kalibrierung ist ein Klacks, denn ich nutze die gleichen Lacke für die Leiterplatten und die metallischen Oberflächen (z.B. für die Heatpipes) wie auch bei den Grafikkarten. Und da nehme ich Euch jetzt auch einfach mal direkt mit ins Labor, denn so lästig YouTube auch manchmal sein mag, einen Bewegtauftritt von der Sonntagsmesse (Worstpielkasse, ich weiß) bekommt Ihr sonst nirgends:
Doch die Rückseite ist ja nur die halbe Miete, denn wer kann schon so einfach durch Handauflegen prüfen, ob die beworbenen Heatpipes auch wirklich funktionieren? Dazu drehe ich die obere Montageplatte des Benchtable einfach wieder um und lege das Dickschiff wieder horizontal auf. Umbau. Das dauert noch nicht einmal 2 Minuten, fertig!
Die Rückseite geht, der VRM-Kühler samt Heatpipe kommt. Und ich war wirklich gespannt, ob diese Heatpipe nicht nur eine optische Spielerei ist (wie leider schon öfters gesehen), sondern ob das Dingens auch das tut, wofür man sich den Namen ausgedacht hat. Wie gut das im konkreten Fall aussieht und wie ich dabei erneut meine Ohren strapazieren (chillern) musste, das seht Ihr im nächsten Video:
So, und jetzt sage mal noch jemand, ein Satz guter, geschlossener Kopfhörer wäre eine sinnlose Fehlinvestition. Das Kühl-Ding keucht und rumpelt wie ein alter russischer Kühlschrank aus den 1970ern. Aber er funktioniert und genau das ist die Hauptsache. Abgeknickte Ohren wären dann nur ein zu akzeptierender Kollateralschaden.
Das Wochenende habe ich allein in diesen Aufbau investiert, aber sei es drum. Damit bin ich für alle kommenden Tests gut aufgestellt und die Audio-Checks mit den ganzen Spannungen hatten wir ja eh schon ausgetüftelt. Dann fehlen jetzt nur noch der neue Benchtable für die Leistungsaufnahme, die SSDs und die passende Benchmark-Software. Doch auch da werde ich mir noch Mühe geben. Das ist es mir einfach wert. 🙂
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