Frage bin nun verwirrt, bitte um Aufklärung

RCE_KH

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Jan 8, 2023
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Hi Zusammen

habe derzeit einen 13900K mit der Corsair H150i Elite LCD Capellix in Nutzung. Da die Kühlleistung mir hiermit nicht wirklich genügt, suche ich nach Alternativen bzw. Verbesserungen.
Nachdem Lesen verschiedenster Herstellerseiten, Foren usw., sowie Kontaktaufnahme mit einigen Hersteller-Supports von Wasserkühlungen bin ich nicht nur nicht klüger geworden, sondern einige grundsätzliche Fragen stellen sich mir nun. Daher hoffe ich hier von euch entsprechend aufgeklärt zu werden.


Beim herumforschen nach Verbesserungen, fand ich folgende Möglichkeiten :
  1. eine AiO von einem anderem Hersteller
  2. Austausch des Radiators gegen einen Kupfer-Radiator.
  3. Einbau eines zweiten 360er Aluminium-Radiators
  4. Einbau eines zweiten 360er Kupfer-Radiators
  5. Austausch des Radiators gegen einen 360er Kupfer-Radiator und zusätzlich ein zweiter 360er Kupfer-Radiator
  6. Austausch der AiO gegen eine Customized-Wasserkühlung

Bezüglich 1. fand ich nun auf einigen Internetseiten dass die Asus AiO bessere Kühlleistungen hätte. Wenn es dem so ist dann besser die "ROG RYUO III" mit der neueren Pumpe der 8. Gen oder die "ROG RYUJIN II" mit der Vorgängerpumpe, jedoch mit besseren Beschreibung nehmen ? (Asus wurde zu dieser Frage nicht kontaktiert). Von entsprechenden anderer Hersteller-Support, kam die Meldung dass der Austausch der AiO keine spürbare Verbesserung bringen würde oder es wurde zu dem Thema geschwiegen. Oder habt ihr hierzu andere Empfehlungen gemäß praktischer Erfahrung ?

Zu 2. bekam ich von den angefragten Hersteller-Supports die Info, dass dies keine Verbesserung bringen würde. Hier bin ich verwirrt, dass es ja von der Hersteller und auch in verschiedenen Foren immer vorgebetet wird, dass Kupfer besser als Alu wäre. Hier dann auch häufiger, dass durch diverse Veränderungen deren neue Type / Version wegen den verschiedenen Gründen besser wäre als die alte Version / Type.
Ist nun die bessere Eigenschaft von Kupfer als Aluminium nur gemäß Theoriewerte ?

Für den Punkt 3. bekam ich nun die Aussage, dass dies maximal 1 - 2 Kelvin an Verbesserungen bringen würde. Hier würde auch 4. im Vergleich zu 3. keine Verbesserung bringen. Immer wieder fand ich Aussagen, dass mehr Radiatorfläche einen entsprechenden Vorteil bringen würde. Nun den Hersteller-Supports die Aussage dass dies kaum oder keine Verbesserung bringen würde. Interessanterweise hat ein Support von einem reinem Wasserkühlungshersteller mir geschrieben, dass Wasserkühlungen sogar keine Verbesserungen der Kühlleistung im Vergleich zu Luftkühlungen bringen würden. Dieser hat auch geschrieben gehabt dass ein zweiter Kupfer-Radiator nicht verwendet werden darf, da der erste aus Alu ist. Auf die Nachfrage, dass der Wasserblock der AiO ja auch aus Kupfer besteht und somit ein Materialmix bereits von Beginn an besteht, lies dieser Support-Mitarbeiter dann unbeantwortet.
Was ist hier nun wirklich Sache ?

Nach den Antworten die ich zu 2., 3., und 4. bekam kann ich mir dann ja auch 5. sparen.

Auch bezüglich zu 6. bekam ich von Hersteller-Support die Aussage, dass dies nicht wirklich eine Verbesserung der Kühlleistung bringen würde. Eine Customized - Wasserkühlung wäre mehr zur optischen Aufwertung.
Also ist hier das ganze Anpreisen auf den verschiedenen Herstellerseiten nur "Geschwätz" ? All diese verschiedene Wasserblöcke, Pumpen etc. jeweils nur nach optischen Aspekt zu betrachten und bezüglich Kühlleistung alle entsprechend ähnlich ?



Was könnt ihr hierzu mit praktischen Erfahrungen und unabhängig als tatsächlichen Informationen mir geben ?


Aktuell habe ich die AiO in einem Gehäuse ASUS GT502 oben eingebaut. Hier dann mit 2x 3x 15mm-Lüfter eine Push-Pull realisiert. Zusätzlich sind an der Seite und Unten jeweils drei Lüfter ansaugend eingebaut. Hinten noch ein Lüfter ausblasend.
Für die entsprechende Erweiterung steht ein Gehäuse LianLi O11 XL bereits bereit, da dieses doch etwas größer ist und dadurch mehr Möglichkeiten bietet.
Wie ihr an den zwei Gehäusen-Typen merken könnt, möchte ich schon ein Gehäuse mit Front- und Seiten-Fenster. Auch wenn entsprechende Mesh-Lösungen angeblich deutlich bessere Kühlung geben würden.


Im Voraus danke für eure Informationen.
Beste Grüße
RCE_KH
 
Kupfer statt Alu bringt nix spürbares.
 
Willkommen RCE_KH

Da ich schon viel mit Lüftung- und Gebäudetechnik zu tun hatte, gehe ich das Thema gerne etwas wissenschaftlich an. Erst mal muss man den ganzen Weg betrachte, den die Wärme von der CPU/GPU bis aus dem Gehäuse machen muss. Dann kann man anschauen, wo wie hohe Temperaturdifferenzen entstehen und wo man diese verkleinern kann.

Ein Grosse Teil der Temperaturdifferenz entsteht schon in der CPU selbst. Silizium, Lot und Heatspreader verursachen gerne mal 20 bis 50 Grad Temperaturdifferenz. In diesem Bereich kann man ausser Köpfen der CPU wenig verändern. man kann aber mit Untervolting und senken des Powerlimits die CPU deutlich sparsamer machen.

Die Wärmeleitpaste verursacht je nach Dicke 3 bis 10 Grad Differenz. Da kann man mit einer guten Paste manchmal etwa 5 Grad einsparen.

Nun kommt der Kühler mit den Heatpipes oder die Wasserkühlung mit dem Wasserkreislauf die die Wärme zum Lamellenblock transportieren. Ob Heatpipes oder Wasserkreislauf mit genügendem Durchfluss, die Temperaturdifferenz ist da nicht mehr als 2 bis 4 Grad. Mit einer stärkeren Pumpe (Custom-Kühlung) lässt sich da nicht viel heraus holen, ausser wenn der Durchfluss wirklich zu klein ist. Das passiert aber vor allem, wenn die Kühlfinnen im CPU-Kühler verstopfen.

Der nächste Schritt ist die Wärmeabgabe des Lamellenblocks an die Luft. Bei einem kleinen Towerkühler oder einer 120er-AIO kann die Temperaturdifferenz zwischen Lamellenblock und Luft durchaus 10 bis 15 Grad sein. Bei grossen Towerkühlern oder einer 280er oder 360er-AIO sind es dann noch zwischen 5 und 10 Grad. Mit einer 420er oder mit zwei Radiatoren kann man dann vielleicht noch 3 bis 5 Grad heraus holen. Zwei Radiatoren und eine Custom-Kühlung machen eigentlich nur Sinn, wenn die GPU auch in den Kreislauf eingebunden ist. Die verursacht ja meist mehr Abwärme als die CPU.

Ob der Radiator aus Kupfer oder Alu ist, macht dabei keinen Unterschied. Kupfer leitet deutlich besser. Die Fläche ist aber so gross, dass auf dem Weg vom Wasser zur Radiatoroberfläche so oder so fast keine Temperaturdifferenz entsteht. Kupfer und Alu in einem Kreislauf mischen kommt nicht gut. Das kann das Material zersetzen.

Zuletzt muss die warme Luft noch aus dem Gehäuse. Bei einem Towerkühler hat man die ganze Wärme im Gehäuse und führt diese mit genügendem Luftdurchsatz ab. Meist entstehen da nochmals 2 bis 6 Grad Temperaturdifferenz, bei schlechter Belüftung auch mehr. Eine AIO hat da den Vorteil, dass man wählen kann, wo die Wärme abgegeben wird. Wenn man die einblasende Luft durch den Radiator führt, wird in deinem Fall die CPU optimal gekühlt. Die Wärme landet dann aber erst im Gehäuse. Dadurch wird die Grafikkarte und andere Komponenten etwas wärmer. Wenn man die AIO oben ausblasend montiert, bekommt sie bereits erwärmte Gehäuseluft. dann wird die CPU ein paar Grad wärmer und dafür ist es im Gehäuse kühler. Die Luftmenge, die man durch das Gehäuse befördern muss, bleibt immer gleich ob man nun einen Towerkühler oder eine AIO vorne oder oben hat. Es ist ja immer die selbe Wärme abzuführen.

Was heisst für dich, dass dir die Kühlleistung nicht genügt? Wenn die Differenz höher ist als man es erwarten könnte, läuft vielleicht irgendwo etwas nicht richtig. Dann muss man versuchen heraus zu finden, wo es klemmt? Welche Temperaturen hast du unter voller Last (HWinfo64)? Wie viel wird es kühler, wenn du das Gehäuse offen hast? Wie viel macht es aus, wenn du die Lüfter mit 40, 60, 80 oder 100% laufen lässt.

Push/Pull bringt meist nur etwa 10 % mehr Luftdurchsatz. Meist kann man auch einfach die vorhandenen Lüfter etwas schneller laufen lassen, wenn der Luftstrom wirklich nicht ausreicht.

So, nun noch schauen ob damit alle Fragen beantwortet sind.
1. 3. 4. 5. Nicht der Hersteller sondern die Konstruktion macht den Unterschied. vor allem wird es kühler, je grösser der Radiator oder Towerkühler ist. Deine 360er-AIO erreicht ähnliche Werte wie die grössten Towerkühler. Wenn du mehr heraus holen willst, braucht es einen 420er oder zwei Radiatoren. Ohne die GPU einzubinden bringt das aber eigentlich zu wenig.
2. weniger als ein Grad Differenz
6. Der Aufwand lohnt sich nur wenn die GPU auch gekühlt wird. Dann wird es aber recht teuer. Bei einer neuen Grafikkarte braucht es auch immer einen neuen Kühler. Dazu braucht eine Custom-Kühlung regelmässige Wartung. Auch bei einer AIO sollte man von zeit zu Zeit überprüfen, ob die Temperaturen noch passen. Es kann passieren, dass man auch da bereits nach zwei Jahren mal durchspühlen und Wasser nachfüllen muss.
 
Das einzig bissl brauchbare ist leider nur
Da die Kühlleistung mir hiermit nicht wirklich genügt, suche ich nach Alternativen bzw. Verbesserungen.
aber auch das sagt faktisch nichts aus.
Also bevor hier ganze Bibeln geschrieben werden, schreib wie heiß die CPU wirklich wird, am besten per HWinfo Screenshots und schreib auch dazu, auf welche Temperaturen du denn runter willst.
 
…alles unter Raumtemperatur führt jedenfalls zu recht hohen Kosten… ;)
 
Wie @ApolloX schon sagte und auf was @Martin Gut auch Bezug nimmt:
Wie hoch ist deine CPU-Temp nach min 10 Minuten [idle, gaming, vollast]?
Und wie hoch ist dann jeweils die Wassertemperatur?
Dann kann man gucken, oder entweder mehr Radiatorfläche benötigt wird (bei hoher Wassertemp)
oder aber ein Problem beim Wärmeübergang von der CPU zum Wasser existiert. Da kann es dann sein, dass der Kühler nicht richtig montiert ist, die Wärmeleitpaste suboptimal aufgetragen ist, der Heatspreader der CPU einfach doof ist, oder was auch immer.
Aber das würde das Problem schon mal ein wenig eingrenzen.

Ansonsten gilt was @Besterino sagt. Mit Kompressorkühlung wirds teuer :)
 
Zuletzt bearbeitet :
@Martin Gut vielen Dank für deinen sehr ausführlichen Post.

Leider macht bei mir speziell im Zusammenspiel mit ICUE von Corsair seit einem Update von HWInfo nur noch Probleme und bringt den Kühler zur Störung. Daher nun die Daten von Intel Extreme Tuning Utility.

Unter Volllast, welches ich nun mit CPU-Z erzeuge bekomme ich bei maximalen Kühlung (Pumpe und Lüfter) bei geschlossenem Gehäuse langsam hochsteigend auf die 100 Grad und dann auf die Thermal Throttling. Bei offenem Gehäuse steigt es im gleichen Zeitraum bis 97 Grad an. Bei entsprechend 60 % Lüftereinstellung kommen die 100 und TT dann entsprechend früher.

Wärmeleitpaste ist hauchdünn aufgetragen und über die Fläche verstrichen. Hier auch 5 verschiedene Wärmeleitpasten ausprobiert. Aber hier nicht wirklich ein Unterschied feststellen können. Selbst die billigste Artic MX-4 brachte eigentlich die gleiche Werte wie die Teuren.
Hier auch ergänzend erwähnt, dass ich den Prozessor und Kühler jeweils plan geschliffen und poliert habe. Ebenso habe ich den Standard-CPU-Halter gegen den Befestigungsrahmen von Thermalright ersetzt. Gemäß WLP-Abdruck habe ich eine recht gleichmäßige Verteilung über die Prozessoroberfläche.

Klar mit PowerLimit, neg. V-Offset oder gar niedrigerem Takt komme ich mit der Temperatur runter. Wenn ich z.B. nur den Core Voltage Offset auf -0,045 V einstelle, habe ich unter gleichen Bedingungen "Gehäuse geschlossen, Kühlung Max" dann den ungefähren Maximalwert von 93 Grad.
Meine Wunsch-Temperatur wären 85 Grad bei allen möglichen Einstellungen bis zum absoluten Prozessor-Maximum ;)
Aber dies ist nicht unbedingt das Ziel meiner Fragen hier.
Das Ziel meiner Fragen ist ja, was ich entsprechend tun kann die Kühlung zu verbessern.

Hier KühlMax - Einstellungen :

Screenshot 2023-04-09 112827_Volllast_KühlMax.png


Mit geöffnetem Gehäuse :
Screenshot 2023-04-09 113531_KühlMax_Gehäuse offen.png

Die Lüfter auf 60% eingestellt :
Screenshot 2023-04-09 115225_Lüfter60Prozent.png


Den V Core Offset auf -0,045 V eingestellt :
Screenshot 2023-04-09 120236_MitOffset.png
 
@RCE_KH kannst du die Wassertemperatur auslesen, oder ist in der AIO kein Temperatursensor vorhanden?
 
Wenn ich mir das so anschaue dürfte das Hauptproblem die 270 Watt Leistungsaufnahme und die Temperaturdifferenz in der CPU selbst sein. Bei so viel Abwärme und der Bauart dieser CPUs werden die zwangsläufig sehr warm.

Bei so viel Abwärme ist eine 360er-AIO schon grenzfällig. Eine 420er wenn möglich mit dickerem Radiator, zwei Radiatoren oder gleich ein grosser externer Radiator dürften da schon etwas bringen. Sonst kann eigentlich nur noch Köpfen der CPU (mit abschleifen des Heatspreaders oder Kühler direkt auf CPU) helfen. Da sind wir dann aber eher bei den chirurgischen Methoden und nicht mehr im Heimwerkerbereich.
 
Das VCore offset kannst du bis auf ca. -0,1V heruntersetzen, ein Powerlimit von PL1+2 220W wird auch nur wenig Leistung kosten und du kommst dann sicher auf um die 80°C tmax. Wenn das die H105i dann im CPUZ Stresstest nicht schafft (in CB R23 Dauerloop wird es dann noch heißer), musst du über eine andere Kühlung nachdenken. AIOs sind bei den dichtgepackten CPUs nur wenig besser als sehr gute Luftkühler, manchmal auch schlechter. Der Assassin III z.B. übertreibt nur wenig bei der maximal abgeführten Wärmeleistung, statt genannten 280W schafft er ca. 240W, das ist mehr als die meisten AIOs schaffen.
 
Zuletzt bearbeitet :
@Jean Luc Bizarre
leider hatte ich zwischenzeitlich den Raum gelüftet und nun nicht mehr die gleichen Bedingungen wie zuvor.

Leerlauf nach offenem Fenster :
Screenshot 2023-04-09 130017_Leerlauf_OffenesFenster.png

Vollast mit -0,045V Offset :
Screenshot 2023-04-09 130344_Vollast_MitOffset_nachOffenenmFenster.png

Vollast ohne Offset :
Screenshot 2023-04-09 130823_Vollast_NachoffenemFenster_Ohne Offset.png


Lieber gleich Flüssigstickstoff. Wenn dann richtig kühl. :rolleyes:
... soll ja nur die Kühlung verbessert werden und nicht irgendwelche Extreme erstellt werden ;)
So möchte ich auch nicht deswegen in den Südpol umziehen 😃


@Martin Gut
also wäre nach deinem letzten Post nach, doch ein 2. Alu-Radiator vermutlich hilfreich. Habe ich dich hiermit richtig verstanden ?

Bei meinem Skalpell ist die Klinge gebrochen, daher besser wenn wir nicht ins chirurgische übergehen sondern im handwerklichem bleiben ;)


@Tronado
wie zuvor gesagt geht es hauptschlich darum die Kühlung zu verbessern und weniger um eine maximale Temperatur durch Drosselung zu bekommen. Bei meinen Experimenten mit dem Offset, musste ich feststellen dass ich ca. maximal auf -0,080 V runternehmen kann um ihn stabil zu halten. Bei einem Offset von -0,100 V ist meine CPU dann teilweise mit Bluescreen schlafen gegangen.
Hatte auch mal zum Vergleich einen Alpenföhn Olymp auf dem 13900K drauf (mit entsprechendem LGA1700-Adapter), dieser entspricht ja ziemlich dem Assassin III. Damals wurden für diesen eine TDP von 340W angegeben. Dieser war bei mir etwas schlechter als die AiO, jedoch hiermit nicht allzuviel herumexperimentiert.
 
Wenn ich mir das so anschaue dürfte das Hauptproblem die 270 Watt Leistungsaufnahme und die Temperaturdifferenz in der CPU selbst sein. Bei so viel Abwärme und der Bauart dieser CPUs werden die zwangsläufig sehr warm.

Bei so viel Abwärme ist eine 360er-AIO schon grenzfällig. Eine 420er wenn möglich mit dickerem Radiator, zwei Radiatoren oder gleich ein grosser externer Radiator dürften da schon etwas bringen. Sonst kann eigentlich nur noch Köpfen der CPU (mit abschleifen des Heatspreaders oder Kühler direkt auf CPU) helfen. Da sind wir dann aber eher bei den chirurgischen Methoden und nicht mehr im Heimwerkerbereich.
Ohje, 270W bekommst bei langer Volllast über den bissl Heatspreader eh kaum weggekühlt, egal ob eine AIO oder drei MORAs. Das ist die Leistung eines kleinen Heim-Heizlüfters durch die Fläche ner Briefmarke geschickt.
 
Wenn ich das richtig lese, dann hat dein Wasser unter Vollast (und ohne Offset) eine Temp von 37°C?
Wie lang hast du das denn laufen lassen? ich würde so lang laufen lassen bis sich die Temp des Wassers nicht mehr ändert
37° wäre für ne AIO jetzt mal garnicht so schlecht, allerdings laufen deine Lüfter auch auf Volllast.

Unter der Prämisse, dass du das ausreichend lang laufen lassen hast mag, ich bezweifeln, dass ein zweiter Radi (Kupfer oder ALu ist dann auch egal, du hast ja eh schon einen fürchterlichen Materialmix verbaut) mega was bringen würde.
Es sollte die Wassertemperatur verbessern, je nach Position der Radiatoren zueinander würde ich auf 3-5K tippen. Wieviel dann deine CPU-Temp sinken wird, ist eine andere Geschichte. Wie hier schon erwähnt wurde, ist die Packdichte der CPU dass große Problem. Der Kühler bekommt die Hitze einfach nicht schnell genug vom Heatspreader in das Wasser transportiert.
Wenn die kleine Furzpumpe der AIO das mitmacht und sich das Ding unkomlipiziert erweitern lässt, würde ich trotz alledem einen weiteren Radi verbauen. Wenn du die gleiche Wassertemp mit weniger RPM erreichst, dann hast du zumindest etwas mehr Ruhe im Karton...
 
@Jean Luc Bizarre
das Material - Mix besteht ja bei fast allen AiO´s. Vielleicht ein paar Ausnahmen wie Alphacool nehmen ja fast alle Hersteller Alu-Radiatoren und Kupfer für die CPU-Wasserblöcke.

Naja unkompliziert ist relativ ;) Hierzu habe ich angedacht den Ausgangs-Schlauch zu durchschneiden und dort Schnellverbindungskupplungen einzubauen. Dann zwischen diese beiden Kupplungen, den zweiten Radiator anzuschließen. Natürlich das Ganze mit Alu-tauglicher Kühlflüssigkeit auffüllen.

Müsste dann noch einen Langzeit testmachen um zu sehen wie es ausschaut wenn sich die Wassertemperatur nicht mehr ändert. Bisher stieg diese eigentlich immer konstant an und hatte nie einen stabilen Wert erreicht.
 
Grundsätzlich muss man sich daran gewöhnen, dass Intel als auch AMD ihre CPUs so konzipieren, dass diese im Temperaturlimit laufen. 90°C sind normal und gewollt unter Volllast bzw. auf einzelnen Kernen. Unter Volllast > 250 Watt lässt sich das auch nicht mit Wasserkühlungen verbessern. Dafür ist die Wärmedichte viel zu hoch als dass sie schnell genug abgeführt werden könnte, durch den Heatspreader und weiter zur eigentlichen Wasserkühlung.

Möglichkeiten zum Eingriff:

- Undervolting
- Kompressorkühlung
- Powerlimit begrenzen

Die meisten stört dabei die Lüfterkurve, die eigentlich keine mehr sein kann. Am besten stellt man diese linear ein bis 90°C, so dass es einen selbst nicht stört. Und dann eben von 91°C bis 100°C linear auf 100% steigt.
 
  1. eine AiO von einem anderem Hersteller
Wird nicht groß besser performen.
  1. Austausch des Radiators gegen einen Kupfer-Radiator.
  2. Einbau eines zweiten 360er Aluminium-Radiators
  3. Einbau eines zweiten 360er Kupfer-Radiators
  4. Austausch des Radiators gegen einen 360er Kupfer-Radiator und zusätzlich ein zweiter 360er Kupfer-Radiator
Das ist alles praktisch der Umbau auf eine custom Wakü.
  1. Austausch der AiO gegen eine Customized-Wasserkühlung
Das kann in gewissem Rahmen bessere Temps bringen, ist aber in der Regel unverhältnismäßig teuer und aufwändig.
Trotzdem, ganz ehrlich, bevor du deine AiO aufschneidest, schmeiß das Ding im Ganzen auf Ebay (oder weg) und bau eine custom Wakü. Ist zwar unverhältnismäßig teuer, aber bevor du dir das mit der AiO-Erweiterung antust, mach es gleich richtig.
Was könnt ihr hierzu mit praktischen Erfahrungen und unabhängig als tatsächlichen Informationen mir geben ?
Der Schuldige ist deine CPU. Die 13000er sind allesamt Heizplatten und laufen gerne auf 100°C. Das ist halt so und da kann man nur mit einer Absenkung des Powerlimits, Undervolting oder, wenn man etwas irre ist (und ich empfehle es niemandem) direct die gegenwirken.
Auch wenn entsprechende Mesh-Lösungen angeblich deutlich bessere Kühlung geben würden.
Das ist kein angeblich, sondern wirklich so.
Ohje, 270W bekommst bei langer Volllast über den bissl Heatspreader eh kaum weggekühlt, egal ob eine AIO oder drei MORAs. Das ist die Leistung eines kleinen Heim-Heizlüfters durch die Fläche ner Briefmarke geschickt.
Die müssten eigentlich noch hinhauen. Üblich sind für 100°C eher Verbräuche im Bereich etwas über 300W, aber man kann auch Pech mit der CPU haben.
das Material - Mix besteht ja bei fast allen AiO´s. Vielleicht ein paar Ausnahmen wie Alphacool nehmen ja fast alle Hersteller Alu-Radiatoren und Kupfer für die CPU-Wasserblöcke.
Ja, und oft genug stirbt die AiO deshalb einen vorzeitigen Tod. Das ist Todesursache #1. #2 ist der fehlende Agb und damit Luft im Kreislauf und #3 eine Pumpe, die ohne Luft oder Verschmutzung trotzdem stirbt.
Naja unkompliziert ist relativ ;) Hierzu habe ich angedacht den Ausgangs-Schlauch zu durchschneiden und dort Schnellverbindungskupplungen einzubauen. Dann zwischen diese beiden Kupplungen, den zweiten Radiator anzuschließen. Natürlich das Ganze mit Alu-tauglicher Kühlflüssigkeit auffüllen.
Du wirst sehr viel fluchen, versprochen. Es ist die Hölle, eine Wakü ohne Agb aufzufüllen. Gerade die Pumpe einer AiO ist so schwach, dass man das so schon kaum entlüftet bekommt und dann kann man sie nicht mal ordentlich laufen lassen, weil sie sonst Luft zieht und das Spiel von vorne losgeht.
Müsste dann noch einen Langzeit testmachen um zu sehen wie es ausschaut wenn sich die Wassertemperatur nicht mehr ändert. Bisher stieg diese eigentlich immer konstant an und hatte nie einen stabilen Wert erreicht.
Nach einer halben bis vollen Stunde hat man üblicherweise die Sättigung erreicht. Dann tut sich nicht mehr wirklich was an den Temperaturen und das ist dann der Bereich, wo man aussagekräftige Messungen durchführen kann.
 
Ich sag mal so: bei Gaming läuft idR keine CPU ins Temp-Limit, sondern nur, wenn man sie wirklich mit besonderen Lasten ausreizt, also eben Rendern, fiese Berechnungen oder eben Benchmarks (im Prinzip oft ja auch nix anderes nur eben statt auf reale Ergebnisse auf bestimmte Lasten optimiert).

Daher wäre ich grundsätzlich tiefenentspannt, wenn die CPU bei Prime oder Cinebench & Co. ggf. drosselt, bei meinem Gaming Sessions aber nicht. Also lieber mal ein paar Tage HWinfo mitlaufen lassen und am Ende jeden Tages (oder bestimmten Vorgängen wie Rendern oder so) mal checken ob da was Unerwünschtes bei Throttling steht. Wenn nein: who cares wie warm die CPU läuft?
 
Jetzt wo ich die Wassertemperatur sehe, schätze ich das noch ein bisschen anders ein. Bei vielen geht die Wassertemperatur bei solchen CPs auf 40 bis 45 Grad. Das wäre auch nicht problematisch. Das Problem ist hier aber, dass die CPU auch bei mässig warmem Wasser bereits auf 100 Grad hoch klettert und zu drosseln beginnt. Ich schätze das auch so ein, dass man mit einem zweiten Radiator wenn es gut geht 2 bis 5 Grad heraus holt. 5 Grad tiefer würden mich aber eher wundern. Wasser 32 Grad ist bei der Abwärme kaum machbar, schon gar nicht im Sommer. Somit ist ein zweiter Radiator ein Tropfen auf den heissen Stein, aber keine Lösung des Problems. Es verschiebt lediglich den Punkt an dem die CPU drosselt ein wenig.

Wie viel man an der Kühlung auch verbessert, es reduziert die Differenz zwischen CPU-Kerntemperatur und Wassertemperatur nicht. Jetzt wird die CPU ja etwa 60 Grad wärmer als das Wasser. Wenn sie nicht drosseln würde, könnte die Differenz noch höher werden. Wenn man da etwas wirklich verändern will, muss man auch da ansetzen, wo die Wärmedifferenz entsteht. Aber ich wiederhole mich. Entweder weniger Strom verheizen oder CPU köpfen.

Wenn man im Alltag nicht stundenlang Videos rendert, sehe ich das auch nicht so problematisch. Die meisten Leute gamen ja kein Prime95 oder Passmark. ;)
 
das Material - Mix besteht ja bei fast allen AiO´s. Vielleicht ein paar Ausnahmen wie Alphacool nehmen ja fast alle Hersteller Alu-Radiatoren und Kupfer für die CPU-Wasserblöcke.
genau deshalb benutze ich keine AIOs :)

Da ich gerade deine AIO gegoogelt habe:
Wie @Sinusspass schon erwähnt hat, ist das Erweitern einer nicht zur Erweiterung gedachten AIO frustrierender als man meinen mag. Er hat ausreichend Gründe dafür genannt, die sind auch alle völlig valide. Auch ich würde dir von diesem Vorhaben abraten.

Ich würde das Bling-Ding verticken. Wenn es noch recht neu ist, dann solltest du dafür auch noch einen ordentlichen Thaler bekommen. Teuer genug war sie ja.
Und wenn du wirklich bei AIOs bleiben möchtest und auch eine halbwegs aktuelle und leistungsstarke Graka hast, dann hol dir eine Alphacool Eisbär (für CPU) und noch eine Alphacool Eiswolf (für GPU), verbinde die miteinander.
1. sie sind dafür gedacht worden, erweitert zu werden
2. du hast nur Kupfer im Kreislauf
3. du hast einen höheren Headroom und profitierst von der thermischen Trägheit. Belastest du nur einen der beiden Verbraucher stark, kann der Radiator, der eigentlich für den anderen Verbraucher gedacht war, einfach mitkühlen. z.B. Beim Gaming hilft der Radi für die CPU mit, die Graka schön kühl zu halten, denn die CPU ist beim Gaming meist überfordert.

Leider sind die Alphacool-Lösungen für die GPU mittlerweile recht teuer. Da muss man also abwägen ob sich das wirklich lohnt. Falls nicht, würde ich auf den Eiswolf verzichten, die Eisbär mit einem extra Radi koppeln und mich über eine geringere Lautstärke freuen.

Oder man sieht es pragmatisch wie @Besterino und pfeift halt drauf.
Trotz alledem würde ich dich nochmal um die Wassertemperaturen bei einem 'Langzeittest' unter Vollast bitten. Sicher ist sicher!
Bei einer AIO sollte 30 min wirklich reichen.
 
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