Hin- und hergerissen: Linearer Überlebenskampf in "The Last of Us Part 1" mit Bombast-Grafik und vielen Widersprüchen

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Als leidenschaftlicher Gamer und Fan postapokalyptischer Szenarien war ich von der Idee hinter „The Last of Us Part 1“ von Naughty Dog anfangs begeistert und habe das Spiel auch, wie meistens übrigens, selbst gekauft. Das schafft ein wenig Abstand und man urteilt vielleicht auch etwas anders, denn es war ja das eigene Geld (und das (den ganzen Artikel lesen...)
 
Das liegt daran, dass "wokeness" das Paradox und die Kritik daran meint, dass man zwar vorgibt Gerechtigkeit und Gleichheit erreichen zu wollen, aber die eigenen Ziele permament selbst widerlegt, wie eben auch im besprochenen Spiel, einerseits betont auf ethnische Ausgeglichenheit Wert gelegt wird, parallel dazu aber Gewalt verherrlicht, Frauen unterrepräsentiert sind und Männer stereotyp als das bösartige Geschlecht, nicht zuletzt wegen ihrer unrealisitischen Mehrzahl, herausgestellt werden.

Wenn ich als alter weißer Mann im Beruf finanziell benachteiligt werde, mir ständig irgendwelche Türken meine Traumwohnung wegschnappen, und mir meine Freundin dann einen Zahn ausschlägt, weil ich mich darüber beschwere, kannst Du deine These gerne nochmal vortragen.
 
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Gilt das alles nicht mehr?
 
Das liegt daran, dass "wokeness" das Paradox und die Kritik daran meint, dass man zwar vorgibt Gerechtigkeit und Gleichheit erreichen zu wollen, aber die eigenen Ziele permament selbst widerlegt, wie eben auch im besprochenen Spiel, einerseits betont auf ethnische Ausgeglichenheit Wert gelegt wird, parallel dazu aber Gewalt verherrlicht, Frauen unterrepräsentiert sind und Männer stereotyp als das bösartige Geschlecht, nicht zuletzt wegen ihrer unrealisitischen Mehrzahl, herausgestellt werden.
Ich werfe mal die steile These in den Raum, dass es ohne eine gewisse ehtische Entropie auch nicht funktionieren wird und die Kunst nun darin liegt, wo man Einschränkungen hinsichtlich einer vielversprechenden Erzählung, Story und der Komposition aller weiteren Erfordernisse für ein konsumierbares Spiel in Kauf zu nehmen bereit ist - eben auch mit der Gefahr, dass einem eine inkonsequente Umsetzung eines mutmaßlich als selbstgestecktes Ziel eines vollumfänglich ehtisch einwandfrei anvisiertes Endergebnis zur Last gelegt wird.

Die Erzählung einer Auseinandersetzung kommt nun mal schwer ohne gewissen Ungleichheiten (ehtische Entropie) aus, wenn es spannend sein soll. Auf der anderen Seite grenzt es an einer (böswilligen) Unterstellung, Frauen bewusst aus (negativen) Gründen bewusst unterrepräsentiert darzustellen, oder ob man gerne mehr Frauen in einem Spiel gesehen hätte und deshalb darauf zu sprechen kommt - ganz zu schweigen von aktuellen gesellschaftlichen Diskussionen bzgl. dem Wunsch nach mehr Inklusion etc. Vllt. sollte es dafür Regler im Spiel geben. Spätestens wenn es irgendwann den ersten Kontakt geben sollte (NASA gibt gefälligst mal Gas bei der Entwicklung des Warpantriebs), stünden wir wahrscheinlich wieder vor dem selben Problem.

Ich für meinen Teil möchte nicht jeder Ungleichheit eine Böswilligkeit unterstellen, auch wenn es nach gewisser steroetypischer Denke schnell dazu kommt. Nachweislich gibt es Benachteiligungen und selbst wenn nur der Verdacht besteht, finde ich es richtig und wichtig darüber zu sprechen. Kreuzzüge und Hexenjagten tragen, nach meinem Empfinden, aber leider auch nichts konstruktives dazu bei, als dass alt-eingessene Meinungen und Gewohnheiten nur noch verhärten.

Mehr Vertrauen und einen offenen Geist wagen. Wer nur so denkt, sieht nur noch Probleme. Wer garnicht denkt, sieht nicht das eigene problematische Verhalten. Die Lösung dürfte irgendwo in der Mitte des allgemeinen Konsens liegen.
 
Das liegt daran, dass "wokeness" das Paradox und die Kritik daran meint, dass man zwar vorgibt Gerechtigkeit und Gleichheit erreichen zu wollen, aber die eigenen Ziele permament selbst widerlegt, wie eben auch im besprochenen Spiel, einerseits betont auf ethnische Ausgeglichenheit Wert gelegt wird, parallel dazu aber Gewalt verherrlicht, Frauen unterrepräsentiert sind und Männer stereotyp als das bösartige Geschlecht, nicht zuletzt wegen ihrer unrealisitischen Mehrzahl, herausgestellt werden.
Du hast die Realität ziemlich gut dargelegt. Mal abgesehen davon, dass Frauen gerade in TLoU wirklich nicht unterrepräsentiert sind, ist es Realität (und auch biologisch und evolutionär begründbar), dass Männer im Schnitt aggressiver und gewalttätiger sind als Frauen.

Diese sind natürlich keine Engel. Es gibt genauso viele bösartige Frauen wie Männer. Nur agieren sie mit anderen Mitteln. Und gerade wer auch TLoU2 kennt, weiß, dass dort Frauen nicht gerade generell positiv dargestellt werden.

Und dass in einem Endzeitszenario viel Gewalt herrscht, ist doch klar. Was genau hat das mit Verherrlichen zu tun?

Wo ist genau das Paradoxon?

Der Witz ist, dass sich Igor darüber aufregt, dass jeder zweite NPC in TLoU farbig ist. In den USA. Das ist ein solcher Witz, aber einer, bei dem einem das Lachen im Hals stecken bleibt.

Es ist mir persönlich völlig egal, welche Ziele TLoU und deren Produzenten hat. Ich kritisiere ja auch ein Doom nicht, weil es keine Frauen und keine schwulen Männer enthält. Nichts läge mir ferner.

Warum müssen aber so viele Menschen ständig nach irgendwelchen Indizien suchen, warum Filme, Serien und Spiele so schrecklich "woke" seien, um sich dann entsprechend aufregen zu können? Jeder Schwarze, jeder nicht-hetero und sogar jede Frau ist da als Argument recht. Das ist geradezu zwanghaft.
 
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@Gregor Kacknoob

Mit dem von mir zitierten Text will ich deinen Ausführungen dazu gar nicht widersprochen haben.
Leider kann jedoch eine Zunahme der genannten Paradoxie in Computerspielen sowie anderen Medien und in anderen Zusammmenhängen beobachtet werden, die bis zu einer weit realitätsentrückten Überzeichnung oder unrealistischen Repräsentanz von defintiv fair zu berücksichtigenden, aber doch deutlich selteneren Personengruppen führt.
Ich sehe auch keine Böswilligkeit darin, sondern unter Umständen ein in gewissem Maße überzogenes Sendungsbewusstsein.
Da aber gut gemeint nicht immer gut gemacht im angestrebten Sinne ist, bleibt meinem Eindruck nach zu hoffen, dass die Revolution nicht am Ende ihre Kinder frisst.
 
Ich sehe es total vor mir: TLoU ist die Speerspitze des Feminismus, der Black-Power Bewegung, der Gay Agenda und aller Gender-Studien der Welt.

Man sieht die Propaganda doch in jeder Pore dieses Spiels. Wie kann man das nur übersehen.

Ich muss mich echt kaputt lachen hier. Was für Leute laufen hier eigentlich rum?

Ach ja: "Unrealistische Repräsentanz"? Ernsthaft? Leute, wir haben rund 50% Frauen. Wir haben in den USA 40% eine nicht-weiß-"kaukasische" Bevölkerung. Wir haben mindestens10% in der Bevölkerung, die sich nicht komplett CIS-Heterosexuell empfinden (vorsichtig geschätzt).

Und da kommen ernsthaft Leute vorbei und beschweren sich, dass in Filmen, Serien und Spielen eine "unrealistische Repräsentanz" von nicht männlichen, nicht-weißen und nicht cis-hetero Stereotypen herrschen würde?

Wie verdreht kann eine Wahrnehmung überhaupt sein? Wäre es nicht so traurig, wäre es der Witz des Jahres.

Die "Ja-Schreier", von denen ich in meinem ersten Posting geschrieben habe, haben sich alle versammelt.
 
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Den großen Bogen zur allgemeinen Abqualifizierung mit PS Exclusives würde ich jedoch nicht mitgehen.
Wollte auch nicht alle abwerten,dafür habe ich zu wenige gespielt, Days Gone z.B. fand ich großartig!
Aber Uncharted war schon sehr zäh, hab die Trilogie mit einem Kumpel als PS4 Remaster gespielt und der ist ab ab dem 3.ten Teil rausgewesen, hab mich dann allein da duch gequält, Schlauchlevel sind einfach nix mehr für mich, Inszenierung hin oder her.
 
Ich sehe es total vor mir: TLoU ist die Speerspitze des Feminismus, der Black-Power Bewegung, der Gay Agenda und aller Gender-Studien der Welt.

Man sieht die Propaganda doch in jeder Pore dieses Spiels. Wie kann man das nur übersehen.

Ich muss mich echt kaputt lachen hier. Was für Leute laufen hier eigentlich rum?

Ach ja: "Unrealistische Repräsentanz"? Ernsthaft? Leute, wir haben rund 50% Frauen. Wir haben in den USA 40% eine nicht-weiß-"kaukasische" Bevölkerung. Wir haben mindestens10% in der Bevölkerung, die sich nicht komplett CIS-Heterosexuell empfinden (vorsichtig geschätzt).

Und da kommen ernsthaft Leute vorbei und beschweren sich, dass in Filmen, Serien und Spielen eine "unrealistische Repräsentanz" von nicht männlichen, nicht-weißen und nicht cis-hetero Stereotypen herrschen würde?

Wie verdreht kann eine Wahrnehmung überhaupt sein? Wäre es nicht so traurig, wäre es der Witz des Jahres.

Die "Ja-Schreier", von denen ich in meinem ersten Posting geschrieben habe, haben sich alle versammelt.
Na, jetzt übertreib mal nicht. litho hat zurecht darauf hingewiesen, dass der Wechsel von einem Extrem (nur weiße) ins andere zum gegenteiligen Ergebnis führen kann, nämlich Ablehnung. Die Bevölkerungsverteilung in den USA ist ja auch nicht homogen, sondern stark vom Ort abhängig. Ohne diesen Kontext kann ich das dann nicht bewerten, wie realistisch das ist. Wenn in einem Spiel, dass in Colorado oder North Dakota spielt, auf einmal hauptsächlich nicht-Weiße auftauchen, fände ich das schon befremdlich. Auch die Darstellung von Homosexualität ist manchmal übertrieben, sowohl in der Häufigkeit als auch in der Außendarstellung. Die die ich kenne verhalten sich nicht anders als die Heteros, die ich kenne. Da wird die eigene Sexualität anderen nicht aufgedrängt.

Ich habe also eher ein Problem damit, wenn etwas übertrieben und nicht realistisch ist. Wenn in Vikings ein schwarzer Krieger oder Ehefrau dazwischen ist, hab ich kein Problem damit, aber schon wenn das auf einmal die Stammesführerin sein soll. Auch die schwarzen Elfen im Witcher tangieren mich nicht wirklich. Ebensowenig die bei Ringe der Macht, wobei man über schwarze Zwerginnen schon mal die Augenbraue lupfen kann. Mich stören da viel mehr Story-Absurditäten, aber ich kann verstehen, wenn manche diese Holzhammermethode aufregt. Ich verstehe aber auch das Dilemma, dass man die Diversität der modernen Welt irgendwie abbilden will. Klassische europäische Fantasy ist da aber vielleicht nicht der richtige Fokus.

Wenn man diese Diversität also so einsetzt, dass es nicht aufgedrängt wirkt, und das tut es leider in manchen Fällen, haben glaube ich die wenigsten Probleme damit. Und bevor du dich aufregst: dass heißt nicht, dass in den meisten Fällen genau das Gegenteil der Fall ist (Unterrepräsentanz). Dass ist es natürlich. Aber wie gesagt, dass Pendel ins andere Extrem schwingen zu lassen, ist halt auch nicht richtig.
 
Wer übertreibt denn?

Wer hat denn mit dem "woke" Scheiß angefangen? Hätte Igor das nicht gemacht, gäbe es die Diskussion hier doch gar nicht.

Es wird immer unterstellt, dass irgendwelche Leute in Filmen und Spielen mehr Diversität fordern. De fakto ist es aber genau andersrum: Kaum irgendwo wird das echt gefordert, aber wenn tatsächlich mal in einem Spiel nicht nur die alten Stereotypen zu 100% bedient werden sondern auch mal eine Frau oder ein Farbiger in zentralen Hauptrollen vorkommen (oder, gasp, eine farbige Frau), kommen sofort die Igors dieser Welt aus den Kellern gekrochen und schreien "woke, woke!"

Das gabs früher nicht. Es gab mal ne Zeit, wo man Lara Croft und auch ein Horizon genießen konnte, ohne so nen Mist lesen zu müssen.

Denkt mal darüber nach.
 
kommen sofort die Igors dieser Welt aus den Kellern gekrochen und schreien "woke, woke!"
Erstens schreie ich nicht und zweitens musst Du einen komplett anderen Artikel gelesen haben (falls überhaupt). Kleine Gedankenstütze:
sowie die etwas überzeichnete Wokeness (auf jeden Weißen kommt ein Schwarzer, Geschlechter im schönen Balancing und die Bösewichter sind dafür fast immer männlich), die leider von einigen Gewaltszenen ... dann gleich wieder komplett konterkariert wurde. Man kann nicht alles gut meinen und wollen, nur um dann gleich wieder genüsslich drüber zu splattern. Finde den Widerspruch. Beides geht nicht.
Wer aufmerksam und unvoreingenommen mitliest, wird es nicht als Kritik an der Farbenlehre an sich sehen, sondern an dem Widerspruch, der sich aus der Bemühung um Ausgleich und dem übertriebenen Splatter ergibt. Wer natürlich beim Gegenüber immer gleich die niedrigsten Beweggründe impliziert, beweist einmal mehr, dass seine verbale Form des Meinungsdiktats im Forum genau das Gegenteil von dem bewirkt, was man vorgibt erreichen zu wollen.

Du versuchst andere zu belehren, artikulierst dich aber erschreckend überheblich und unnötig aggressiv. Wer soll Dir eigentlich deine Meinung abkaufen, wenn verbaler Meinungsterror höflich vorgetragene Argumente ersetzt? Es ist genau diese militante Art, die die Allgemeinheit davon abhält, sich mit solchen Dingen offen auseinander zu setzen. Die Diktatur haben wir Gott sei dank abgeschafft. Ich habe bewusst nichts korrigiert oder gelöscht, weil ich es wichtig finde, dass sich auch Dritte ein Bild davon machen können, wie Indoktrination heutzutage zelebriert wird.
 
Zuletzt bearbeitet :
@Igor Wallossek

Die Verwendung des Wortes "etwas" entschärft die Verwendung des Kampfbegriffs "wokeness" nicht. Ich habe Dich öfter darauf hingewiesen, dass das ein Kampfbegriff der rechten ist. Das scheint Dich nicht zu interessieren.

Und der ganze Absatz, den Du wieder zitiert hast, ist einfach nur eklig. Das ist ein Spiel in dem eine Postapokalypse dargestellt wird. Natürlich gibt es Gewalt, und zwar heftig. Und trotzdem wird sie weiteaus weniger zelebriert als z.B. in einem GTA.

Alleine aus der Tatsache, dass die Bevölkerung in Washington so dargestellt wird, wie sie nun mal ist (ja, dort gibt es auch Frauen und nicht-Kaukasier), machst Du daraus ein Thema und wirfst dem Spiel Heuchlerei vor, weil es, angesichts des Settings wenig überraschend, auch gewalthaltig ist. Vermutlich interessiert es die paar Überlebenden in einer solchen Situation einfach mal gar nicht, welche Hautfarbe und Geschlecht die Leute haben. Die haben echt andere Probleme.

Der einzige Heuchler bist dabei alleine DU weil Du da überhaupt ein Thema daraus machst. Und leider wird Dir das offenbar noch nicht mal klar. Das ist das wirklich traurige daran.
 
Wokeness ist KEIN Kampfbegriff der Rechten. Es ist bedauerlicherweise zu einem Modewort der Linken verkommen, die diesen Begriff für sich vereinnahmt haben (was die eigentliche Bedeutung leider ein Stück weit konterkariert) und wird wegen der fast schon inflationären Verwendung gern auch von Dritten als permanente moralische Besserwisserei wahrgenommen. Damit erweist man den Betroffenen leider einen Bärendienst. Was die Rechte dann daraus macht (für jeden Linken ist scheinbar auch die linke Mitte schon rechts), interessiert mich genauso wenig, weil es nicht mein Umgang ist. Genauso wenig wie Du, weil Dein unhöflicher und extrem persönlich werdender Ton weit unterhalb dessen ist, was ich normalerweise in einer Konversation als angemessen akzeptiere. Wie enttäuscht muss man eigentlich vom Leben sein, um sich mit einer derartigen Gehässigkeit gegenüber Dritten, die man nicht mal kennt, zu artikulieren? Genau deshalb werde ich jetzt zu solchen Einlassungen Deinerseits auch nichts mehr schreiben - Inhalt und Form stehen für sich und sollten allen eine Mahnung sein, wie man sich nicht benehmen sollte. Deshalb wird das auch nicht moderiert.

Für die anderen.
Das Spiel beinhaltet u.a. auch Bakersfield (Kern County), eine Stadt die ich persönlich sehr gut kenne und wo ein enger Freund von mir lebt. Da besteht die Hälfte der Bevölkerung aus Hispanos, der Rest sind fast ausschließlich Weiße. Die Anzahl von Asiaten und Afroafrikanern sollte deutlich unter 10 Prozent liegen, die spielen dort gar keine Rolle. Das Spiel liegt sowohl bei den Örtlichkeiten als auch den NPCs komplett daneben. Das hätte man auch besser hinbekommen können. Aber ja, es ist eben nur ein Spiel. :D

Alleine aus der Tatsache, dass die Bevölkerung in Washington so dargestellt wird, wie sie nun mal ist
Washington musste ich googeln, aber das ist auch nicht das, was man vermutet hätte (Bevölkerung nach ethnischer Gruppe 2021):
EthnienAnteil
Weiße Amerikaner (nicht hispanisch)59,3 %
Afroamerikaner13,6 %
Asiatische Amerikaner6,1 %
Multiethnische Amerikaner2,9 %
Indianer Nordamerikas und Ureinwohner Alaskas1,3 %
Indigene Hawaiianer oder andere pazifischer Inselbewohner0,3 %
Hispanics und Latinos (jeder Ethnie)18,7 %
 
Ich habe also eher ein Problem damit, wenn etwas übertrieben und nicht realistisch ist.

Ich sehe das Problem eher darin, dass man von seiner eigenen kleinen Realität auf die Gesamtheit schließt. Das liegt zwar in der Natur des Menschen, führt aber trotzdem meist zu falschen Schlüssen, denn die "persönliche Stichprobengröße" ist halt einfach viel zu klein.

Ich zum Beispiel hatte viele Jahre brasilianische Transvestiten als Nachbarn neben und über mir. Die Nachbarin war mindestens einen Kopf größer als ich, lief immer "etwas übertrieben" herum, und wenn sie mich im Hausflur mit hoher Kopfstimme begrüßte, umarmte sie mich ganz selbstverständlich und versuchte, mir ihre Zunge in den Mund zu schieben.

Das fand ich immer ganz lustig irgendwie.

Das Verhältnis wurde dann leider dadurch getrübt, dass die Person über mir einfach in einer vollkommen anderen Zeitzone unterwegs war, und wir zudem noch ein anderes Verständnis bei den Themen "Immissionsschutz" und "Zimmerlautstärke" hatten. Dazu kam dann irgendwann Prostitution in der Wohnung neben mir ("Toptranse Tiffany", wohnt jetzt offenbar in Berlin).

Ich hatte mich nach einigem Überlegen dazu entschieden, dass ich es blöd finde, wenn Prostitution mit allen Konsequenzen in der Nachbarwohnung stattfindet, unternommen habe ich allerdings nichts. Das war meine ganz normale Realität, viele Jahre lang, in einer ganz normalen Mietwohnung, in einer normalen deutschen Großstadt.
 
Die "Linken" verwenden das Wort "Woke" so gut wie gar nicht. Genauso wenig wie "Political Correctness" jemals intensiv von Linken oder Leuten, die darauf bedacht sind, sich anständig zu verhalten, genutzt wurde.

Die Worte wurden immer nur von der Gegenseite als Kampfbegriiff GEGEN die anständigen (ich mag das gar nicht mit "Links" festlegen, das hat noch nicht mal so viel mit links zu tun) eingesetzt.

Jemand sagt "Hey, das ist aber jetzt mal echt rassistisch!" - Dann kommt sofort als Replik "Du immer mit Deiner verdammten Political Correctness!"

Oder an einer Position, wo man den klassischen weißen männlichen Held erwartet, wird statt dessen eine Person gecastet, die nicht weiß, männlich oder hetero ist, dann kommt sofort "ihr mit Eurer Wokeness".


Und es scheint unmöglich zu sein, dieses Verhalten mal anzuprangern. Wie man hier sieht.


Es ist egal, wie die Bevölkerung in der genau dieser Stadt ist, da die Überlebenden ja kaum aus der jeweiligen Stadt alleine rekrutiert wurden, sondern aus dem gesamten weiten Umfeld. Es sind eben Flüchtlinge und Überlebende einer Apokalypse und keine Stadtbewohner.

Du kannst Dir auch gerne eine der Erklärungen, warum es an diesem Ort nun ein anderes Verhältnis der Ethnien, als in den gesamt USA (40% nicht kaukasier, wie ich ja schon schrieb) gibt, raussuchen:

- Man hat alles, was nicht weiß ist, einfach nicht in die Sperrzone gelassen
- Die Sporen haben sich mit Vorliebe Schwarze rausgesucht.
- Weiße sind einfach besser und stärker und es gibt deswegen mehr weiße Überlebende
- Man hat die Schwarzen einfach abgeballert, weil das einfacher ist.

Du darfst Dir auch gerne noch andere mögliche Gründe überlegen.

(Disclaimer: Ich mache mir ausdrücklich KEINE dieser Gründe zu eigen. Es sind nur Beispiele für Gründe, die jemand anbringen könnte).
 
Zuletzt bearbeitet :
Wokeness ist KEIN Kampfbegriff der Rechten.

Öhm, da bist Du aber "etwas" hintendran...

Ich würde ja noch mitgehen bei der Formulierung "Wokeness ist nicht ausschließlich ein Kampfbegriff der Rechten". Aber natürlich ist der Begriff längst von denen gekapert, die das exakte Gegenteil dessen erreichen wollen, was die ursprünglichen Motive hinter dem Begriff waren.

Eigentlich schon fast peinlich, wenn man auf Wikipedia verweisen muss:

Der Begriff wird von Konservativen und Rechten bis hin zu Rechtsextremen wie der Alt-Right abwertend verwendet und als „Anti-Wokeness“ politisch instrumentalisiert. Konservative und Rechte versuchen dabei, eine „moralische Panik über Wokeness“ zu erzeugen. Bemühungen gegen Rassismus, Sexismus, Homophobie oder Transphobie werden als „abartig, verrückt, gefährlich und als unmittelbare Bedrohung“ für die heimische Lebensweise dargestellt. In diesem Zusammenhang wird z. B. vor einem „woken Irrsinn“ gewarnt. Aktivisten werden als „woker Mob“ abgewertet oder als Teil einer abgehobenen „woken Elite“, die im Gegensatz zu „der Bevölkerung“ stehe.

In den USA verknüpfen Konservative Woke-Sein mit Antiamerikanismus und Sozialismus. Entsprechende Feindbildkonstruktionen dienen im angloamerikanischen Raum auch dazu, Gesetze zu verabschieden, die die hegemonialen Machtstrukturen erhalten sollen, etwa Kriminalisierung von Protesten oder Verbot von Critical Race Theory an Schulen. Beispielsweise kündigte der konservative Gouverneur Ron DeSantis 2022 den Stop W.O.K.E. Act an, der nach Aussage des Gesetzes „Arbeitnehmern, Unternehmen, Kindern und Familien Instrumente an die Hand [gibt], mit denen sie sich gegen die ‚woke‘ Indoktrination wehren können“. Auch Donald Trump nutzte den Begriff und behauptete, Biden wolle Amerika „mit woke zerstören“. Im deutschen Sprachraum werden zusammengesetzte Begriffe wie Woke-Angriff, Woke-Irrsinn oder Woke-Culture auf abwertende Weise genutzt, zum Beispiel von der BILD-Zeitung. Ebenso agieren CDU/CSU seit der verlorenen Bundestagswahl 2021 gegen Wokeness, beklagen Einschränkungen von Freiheitsrechten und eine Bedrohung des „kulturellen Erbes“. Der Journalist Hannes Soltau verwies 2021 im Tagesspiegel darauf, dass „woke“ als Selbstbeschreibung im deutschen Diskurs kaum vorkomme, das Wort als „Signalwort des reaktionären Backlashs jedoch omnipräsent“ sei. In Frankreich warnten 2021 Teile der Regierung um Emmanuel Macron und verschiedene französische Intellektuelle vor einer „außer Kontrolle geratenen woken Linken“ insbesondere an französischen Universitäten und verweisen auf deren Theorien zu Race, Gender und Postkolonialismus und der damit verbundenen Identitätspolitik.

Woke wird aber mitunter auch von Progressiven mit negativer Konnotation gebraucht, etwa um ein aggressives, rein performatives Vorgehen zu kritisieren, das der eigentlichen progressiven Agenda schade und die systemischen Ursachen der Unterdrückung nicht adressiere.[2] Der politisch linke Publizist Bernd Stegemann z. B. bezeichnete Woke abwertend als „moralistisch-regressive Politik“.

Als Selbstbeschreibung ist woke infolgedessen rückläufig und wird zunehmend ersetzt durch versachlichende Beschreibungen, die sich auf soziale Gerechtigkeit und Einfühlungsvermögen beziehen.

Man sollte sich also m. E. schon bewusst machen, auf welches Konto man da einzahlt, wenn man den Begriff verwendet!
 
Zuletzt bearbeitet :
Man sollte sich also m. E. schon bewusst machten, auf welches Konto man da einzahlt, wenn man den Begriff verwendet!
Da ich rechte Propaganda im Allgemeinen weniger bis gar nicht lese, ist mir das "Kapern" und Umdeuten nicht so bewusst aufgefallen. Wikipedia meide ich bei sowas aus gewissen Gründen aber auch, weil ich sie nicht für politisch unabhängig sehe. Wie man Wikipedia manipuliert, mussten wir auch schon persönlich erfahren. Das zu korrigieren war mühselig. Ich nutze aus beruflichen Gründen allerdings öfters den Duden (Link) und ich bin mir nicht so sicher, dass dies wirklich ein rechtsextremes Sprachrohr sein soll:

Bedeutung​

hohe (gelegentlich engstirnige oder mit militantem Aktivismus verbundene) Sensibilität (1b) für insbesondere rassistische, sexistische Diskriminierung, soziale Ungleichheit u. Ä.
Beispiele
  • ästhetische, journalistische, allzu aufdringliche Wokeness
  • der Wokeness anhängen
 
Guck auch mal nach 'Reaktionär'. Und 'Neusprech'. Und finde den Zusammenhang.
Also, der Papagei da, nicht du, Igor.
 
Da ich rechte Propaganda im Allgemeinen weniger bis gar nicht lese, ist mir das "Kapern" und Umdeuten nicht so bewusst aufgefallen. Wikipedia meide ich bei sowas aus gewissen Gründen aber auch, weil ich sie nicht für politisch unabhängig sehe.

Ich bin ja eher einer linksliberalen Bubble angehörig, stecke meine Nase aber auch ganz bewusst und immer wieder woanders hinein. Und ehrlich gesagt habe ich "Woke" überhaupt erst als relevanten Begriff wahrgenommen, als ich ihn von ganz offensichtlich Konservativen bis Neurechten zur Verächtlichmachung gelesen habe. Da war die Umdeutung aber längst durch, und das ist schon ein paar Jahre her.

Als Selbstbezeichnung ist er mir - hierzulande - fast nie begegnet.
 
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