Der 9900 KS kommt aus der normalen Produktion und ist
KEINE neue, eigenständige CPU. Das Binning, das z.B. zum Geschäftsmodell von Caseking oder Silicon Lottery gehört, macht Intel jetzt selbst - genau, wie beim 8086. Die Parallele trifft hier somit zu 100% zu.
Das Einzige, was einen 9900 KS vom 9900K unterscheidet, sind die Hardware-Straps, indem man Takt und Voltage pincodiert anders vorgibt. Das wiederum wird durch Caps und Widerstände auf der BGA-Platine
AUSSERHALB des Chips vorgenommen. Nur kann ich diese Werte auch manuell übers BIOS eingeben und - vorausgesetzt meine CPU ist gut genug - auch in völlig
GLEICHEM Umfang mit völlig identischen Resultaten nutzen. Wenn man den KS testet, tested man also einen preselektierten 9900K mit
NACHTRÄGLICH gesetzter Voltage. Genau das habe ich aber zum Launch des 9900K bereits getestet. Es wäre also redundanter Inhalt.
Wenn ich mal ganz fies bin, dann ist die Schöpfungshöhe einer gebinnten und deliddeten Caseking-CPU mit Silber-HS deutlich höher als das, was Intel hier jetzt gewerblich macht und im Privaten auch jeder Kevin-Horst charmant selbst erledigen kann: bestellen, selektieren, Widerrufsrecht missbrauchen und dann übertakten.
Die Negativ-Folgen für den Normalverbraucher:
Wer jetzt einen normalen 9900K kauft, bekommt garantiert nur einen Potato-Chip. Na danke dafür.
Im Übrigen ist der Mehraufwand für Intel gar nicht so groß, denn auch 1151er Xeons werden ja gebinnt. Die besonders guten gehen dann z.B. als E3 in mobile Wokstations. Das ist am Ende ein Aufwasch, zumal man ja seit Ewigkeiten weiß, wo man auf dem Wafer welche Qualität erwarten kann und wie gut der Ausgangswafer als solcher war