Das Grauen hat ein Gesicht - NVIDIAs heißer 12VHPWR Adapter für die GeForce RTX 4090 mit eingebauter Sollbruchstelle

Zum Glück spart AMD am richtigen Ende. DAS beruhigt...
Ja, das ist auch so ein Unfug, der jetzt rumgeistert. Wenn AMD in eine ordentliche Produktion von dem Adapter investiert hätte, wäre das auch kein Problem gewesen. Igor sagt ja selbst, das Konzept passt, nur die Umsetzung (von Nvidias Partner) ist schwach.
 
Mal paar Punkte die mir so aufgefallen sind in Verbindung mit den Terminals und Steckern:

Die alten Molex MiniFit Jr Terminals haben laut Spezifikation auch nur 30 Steckzyklen.
Quelle: https://www.molex.com/molex/products/part-detail/crimp_terminals/0039000077
Durability (mating cycles max)30

Die alten Terminals sind mit 0.25mm Materialstärke auch nicht viel dicker als das, was im neuen Stecker Verbaut ist (selber nachgemessen).
Die Terminals der neuen Stecker sind auch bei anderen Herstellern 0.21mm dick (selber nachgemessen).

Die Materialstärke selber ist daher vermutlich weniger das Problem, sondern mehr die dämliche Aufteilung der der 4 Leitungen (1 zu 1 wie beim Corsair Kable oder 1 zu 2 wie beim BeQuiet Kabel sind da besser) und die fehlende Ordentliche Zugentlastung die ein Brechen verhindert. Allgemein möchte man an solchen Steckern eigentlich nix löten und lieber crimpen.
Ein Ordentlicher Crimp ist eben einfach unanfälliger und hält erstaunlich hohe Kräfte und Zugbelastung aus.

Guter Artikel, immer wieder interessant mal zu sehen, wie Hardware und Zubehör intern aufgebaut ist.
 
Von der Firma Molex weiß ich, dass für typische PC-Steckverbinder Nylon verwendet wird. Z.B. glasfaserverstärktes Nylon 46 oder auch Nylon 66. Das hat Schmelzpunkte von 290°C bzw. 264°C. Bevor irgendetwas mit den Stecker durch "höhere Umgebungstemperaturen" passiert, schmilzt vorher die PVC-Ummantellung der Kabel...

Ja bei den Temperaturen ist das Nylon so flüssig, dass man es ohne viel Kraftaufwand durch ein 0.4mm Loch drücken kann. Nennt sich dann 3d Druck. Das Plastik ist aber schon deutlich früher nicht mehr formstabil und bei Nylon je nach Zusammensetzung liegt hier der Punkt zwischen 80 und 140C.
 
Ja, das ist auch so ein Unfug, der jetzt rumgeistert. Wenn AMD in eine ordentliche Produktion von dem Adapter investiert hätte, wäre das auch kein Problem gewesen. Igor sagt ja selbst, das Konzept passt, nur die Umsetzung (von Nvidias Partner) ist schwach.
Ist doch ein gutes Argument, man spart sich den Adapter und wie viele haben schon ein ATX 3.0 Netzteil im Rechner. Bei Nvidia ging es um die Größe des Anschlusses, weil man die Karten so klein wie möglich designen möchte.
 
Absolut unglaublich, dass man noch nicht mal eine Zugentlastung eingebaut hat. Ebenso unglaublich ist die Folienaktion. Da kommen vergleichsweise dicke Leitungen an und enden auf einem nichts.
Das ist wirklich verrückt. Wobei man sich ja auch fragen muss, ob man nicht bei solchen Leistungsdimensionen nicht besser auf höhere Spannungen geht. Aber gut. Adapter waren ja schon immer relativ schlecht, nein Scheiße. Aber dass das Ding so mies gemacht ist. Holla die Waldfee!
 
Wenn man quasi direkt an den Leitungen und am Stecker misst (umwickelt), ist die Umgebungstemperatur eher marginal.

Stimmt das wirklich so? Irgendwo muss die Wärme ja hin, sonst würden die Kontakte sich ja ins unendliche erhitzen.

Höhere Umgebungstemperatur bedeutet auch höhere Temperatur des Kontaktes und damit erreicht man auch kritische Temperaturen, bei denen das Plastik der Steckers schmelzen kann.

Kunststoff ist zudem ein mieser Wärmeleiter. Und Gehäuse im Labor sind Horror, weil man fast nirgendwo rankommt. Berührungsloses Messen ist nahezu unmöglich und selbst das Modifizieren mit Widerstandsensoren ist viel aufwändiger. Die Wärmeabfuhr am Stecker geschieht mit Sicherheit zu über > 98% durch die Kupferleiter, das Steckergehäuse ist eine pure Wärmeisolierung. Damit ist der Einfluss auf die Fehlerquote eher marginal.

Das mag ja sein, dass das schlecht zu messen ist. Es ist aber ein Fehler, die gemessenen Temperaturen des offenen Aufbaus als unkritisch hinzustellen, ohne dabei die erhöhten Umgebungstemperaturen im Gehäuse zu berücksichtigen.

Btw. Ein vergleich wie sich die Kontakte eines 8Pin Stecker erwärmen wäre übrigens auch interessant gewesen.
 
Irgendwo muss die Wärme ja hin, sonst würden die Kontakte sich ja ins unendliche erhitzen.
Normalerweise hilft das Kabel. Kupfer ist ein sehr guter Wärmeleiter. Ich habe mal gelesen, dass die Regeln, welche Kabel welche Stromstärken aushalten bewusst die Stecker mit einbeziehen. An den Steckern gibt es immer Kontaktwiderstände und die Kabel müssen die zusätzliche Abwärme (zusätzlich zu der Erwärmung durch den Eigenwiderstand der Kabel) mit abführen.

Ich bin aber kein Elektriker.
 
Vielen Dank für die Untersuchung und Erklärung. So erfährt man wenigstens, was da wirklich abgeht, und nachdem ich selbst Elektroingenieur bin, kann ich die Problematik gut nachvollziehen. Ich finde es auch prima, dass ein deutscher Hersteller von Netzteilen (und anderem) da etwas Besseres zeigen kann und will.
Das erwarte ich von einem deutschen Hersteller!
Nun, wer billig kauft, kauft doppelt...oder hat den doppelten Ärger.
 
Stimmt das wirklich so? Irgendwo muss die Wärme ja hin, sonst würden die Kontakte sich ja ins unendliche erhitzen.
Btw. Ein vergleich wie sich die Kontakte eines 8Pin Stecker erwärmen wäre übrigens auch interessant gewesen.
Messungen am 8-Pin hatte ich jahrelang in jedem Einzelreview der Grafikkarten mit drin. Langweilig, da meist die sogar Platine die Pins aufheizt und man kaum trennen kann, wo die Wärme am Ende herkommt. Und noch einmal: in einem System, wo die Kabel die Abwärme ableiten müssen, ist das Ambiente regelrecht Wurst.

Die Abwäme landet am Ende im Netzteil bzw. dem Anschluss dort. Die ganzen wärmeleitenden Kabel sind schutzisoliert, das ist wie Wärmedämmung bei der Heizung. Es ist komplett Rille, ob sich der Stecker im, auf, unter oder neben dem Gehäuse befindet. Das Kabel ist de facto wie eine AiO und das Netzteil der Radiator. Das sind Basics. Und es gibt auch Bilder, wo die Kontakte am NT heißer zu sein scheinen als der 12VHPWR. :D

Ich habe keine Lust, jetzt noch den Wärmewiderstand des Steckers zwischen Pin und Umgebung zu berechnen, nur um zu zeigen, dass der so hoch ist, dass das Delta zwischen beiden Medien nahezu bedeutungslos ist. Wenn das relevant wäre, könnte man dem Kunststoff auch Bornitrit beimengen oder gleich Graphen nutzen. Nutzlos, weil die Kühlfläche viel zu gering ist.
 
Zuletzt bearbeitet :
Wie sieht das den im case aus mit guten airflow da sollten doch die temps im Rahmen bleiben oder nicht ?
 
Da legt man 2000 für ein richtig gutes Stück Hardware und dann scheitert es an einem Kabel.

Wie ist das eigentlich mit der Garantie, wenn andere Kabel als die mitgelieferte Gurke verwendet wird?
 
Naja asus auch nicht und trotzdem stellen sie Leuten ein 2x8pin auf 1x16pin Kabel zur Verfügung
 
Die Abwäme landet am Ende im Netzteil bzw. dem Anschluss dort. Die ganzen wärmeleitenden Kabel sind schutzisoliert, das ist wie Wärmedämmung bei der Heizung. Es ist komplett Rille, ob sich der Stecker im, auf, unter oder neben dem Gehäuse befindet. Das Kabel ist de facto wie eine AiO und das Netzteil der Rdiator. Das sind Basics. Und es gibt auch Bilder, wo die Kontakte am NT heißer zu sein scheinen als der 12VHPWR. :D

Das ist einfach nur falsch, wenn das Kabel in 24C Raumtemperatur hängt hat es 24C ohne last in PC bei 40C ist der Ausgangspunkt 40C. Eine gleiche Belastung des Kabels/Steckers führt dann zu einer um dieses Delta höheren Temperatur.

Wenn die warme Luft von dem Stecker und dem Kabel weggeführt wird, weil sie mit einer AIO direkt aus dem Gehäuse gepustet wird erwärmt sich die Luft im Gehäuse auch nicht so stark, genauso wie das pcb, was ebenfalls als besserer Kühlkörper für den Stecker dient...
 
Naja asus auch nicht und trotzdem stellen sie Leuten ein 2x8pin auf 1x16pin Kabel zur Verfügung
Enermax ist nicht ASUS. Der eine bestellt was bei seinem Fertiger und der andere nicht. Auch ein Weg, um gewisse Dinge zu unter- und entscheiden.
 
Messungen am 8-Pin hatte ich jahrelang in jedem Einzelreview der Grafikkarten mit drin. Langweilig, da meist die sogar Platine die Pins aufheizt und man kaum trennen kann, wo die Wärme am Ende herkommt. Und noch einmal: in einem System, wo die Kabel die Abwärme ableiten müssen, ist das Ambiente regelrecht Wurst.

Die Abwäme landet am Ende im Netzteil bzw. dem Anschluss dort. Die ganzen wärmeleitenden Kabel sind schutzisoliert, das ist wie Wärmedämmung bei der Heizung. Es ist komplett Rille, ob sich der Stecker im, auf, unter oder neben dem Gehäuse befindet. Das Kabel ist de facto wie eine AiO und das Netzteil der Radiator. Das sind Basics. Und es gibt auch Bilder, wo die Kontakte am NT heißer zu sein scheinen als der 12VHPWR. :D

Ich habe keine Lust, jetzt noch den Wärmewiderstand des Steckers zwischen Pin und Umgebung zu berechnen, nur um zu zeigen, dass der so hoch ist, dass das Delta zwischen beiden Medien nahezu bedeutungslos ist. Wenn das relevant wäre, könnte man dem Kunststoff auch Bornitrit beimengen oder gleich Graphen nutzen. Nutzlos, weil die Kühlfläche viel zu gering ist.

Hast du zufällig einen Link zu einer dieser Messungen zu Hand? Oder eine Vergleichstemperatur?

Die Umgebungstemperatur hat einen Einfluss auf die Temperatur des Stecker. Kleines Beispiel: Stecker 50°C Umgebung 20°C. Welche Temperatur hat der Stecker jetzt bei 70°C Umgebungstemperatur? Sicherlich keine 50°C mehr, das ist simple Thermodynamik.

Deinen zweiten Absatz meinst du doch hoffentlich nicht ernst, oder?

Es verlangt doch auch keiner das du den Wärmewiderstand berechnest. Das der ein Isolator ist, ist klar. Aber die Wärmeenergie die durch den Widerstand des Kontaktes entsteht muss dennoch abgeführt werden. Und um das zu ermöglichen ist eben ein Delta von 35°C notwendig. Das berücksichtigt dann schon alle Wärmewiderstände des PCBs und des Kabels. Das Delta kann in einem Gehäuse kleiner sein, weil das Kabel eventuell mehr Luftstrom abbekommt, aber der Stecker wird dennoch wärmer sein als bei einem offenen Aufbau.
 
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