Terminals gibt es ja, es wird halt teurer als bisher.
Nur keine in Deutschland, die werden gebaut, man hofft, das Ende des Jahres, Anfang nächsten Jahres ein paar fertig sind.
Auch gibt es keine Pipelines aus anderen Ländern, die das nach Deutschland bringen könnte. Eine aus Frankreich für Gas wird jetzt wieder in Betrieb genommen. Insgesamt ergibt das alles ein Bild, das eher unvorbereitet erscheint und nicht, wie am Anfang der Sanktionen behauptet wurde, man sei auf alles vorbereitet und gut aufgestellt.
Dann weise bitte dem Graslutscher und dem Fraunhofer-Institut die Unwahrhet nach! Ich bin gespannt.
Du, wer sowas schreibt:
Würden wir von einer fortgeschrittenen Alien-Rasse gezwungen, auf Kohle, Erdgas und Erdöl zu verzichten, wäre die Klimakrise ja auch beendet. Nun ist es an uns, das auch ohne Alien-Rasse hinzubekommen und in »Weltuntergang fällt aus« wird erklärt, WIE das funktionieren kann.
den kann man nicht Ernst nehmen.
Aber weiter, hier:
Graslutscher
erklärt er letztes Jahr, wieso es keinen Blackout geben wird. Weil Deutschland zu viel Strom exportiere und blabla.
Er zeigt sogar unbewusst, wieso es keinen Blackout gab. Weil man die ausbleibende Strommenge der Kernkraft mit Gas und Kohle substituiert hat.
Er kann nicht mal die Grafiken richtig lesen, denn im Bild für Woche 2 schreibt er, die fossilen Kraftwerke würden einspringen.
Glatte Lüge, wie man an der Grafik erkennen kann. Die Erzeugung per Gas wird etwas hochgefahren auf bereits hohem Level, Kohle ebenso aber auch die Kernkraft erhöht die Grunderzeugung.
Das ist eben das dumme, wenn man grundlegende physikalisch, technische Abläufe nicht kennt. So wortgewaltig, wie er schreibt (
legte der Wind in Deutschland für 48 Stunden eine ähnliche Motivation an den Tag wie J.J. Abrams beim Schreiben der Drehbücher für die Star Wars-Fortsetzungen und lungerte stundenlang nur in der Gegend herum), ist er eben kein Techniker oder hat Elektrotechnik studiert, wie ich. Eher einer der schreibenden Zunft, der meint, aus seiner Ideologie gesteuert den Menschen seine Meinung näher zu bringen.
Kohle und Kernkraft sind Grundlasterzeuger, sie decken den Grundbedarf. Ich hoffe, ich muss nicht erklären, was eine Grundlast ist.
Die wir alle hier immer weiter hoch schrauben, weil wir Ladegeräte, Router und Reapter, Smarthome-Gateways etc.pp. in immer höherer Zahl zuhause betreiben. Allein ein Router etwa 100kWh im Jahr. Wieviele in Deutschland? Ok, weiter.
Kernkraft kann man nicht, wie Habeck sich das gerade so vorstellt, zack hoch und zack runter fahren. Genauso bei Kohle, hier aber tatsächlich etwas schneller wie bei Kernkraft. Eben Grundlast.
Deswegen auch die Gaskraftwerke, die kann man sehr schnell anfahren, wenn benötigt und zack, ausschalten. Kein Problem.
Nun kommen wir zum Kernthema.
Ich habe hier eine autarke Solaranlage mit derzeit noch 4kWp und einem Wechselrichter mit 8kW. Schalte ich den Wasserkocher ein, muss der Wechselrichter die 3500W erzeugen. Dafür hat er solare Leistung, WENN die Sonne scheint. Alles tutti, kein Problem, außer das die Lüfter im Wechselrichter schneller drehen.
Nun kommt aber eine Wolke, während der Wasserkocher aufheizt. Die solare Produktion fällt SOFORT ab, von maximalen ca. 3500W auf 500W. Eigentlich kann der Wechselrichter die Hausversorgung nicht mehr aufrecht erhalten, da einfach zu wenig Leistung da ist. Dafür habe ich Batterien mit ca. 15kWh angeschlossen. Der Wechselrichter ist jetzt ein ganz schlauer und nimmt sich einfach die 500W von Dach und mischt 3000W aus der Batterie dazu. Technisch ist es komplizierter, da die Batterien 48V haben, die Module flexible Spannung erzeugen, je nach Sonneneinstrahlung, aber egal. Am Ende kommt der Strom aus der Steckdose und das Wasser wird heiß.
Das ganze System auf ganz Deutschland zu übertragen, ist nicht möglich, aber vereinfacht, machen wir das mal.
Wir haben also Sonne satt und die Stromerzeugung und der Verbrauch sind gleich. Nun kommt aber eine Wolkendecke aus Frankreich gezogen und verdunkelt den Himmel. Niemand zieht dann den Stecker, es muss einfach mehr Strom erzeugt werden. Dafür sind und waren die Gaskraftwerke gedacht. In Leitzentralen bemerkt man den fehlenden Strom, das läuft über die Frequenz zB. und fordert das einschalten der Gaskraftwerke an. Der Mangel wird ausgeglichen. Warum so und nicht mit Batterie, wie in meinem Haus?
Weil es noch nicht genug Speichersystem gibt und niemals geben wird, die benötigte Menge ist einfach zu groß. Ich habe einen 15kWh Speicher, Deutschland verbraucht am Tag etwa 50Gwh. Das zu buffern, ist nicht möglich. Man müsste ja auch nicht alles buffern, aber man sieht, welche Größenordnungen da vorherrschen. Es werden auch schon Batteriespeicher regional gebaut. Aber jeder weiß, das Batterien nicht billig sind, nicht ewig halten und das wir ein Rohstoffproblem bekommen werden, bei den Mengen, die wir da brauchen. Das Recyling ist auch nicht 100% gelöst, egal, was da behauptet wird.
Was hat man aber nun 2021 gemacht, als die vorletzten 3 AKWs vom Netz gingen? Man hat mehr Kohlestrom erzeugt und vor allem, hat man die eigentlich nur für kurzzeitige Einsätze gedachten Gaskraftwerke auf Dauer betrieben. Ein Grund, warum die Gasspeicher in Deutschland so leer waren und nicht, wie behauptet, der Russe hätte weniger geliefert und hätte nicht aufgefüllt. Tatsache ist nämlich, kann jeder auf den Seiten Destatis nachsehen, das die Gaslieferungen aus Russland 2021 und sogar bis fast bis Mitte 2022 im normalen Durchschnitt der letzte Jahre lag.
Wer da nun Schuld ist, Merkel Regierung oder die Ampel, völlig egal. Fakt ist, so lief es ab.
Nun meint der Graslutscher, man könne nun auch die letzten AKWs abschalten und das sei kein Problem.
Nochmals der Hinweis auf die Grundlast. Derzeit sind noch 4GWh der Grundlast von der Kernkraft gedeckt. Klar, kann man die abschalten, aber man muss dann eben Kohle im gleichen Maße anfahren oder eben Gas.
Jetzt zu behaupten, einfach weniger zu exportieren, ist so dumm wie Brot. Ich kann einfach Gas exportieren oder Kohle oder Öl. Aber bei Strom sieht das völlig anders aus. Der muss in dem Augenblick erzeugt werden, in dem er verbraucht wird. Wir erinnern uns, mein Wechselrichter steigert die Produktion in dem Augenblick, in dem ich den Wasserkocher einschalte. Er könnte zB. sogar vorher die 3500W erzeugen, aber das macht er nicht, wenn die Batterien voll sind, weil die nicht benötigt werden.
Bei mir wird dann einfach nichts erzeugt. In Deutschland mit seiner völlig verkorksten Energiewende wird quasi nur eingespeist. Aus Wind und aus Solar. Erst langsam kommt das Thema Off-Grid, also autarke Stromversorgung, in Gang.
Es wird also alles, was erzeugt wird, nein, nicht alles, der Gesetzgeber hat sich eine 70% Regel ausgedacht, warum, weiß auch nur der Allwissende Trittin, in das Stromnetz eingespeist. Auch hier wieder mal eine Stolperfalle, nicht die installierte Leistung zählt, sondern nur das, was am Ende wirklich eingespeist wird. Warum? Solarmodule haben einen Wert, meine 390W. Im Labor, unter optimalen Bedingunge, dem richtigen Einstrahwinkel etc.pp. Selbst wenn auf meinem Dach alles optimal ist, Südrichtung, Winkel, leichter Wind, damit sie nicht zu heiß sind, mindert nämlich auch den Ertrag, hat man diese 390W nur dann, wenn die Sonne am höchsten steht. Sonst hat man weniger.
Was auch logisch ist, nachts scheint keine Sonne, man hat also eine Kruve, die ohne Wolken ein halber Ball ist. Sieht man in den Erzeugungskurven bei Erzeugungsart PV immer sehr deutlich.
Nun wird der Strom also eingespeist, der aber relativ unplanbar ist. Man weiß kaum, wieviel wirklich installiert ist, was an Ende erzeugt wird und vor allem, wie lange. Es gibt Tage, da weiß man vorher, in ganz Deutschland keine Wolke, wird gut werden und man weiß aus Erfahrung, wieviel die erzeugen und einspeisen. An Tagen aber, wo es lockere Bewölkung gibt, schwankt es quasi im Sekundentakt.
Um Unterdeckung zu vermeiden, werden dann eben die planbaren Kraftwerke hochgefahren, Kernkraft und Kohle und Gas.
Scheint die Sonne nun voll durch und der Ertrag der PV geht hoch, hat man zuviel Strom im Netz, die Frequenz von 50Hz würde hoch gehen.
Das hat massive technische Folgen und muss deswegen unbedingt vermieden werden. Was macht man dann? Man exportiert den Strom ins Ausland, zB. Schweiz oder Österreich, die dann damit ihre Pumpspeicherkraftwerke wieder befüllen. Oft wird der Strom sogar verschenkt bzw. man gibt denen noch Geld, das sie den Strom abnehmen, weil hier sonst alles um die Ohren fliegen würde.
In der Nacht aber, wenn die PV nichts mehr liefert und man Strom braucht, weil die Industrie ja mittlerweile 24/7 produziert, kauft man dann diesen Pumpspeicherstrom wieder teuer zurück. Wer das alles zahlt, darfst du mal raten.
Das ganze ist einfach viel komplizierter, als es ein Graslutscher so darstellt in seiner Naivität.
Fakt ist einfach, es gibt die benötigten Speicher noch nicht marktreif. Man hat noch nicht mal eine Idee, wie es gehen sollte. Man experimentiert mit riesigen Betonklötzen, die in Rotation versetzt werden, mit Wasserstoff etc.
Das alles, weil es in Deutschland eben keinen Platz mehr gibt für Pumpspeicherkraftwerke oder Talsperren. Da ist Deutschland schon ziemlich abgegrast, um mal bei Gras zu bleiben.