Ein Lebenszeichen und eine persönliche Nachricht aus dem belagerten Charkow an unsere Leser von Yuri Bubliy (1usmus)

Terminals gibt es ja, es wird halt teurer als bisher.
Nur keine in Deutschland, die werden gebaut, man hofft, das Ende des Jahres, Anfang nächsten Jahres ein paar fertig sind.
Auch gibt es keine Pipelines aus anderen Ländern, die das nach Deutschland bringen könnte. Eine aus Frankreich für Gas wird jetzt wieder in Betrieb genommen. Insgesamt ergibt das alles ein Bild, das eher unvorbereitet erscheint und nicht, wie am Anfang der Sanktionen behauptet wurde, man sei auf alles vorbereitet und gut aufgestellt.
Dann weise bitte dem Graslutscher und dem Fraunhofer-Institut die Unwahrhet nach! Ich bin gespannt.
Du, wer sowas schreibt:
Würden wir von einer fortgeschrittenen Alien-Rasse gezwungen, auf Kohle, Erdgas und Erdöl zu verzichten, wäre die Klimakrise ja auch beendet. Nun ist es an uns, das auch ohne Alien-Rasse hinzubekommen und in »Weltuntergang fällt aus« wird erklärt, WIE das funktionieren kann.
den kann man nicht Ernst nehmen.
Aber weiter, hier:
Graslutscher
erklärt er letztes Jahr, wieso es keinen Blackout geben wird. Weil Deutschland zu viel Strom exportiere und blabla.
Er zeigt sogar unbewusst, wieso es keinen Blackout gab. Weil man die ausbleibende Strommenge der Kernkraft mit Gas und Kohle substituiert hat.
Er kann nicht mal die Grafiken richtig lesen, denn im Bild für Woche 2 schreibt er, die fossilen Kraftwerke würden einspringen.
Glatte Lüge, wie man an der Grafik erkennen kann. Die Erzeugung per Gas wird etwas hochgefahren auf bereits hohem Level, Kohle ebenso aber auch die Kernkraft erhöht die Grunderzeugung.
Das ist eben das dumme, wenn man grundlegende physikalisch, technische Abläufe nicht kennt. So wortgewaltig, wie er schreibt (legte der Wind in Deutschland für 48 Stunden eine ähnliche Motivation an den Tag wie J.J. Abrams beim Schreiben der Drehbücher für die Star Wars-Fortsetzungen und lungerte stundenlang nur in der Gegend herum), ist er eben kein Techniker oder hat Elektrotechnik studiert, wie ich. Eher einer der schreibenden Zunft, der meint, aus seiner Ideologie gesteuert den Menschen seine Meinung näher zu bringen.
Kohle und Kernkraft sind Grundlasterzeuger, sie decken den Grundbedarf. Ich hoffe, ich muss nicht erklären, was eine Grundlast ist.
Die wir alle hier immer weiter hoch schrauben, weil wir Ladegeräte, Router und Reapter, Smarthome-Gateways etc.pp. in immer höherer Zahl zuhause betreiben. Allein ein Router etwa 100kWh im Jahr. Wieviele in Deutschland? Ok, weiter.
Kernkraft kann man nicht, wie Habeck sich das gerade so vorstellt, zack hoch und zack runter fahren. Genauso bei Kohle, hier aber tatsächlich etwas schneller wie bei Kernkraft. Eben Grundlast.
Deswegen auch die Gaskraftwerke, die kann man sehr schnell anfahren, wenn benötigt und zack, ausschalten. Kein Problem.
Nun kommen wir zum Kernthema.
Ich habe hier eine autarke Solaranlage mit derzeit noch 4kWp und einem Wechselrichter mit 8kW. Schalte ich den Wasserkocher ein, muss der Wechselrichter die 3500W erzeugen. Dafür hat er solare Leistung, WENN die Sonne scheint. Alles tutti, kein Problem, außer das die Lüfter im Wechselrichter schneller drehen.
Nun kommt aber eine Wolke, während der Wasserkocher aufheizt. Die solare Produktion fällt SOFORT ab, von maximalen ca. 3500W auf 500W. Eigentlich kann der Wechselrichter die Hausversorgung nicht mehr aufrecht erhalten, da einfach zu wenig Leistung da ist. Dafür habe ich Batterien mit ca. 15kWh angeschlossen. Der Wechselrichter ist jetzt ein ganz schlauer und nimmt sich einfach die 500W von Dach und mischt 3000W aus der Batterie dazu. Technisch ist es komplizierter, da die Batterien 48V haben, die Module flexible Spannung erzeugen, je nach Sonneneinstrahlung, aber egal. Am Ende kommt der Strom aus der Steckdose und das Wasser wird heiß.
Das ganze System auf ganz Deutschland zu übertragen, ist nicht möglich, aber vereinfacht, machen wir das mal.
Wir haben also Sonne satt und die Stromerzeugung und der Verbrauch sind gleich. Nun kommt aber eine Wolkendecke aus Frankreich gezogen und verdunkelt den Himmel. Niemand zieht dann den Stecker, es muss einfach mehr Strom erzeugt werden. Dafür sind und waren die Gaskraftwerke gedacht. In Leitzentralen bemerkt man den fehlenden Strom, das läuft über die Frequenz zB. und fordert das einschalten der Gaskraftwerke an. Der Mangel wird ausgeglichen. Warum so und nicht mit Batterie, wie in meinem Haus?
Weil es noch nicht genug Speichersystem gibt und niemals geben wird, die benötigte Menge ist einfach zu groß. Ich habe einen 15kWh Speicher, Deutschland verbraucht am Tag etwa 50Gwh. Das zu buffern, ist nicht möglich. Man müsste ja auch nicht alles buffern, aber man sieht, welche Größenordnungen da vorherrschen. Es werden auch schon Batteriespeicher regional gebaut. Aber jeder weiß, das Batterien nicht billig sind, nicht ewig halten und das wir ein Rohstoffproblem bekommen werden, bei den Mengen, die wir da brauchen. Das Recyling ist auch nicht 100% gelöst, egal, was da behauptet wird.
Was hat man aber nun 2021 gemacht, als die vorletzten 3 AKWs vom Netz gingen? Man hat mehr Kohlestrom erzeugt und vor allem, hat man die eigentlich nur für kurzzeitige Einsätze gedachten Gaskraftwerke auf Dauer betrieben. Ein Grund, warum die Gasspeicher in Deutschland so leer waren und nicht, wie behauptet, der Russe hätte weniger geliefert und hätte nicht aufgefüllt. Tatsache ist nämlich, kann jeder auf den Seiten Destatis nachsehen, das die Gaslieferungen aus Russland 2021 und sogar bis fast bis Mitte 2022 im normalen Durchschnitt der letzte Jahre lag.
Wer da nun Schuld ist, Merkel Regierung oder die Ampel, völlig egal. Fakt ist, so lief es ab.
Nun meint der Graslutscher, man könne nun auch die letzten AKWs abschalten und das sei kein Problem.
Nochmals der Hinweis auf die Grundlast. Derzeit sind noch 4GWh der Grundlast von der Kernkraft gedeckt. Klar, kann man die abschalten, aber man muss dann eben Kohle im gleichen Maße anfahren oder eben Gas.
Jetzt zu behaupten, einfach weniger zu exportieren, ist so dumm wie Brot. Ich kann einfach Gas exportieren oder Kohle oder Öl. Aber bei Strom sieht das völlig anders aus. Der muss in dem Augenblick erzeugt werden, in dem er verbraucht wird. Wir erinnern uns, mein Wechselrichter steigert die Produktion in dem Augenblick, in dem ich den Wasserkocher einschalte. Er könnte zB. sogar vorher die 3500W erzeugen, aber das macht er nicht, wenn die Batterien voll sind, weil die nicht benötigt werden.
Bei mir wird dann einfach nichts erzeugt. In Deutschland mit seiner völlig verkorksten Energiewende wird quasi nur eingespeist. Aus Wind und aus Solar. Erst langsam kommt das Thema Off-Grid, also autarke Stromversorgung, in Gang.
Es wird also alles, was erzeugt wird, nein, nicht alles, der Gesetzgeber hat sich eine 70% Regel ausgedacht, warum, weiß auch nur der Allwissende Trittin, in das Stromnetz eingespeist. Auch hier wieder mal eine Stolperfalle, nicht die installierte Leistung zählt, sondern nur das, was am Ende wirklich eingespeist wird. Warum? Solarmodule haben einen Wert, meine 390W. Im Labor, unter optimalen Bedingunge, dem richtigen Einstrahwinkel etc.pp. Selbst wenn auf meinem Dach alles optimal ist, Südrichtung, Winkel, leichter Wind, damit sie nicht zu heiß sind, mindert nämlich auch den Ertrag, hat man diese 390W nur dann, wenn die Sonne am höchsten steht. Sonst hat man weniger.
Was auch logisch ist, nachts scheint keine Sonne, man hat also eine Kruve, die ohne Wolken ein halber Ball ist. Sieht man in den Erzeugungskurven bei Erzeugungsart PV immer sehr deutlich.
Nun wird der Strom also eingespeist, der aber relativ unplanbar ist. Man weiß kaum, wieviel wirklich installiert ist, was an Ende erzeugt wird und vor allem, wie lange. Es gibt Tage, da weiß man vorher, in ganz Deutschland keine Wolke, wird gut werden und man weiß aus Erfahrung, wieviel die erzeugen und einspeisen. An Tagen aber, wo es lockere Bewölkung gibt, schwankt es quasi im Sekundentakt.
Um Unterdeckung zu vermeiden, werden dann eben die planbaren Kraftwerke hochgefahren, Kernkraft und Kohle und Gas.
Scheint die Sonne nun voll durch und der Ertrag der PV geht hoch, hat man zuviel Strom im Netz, die Frequenz von 50Hz würde hoch gehen.
Das hat massive technische Folgen und muss deswegen unbedingt vermieden werden. Was macht man dann? Man exportiert den Strom ins Ausland, zB. Schweiz oder Österreich, die dann damit ihre Pumpspeicherkraftwerke wieder befüllen. Oft wird der Strom sogar verschenkt bzw. man gibt denen noch Geld, das sie den Strom abnehmen, weil hier sonst alles um die Ohren fliegen würde.
In der Nacht aber, wenn die PV nichts mehr liefert und man Strom braucht, weil die Industrie ja mittlerweile 24/7 produziert, kauft man dann diesen Pumpspeicherstrom wieder teuer zurück. Wer das alles zahlt, darfst du mal raten.
Das ganze ist einfach viel komplizierter, als es ein Graslutscher so darstellt in seiner Naivität.
Fakt ist einfach, es gibt die benötigten Speicher noch nicht marktreif. Man hat noch nicht mal eine Idee, wie es gehen sollte. Man experimentiert mit riesigen Betonklötzen, die in Rotation versetzt werden, mit Wasserstoff etc.
Das alles, weil es in Deutschland eben keinen Platz mehr gibt für Pumpspeicherkraftwerke oder Talsperren. Da ist Deutschland schon ziemlich abgegrast, um mal bei Gras zu bleiben.
 
Wo gibt es noch Potential? Bei Biogasanlagen, aber auch da wird es immer weniger. Wir sollen alle weniger Essen weg schmeissen und am besten kein Fleisch mehr essen. Wo also soll der Biomüll herkommen, der da verstromt werden soll?
Man kann mehr Solarmodule auf Dächer pflastern, aber was ist Nachts? Ich habe eine Batterie, aber ganz Deutschland?
Löst also nur einen Teil des Problems, das Speicherproblem besteht weiterhin und lähmt eigentlich alles.
Windkraft ist gut, will aber nicht jeder und sieht auch nicht gut aus, fällt mehr auf wie PV Module, die auf eh zugebauten Flächen plaziert werden.
Aber auch hier, was, wenn kein Wind weht? Es gibt Dunkelflauten, auch wenn sie nicht häufig und lang sind.
Hier ist das Problem, ist der Strom einmal weg, kann man nicht so einfach wieder alles einschalten. Im Falle eines bundesweiten Blackouts ist es bei weitem nicht so, das einer einen Schalter drückt und es werde wieder Licht. Das vergessen viele, weil sie noch nie einen Stromausfall erlebt haben. Wir hatten einmal hier einen Hurrikan, bei dem unsere Zuleitung von einem LKW durchtrennt wurde, weil sie runter hing.
3 Tage ohne Strom, was bedeutet das? Keine Toilette, da ich Grundwasser zum Spülen nutze, kein Licht, kein kochen, wir haben den Campingkocher raus gekramt. Aber auch keine Kühlung. Nach 24 Stunden habe ich einen Generator gekauft, der nun als Backup dient, wenn die Batterie leer sein sollte.
Man stelle sich das bundesweit vor, wo noch ganz andere Probleme auftauchen.
Alles wieder viel zu lang geworden und dabei noch nicht mal die Kosten für Redispatchmaßnahmen erwähnt oder die Folgen der extremen Energiepreise, die weiter zunehmen werden. All das, was Graslutscher und Fraunhofer völlig ausblenden.
Vor allem den Fakt, das PV eben nur bei Sonne liefert. Man kann aber Strom nicht auf Halde legen wie Sand.
Nur allein die Frage, was ist Nachts, wird völlig ignoriert oder mit Geschwurbel verschleiert.
Was sind denn die Speichersysteme, die die sich so vorstellen? Wo kann man die kaufen? Was leisten die, was kosten die?
Wenn ich das lese:
  • …wir auf der Fläche Deutschlands nicht nur unseren Energiebedarfs mit Solar- und Windkraft decken können, sondern ein Vielfaches davon?
  • …wir kaum noch Innovationen brauchen, weil uns die technischen Lösungen bereits fast alle zur Verfügung stehen?
  • …wir schon seit über 100 Jahren Strom im Sommer für den Winter speichern können?
  • …wir für all das viel weniger Rohstoffe benötigen würden als mit unserem heutigen System?
  • …die Technik dafür immer günstiger wird und der Zubau deswegen weltweit stark wächst?
wird mir echt schlecht. Im Winter ist weniger Sonneneinstrahlung in Deutschland. Mal zum Vergleich, im letzten Jahr habe ich in den Sommermonaten etwa 250kWh erzeugt, im Januar nur max. 50. Und das in Portugal, um mal eine Vorstellung zu geben, was die Jahreszeit bzw. der Sonnenstand so ausmacht. Ich hab hier keinen Schnee, der die Module abdecken könnte wie in Deutschland.
Wie hat man denn vor 100 Jahren den Strom vom Sommer für den Winter gespeichert? Und gab es vor 100 Jahren denn schon überhaupt überall in Deutschland Strom? Damals gab es gerade mal in 5% der Haushalten Stromanschlüsse.
Die Technik wird immer günstiger, ja, aber wo wird sie produziert?
Wir wollen uns von einem Lieferanten unabhängig machen und lassen alles nur noch in China produzieren?

Die ganze Geschichte ist einfach nicht rund. Muss was passieren? Ja und zwar schnell. Erneuerbare? Ja, unbedingt.
Aber geplant, durchdacht und vor allem, vorbereitet.
Ich kann nicht den Stecker aus der Dose ziehen und woanders einstöpseln, wenn ich diese Steckdose nicht vorher angeschlossen habe. Aber genau das wird derzeit versucht.
Ich hab Elektriker gelernt, deswegen dann eben Elektrotechnik...

So lang geworden, das ich es aufteilen musste.
 
Die ganze Geschichte ist einfach nicht rund. Muss was passieren? Ja und zwar schnell. Erneuerbare? Ja, unbedingt.
Aber geplant, durchdacht und vor allem, vorbereitet.
Ich kann nicht den Stecker aus der Dose ziehen und woanders einstöpseln, wenn ich diese Steckdose nicht vorher angeschlossen habe. Aber genau das wird derzeit versucht.
Den Stecker haben nicht wir gezogen: Die Russen kommen ihrer vertraglichen Pflicht (=Gaslieferung) nicht nach. Das mag nachvollziehbar sein mit Blick auf die Sanktionen, die haben aber rechtlich rein garnichts mit der Energie zu tun.
Wie man es dreht und wendet: Unions-geführte Regierungen haben jahrzehntelang auf ein Land gesetzt und einem Staatschef vertraut, der in keinster Weise vertrauenswürdig ist. Die Alternative wäre eine Rücknahme der Sanktionen und damit faktisch die Aufgabe der Solidarität mit der Ukraine. Ich würde mich in Grund und Boden schämen!

Ich habe - bei allen vorliegenden Fakten - nicht das Gefühl, dass es jemanden gibt, der klar sagen kann, was uns im Winter erwartet. Es gibt lediglich Szenarien. Und die reichen von "passt schon" bis "Blackout". Wobei ich noch nirgends gelesen habe, was Blackout ganz konkret heißt.

Davon ab: Wenn man tabula rasa macht, dann tut das eben weh. Ich kann ganz gut damit leben, dass unsere Handelspartner in Zukunft Kanada, Skandinavien oder Taiwan heißen und nicht mehr vornehmlich Russland, Saudi-Arabien und China. Klar tut das weh, aber das ist der Preis, den man zahlt, wenn man so lange auf Kosten anderer lebt.
 
Das mit dem Stecker ist auf die Energiewende bezogen. Deutschland ist eben noch nicht so weit, den Schalter umzulegen.

Das Russland nicht mehr liefert ist ja nun nicht überraschend. Auch wenn das eine nichts mit dem anderen zu tun hat, wenn du im Klinsch mit einem Nachbarn liegst und dein Freund dem aber Ratschläge gibt und hilft, kündigst du doch auch die Freundschaft.
Mich wundert viel mehr, das sie so lange geliefert haben und es nicht schon früher eingestellt haben. Was wurden da für große Töne gespuckt Richtung Putin, man wolle weg von seinem Gas und Öl, so schnell wie möglich usw.
Er zieht das jetzt eben vor.
Zurücknahme der Sanktionen? Schämen ist da noch nicht mal das richtige Wort.
Deswegen verstehe ich auch nicht die derzeitige Vorgehensweise. Mir kommt es so vor, als würde die Politik davon ausgehen, im nächsten Jahr wieder fröhliche Geschäfte mit Russland machen zu können.
Wenn es überhaupt wieder zu Geschäften kommt, dann wird es noch sehr lange dauern.

Wie der Winter wird, kann niemand sagen. Wie der Stresstest aber ergab, hat nicht nur Deutschland ein Problem, sondern einige Länder in Europa. Es gibt eine massive Unterversorgung im europäischen Stromnetz im Problemfall. Das sagt der Stresstest eindeutig aus:

Zum Management von Netzengpässen reichen die inländischen Redispatch-Potenziale in keinem der drei Szenarien aus. Es wird
mindestens 5,8 GW gesichertes Potenzial im Ausland benötigt, davon werden 1,5 GW über eine Redispatch-Kooperation mit AT
vorgehalten. Darüber hinaus werden derzeit rund 1,6 GW kontrahiert (Ergebnis der Bedarfsanalyse 2022, aktuell laufendes
Interessenbekundungsverfahren).
Dabei ist die tatsächliche Verfügbarkeit dieser Mengen aufgrund der in ganz Europa angespannten Versorgungslage unsicher.


Ob also der in Deutschland benötigte Strom dann aus dem Ausland kommen kann, wie habeck sich das so vorstellt, ist ebenfalls fraglich.
Das Problem ist, selbst wenn es Deutschland vielleicht nicht mit einem Blackout erwischt, kann dieser von einem anderen Land ausgehen. Ob dann die Netze schnell genug getrennt werden können, hoffen wir es mal.
Ich denke tatsächlich wird es eher zu Brownouts in Deutschland kommen, gezieltes Abschalten ganzer Regionen oder Industrien. Die Lastabwürfe hat ja Ricarda Lang so schön erwähnt. Ob das gut für den Wirtschaftsstandort Deutschland ist, muss jeder selbst wissen.

Was ein Blackout konkret bedeutet, muss ich doch nicht erklären? Flächendeckender Stromausfall, der leider dazu führen würde, das man viele Kraftwerke nicht wieder starten könnte, da diese nicht Schwarzstartfähig sind. Sie brauchen Strom von außen, um in Betrieb zu gehen.
Ein Wasserkraftwerk ist zB. ist Schwarzstartfähig, man kann per Hand die Schieber öffnen und die Schwerkraft lässt das Wasser runterströmen und treibt die Generatoren an. Um mal zu erklären, warum das bei anderen nicht so einfach ist.
Nach und nach können dann andere Kraftwerke angeschmissen werden, müssen aber syncronisiert werden. Wobei die Last vorher freigeschaltet werden muss, man kann nicht mit den ganzen Verbrauchern, die eingeschaltet sind, starten.

Taiwan ist leider auch keine gute Option, da schielt China schon lange drauf.
Alles sehr ärgerlich.
Keine Frage, Jahrzehnte hat man viel verschlafen. Aber dieses Blaming-Spiel ist ermüdent.
Taten müssen nun erfolgen.
 
Du hast das alles gut und richtig dargestellt. Ich kann dir nur nicht in Bezug auf die Wirkungen und deren Vermeidbarkeit folgen. Aus meiner Sicht ist ein wirtschaftlicher Niedergang nicht vermeidbar. Wir befinden uns in einem Wirtschaftskrieg mit Russland von dem wir uns vorher abhängig gemacht haben. Dass wir uns unabhängig machen und in welcher Geschwindigkeit das erfolgt, haben wir ganz offensichtlich nicht in der Hand. Wir bzw. die Regierenden stehen vor vollendeten Tatsachen und müssen damit umgehen. Mir ist schleierhaft, woher die ganzen Vorwürfe in Richtung Regierung kommen - ich sehe keine Alternative ohne die eigenen Prinzipien und die Ukraine zu verraten.

Unabhängig von politischem Lagerdenken muss doch eines klar sein: Russlands strategischer Nebenkriegsschauplatz ist die Destabilisierung unserer Gesellschaft und unseres Zusammenhalts. Daran arbeiten die Trollfabriken seit Monaten.
Gleichzeitig müssen wir unsere Wirtschaft bzw. deren Energieversorgung im Eiltempo umbauen. Und damit stehen ein paar Trolle mehr bereit, deren Pfründe flöten gehen. Ob freiwillig oder nicht - die machen bei der Destabilisierung mit falschen Aussagen ebenfalls mit.
Und das Feindbild sind dann eben nicht mehr die Täter (Russen), sondern die Grünen, getreu dem Motto: Töte den Boten! Die Grünen... ich kann nicht fassen, dass man sich auf die so einschießt, während die russischen Neofaschisten einen Vernichtungskrieg führen und wirklich jede andere Partei mit deren Führer geklüngelt hat.
 
Ich habe - bei allen vorliegenden Fakten - nicht das Gefühl, dass es jemanden gibt, der klar sagen kann, was uns im Winter erwartet. Es gibt lediglich Szenarien. Und die reichen von "passt schon" bis "Blackout". Wobei ich noch nirgends gelesen habe, was Blackout ganz konkret heißt.

Soweit mir das meine Bekannten bei entsprechenden Versorgern erklären konnten, ist wenn (!) ein gebietsweißer Blackout möglich. Bei Gas als auch bei Strom. Das größte Problem bei Gasleitungen ohne Gas ist, dass die jeweiligen Heizungen Luft anziehen und sich dann von sich aus ausschalten. Einfach anschalten geht aber nicht, da hierfür erst einmal eine Entlüftung notwendig ist, die nicht jeder Hauseigentümer mal eben so anstoßen kann. Aktuell wird händeringend nach Freelancern gesucht, die dann in die jeweiligen Haushalte gehen und die Heizungen wieder gangbar machen.

Fehlendes Gas ist aber das kleinere Übel. Sobald das Gas zur Erzeugung von Wärme nicht mehr zur Verfügung steht, muss es der Strom richten und hierfür ist das Stromnetz nicht ausgelegt, sprich für eine plötzliche aber konstante Überlast. Das ist zwar auch nicht weiter schlimm, weil auch das gebietsweise abgesichert ist, aber auch dieses Gebiet ist mitunter stundenlang offline. Auch hier sind die vorhandenen Kapazitäten nur begrenzt, sprich wenn das an mehreren Stellen gleichzeitig passiert, dauert es entsprechend länger bis das Gebiet wieder versorgt werden kann.

In dieser Zeit steht so ziemlich alles still. Am schlimmsten wird hier die fehlende Trink- und Abwasserversorgung sein. Dauert ein solcher Blackout länger als 24h kann man sich gut vorstellen, was passiert, wenn die ersten in den Städten kein Klo mehr nutzen können und auch kein Wasser mehr aus der Leitung kommt. Die Essenszubereitung ist - wenn man nicht auf Camping-Kocher o.Ä. zurückgreifen kann - ebenso schwierig. Viele Haushalte haben keinerlei Vorräte in dieser Hinsicht. Dazu kommen, dass kritische Infrastrukturen wie Krankenhäuser und Pflegeheime kaum länger autark durchhalten. Speziell Pflegeheime nicht. Mein Vater ist Altenpfleger, daher weiß ich ganz genau, dass da überhaupt keine Notfallversorgung vorhanden ist bei fehlenden Strom. "Man vertraut auf das THW..."

Man kann nur jedem dazu raten, gewisse Vorräte im Haus zu haben, um zumindest auch mal ein bis zwei Wochen ohne Strom und Wärme zurecht zu kommen. Wenn es länger dauern sollte, braucht man ohnehin zusätzlich ganz andere Dinge zum Überleben.

Aber mal ehrlich. Das ist alles nix im Vergleich zu einem ukrainischen Schützengraben im Winter...
 
So, mal was Erfreuliches:
Ich habe heute mit Yuri gechattet. Ihm geht es gut, der Bebauung im näheren Umfeld nicht mehr. Er meinte, das Stadtbild hätte sich komplett verwandelt und es sähe mittlerweile aus wie in Syrien. Aber er hat ein größeres Update fast fertig und will es auch vor Ryzen 7000 noch bringen. Das Tutorial habe ich schon, das ist ellenlang. Pakete aus Finnland, auch von AMD, brauchen mittlerweile bis zu4 Wochen und länger, Post ist also schwierig. :)

Mein Neffe hat von mir ordentliche hohe Jagdstiefel und Norwegersocken, warme Unterwäsche und Thermodecken bekommen. Dazu jede Menge Hautcreme und ein paar kleinere Goodies.
 
Gut, dass es Yuri und deinem Neffen gut geht! Traurig ist das mit der Stadt, aber das lässt sich alles wieder aufbauen, wenn die Russen endgültig verjagt sind. Bei Charkiv lernen sie ja gerade das Laufen!
 
Und das Feindbild sind dann eben nicht mehr die Täter (Russen), sondern die Grünen,
In meinen Augen sind es nicht die Grünen allein, obwohl diese Verbissenheit beim Thema Kernenergie schon seltsam ist.
Scholz und die SPD sitzen da weit mehr mit im Boot, zumal er die Kompetenz hätte, mal die Richtung anzugeben. Das hat er aber wohl vergessen.
Die FDP zeigt gerade allen Wählern, warum es gut war, das sie 4 Jahre draußen waren.
Das schlimme ist meiner Meinung nach, auch wenn Merz heute gut geredet hat, das die CDU keinen Deut besser wäre. Die haben es ja quasi verbockt, all die Jahre.
Wer bleibt also?
Niemand, denn die letzte Oppositionspartei steht außer Frage. Ich habe heute die Weidel gehört, muss man ausmachen, so eine dumme Nuss, immer die gleiche Leier.
Genau hier sehe ich die Gefahr, es werden immer weniger wählen gehen, weil es eh keinen Unterschied mehr macht.

Die Vorwürfe Richtung Regierung kommen einfach daher, das die am Zug sind, die halten das Ruder und müssten Lösungen entscheiden.
Das tun sie aber nicht, um den Koalitionsfrieden zu wahren.
Das "wuchtige" Entlastungspaket ist einfach nur lächerlich. Die Mittelschicht bekommt quasi nichts, Lindner lässt sich für den vorgezogenen Abbeu der kalten Progression feiern, dabei war es eh gesetzlich vorgeschrieben, das es kommt.
18 Euro mehr Kindergeld, ab dem dritten Kind gabs nicht, weil wohl keiner in der Runde saß, der mehr Kinder hatte.
Das haut es raus, aber auch hier, sie lassen sich feiern für etwas, das sowieso kommen musste. Durch die Verquickung des Kindergeldes mit dem gesetzlich vorgeschriebenen Existenzminimums für Kinder hätte es bei dieser Inflation eh angepasst werden müssen, genauso die die Hartz 4 Sätze, die nun Bürgergeld heißen sollen...
Einzig Studenten und Rentner wurden nun bedacht, wobei man bei den Studenten mal wieder nicht weiß, wie man es auszahlen soll.
Kleiner Funfakt am Rande, die 300 Euro für alle Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten bekommen auch alle im Bundestag. Nett oder?
Menschen mit 10-15tsd Euro Haupteinkommen, viele machen ja noch ne Mark nebenbei, bekommen auch die 300 Euro. So als Hilfestellung, die Heizkostenabrechnung zu stemmen...
Und da fragst du, wieso die Menschen stocksauer auf diese Regierung sind?
Hier in Portugal wurde gestern beschlossen, die ersten 100kWh Strom nur noch mit 6% zu versteuern. Pillepalle, 3,50 Euro, aber man versucht was. Was kommt da von der Ampel?
Sozialtarife, MWST auf Strom und Sprit runter, keine Kraftwerke abschalten in einer Krise. Effiziente Förderung erneuerbarer Energien, Dienstwagenprivilegien abschaffen. Es wäre extrem viel, was helfen würde.
Bei Corona wurde die MWST für 6 Monate gesenkt. Warum nicht wieder?
Weil die das nicht wollen, ist mein einziger Schluß.
Nun muss man sich fragen, warum nicht.
Ist genauso wie bei den Lieferungen für die Ukraine, warum nicht?
Allerdings hab ich heute einen Ex-General gehört, der sagte, er sieht auch keine Panzer aus den USA oder anderen Ländern.
Wenn die Ukraine Putin in den Allerwertesten treten soll, müssen wir ihnen auch das Zeug dazu geben.
Komischerweise verballern die Ukrainer mittlerweile Munition aus Pakistan und Iran.
Leider muss man schreiben, laufen da ganz viele Sachen ab, über die nicht berichtet wird.
Das befeuert natürlich VTs. Deswegen verstehe ich die Kommunikation der Politik nicht mehr.
Im Ukrainekrieg ebenso wie bei der Energiewende.
Habecks Aussage zur Insolvenzwelle gestern Abend ist ein gutes Beispiel.
Mir ist klar, was er ausdrücken wollte. Aber so eine schlechte Aussage, wie bei Baerbock mit den Wählerwillen.
Wie soll denn der Bürger sowas auffassen?
Eben nur noch mit Kopfschütteln.
 
Die Kommunikation unserer Politiker versteht niemand. Das ist eines der Grundprobleme.
 
Ja leider. Heute im Bundestag wieder, Schuld haben die anderen, die haben es ja verbockt und eine Aufzählung, was man so tollen auf den Weg bringen will...
Lauterbach führt extra die elektronische Patientenakte an. Meine Frau arbeitet als Krankenschwester in Deutschland, die haben das bereits.
Absoluter Mist, die haben nicht überall imHaus, sogar in Neubauten, WLAN, dann geht gar nichts. Der Server ist so lahm, das die Ärzte fluchen, weil sie Stunden dran sitzen um einen Arztbrief fertig zu bekommen. Bei jedem Update wird das UI geändert, keiner weiß mehr wo was anzuklicken ist.
Das beste war, einmal wurde was geändert, ein Icon nur ausgetauscht, wenn man immer wo klickt, gewöhnt man sich dran. Nach 2 Tagen wurde es bemerkt, das dadurch alle Eingaben nicht mehr gespeichert wurden.
Mehrfach schon der komplette Server weg...
Also muss alles doppelt vorgehalten werden, digital und Papier.
Das Personal kommt vor lauter Bürokratie nicht mehr zum pflegen.
Anderes Thema...
Lauterbach verkündet neues Hilfspaket für die Krankenhäuser, Habeck ein neues für die Unternehmen.
Ich frage mich so aus der Ferne, wer soll das alles zahlen?
Statt die Ursachen anzugehen, die Strompreiskalkulation zu reformieren oder auszusetzen, nix.
Ein Pflaster nach dem anderen, aber irgendwann nützen die ganzen Hilfspakte nichts mehr.
Die Energiepreise müssen runter, aber genau in diese Richtung passiert absolut nichts.
Aber ist klar, das muss die EU regeln...
Die Ursula will ja nun das russische Gas beim Preis deckeln, ich frag mich nur, welches Gas?
Es kommt ja keines mehr an, außer in Ungarn.
Man wollte Putin abstrafen, völlig zu recht, aber der führt uns gerade an der Nase durch den Ring.
Das der Rückhalt in der Bevölkerung für die Ukraine zurück geht, ist da leider kein Wunder.
Um zum Topic zurück zu kommen, das ist doch das schlimme.
Yuri ist nicht geholfen, wenn die Deutschen nicht mehr wollen.
 
Ja, deshalb halte ich auch nix von den ganzen Spekulationen, was wann passieren könnte. Denn das ist der zentrale Punkt: ab wann schmilzt die Akzeptanz? Ganz offen: Ich bin entsetzt, wie wenig es braucht, um meine Mitmenschen in Putins Arme zu treiben. Diese "weiter so"-Mentalität ist zum K*tzen!
 
Das Hemd ist den Menschen immer näher wie die Hose.
Noch ist gar nichts wirklich schlimmes passiert außer hoher Inflation und explodierenden Energiepreisen.
Da kann noch viel mehr kommen, was ja bereits auch angekündigt ist. Viele Firmen haben ja langfristige Konditionen bei Energie.
Kommt die Gasumlage, werden sich die Preise noch viel mehr erhöhen.
Dann werden die Menschen erst richtig geschockt sein.
Wenn die jetzt schon so wankelmütig sind, wird die Zustimmung völlig wegbrechen.
Aber vielleicht schafft ja die Ukraine es schon vorher.
Eben kam die Meldung, das rund um Yuri einige Dörfer befreit wurden und die Russen dort überrascht wurden und ihre Versorgungslinien zusammen gebrochen sind.
Das wäre doch prima, dann hat Yuri auch wieder mehr Ruhe.
 
Naja, die Raketen kommen aus der Russischen Richtung. Das sind nochmal 30 bis 40 km
 
Mann vorm Kreml ruft "die ganze Welt leidet wegen eines Mannes!". Er wird festgenommen.
Im Verhör wird er gefragt, wen er gemeint hat. Er sagt "Selenski!". Daraufhin wird er freigelassen. An der Tür dreht er sich um und fragt die Polizisten "Wen haben Sie denn gemeint?"

Unbestätigten Meldungen zu Folge ist Itzyium befreit und Verteidigungsminister Shoigu zurückgetreten.
 
Die Russen bekommen gerade in der Gegend östlich von Charkiv gewaltig den Arsch aufgerissen, ca. 3000 Quadratkilometer wurden schon befreit (y)
 
Ja, derzeit läuft es da ziemlich gut für die Ukraine.
Noch ist nichts gewonnen, aber es läuft definitiv nicht nach Plan, wie Putin da immer behauptet.
Auch die Videos, wie sich die Menschen in den befreiten Gebieten freuen, sind überwältigend.
Es trifft aber die russischen Soldaten im Mark. Kommandeure scheinen sich abzusetzen und die Moral ist ziemlich im Keller.
Hoffentlich bleibt das so.
 
Und Putin greift nicht zu seinem letzten Mittel.
 
Nee, das ist keine Option.
 
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