Ein Lebenszeichen und eine persönliche Nachricht aus dem belagerten Charkow an unsere Leser von Yuri Bubliy (1usmus)

einfache aber sehr durchgreifende reaktion von europa:
luft- see- und land-räume für russichen frachtverkehr schliessen.
sollen sie wo anderes entlang, aber nicht durch europäisches hoheitsgebiet durch transportieren.
wenn dann die kanadier und amerikaner mitziehen, kann russland oben noch durchs eismeer waren transportieren, das wird sicherlich spassig gerade im winter.

wir müssen uns aber nichts vormachen, wir werden dann diesen und evtl noch nächsten winter sparen und begrenzen müssen.

das ist eben das echo wenn man der gewinnmaximierung wegen sich auf nurnoch einzig und allein eine quelle verlässt und sich überhauptnicht um irgend einen ersatz kümmert.

das ist als wenn wir privat freiwillig nurnoch aus einem einzigen geschäft einkaufen gehen und uns alle möglichkeiten von woanders zu kaufen selbst verbauen.
und wenn ich dann streit mit dem laden kriege oder veranstallte, steh ich da und krieg von woanders keine materialien.

übrigens rennen bzw sind wir schon lange gerannt, in die selbe falle mit china und derern konzept 'werkbank der welt'.
davon hat nur, und nur kurzzeitig, die gewinn-marge was von.
dabei leidet gerade was china angeht, die qualität und vielfallt, weil es gibt fast nurnoch einheits-palette aus chinesischer produktion, weil die die bauteile herstellen.
siehe zb waschmaschinen, schrauber, nähmaschinen usw, sehen alle gleich aus bzw bestehen alle aus gleichen und ähnlichen koponenten.

eines fehlt mir hier aber, und das ist das wichtigste: ich hoffe yuri geht es gut und das auch noch weiterhin!
 
Ja, es war komplett irre, nach der völkerrechtswidrige Annexion der Krim weiter mit Putin Geschäfte zu machen. Schon damals hätte man sich von dessen Gas lösen müssen. Das Gegenteil ist geschehen, dank Merkel.
Ja, ganz so einfach ist die Sache auch wieder nicht. Russisches Gas aus der Pipeline ist deutlich umweltschonender als Gas z.B.mit LNG-Tankern; bei letzteren geht ein nennenswerter Anteil (1/4 oder so) verloren, durch den Aufwand des Abkühlens und Kühlhaltens. Wenn jetzt, wie berichtet, zusätzlich noch Gas im Wert von 10 Million Euro oder mehr täglich auf russischer Seite abgefackelt wird, ist das aus Klimasicht sehr negativ.

Dazu kommt, dass man ja auch nicht nur Deutschland isoliert betrachten kann. Wenn man mal die Berichte liest über den Zustand der Stromversorgung in Frankreich, wo man gerade darüber nachdenkt, Sicherheitsregeln für viele AKWs auszusetzen, sieht man dieses Nachbarland im Winter (Stromheizungen!) auf einen Blackout zusteuern; in der EU ist das Nachbarschaftshilfe angesagt, und das erhöht auch den deutschen Bedarf an Gas, Kohle usw.

Man hätte allerdings, und das sehe ich auch so, bereits viel zeitiger (Merkel-Ära oder sogar vorher) den Ausbau von Stromerzeugung durch Sonne und Wind mehr fördern können und müssen und u.a. dafür sorgen können, dass nicht praktisch die komplette Panelfertigung nach China abwandert.

Aktuell haben die Politiker die Wahl zwischen Scylla und Charibdis, zwischen (vorübergehender) Stärkung klimaschädlicher Kraftwerke und Energietransportes und politisch sehr unangenehmen Zugeständnissen.
 
Man hätte allerdings, und das sehe ich auch so, bereits viel zeitiger (Merkel-Ära oder sogar vorher) den Ausbau von Stromerzeugung durch Sonne und Wind mehr fördern können und müssen und u.a. dafür sorgen können, dass nicht praktisch die komplette Panelfertigung nach China abwandert.

Das ist offenbar ein unausrottbares Märchen, das man eine Industrienation mit ein paar Solarzellen und Windrädern am laufen halten kann.
Selbst eine Insel wie Pellworm hat man so nicht Strom autark bekommen.
Und die wollten noch nicht mal mit Strom heizen.
 
Bekloppt ist wer meint Russland mit Sanktionen zu beeindrucken.
Offenbar hinterlassen die Sanktionen Eindruck. Sonst würden sie uns doch nicht erpressen.
Unsere Gasheizung bleibt erstmal aus. Fürs Einheizen ist die Ukraine verantwortlich. Hoffentlich weiterhin erfolgreich.

Bin gespannt, wie Putin reagiert: Mobilmachen geht nur, wenn er seinen Krieg auch "Krieg" nennt. Material gibt's auch kaum, es wird eher immer weniger. Die NATO stattet die Ukraine mit Winterausrüstung aus.
Mag sein, dass Putin Geld hat, aber dafür kann er sich nichts kaufen.
 
Das ist offenbar ein unausrottbares Märchen, das man eine Industrienation mit ein paar Solarzellen und Windrädern am laufen halten kann.
Wer erzählt dir denn so ein Märchen? Wir brauchen dazu viele Photovoltaik- und Windkraftanlagen, Speicheranlagen, um Überproduktion zu speichern und dazu kommt noch Wasserkraft und Biogas sowie der europäische Stromverbund.
Alles machbar, auch zu vertretbaren Kosten, wenn die Politik da nur mal endlich unideologisch und ohne Subventionsgeschenke rangehen würde.
Hier kannst du dich ins Thema einlesen: https://graslutscher.de/how-to-ener...l-1-wo-soll-denn-die-ganze-energie-herkommen/ oder hier, die wissenschaftliche Variante: https://www.ise.fraunhofer.de/conte...ergiesystem-Update-Klimaneutralitaet-2045.pdf
 
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Wenn HerrRossi das nicht geschrieben hätte, hätte ich es getan. Wie lange dauert es eigentlich, bis die Lügen der Energieindustrie und deren sehr reicher Hintermänner endlich aus den Köpfen der Menschen herausgehämmert werden? Denkt und rechnet doch bitte selbst mal nach und plappert die Märchen, die man euch glauben machen will, um den Status Quo zu bewahren, nicht ständig weiter nach.
 
Die Energieindustrie lügt garnicht. RWE, E.ON und Co. haben sich längst von Atom und Kohle verabschiedet - und sagen das auch ganz offen. Der Hype um die Abschaltung der letzten Meiler ist bloße Stimmungsmache. Offenbar geht es auch garnicht um Versorgungssicherheit, sondern um Netzstabilität, weshalb eben zwei AKW bis April weiter laufen sollen. Bezeichnenderweise in Süddeutschland, weil dort die Netze größeren Schwankungen ausgesetzt sind - eben weil nicht in Erneuerbare investiert bzw. deren Ausbau verhindert wurde.

Ist aber auch egal: Es geht nach wie vor um die Ukraine. Und so schlimm das Leid der Menschen dort ist, Russland ist vom eigentlichen Ziel weiter entfernt als jemals zuvor.
 
Leute, wacht auf und lest Wahrheiten und keinen Graslutscher.
Ich habe zwar selbst eine autarke Stromversorgung und erzeuge Wärme überwiegend per Sonne, aber ich lebe auch in Portugal.
In Deutschland ist die komplette Umstellung auf autark nicht zu machen, jedenfalls nicht in der kurzen Zeit, die da angepeilt wurde.
Man kann sich privat heute schon sehr autark aufstellen, wer das Geld und den Platz dazu hat.
PV kann genug Strom für einen Haushalt liefern, es gibt Speichermöglichkeiten für Nachts.
Das alles kostet aber echt reichlich und man benötigt Raum dafür.
Ich habe alles selbst gebaut, das kann aber nicht jeder. Versucht doch mal in Deutschland, einen Wechselrichter, Solarmodule etc. überhaupt zu kaufen. Alles hat lange Lieferzeiten. Wieso? Weil wohl viele eben kaufen wollen.
Ich habe meine Dinge in Spanien bestellt und schnell bekommen.
Warum die dort keine so gravierenden Lieferkettenprobleme haben, müsst ihr euch selbst fragen.

Warum haben sie die Energiekonzerne aus Atom und Kohle verabschiedet? Weil es gesellschaftlich verpönt ist und zu teuer.
Kohle erzeugt massiv CO2, was derzeit aber wohl keine Rolle mehr spielt. Man wirft wieder an, was geht.
Es geht nicht nur um Netzstabilität, um die es sehr schlecht steht. Es geht auch um Versorgungssicherheit, was Hand in Hand geht mit der Netzstabilität. Es gab dieses Jahr bereits einen neuen Rekord an Redispatchmassnahmen, fast 9000 bereits.
Das sind Eingriffe in die Erzeugung, weil die Netzstabilität gefährdert ist.
Bei mir liegen zeitweise 252V vom Stromversorger an, das ist für die Geräte nicht witzig.
Dabei geht es aber nicht bei der Netzstabilität, da geht es um die Frequenz, die bei 50Hz liegen muss.
Diese darf nur gering schwanken, was aber durch Windböhen, Wolken usw. erschwert wird. Deswegen die Eingriffe.

Klar kann man viel auf Bayern schieben, aber Fakt ist, das die meisten windreichen Gebiete in Norddeutschland liegen und es nicht genug Stromtrassen nach Süddeutschland gibt. Und diese Trassen wurden überall gerne verhindert, nicht nur von Bayern.

Die Energiewende ist ein Generationenprojekt, das geplant und langfristig angegangen werden muss. Das ist nicht passiert und wird auch nicht so kommuniziert und verstanden.

Ich schreibe es euch hier schon mal zum späteren nachlesen, ihr werden ab Februar in Deutschland massive Probleme erleben in der Versorgung mit Gas und Strom.
Da nützt leider kein Graslutscher was und kein träumen, alles sei gut. Alle relevanten Zahlen zeigen es klar auf, es wird nicht reichen.
Das Gas nicht und der Strom auch nicht.
Ob die Ukraine Strom liefern wird, ob Frankreich jetzt Gas gegen Strom liefern wird, alles egal.
Es sind nicht genug Grenztrassen vorhandern, um den Strom ausreichend grenzübertrenden zu liefern.
Gasleitungen will Frankreich nun noch schnell fertig stellen, um Deutschland Gas zu liefern, aber wie soll der Strom in Deutschland dafür hergestellt werden, wenn man jetzt die 3 AKWs abstellt und 2 "in Reserver" hält?
Strom wird zwar aus Deutschland exportiert, das ist richtig, man muss aber die Zeiten beachten, wann das passiert. Zur Mittagszeit, wenn Sonne und Wind am meisten liefern. Gibt dafür alles Livetracker im Netz.
Aber wenn es dunkel ist, besteht eine sehr große Gefahr, das es richtig dunkel wird. Das ist auch genau das, was Habeck meinte mit "stundenweisem Strommangel".
Was er noch nicht kapiert hat, ist der Fakt, ist der Strom erstmal weg, kann man ihn nicht einfach so wieder einschalten wie Zuhause, wenn die Sicherung raus geflogen ist.
Stichwort ist hier Schwarzstartfähigkeit.
Alles in allem, da reden zu viele Menschen mit, die die vielen technischen Zusammenhänge nicht verstanden haben.
Und ein Wirtschaftsminister, der nur in Nebensätzen erwähnt, das die Produktion runtergefahren werden muss. Wenn das nicht geschehe, bestehe dann eben eine Gefahr.
Hat nur kaum einer zugehört und verstanden, als er da gestern in der PK saß.
Ich bin hier save, mache mir aber um Teile meiner Familie echte Sorgen in Deutschland.

Und wegen Yuri, er schreibt öfter mal was auf Twitter, es scheint ihm also "gut" zu gehen.
 
Das halte ich für Schwarzmalerei. Bitte mal ein wenig mit Daten oder Quellenangaben unterfüttern und nicht ungeprüft das AfD-Geseier nachplappern.

Niemand will Deutschland in nächster Zukunft komplett energieautark machen, sondern es soll ein europäisches Verbundnetz mit Wasserstoffimport (Ammoniak bzw. Methanol) aufgebaut werden. Die Abkehr von russischen Energieimporten ist gut und richtig und sollte auch nicht rückgängig gemacht werden, bis Russland ein einigermaßen demokratisches Land ist, sich an das Völkerrecht hält und der Ukraine ein paar 100 Mrd. € an Reparationen gezahlt hat.
 
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Daten? Ich soll Daten liefern, die es frei im Netz gibt?
Aber ein Graslutscher darf seinem Namen alle Ehre machen?
Schwarzmalerei?
Ok, Zahlen und Grafiken könnt ihr ja deuten, Igor arbeitet ja auch so:
Lage
Wie man sehen kann, kommt da nix mehr an.
Hier kann man sehen, was insgesamt so an Gas in Deutschland ankommt, nicht nur aus Russland:
Gasimport
Hier mal eine Übersicht, wozu eigentlich so viel Gas:
Verbrauch
Da kann man dann schon sehen, warum die ersten Firmen dicht machen, die Papier und bspw. Porzellan herstellen.
Papier
Porzellan
Das sind nur willkürlich rausgesuchte Firmen, es gibt bereits jede Menge weitere.
Nun zum eigentlichen, wieviel Gasverbrauch hat den Deutschland so durchschnittlich im Monat:
monatlicher Verbrauch in D
Wieso im Juli der Verbrauch plötzlich gestiegen ist, daran scheiden sich noch die Geister.
Wahrscheinlich liegt es daran, das Gas verstromt wurde und nach Frankreich verkauft wurde.
In die deutschen Speicher gehen ca. 230 TWh.
Hier kann man den Füllstandsverlauf der letzten Jahre sehen:
Gasspeicherfüllstand
Wie man sehen kann, ist Mitte März immer der Tiefststand erreicht.
Nun könnte man denken, wenn die Speicher voll sind, ist doch alles gut. Genau das, was die Politik versucht, dem Bürger weiß zu machen.
Dabei wird verschwiegen, in meinen Augen bewusst, das dies bisher IMMER mit weiter laufendem Gasbezug aus Russland war, der ca. 0,9 TWh ausmachte.

Das heißt, das am Tag ca. 3 GWh Gas nach Deutschland kommen und der Mehrverbrauch wegen heizen im Winter vom Speicher abging.
Derzeit, und nach aller Wahrscheinlichkeit wird das auch so bleiben, entfällt der russische Anteil am Gasimport seit kurzem.
Nun kann man es selbst ausrechnen, wieviel "gespart" werden muss, damit die Speicher bis Mitte März reichen.
Es wurde Gas eingespart, keine Frage. Wurden neue, mengenmässig signifikante Gaslieferanten gefunden?
Nein. Die Niederlande wollen sogar ihr größtes Gasfeld zum 31.12. schliessen.
Ja oder Nein
Ob es so kommt, steht genauso in den Sternen wie, ob es einen kalten oder sehr kalten Winter gibt.
Die letzten Winter waren nicht sehr kalt in Deutschland, wenn es einen wirklich kalten Winter geben sollte, sind die Durchschnittsverbräuche der letzten Winter auch Makulatur.
Bisher ist kein LNG Terminal fertig, keine neue Pipeline vorhanden. Angedacht ist viel, ready eher nix.
Wem das alles zu viel ist, der kann sich ein kurzes Video ansehen, wo das schön aufgearbeitet ist und wo die Füllstände auch ausgerechnet werden.
Reichen die Speicher?
Das ganze ist kein Hexenwerk, bezieht sich aber nur auf das Gas. Das Thema Strom ist noch ein ganz anderes.
Wieso werden wohl sämtliche verfügbaren Stein- und Braunkohlekraftwerke wieder reaktiviert?
WDR
BW
Wieso erlaubt man auf einmal die Zusammenarbeit bei Zuckerherstellern?
Zucker
Seltsames Argument, man wolle die negativen Auswirkungen durch Preisspitzen vermeiden. Das hätte man auch bei anderen Vorprodukten oder Diesel machen können. Denn hier wird, nur nebenbei, der Transport massiv verteuert.
Beim Pflanzenöl, Mehl, Strom und Gas würde das auch ziehen, aber jetzt beim Zucker?
In Berlin geht denen dermassen die Düse, das sie nicht mehr wissen, was sie machen sollen.
So wird nämlich ein Schuh daraus.
Die wissen, was kommt, weil nichts mehr daran zu ändern ist. Sie versuchen es noch zu verschleiern und Mut im dunklen Keller zu verbreiten.
Das wird aber aller Vorraussicht nach nur bis Ende des Jahres klappen.
Wenn die Menschen im ersten Quartal 2023 ihre Nebenkostenabrechnungen bekommen werden, die Gasspeicher leer sind und großflächige Stromabschaltungen vorgenommen werden müssen, ist es Schicht im Schacht.
Aber Strom ist ein anderes Thema, hier ist ein guter Betrag von Wiso zum Thema Blackout:
Wiso
Da kommt auch Graslutscher zu Wort, da kann man mal empirisch beurteilen, was der und andere so von sich geben.
Aber alles kein Problem, ich male Schwarz.
Wir können uns in 6 Monaten nochmal darüber unterhalten, ich hoffe ja, das alles mit einem blauen Auge rum geht und nächstes Jahr alles tutti ist. Dann hat man ja die neuen LNG Terminals und das 10fach so teurer Flüssiggas aus Amiland.
Ach nee, bringt ja dann auch nix für einen niedrigeren Energiepreis.
Aber die 18 Euro mehr Kindergeld oder die einmalig 300 bzw. 200 Euro für Rentner und Studenten werden es raus reißen.
Mal so die Sicht von einem Landwirt, mit netter Überschlagsrechnung zu den Nebenkosten:
Landwirt

Ist viel zu lang geworden und völlig Offtopic, sorry.
Aber man muss in meinen Augen einfach der Wahrheit und den Fakten ins Gesicht blicken. Ich heize hier im Winter mit Pellets, weil es trotz Portugal einfach notwendig ist. Ich hab zum Glück schon im Frühjahr gekauft, der Preis ist von 3,70 Euro auf zum Teil 7 Euro pro 15kg Sack gestiegen. Deswegen geh ich jetzt mal Holz im Wald sammeln...
Achja, mit AfD hab ich nix am Hut. Und die haben zu dem Thema meines Wissen auch bisher nix gesagt, wird denen zu kompliziert sein.
 
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Das ist offenbar ein unausrottbares Märchen, das man eine Industrienation mit ein paar Solarzellen und Windrädern am laufen halten kann.
Selbst eine Insel wie Pellworm hat man so nicht Strom autark bekommen.
Und die wollten noch nicht mal mit Strom heizen.
Oh, nein, nicht alles geht mit Strom aus Sonne und Wind, fürwahr. Aber, wenn man das rechtzeitig und zügiger ausgebaut hätte (zusammen mit Netzen und mehr Speichermöglichkeiten), dann:
(1) Hätte man genug Strom dass zumindest an typischen Tagen 80-90% aus regenerativen Quellen kommt
(2) Hätte man an sonnigen und windigen Tagen massig Stromüberschuß z.B.für die Wasserstoffproduktion. Der Wasserstoffkreislauf(z.B.mit Brennstoffzellen) hat zwar eine schlechten Gesamtwirkungsgrad, aber dennoch.
(3) Könnte man einen Teil der energieintensiven Industrie (Stahlproduktion usw.) auf Ökostrom umstellen

Ja, dadurch ließe sich nicht 100% des Gasverbrauchs ersetzen, aber einiges. Macht das meine Aussage klarer?
 
Das ganze ist kein Hexenwerk, bezieht sich aber nur auf das Gas. Das Thema Strom ist noch ein ganz anderes.
Wieso werden wohl sämtliche verfügbaren Stein- und Braunkohlekraftwerke wieder reaktiviert?
WDR
BW
Wieso erlaubt man auf einmal die Zusammenarbeit bei Zuckerherstellern?
Zucker
In Berlin geht denen dermassen die Düse, das sie nicht mehr wissen, was sie machen sollen.
So wird nämlich ein Schuh daraus.
Die wissen, was kommt, weil nichts mehr daran zu ändern ist. Sie versuchen es noch zu verschleiern und Mut im dunklen Keller zu verbreiten.
Das wird aber aller Vorraussicht nach nur bis Ende des Jahres klappen.
Wenn die Menschen im ersten Quartal 2023 ihre Nebenkostenabrechnungen bekommen werden, die Gasspeicher leer sind und großflächige Stromabschaltungen vorgenommen werden müssen, ist es Schicht im Schacht.
Also: Erstmal danke für deinen ausführlichen Text und die Quellen / Links. Vieles davon ist mir bekannt, verfolge ich ebenso.
Ich denke auch, dass es uns ziemlich hart treffen kann, ich glaube aber durchaus daran, dass der europäische Netzverbund leistungsfähiger ist, als so mancher (vor allem im Kreml) denkt. Was Gas anbelangt haben wir ein riesiges Problem, dass das hausgemacht ist, weil man sich von dem Faschisten abhängig gemacht hat, ist unerheblich, es ist da. Aber: die Wirtschaft organisiert sich neu, vgl. die Koop beim Zucker. Viele sparen (Link) und - von einem langen und harten Winter mal abgesehen - es könnte reichen. Es ist auch nicht so, dass das Land untergeht - es gab schonmal eine Ölkrise mit Fahrverboten usw. Bisher hat meines Wissens niemand Einschränkungen hinzunehmen, da können wir alle noch unseren Beitrag leisten. Wenn z. B. in öffentlichen Gebäuden die Temperatur von 21 auf 19° abgesenkt wird, dann halte ich das für sehr vertretbar. Was sollen denn die Ukrainer:innen sagen?

Auf die Nebenkostenabrechnung bin ich auch gespannt, aber wir (als Familie) sparen schon jetzt, damit es uns nicht so hart trifft. Wenn ich dann aber sehe, dass der erste Reflex meiner Mitmenschen der massenhafte Erwerb von Heizlüftern ist, statt sich mal Gedanken um Einsparpotenziale zu machen ...

Und dann noch eine Anmerkung: Es bringt nichts, schwarz zu malen! Damit spielst du dem Kreml in die Hände. Wir können das schaffen, wenn wir zusammenstehen. In Deutschland und europaweit. Das ist aktuell nicht besonders populär, aber die einzige Lösung.
 
Natürlich werden wir diese Krise überstehen, das Wichtigste ist meiner Meinung nach, dass die Unternehmen weiter günstige Energie bekommen und weiter gearbeitet werden kann, dann wird das alles halb so wild.
 
@Ozzy : Ok, ich nehme meine Einwände zurück, du informierst dich wirklich umfassend und die verlinkten Seiten werde ich mir anschauen. Respekt dafür.

Ich glaube trotzdem nicht, dass es zu gravierenden Stromausfällen oder Unterbrechungen in der Gasversorgung kommen wird. Ja, es ist teuer und wird noch viel teurer und einige Unternehmen werden pleite gehen, aber Europa und Deutschland sind so reich, dass wir das mit Jammern auf relativ hohem Niveau durchstehen werden.
 
Das Problem ist nicht, das wir nicht europäisch vernetzt sind, die Vernetzung hat bestimmte Kapazitäten, die dafür nicht ausgelegt sind. Die Größenordnungen, die kommen könnten, werden die Leitungen überfordern.
Ich sehe kein Problem darin, öffentliche Gebäude weniger hoch zu temperieren. Eher schon in lächerlichen Verodnungen, das Türen geschlossen werden müssen etc. Ganz ehrlich, ich hab noch keinen Händler erlebt, der im Winter die Türen offen hatte und für draußen geheizt hat.
Die haben alle automatische Türen.
Es kann noch eine ganze Menge eingespart werden, ob das noch umgesetzt werden kann, man wird sehen.
Grundsätzlich ist es ja gut, das nun alles flotter geht und endlich was ins rollen kommt.
Heute kam die Meldung, das private PV-Anlagen endlich von dieser unsäglichen Steuer befreit werden sollen.
Trotz allem, gerade heute erst wieder ein Video von jemandem gesehen, der gebrauchte Solarmodule abgebaut hat, da der Versorger diese ihm nicht genehmigen wollten, nur neue. Welcher Sinn außer der Verhinderung steht hinter sowas?
Es gibt eine europäische Verordnung, das bis 1,5kWp genehmigungsfrei zugelassen werden soll. Hat Deutschland seit Jahren nicht umgesetzt.
Portugal hat es letztes Jahr sogar bis auf 30kWp erweitert!
Hier ist tatsächlich das Problem, das es sich viele nicht leisten können. Unsere Anlage hat mittlerweile locker 7000 Euro gekostet, läuft aber schon seit 7 Jahren und seit 2 Monaten vollständig autark. Ich habe den Versorger nur noch als Backup am Wechselrichter, der, weil chinesisch, sich nachts etwa 0,5kWh genehmigt. Letzte Rechnung waren 41 kWh. Ist Ok für das Wissen, wenn was leer ist, das umgeschaltet wird.
Sowas ist in Deutschland kaum genehmigungsfähig. Da ist immer rein auf Einspeisung ausgelegt.
Dabei könnte man auch in Deutschland, mehr Module vorrausgesetzt, Einfamilienhäuser auch sehr autark betreiben.
Mit Wärmepumpen oder neusten Klimageräten im Winter heizen, braucht man kaum noch externe Energie.
Die Milliarden, die bisher sinnlos versenkt wurden, wären da gut aufgehoben gewesen.
Genau hier habe ich meine Kritik, nicht mal jetzt, in der größten Not, wird pragmatisch das Problem angegangen.
Vorher wurde nur auf den Profit einzelner Lobbies geachtet und nun steht Ideologie im Vordergrund.
Weder die absolut sinnlose Reserveschaltung der 2 Kernkraftwerke noch die "Entlastungspakete" berühren die Ursachen.
Ich will da nicht auf die Sanktionen eingehen, die ich dem Sinn nach für richtig halte. Man kann das Putin so nicht durchgehen lassen.
Und wie Grimm schrieb, ist es heute so, wie es ist.
Aber ich sehe keine Lösung in der derzeitigen Politik. Man hofft wohl, durchzuhalten bis nächstes Jahr und dann wird alles gut.
So wie es derzeit aber aussieht, Scholz will immer noch keine Panzer an die Ukraine abgeben, wird der Krieg noch nächstes Jahr andauern.
Ab Dezember kommt kein Öl mehr aus Russland, mal will ja keines mehr. Gas wird wohl auch ausbleiben, so viel Stolz muss man Putin wohl zugestehen. Das kann ich aus seiner Warte verstehen. Wir unterstützen seinen Gegner und er soll weiterhin, trotz aller Sanktionen, in unsere Richtung lächeln. Das dies nicht passiert, war klar.
Wer soll die benötigten EE denn ausbauen? Nicht mal jetzt kommt sowas wie eine Kampagne, "sie sind arbeitslos, wir bilden sie zum Solarteur aus" der Arbeitsagentur. 3 Millionen Arbeitslose, aber die schaffen es nicht mal, 1-2000 Kofferträger für die Ferien zu finden.
Zu meiner Zeit hatten wir noch Ferienjobs im Studium, nur so nebenbei...
Alles, was ich so mitbekomme, sind gute Absichten, aber man bekommt nichts gestemmt.
Nächstes Jahr wird es genauso, wenn nicht schlimmer sein, da die AKWs weg sind als Grundlasterzeuger.
Nein, es wird sogar klimatechnisch weit schlimmer sein, wegen der ganzen Kohlekraftwerke, die nun angeworfen werden.
Portugal hat zB. Solarprodukte jetzt auf 6% MWST gesenkt, um es anzukurbeln.
Was macht Deutschland, um es anzukurbeln? Nichts, es läuft ja so schon gut, nur einbauen kann es keiner...
Ich lese immer von entbürokratisieren, aber passieren tut nix. Egal in welchem Bereich.
Wir haben September, es war klar, das Winter is coming. Keine Programme um PV Eigenversorgung zu fördern.
Eher das Gegenteil, immer noch achtet man mehr auf die Lobbies. Wo kämen wir da hin, wenn die Versorger weniger verdienen würden...

Sicher ist es wichtig, das die Unternehmen günstige Energie bekommen, um zu produzieren und das Geld zu verdienen, das in Deutschland benötigt wird. Doch genau das wird gerade massiv vernachlässigt. Erst hoffte man auf Katar, dann Norwegen, dann Kanada.
Nun ist es Frankreich geworden im Austausch mit Strom.
Alles nichts, was zu günstigen Energiepreisen beiträgt. Auch hier, eher das Gegenteil.
Und leider sehe ich es so, dass das reiche Deutschland so langsam arm wird.
Und da sind wir noch gar nicht beim Thema Zuwanderung. Allein um die Zahl der arbeitenden Bevölkerung gleich zu halten, müssen 500.000 Menschen jedes Jahr einwander, plus ihre Familien.
Das wird gewissen Bevölkerungsteilen nicht zu vermitteln sein, die knappern ja jetzt noch an 2015 und den Ukraineflüchtlingen. Dann jedes Jahr weitere 1-1,5 Millionen?
Was zu weiteren Spannungen im Wohnungsmarkt führen wird.
Das alles wurde leider viel zu lange nicht angegangen. Nun kommt alles auf einmal und mir kommt es so vor, als wäre die Poltik gelähmt von all den Problemen, die sich da auftürmen.
Allein, darauf zu verweisen, das zu lange nichts dagegen getan wurde, hilft nicht.
Ist wie beim Klimawandel, auch da helfen Schuldzuweisungen nicht.
Wir sind ja alle Pragmatiker und Techniker hier.
Leider sehe ich das nicht auf Landes- und Bundesebene.
Das macht mir Angst. Denn wenn Deutschland umfällt, fällt ganz schnell die EU und ich lebe in einem EU-Land.
 
Ich hab mir mal das Ergebnis des neuen Stresstests angesehen.
Seltsam, das dort etwas leicht anderes drin steht, wie Habeck gesagt hat:
Leistungsbilanz:
In allen drei betrachteten Szenarien zeigt sich die Versorgungssituation im kommenden Winterhalbjahr äußerst angespannt
- in Europa kann im Strommarkt die Last nicht vollständig gedeckt werden.
In den beiden kritischeren Szenarien (++, +++) treten in einigen Stunden Lastunterdeckungen auch in Deutschland auf.

Netzsicherheit:
Zum Management von Netzengpässen reichen die inländischen Redispatch-Potenziale in keinem der drei Szenarien aus. Es wird
mindestens 5,8 GW gesichertes Potenzial im Ausland benötigt, davon werden 1,5 GW über eine Redispatch-Kooperation mit AT
vorgehalten. Darüber hinaus werden derzeit rund 1,6 GW kontrahiert (Ergebnis der Bedarfsanalyse 2022, aktuell laufendes
Interessenbekundungsverfahren).
Dabei ist die tatsächliche Verfügbarkeit dieser Mengen aufgrund der in ganz Europa angespannten Versorgungslage unsicher.


Auch spannend, da es ja laut Habeck auf jede kWh ankommt, wobei ich beides zähle, Gas wie Strom:

Generelle Wirkung im Markt:

Die drei Kernkraftwerke liefern zusätzlich ca. 5 TWh elektrische Energie.

Die Einsparung bei der Stromerzeugung in Gaskraftwerken beträgt im Inland 0,9 TWhel und im europäischen Ausland 1,5 TWhel.


Was ich schrieb, die Vernetzung mit dem Ausland ist nicht ausreichend, die Leitungen geben es nicht her:
In Deutschland sind daher weitere Maßnahmen zum erzeugungs- und lastseitigen Engpassmanagement und zur Erhöhung der Transportkapazitäten im Übertragungsnetz erforderlich.
Hier der Link zum PDF
 
Oh, nein, nicht alles geht mit Strom aus Sonne und Wind, fürwahr. Aber, wenn man das rechtzeitig und zügiger ausgebaut hätte (zusammen mit Netzen und mehr Speichermöglichkeiten), dann:
(1) Hätte man genug Strom dass zumindest an typischen Tagen 80-90% aus regenerativen Quellen kommt
(2) Hätte man an sonnigen und windigen Tagen massig Stromüberschuß z.B.für die Wasserstoffproduktion. Der Wasserstoffkreislauf(z.B.mit Brennstoffzellen) hat zwar eine schlechten Gesamtwirkungsgrad, aber dennoch.
(3) Könnte man einen Teil der energieintensiven Industrie (Stahlproduktion usw.) auf Ökostrom umstellen

Ja, dadurch ließe sich nicht 100% des Gasverbrauchs ersetzen, aber einiges. Macht das meine Aussage klarer?
Bisschen viel könnte und hätte
Was funktioniert davon in grösserem Masstab zur Zeit?
 
LNG-Import ist momentan der Schlüssel und die Frage ist, ob wir diesen Winter schon genügend davon nach Europa reinbekommen. Terminals gibt es ja, es wird halt teurer als bisher.

Solar und Windkraft müssen nun europaweit massiv ausgebaut werden, um in Zukunft möglichst wenig Energie importieren zu müssen. Hier passiert mir allerdings auch noch viel zu wenig, die Not ist anscheinend noch nicht groß genug. Wobei man ja auch aus anderen Gründen so langsam mal ausbauen sollte, sprich CO2-Ziele.
 
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