Der Morgen danach – Reflektionen einer Premiere und (k)ein zweites Fazit

Und das ist ein wenig ein Widerspruch in Igors Argumentation. Es hätte so nicht auf den Markt kommen dürfen laut Igor, aber es ist ja nicht auf den Markt gekommen, nur eingeschränkt in China.
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Aber wie gesagt, ich hätte es auch gemacht, wegen der Aufmerksamkeit.
Die Karte ist auf den Markt gekommen, wo Milliarden von Menschen leben. Wir sind hier nicht das Zentrum. Schrott auf Markt, ist Schrott auf Markt, auch am anderen 'Ende' der Weltkugel. Ist es etwa weniger schlimm, dass es 'dort' passiert, und nicht 'hier'? Hoffentlich nicht!

Aufmerksamkeit muss nicht immer zwingend von Profit getrieben sein. Es soll Menschen geben, eine verschwindend kleine Zahl leider, die etwas aus Spass machen, aus Interesse, Überzeugung, etwas bewirken wollen, etc. etc. Ja bewirken ist auch Aufmerksamkeit, aber nicht diejenige welche nur Clicks = Cash$$$ bezwecken will. Nicht persönlich gemeint, nur meine zwei total belanglosen Cents. Ihr macht CapFrameX, verdient nichts daran (nehme ich mal an), habt Aufmerksamkeit; also schlägt Ihr doch in die selbe Kerbe wie Igor's, nicht? Auch ein Youtube-Channel muss sich nicht zwingend finanziell lohnen, die Informationen und der Dank dafür des Publikums, darf auch Anreiz und Lohn für die Mühe sein.
 
Schon mal bei Alibaba oder Amazon reingeschaut? Wenn Schrott ein Problem ist, dann hat Intel ein Sandkorn am Strand fallen lassen.

Wir werden alle stööörben :D
 
Sagst du natürlich, weil die du mitfühlend für den chinesischen Verbraucher bist.
Ja bin ich. Mir egal woher jemand kommt. Für Dich also völlig ok, dass in Asien Menschen mit solchem Mist veräppelt werden? Wenn dann aber der Mitteleuropäer hier veräppelt wird, dann bist Du der Erste, der sich dafür einsetzt und aufschreit?
Eigentlich sollte mich Deine Antwort kalt lassen, weil die menschliche Rasse so ist wie sie ist, aber es trifft mich dennoch immer wieder. Jedem das Seine. Over and out.
 
Sie lesen meine Artikel. YT ist in China hinter der Great Wall
 
Sagst du natürlich, weil die du mitfühlend für den chinesischen Verbraucher bist.
So langsam kommen bei mir Fragen zu Deiner Intention auf. Also: Was bezweckst Du mit Deinem Handeln, oder anders gefragt: Wo ist Dein Problem bei der Problematik?

Daß Igor das Produkt getestet hat, erweitert doch erst mal den Horizont und gibt einen Einblick in den Stand der Dinge. Neugier ist im Tech-Bereich ein guter Antrieb.

Daß User nicht begeistert sind, ist doch logisch nachvollziehbar. Erwartest Du lobende Worte, wenn ein Gigant wie Intel eine solche Arbeit abliefert?
 
Je größer das Unternehmen, je umfangreicher das Budget und umso lauter die Töne der PR im Vorfeld - umso höher liegt die Messlatte und umso genauer schaut man auch hin (Misstrauen). Ich würde mir auch nie Geforce, Radeon oder Arc ins Thumbnail tackern, weil ich das seit Jahren emotionslos als Außenstehender betrachte. Egal welche Firma, beim Versagen gibts den Finger harts aufs Aua. Ich benutze, was der Zweck erfordert und ins Budget passt. Ich habe mir noch nichtmal eine der 3090 Ti oder 6950XT in den PC gesetzt um zu daddeln. Null Intention, da für meinen Seelenfrieden komplett überflüssig.

Ich kann meine Quellen nicht bloßstellen, aber ich weiß, dass Intel aktuell krampfaft an der Telemetrie schraubt und das auch in die 3rd-Party Tools einbauen lässt. Mehr kann und darf ich dazu erst mal nicht schreiben. Aber: nach meiner Einschätzung wird es auch dann noch ein Vega-Moment bleiben, nur in etwas fehlerfreier. Man kann nun mal nicht einfach aus einer Karte fürs Data Center eine superschnelle Consumer-Karte runterdongeln. Stichwort Resizeable Bar (rBAR).

Das ist ja nichts weiter als der clevere Umgang mit dem Base Address Register (BAR) und das muss sowohl in der Firmware der GPU als auch im BIOS des Motherboards implementiert sein. CPUs, die es nicht in Hardware können, laufen auch per Software-Emulation damit. Ich verweise da mal auf die größenveränderbare PCI-BAR (siehe auch PCI SIG vom 24.0.4.2008), die bei AMD seit gefühlten Ewigkeiten schon eine Rolle spielt. Hintergrund dafür ist, dass die eigentlichen PCI BAR normalerweise ja nur auf 256 MB begrenzt sind, während man bei den neuen Grafikkarten VRAM im GB-Bereich vorfindet. Die Folge ist, dass nur ein Bruchteil des VRAM für die CPU direkt zugänglich ist. Dann aber muss man eine ganze Reihe von Umgehungslösungen im sogenannten Treiber-Stack implementieren. Am Ende geht es durchaus, jeweils Speicherseiten im Arbeitsspeicher und VRAM einzublenden, um Zugriff zu erhalten. Das ist seit Windows Vista und den neueren Treibermodellen so. Stichwort Aperture Memory.

Genau das hat Intel nicht so recht auf die Reihe gebracht. Wäre der Treiber-Stack funktionell auf der Höhe der Zeit, bräuchte man bei einfacheren Jobs rBAR gar nicht. Aber was nicht funktioniert, kann eben auch nicht performen. Und das hat mit dem Speichercontroller erst einmal nichts zu tun. Das kommt dann noch obendrauf mit dazu, weil pusseliger Kleinkram nicht optimal läuft und der Overhead brutal wird. Das ist dann aber ein Fail der Architektur, weil im Consumer-Bereich nun mal andere (viel kleinere) Datenmengen und Größen verwendet werden. Das ist wie mit den Riesenkisten im Versand, wo nur eine kleine Gaming-Maus zusammen mit Unmengen an Luftpolsterkissen geliefert wird: Gut und billig für den Distri (Intel) und sein automatisches Hochlager, sinnloser Aufwand für den Carrier und Paketfahrer (Kunden).
 
Die Luftnummer kam leider mit Ansage und viele haben es vor mehr als einem Jahr prophezeit, dass es so kommt.
Ganz ehrlich: so schlimm habe ich es nicht erwartet. Ich dachte Intel hätte durch die iGPUs eine gewisse Grundlagenarbeit gemacht.
Meine Hoffnung: Intel bleibt dran. Wir brauchen mehr Konkurrenz im Markt und Intel hat die Größe und die Not das umzusetzen.
Die Software kann ja nur besser werden.

Ich für meinen Teil werde mir solche Alpha-Lösungen nicht mehr antun. Ich hatte vor Urzeiten wirklich viele Probleme mit dem ATI Catalyst und einer ATI 9000 Pro. Das war Anfang der 2000er. Das wurde dann nach einiger Zeit rapide besser, aber sowas mache ich nicht nochmal mit. Die Zeiten sind vorbei und das weiß auch Intel.
 
Und das ist ein wenig ein Widerspruch in Igors Argumentation. Es hätte so nicht auf den Markt kommen dürfen laut Igor, aber es ist ja nicht auf den Markt gekommen, nur eingeschränkt in China.

Gut, jetzt kann man sagen, Igor macht seine Texte auch auf Englisch, also auch für Chinesen, aber warum machen die ihrerseits ihre Tests nicht auf Englisch? Warum macht er seine Videos nicht auf Englisch so wie der8auer?

Aber wie gesagt, ich hätte es auch gemacht, wegen der Aufmerksamkeit.
Einer der größten Hardware-Hersteller der Welt kommt mit einem Produkt in einem Segment raus, dass er bisher eher vernachlässigt hat (mal abgesehen von Onboard-Chips/iGPUs). Und jetzt kommst du und sagst, weil das "nur" in China (1,2 Mrd. Konsumenten) veröffentlicht wurde, ist der Test eigentlich sinnlos? Sehe ich anders. Hätte Intel vorab Samples verschickt und sich mit den Testern abgestimmt bzw. die Ergebnisse evaluiert und ggf. nachgebessert ... Hahaha! Ich finds genau richtig - für wie dumm will man die Menschen verkaufen?!
 
Und jetzt kommst du und sagst, weil das "nur" in China (1,2 Mrd. Konsumenten) veröffentlicht wurde, ist der Test eigentlich sinnlos?
Ich frage mal andersrum, was interessiert dich Arc? Du kannst es doch eh nicht kaufen.

Nicht, dass man mich falsch versteht, ich habe mir das auch anders vorgestellt. Ich finde die Bugs gar nicht mal so tragisch. Das ist einfach Fleißarbeit, zig Kombinationen zu testen und Feedback aus dem Feld umzusetzen. Fehlereinflüsse kommen ja auch von außen.

Aber, dass die Performance und die Frametimes teils so unterirdisch sind, ist ziemlich enttäuschend. Die Frage ist jetzt für mich, ist die Arch Kacke oder kann man das mit bessereren Treibern retten? Was ist Intels long-term Strategie bezogen auf den Software Stack? Gibt es überhaupt eine long-term Strategie?

Genau das hat Intel nicht so recht auf die Reihe gebracht. Wäre der Treiber-Stack funktionell auf der Höhe der Zeit, bräuchte man bei einfacheren Jobs rBAR gar nicht.
Weiß nicht, was hat das mit dem Treiber zu tun, wenn der Memory Controller auf größere Chunks ausgelegt ist?

Ich kann meine Quellen nicht bloßstellen, aber ich weiß, dass Intel aktuell krampfaft an der Telemetrie schraubt und das auch in die 3rd-Party Tools einbauen lässt.
Warum bist du so auf die Telemetrie fokussiert? Ich habe die auch getestet. So dramatisch ist das jetzt nicht. Die Core Frequenz sackt manchmal auf 0 ab, was natürlich fehlerhaft sein muss, aber sonst, wo sind da jetzt dramatische Probleme?
 
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Ich frage mal andersrum, was interessiert dich Arc? Du kannst es doch eh nicht kaufen.
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Aber, dass die Performance und die Frametimes teils so unterirdisch sind, ist ziemlich enttäuschend. Die Frage ist jetzt für mich, ist die Arch Kacke oder kann man das mit bessereren Treibern retten? Was ist Intels long-term Strategie bezogen auf den Software Stack? Gibt es überhaupt eine long-term Strategie?
Ja, genau. Und weil die dazu nix sagen, außer Marketing-Gewäsch, gibt der Test hier doch zumindest mal nen Einblick in den Status Quo. Was sollte daran nicht interessant sein? Um es mit Intel zu sagen: "A New Player has entered the Game"
 
Arbitrator/DPM und Power Estimation

Größere Chunks… Die bekommst Du notfalls auch ohne rBAR. Siehe oben. Das lässt sich auch über den Treiber Stack lösen. Man muss es nur können und wollen. Siehe NVIDIA und AMD. Und der Käse mit DX12 und Vulkan… Läuft genauso beschissen. Alchemist sieht aus wie geshrinkte Arctic Sound Tiles. Das Ding war ja schon ein Fail…
 
gibt der Test hier doch zumindest mal nen Einblick in den Status Quo.
Der Status Quo an sich ist aber (zumindest für mich) langweilig. Wo sind die Microbenchmarks, wo die Architekturanalysen? Igor hat nicht mal einen Drawcall-Throughput-Test gemacht...

Das lässt sich auch über den Treiber Stack lösen.
Ja, aber nur in Software... Was ist jetzt besser, den Treiber "umbauen" oder den Plattformsupport erweitern? Wahrscheinlich beides am Ende, aber die müssen erstmal priorisieren.
 
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Intel hat ja eigentlich Erfahrung darin. Das man einfach einen ungeeigneten Architekturansatz gewählt hat oder die Fähigkeiten einiger für teures Geld zugekauften Mitarbeiter vielleicht überschätzt hat, passiert ja nicht zum ersten Mal (Netburst-Fiasko) und ist auch AMD und Nvidia durchaus geläufig. Intel sollte nicht wieder den Fehler machen, diese Fehlentwicklung mit aller Konsequenz weiter zu verfolgen.
AMD hat ja auch wiederholt gezeigt, wie man eine Totgeburt beerdigt und einen grandiosen Neustart hinlegt. Nur braucht das einige Zeit.
Einen richtig grandiosen Überflieger aus dem kalten heraus hat es seit den legendären 3dfx-Voodoo (2) nicht mehr gegeben und sollte auch keiner erwarten. Deshalb liegen die 3dfx-Karten auch als Einzige noch in meinem Schrank.
 
Danke für das nicht abgegebene "Nachfazit". Zw.den zeilen und so :D
Diese GPU-Geburt erinnert mich ein bißchen an die Intel 10nm-Neverendingstory. Viel versprochen und Erwartungen geschührt. Rumgekommen ist mal so was von gar nichts.
Gruß T.
 
Es wäre ja schon besser gewesen, eine interne Grafikeinheit der aktuellen Prozessoren zu nehmen, mit etwas Speicher aufzumotzen und auf eine Karte zu klatschen. Die würde wenigstens funktionieren und die Treiber müsste man nur etwas anpassen. Das tönt jetzt etwas zu platt beschrieben und ist technisch natürlich nicht so einfach. Aber eine Grafikkarte muss mehr leisten und richtig funktionieren, sonst darf sie auch nicht mehr kosten als eine interne Grafik die zuverlässig ist und für 20 - 30.- Aufpreis fast die selbe Leistung bringt.
 
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