Grundlagenartikel Tester in Gefahr: Wieviel Watt überlebt der12-Pin-Connector der NVIDIA GeForce RTX 3080 und RTX 3090 ohne zu schmelzen?

Igor Wallossek

Format©
Mitarbeiter
Mitglied seit
Jun 1, 2018
Beiträge
10.222
Bewertungspunkte
18.926
Punkte
114
Alter
59
Standort
Labor
Die Diskussionen, welchen Stromfluss diverse 6-, 8- oder jetzt sogar 12-Pin-Buchsen überleben ist so alt wie diese Buchsen selbst. Doch während man im Laufe der Jahre immer wieder mal das eine oder andere Experiment dazu sehen konnte, ist der 12-Pin Micro-Fit 3.0 Anschluss neu. Das wiederum weckte natürlich die menschliche Neugier und genau an dieser Stelle kommt jetzt mein langjähriger Freund Aris Mpitziopoulos mit ins Spiel bzw. sein Labor. Mit Aris verbindet mich nicht nur die langjährige Zusammenarbeit bei meinem vorigen Publisher, sondern auch der der rege Gedankenaustausch bei diversen Projekten, die vielleicht (noch) nicht so sehr in der Öffentlichkeit stehen.

Da liegt es sicher nahe, Ihn und seine Projekte Cybenetics und Powenetics einmal näher vorzustellen, wobei man sich Powenetics schon einmal genauer anschauen sollte, denn eigentlich kennt Ihr das Prinzip ja schon von meinem Shunt-Messaufbau, der übrigens ja auch nicht zufällig so aussieht, wie er aussieht. Doch wir wollen nicht abschweifen und uns heute erst einmal der Frage widmen: Wie viel Watt (bzw. genauer Ampere) überlebt sie eine 12-Pin-Geschichte vor der potentiellen Kernschmelze? Oder eben auch nicht, aber genau das hat Aris ja herausgefunden.



>>> Hier den ganzen Artikel lesen <<<
 
Wie heiss darf die Kabelisolation nach den Spezifikationen der Kabel werden? Bleiben die Temperaturen im zulässigen Betrieb mit 648 Watt unterhalb dieses Wertes? Wenn die Isolation durch die Hitze spröde wird, ist das langfristig nicht brauchbar und zulässig.
 
Das muss man die Netzteilhersteller fragen, nicht NVIDIA. Bei maximal 450 Watt für die 3090, denn mehr ist es ja nie, ist das bei guten Kabeln eigentlich immer der Fall.
 
Ein paar Details möchte ich ergänzen:
- Der Querschnitt des Kabels sowie das Leierplattenlayout am Stecker hat massiven auf die Temperaturen am Kontakt. Kupfer leitet nicht nur den Strom sehr gut, sondern auch die Wärme recht gut.
- Die Kabel sollten höchstens schmelzen. Normalerweise sind da Flammhemmer im Spiel. Bevor so etwas brennt, schmilzt es normalerweise erst einmal. Ich gehe mal davon aus, dass der Igor es dann nicht weiter treibt. Nicht ungewöhnlich sind auch UL-Zertifizierte Kabel
Edit: Text bei Flammenhemmer ergänzt um Missverständnisse zu vermeiden.
 
Zuletzt bearbeitet :
Ein interessanter Test. Allerdings zeigt dieser auch, dass die ~600 Watt auf dauer nicht ertragen werden. Der scheinbar asymptotische Verlauf würde vermutlich weitere 5-10 Minuten später ziemlich plötzlich nach oben abknicken und zu lustigen, leuchtenden Würmchen führen. Im Ürbigen ist der langsame Anstieg der Temperatur der endothermen Zersetzung des Mantel-Materials zuzuschreiben. Lass Aris den Versuch nochmal wiederholen, und ihr werdet sehen, dass der Aufheizvorgang beim zweiten Mal deutlich schneller geht. ;-)

Was ist denn mit "geeichten K-Sensoren" gemeint? Ich vermute Mal ein Thermoelement Typ K? Und mit geeicht ist sicher kalibriert gemeint? Ein Thermoelement zu eichen macht wenig Sinn.

Was hier leider nicht erwähnt wird: die Stromtragfähigkeit des Steckers wird stark vom Kabel beeinflusst. Um die Güte des Steckers zu bewerten müsste man sich streng an die Spezifikation halten. Ansonsten könnte ich ja auch sagen, ich zementiere den Stecker mal auf einen Kühlkörper und schaue dann , was er aushält. Genau das sind die Kabel nämlich für die Steckverbindung - lange Kühlkörper.

Könntest du noch ein höheraufgelöstes Bild von der Steckverbindung hochladen (im Sichtbaren)? Dass die Kabel kurz vor dem Stecker heiß werden und im Stecker deutlich kälter sind, erschient mir schon sehr ungewöhnlich.
 
Flammhemmend zertifiziert bedeutet: schlecht entzündbar, langsam brennend und selbst verlöschend nachdem nicht mehr von ausserhalb geheizt wird. (natürlich nach den genauen Definitionen der entsprechenden Normen)

Wenn du einmal eine halb abgewickelte Kabelrolle lichterloh brennen gesehen hast, weiss du, dass flammhemend und unbrennbar nicht das selbe ist. Falls du es einmal siehst, geh weg davon und schalte den Strom aus. Die Dämpfe sind extrem gesundheitsschädigend.
 
un welchen sinn hatte jetzt nochmal der 12pin stecker?
so wie ich das sehe habne die nromlane 6+2pin stecker keine nenenswerten nachteile.
 
So, wie es drin steht: Design-Stunt. Es wäre kein Platz geblieben.
 
Interessanter Channel, z.B. auch sein 12VO PSU Testvideo ist sehenswert. Gleich mal ein Abbo da gelassen :)
 
@Martin Gut
Ich denke ich habe das etwas unglücklich formuliert. Was ich meinte: Ich gehe davon aus, dass die Isolierung nicht gleich das Brennen anfängt, sondern erst einmal schmilzt. Und ich gehe davon aus, dass der Igor es dann nicht weiter treibt.

Ich werde meinen obigen Post entsprechend umformulieren.
 
Zuletzt bearbeitet :
Man sollte beachten, dass im Gehäuse bzw auf der Karte auch immer ein Luftzug ist, der auch Wärme von Kabel und Stecker abtransportiert.
Ist habt ihr das im Test abgebildet?
 
Bei ~330°C würden die C-C Bindungen aufbrechen. Wenn es bis dahin nicht verbrannt ist dann zersetzt sich das einfach so. ;)

Da sollte man immer brav drunter bleiben. Die 280°C sind schon sportlich, das machen nicht viele Kunststoffe mit.
 
Man sollte beachten, dass im Gehäuse bzw auf der Karte auch immer ein Luftzug ist, der auch Wärme von Kabel und Stecker abtransportiert.
Ist habt ihr das im Test abgebildet?

Warum sollte man Stecker und Kabel für den Test zwangskühlen, wenn man die maximale Belastbarkeit testet? So etwas macht man immer für den worst case. In einem verbauten Gehäuse mit schlechter Belüftung oder wenn z.B. die Leitungen hinter dem Motherboard geführt werden ist da auch nicht viel mit Luftzug. Auch dürfte bei Verwendung einer potenten CPU/GPU die Innentemperatur trotz Belüftung höher sein als die normale Zimmertemperatur, besonders wenn die Abluft des zweiten Lüfters wie bei der Founders Edition direkt auf ein Kabel oder den Adapter etc. bläst.
 
Das mit dem 12 Pol. Stecker wäre auch erst mal fürs erste geklärt. Das 2te wird sein wie sich die Steckverbindung auf Zeit bewährt. Die Steckerverbindung wird man nun wohl nicht mehr auseinander bekommen. Der Stecker scheint ja doch einiges auszuhalten. Igor die Brille (y).
 
Zuletzt bearbeitet :
Erfahrungsgemäß machen die MicroFit Steckverbinder in trockenen Umgebungen keine großen Probleme. Die Anzahl der Steckzyklen dürfte allerdings überschaubar sein. Achten eigentlich irgendwelche Tester im IT-Bereich auf die Steckzyklen bei ihren Tests?

Allerdings kenne ich da nur die normal erhältlichen Microfit Stecker. Verwendet Nvidia eine eigene Lösung?
 
Ich. Ich vermeide mehr als 20-30 Zyklen. Faul wie ich bin, lasse ich alles oft angeschlossen, da vieles doppelt und dreifach da ist. Nur die Grafikkartenstecker leiden. Aber ich habe Tonnen von Ersatzkabeln. :D
 
Angeber 🤣
Wenigstens einer der daran denkt (y)

Edit: Ich persöhnlich bin aber absolut kein Freund der gängigen Molex Steckverbinder.
 
Zuletzt bearbeitet :
Die Voltage Drops sind stellenweise extrem. Und es wird heiß. Ist ja fast schon HF. :D
 
Die 280°C sind schon sportlich, das machen nicht viele Kunststoffe mit.
ja, eigentlich fallen mir da spontan nur Polyimide ein auf Dauer, wie Kapton, aber die sind schweineteuer, da wäre wahrscheinlich Glasseide günstiger
naja, war ja "nur" ein Kurzzeit-Extremtest...
 
Bei maximal 450 Watt für die 3090

Gut zu wissen, für Experimente mit der 3080. :)

Hab mir kürzlich ne Strix OC bestellt, welche ja hoffentlich leicht bessere Eigenschaften bereit stellt, als manches entry-Level Modell.
Wollte da ja nicht nur undervolting testen, sondern auch mal etwas OC.

Falls es irgendwann mal eine dieser legendären GPUs zu mir schafft. ;)

PS: Das Video fand ich gut gemacht. Alles Gute auch für den Partner Kanal. Gleich mal abonniert. :)
 
Oben Unten