Synology DS923+ NAS im Praxis-Test - Sehr guter Allrounder mit vielen Vorzügen, aber ohne Erweiterungen geht fast nichts

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Die DS923+ von Synology ist mittlerweile auch schon wieder ein Jahr auf dem Markt, wobei man sich bereits zur DS920 viel Zeit gelassen hatte. Lange Produktzyklen sind übrigens aus meiner Sicht eher ein Vorteil und kein Nachteil, denn so reifen Produkt und Software ohne blinde Hast. Mit einem AMD Ryzen R1600 als Hauptprozessor, vier Laufwerkseinschüben, zwei M.2-Steckplätzen und zwei Gigabit-Netzwerkanschlüssen präsentierte sich die Synology DS923+ damals vor einem Jahr als erstes Modell der 2023er-Generation und sie ist auch heute noch kein Alteisen. Und sie soll meine fast 5 Jahre alte QNAP TS-251B ersetzen, die mir mittlerweile echt auf die Nerven […] (read full article...)
 
Du hast den in meinen Augen wirklich interessantesten Punkt an der Synology Front (zumindest im KMU Bereich) leider nur angedeutet, Active Backup. In meinen Augen ist das ein absolutes KO Kriterium für den betrieblichen Bereich, denn neben den BackUp Funktionen für virtuelle Maschinen (die beeindruckend schnell und gut funktioniert) ist die kostenlose Bereitstellung eines Office 365 Backups in meinen Augen derzeit konkurenzlos, dazu kann man im Web-Menü die Postfächer durchsuchen und und und! Gerade wenn man bedenkt, wie teuer (das wird woanders nach Nutzeranzahl behandelt und bei 100 Nutzern kommen da oftmals einige hundert Euro je Monat zusammen) diese Funktion woanders ist, sind die 600 EUR für das Synology quasi geschenkt.
Ich muss ja auch noch was für den zweiten Teil aufheben. :D

Aber es ist wirklich so, dass man solche wichtigen Features in nur einem riesigen Artikel komplett verschenkt. Es ist zu viel Input und wird später auch schlechter gefunden. Ransomware und Active Backup (nicht nur Office 365) sind schon notiert und vielleicht führt ja der Thread hier zu noch mehr Anregungen. Die DS923+ erschlägt einen ja mit Funktionen, wenn man den eigenen Spieltrieb nicht im Griff hat
:D

Apropos Spieltrieb und USV:

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Rollender Akku :D

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Ob ich einen 10GbE SFP+ oder BaseT Port verbaue, ist quasi kostenneutral.
Beim Port mag das sein, aber SFP+ Kabel gehen ganz schön ins Geld und wenn man dann noch Transeiver braucht; oh wei! Wie gesagt, LWL finde ich grds. gut, allerdings ist die komplette Infrastruktur in Bürogebäuden auf Kupfer gebaut und hin und her ist ganz schnell ganz teuer. Daher halte ich recht viel vom Kupferstandard und die 10GBE klappen super damit und was ich denke, preislich spielt diese NAS mit 600 EUR nunmal ganz klar in der Kupferliga.

P.S.
Das meine ich oben auch mit "KMU" ist sehr dehnbar, denke mehr als 3/4 der unter KMU fallenden Unternehmen sind in den Bereich Kleinunternehmen bis 25 Mitarbeiter einzustufen und da zeig mir mal abseits einiger weniger "HighTech" Unternehmen Strukturen mit Glasfaserverkabelung! Wird schon schwierig, der großteil des Bereiches nutzt die im Gebäude liegenden Kabel und das ist mit viel Glück Cat5e.

Bzgl der USV Frage verstehe ich dich glaube nicht komplett. Ich meine eine Online USV welche VOR das NAS geschaltet wird.
OK, dann habe ich dich nur falsch verstanden, hatte gedacht, dass es eine NAS inkl. Online-USV gibt, die hätte ich dann nämlich preislich in der 4k aufwärts Liga positioniert. Generell ist eine USV nicht verkehrt, allerdings ist es (wie gesagt) auch eine wichtige und entscheidende Frage über den Einsatzzweck des NAS. Bei uns ist es reines Backup, daher nicht hochkritisch und hochverfügbar gedacht. Der Server dagegen ist redundant aufgebaut, zwei gleiche Server, zwei gleiche Switches, zwei gleiche USVs, usw.

das gleiche macht der SFP Uplink statt dem BaseT
hier verstehe ich dich nicht so ganz, inwiefern nimmt der SFP Uplink das NAS vom "Netz"? Evtl. wenn du PoE Switches hast, aber sonst? Oder meinst du quasi eine Überspannung die durch den Switch ins NAS geht? Der Switch sollte natürlich auch per Online USV vom Netz getrennt sein, denke dann dürfte SFP hier keinen Vorteil mehr bieten.

stimme ich die prizipiell zu, allerdings habe ich hier schon sehr viel gesehen, und das auch bei High-End Storage Systemen. Wenn RAID und vorallem Caching im Einsatz ist, ist beim aktiven schreiben eines Backups ein Stromausfall immer heikel.

Naja, RAID sollte eher kein Problem sein, zumindest wenn es einfach gespiegelt ist. Caching ist auf dem NAS eine ziemlich sinnlose Funktion, zumindest bei so kleinen NAS Systemen. Ist ja im Prinzip schon so bei den günstigen HW Raid Karten, wo keine BBU konfigurierbar ist, ist Caching eine Funktion die zu 100% aus sein muss! Wobei ich hier aktuell keine Idee habe, inwieweit das SSD Caching betrifft? Wie gesagt, haben wir nicht im Einsatz, da nur große Dateiströme und damit keine echte Verwendung.

Also ist die Synology NAS dann sehr gut geeignet für den KMU-Bereich (3-5 Mitarbeiter) bei durchschnittlicher Datenauslastung? Irgendwelche Einschränkungen?
3-5 Mitarbeiter? Denke da ist dies schon totaler Overkill von der Leistung. Wobei ich hier natürlich nur davon rede, die NAS als Backup Lösung zu konfigurieren. Wir sichern gerade 110 Postfächer (*1), samt Kalender, OneDrive, SharePoint etc. auf dem Ding, dazu ca. 1TB große Sammlung an VMs (HyperV).

*1: was die meisten so ja eher nicht im Blick haben, Office 365 (gibt oben raus aber glaube ich Optionen dazu) sichert per se keine Daten, man spricht zwar von Hochverfügbarkeit, was aber eben nicht gleichbedeutend ist mit Datensicherheit. Ein Hackerangriff und die Daten sind ggfls. weg! Ganz zu schweigen davon, dass lustige Mitarbeiter E-Mails auch gerne löschen und diese dann einfach weg sind.
 
Apropos Spieltrieb und USV:
Ich hatte vorhin auch was auf der Zunge, aber wir sind gerade dabei einen ordenlichen Akku (nicht so ein Spielzeug :)) inkl. Photovoltaik zu planen und fördern zu lassen, haben gerade ein Angebot auf dem Tisch (erstaunlich günstig) für 30kwp und 40kWh Akku; damit kann man dann schon die eine oder andere Stunde wirklich zocken :)
 
Mein use case ist da beschaulicher :D

Strom weg ist ein Fingerzeig Gottes, mal wieder raus zu gehen und nicht zu zocken. ;)
 
3-5 Mitarbeiter? Denke da ist dies schon totaler Overkill von der Leistung. Wobei ich hier natürlich nur davon rede, die NAS als Backup Lösung zu konfigurieren. Wir sichern gerade 110 Postfächer (*1), samt Kalender, OneDrive, SharePoint etc. auf dem Ding, dazu ca. 1TB große Sammlung an VMs (HyperV).
Overkill hin oder her. Das Teuerste sind da noch die Festplatten und allenfalls die USV, die dann aber erst später kommen soll.
 
Igor Walloseck hat gesagt. :
Das Herzstück sind natürlich die Festplatten. Ich nutze “nur” zwei, so dass zwei der Einschübe leer bleiben. Natürlich kann man sich fragen, warum man dann ein 4-Bay-NAS kaufen soll, aber es hat zwei Gründe. Erstens ist diese Konfiguration samt Feature-Set nur als 4-Bay-NAS erhältlich und man hat bei einem Plattenausfall die Chance, die freien Slots für ein Recovery zu nutzen. Das ist zwar etwas weit hergeholt, aber es ist gut zu wissen, dass es ginge, wenn man es dann doch mal brauchen sollte. Und als kleiner Tipp: Es hat wirklich einen Grund, zunächst den RAM zu erweitern und erst danach über die Festplatten nachzudenken.

Ja, da fragt man (ich) sich schon, warum nur zwei Platten. Drei Platten der gleichen Serie á 10 TB hätten nur unwesentlich mehr gekostet (~70 Euro), man hätte gleich ein gescheites RAID5 aufsetzen können, und knapp 4 TB mehr Platz. Das RAID5 hat bei hoher Verfügbarkeit m. W. deutliche Vorteile in der Performance, und ein freier Slot bleibt ja immer noch.

Wobei man den ja überhaupt nicht für ein Recovery braucht!

Denn wenn eine Platte das Verbunds abraucht, nimmt man die raus, montiert die Ersatzplatte in den Rahmen, schiebt das wieder rein, und das System startet dann den Rebuild. Klappte bei meinem DS912+ seinerzeit 2 mal problemlos während des laufenden Betriebs, bei meinem aktuellen DS918+ sind gottlob noch keine Platten ausgefallen (4 x 10 TB).

Aber jeder wie er mag.
Wünsche dann viel Spass dabei, den Verbund nachträglich zu erweitern.... 😇 (oder nutzt Du SHR?)
 
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Achtung - der angesprochene Hardware-Lockin betriffft nicht nur die NVME, dort könnte man sie ja noch mit etwas Goodwill verschmerzen. Synology geht ab den mittleren Modellen immer mehr dazu über, nur mehr eigene Festplatten zu "supporten". Das geht dann richtig ins Geld, denn die Festplatten bzw. SATA-SSDs sind teilweise bis zu dreimal teurer als Standard-Qualitätsware, für Null Mehrleistung. Synology war einige Jahre das bessere System weil die Software weniger Ecken und Kanten hat, aber damit ist Synology für mich tot.

Aus genau diesem Grund fliegen in meiner Firma nach und nach alle Synology-Modelle raus und werden durch QNAP ersetzt. Die ersten beiden DS1817+ wurden bereits durch TS-855X ersetzt.
 
LWL muss man erst mal verlegen, das wäre hier mindestens zwei Nummern zu groß. Eine große USV kommt allerdings noch, da landen dann Glasfasermodem, FritzBox, Switch und NAS dran. Das werde ich wohl mit einem Balkonkraftwerk koppeln, mal sehen. Alles eine reine Zeitfrage. :D


Keine Ahnung, wer denen die Ryzen-Platine hingezimmert hat. Das wäre mal eine interessante Aufgabe, alles zu analysieren. Ich überlege grade, ob ich mit dem USB 3.0 noch was frickeln kann.
Vorschlag zum USB 3.0 frickeln:

Wenn die 10Gbit Karte von Synology selbst länger dauert - USB=>2.5 oder 5G Ethernet Adapter.
Für die entsprechenden Realtek Chips gibts passende Linux-Treiber, allerdings ist es natürlich kein Plug&Play wie bei Windows wo der Adapter direkt als nutzbar erkannt wird.

https://www.heise.de/select/ct/2023/23/2324114565434790660 dieser Artikel bzw die c´t Ausgabe 23 vom 7.10.
 
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Achtung - der angesprochene Hardware-Lockin betriffft nicht nur die NVME, dort könnte man sie ja noch mit etwas Goodwill verschmerzen. Synology geht ab den mittleren Modellen immer mehr dazu über, nur mehr eigene Festplatten zu "supporten".

Meines Wissens gibt es von Synology Kompatibilitätslisten, in denen sie bestimmte Kombinationen von NAS-Typen mit bestimmten Platten selbst getestet und freigegeben haben. Das ist schon etwas anderes als ein "Hardware-Lockin". Denn es wird ja nur beschrieben, was laut Hersteller (garantiert*) funktioniert. Die Aussage ist aber nicht, dass ausschließlich diese Kombinationen funktionieren!

Wir haben bei uns im Betrieb noch ein uraltes DS212+, das Backups der VMs teils auf den internen, teils zusätzlich auf externen USB-Platten ablegt. System-Performance ist bei diesem Ding kein Thema. Ich habe dann dieses Jahr neue (und vor allem viel viel größere) Platten gekauft, die standen natürlich nicht auf der Kompatibilitätsliste eines über zehn Jahre alten Modells.

Hätten die Platten darin nicht funktioniert, hätte ich nachträglich auch ein neues NAS-Gehäuse gekauft. Aber sie funktionieren natürlich anstandslos, und das, obwohl in den Specs das NAS eine maximale Plattengröße von 6 TB angegeben ist, und die neuen Platten 10 TB groß sind.

Bei meinem neuen NAS habe ich eine NVME-SSD, die hier "über" war, als Lese-Cache eingebaut. Dabei handelt es sich um eine WD Blue (SN550), die auch nicht auf der Liste der kompatiblen Laufwerke steht. Funktioniert seit 2 Jahren problemlos, und bringt bei manchen Vorgängen deutliche Performancevorteile, z. B. beim Indizieren und Aktualisieren der Mediendatenbank.

Will sagen: die Kompatibilitätslisten sind ein zusätzlicher Service des Herstellers für die, die zu 100% sicher sein wollen. Dann kauft man halt eine Platte von der Liste. Dass der Hersteller das aber nicht über alle möglichen Kombinationen pflegen und dokumentieren kann, ohne in einen irrsinnigen Aufwand zu laufen, versteht sich von selbst.

Die Nutzung von SSDs als Storage ist dann halt nochmal ein anderer Anwendungsfall. Da mag es ein "Lockin" geben, und da kann ich es technisch nicht gut genug beurteilen, ob das dort vielleicht sinnvoll ist.



*laut Webseite: "Synology garantiert keine Kompatibilität mit den gelisteten Produkten und behält sich das Recht vor, die Liste jederzeit zu aktualisieren."

Es handelt sich also eher um eine Liste der Kombinationen, die Synology selbst zu irgendeinem Zeitpunkt in dem dann aktuellem Stand getestet hat, und die dort zu diesem Zeitpunkt funktioniert haben...
 
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Beim Port mag das sein, aber SFP+ Kabel gehen ganz schön ins Geld und wenn man dann noch Transeiver braucht; oh wei! Wie gesagt, LWL finde ich grds. gut, allerdings ist die komplette Infrastruktur in Bürogebäuden auf Kupfer gebaut und hin und her ist ganz schnell ganz teuer. Daher halte ich recht viel vom Kupferstandard und die 10GBE klappen super damit und was ich denke, preislich spielt diese NAS mit 600 EUR nunmal ganz klar in der Kupferliga.

Ich find die Aussage bissl verwirrend. Mit SFP+ Kabel meinst du sicher DAC-Kabel, oder? Da ist Kupfer drin und SFP+ schon dran, also braucht man weder LWL noch Transceiver. Geht halt nur für kurze Entfernungen bis 7m (passiv), aber innerhalb vom Serverschrank sind die unschlagbar!

Dann wurde weiter oben schon erwähnt, dass es auch SFP+ Module mit 10G BASE-T gibt, also eine RJ45-Buchse wo 10GbE rauskommt. Reichweite ist auf 100m begrenzt, empfohlen wird maximal 80m.

Beim Thema LWL gibt es auch noch mehrere Möglichkeiten: Singlemode (bis 10km, geeignet für Gebäude-zu-Gebäude-Verkabelung), Multimode (bis 300m oder 400m je nach LWL, geeignet für Inhouse-Verkabelung).

Zu der Aussage mit den Preisen möchte ich ebenfalls widersprechen. LWL-Verlegekabel nicht viel teurer als Kupfer. Hab mal einen schnellen Preisvergleich angestellt:
100m Cat7 Duplex S/FTP kosten etwa 150 Euro, das Auflegen auf die LAN-Dose oder aufs Patchfeld kostet auch noch mal extra.
100m OM3 mit 4 Fasern Multimode LC/LC vorkonfektioniert kostet bissl über 200 Euro, kein Auflegen / Spleissen notwendig.

Und SFP+ Module für LWL sind so teuer auch nicht. Man muss halt beim Kauf der Switche aufpassen, dass die auch die billigen Module fressen. Wenn man natürlich Aruba und Konsorten kauft und sich dann wundert, dass die nur die hauseigenen Module mit Goldkante nehmen.. da kann ich leider auch nicht weiterhelfen :cool:

Zusammenfassend will ich aber noch sagen, dass SFP+ schon eine sehr flexible Lösung ist.
 
Overkill hin oder her. Das Teuerste sind da noch die Festplatten und allenfalls die USV, die dann aber erst später kommen soll.
Alles gut, ich neige auch oftmals zum Overkill! :cool: Wieso 16 Kerne wenn man auch 64 bekommen kann; Spaß beiseite. Was ich zum Ausdruck bringen wollte, so lange du keine Datenbanken etc. darauf speichern möchtest (also produktiv Station) kann ich den 923+ absolut empfehlen. Als produktive Station kann ich keine Angaben machen, denke aber selbst dafür (3-5 Mann) wäre es durchaus brauchbar.

Mit SFP+ Kabel meinst du sicher DAC-Kabel, oder?
Sorry, selber komplett verwirrt! Du hast natürlich erstmal völlig recht, dass DAC Kabel ohne Transceiver auskommen, weil der ja schon dran ist. Wobei ich gerade erst verstanden habe, dass da Kupfer drin ist, dachte immer, dass LWL enthalten ist und daher der Preis kommt. Aber was ich mich frage; warum sind die unschlagbar? Denn preislich sind sie keine Alternative, 2m kosten gerne mal 50 EUR und dafür bekomme ich den gesamten Schrank mit CAT Kabeln zugeschlagen, was natürlich stimmt, die Kabel sind deutlich schlanker gebaut und daher passt etwas mehr in den Schrank, aber nix was man mit sauberer Verlegetechnik nicht auch hinbekommen würde.

ann wurde weiter oben schon erwähnt, dass es auch SFP+ Module mit 10G BASE-T gibt, also eine RJ45-Buchse wo 10GbE rauskommt. Reichweite ist auf 100m begrenzt, empfohlen wird maximal 80m.
Hier (haben wir aktuell für die Sophos bestellt) ist dann in meinen Augen aber der signifikante Preisnachteil noch einmal deutlicher, selbst wenn man nicht die "Original" Ware nimmt, liegt man schnell bei über 100 EUR für einmal SFP+ auf 10GBE! Kosten die man mit einem nativen 10GBE Port einfach sparen könnte; ja SFP+ ist natürlich flexibler, da man auch andere Standards anstecken kann, sehe ich ein. Aber im Serverbereich ist es aktuell auch so (nicht Rechenzentrum, sondern normaler Fileserver; wie er bei einem kleinen Mittelständler halt steht), dass 10GBE standardmäßig auf dem Serverboard verbaut ist (Supermicro bspw. hat auf nahezu allen aktuellen Boards 2 x Intels X550 10GBE Chip verbaut). Mit einem 10GBE Switch, kostet die Verbindung mit 2m Kabel, grob 5 EUR, mit einem SFP+ Switch 105 EUR!

LWL-Verlegekabel nicht viel teurer als Kupfer
So ein wenig "Äpfel mit Birnen"; LWL Verlegekabel ist meines Wissens nach auch nicht konfektioniert, sondern auf Rolle. Das Problem ist ja bei LWL schon da, dass es drei (oder mehr) Steckertypen gibt, dazu SingleMode, MultiMode usw. Niemand weiß so genau was da auf uns zukommt.

Wenn man natürlich Aruba und Konsorten kauft
Naja, manchmal hat man es nur sehr begrenzt in der eigenen Hand was man kauft. Klar kann man den ITler drängen, aber am Ende ist er derjenige der damit umgehen soll und da kann ich nur sagen, dass der Aufpreis für die teurere Hardware oftmals schnell wieder egalisiert ist, durch den deutlich geringeren zeitlichen Aufwand, wenn man ein bekanntes Interface programmiert. Aktuell so bei uns, die Sophos kostet nunmal Geld ohne Ende, aber der ITler hat das Ding schon hundertfach eingerichtet und kennt nahezu jedes Problem; wenn er jetzt bspw. auf Lancom aufbauen würde (was er getan hätte), dann würden viele einfache Dinge direkt ein oder zwei Stunden dauern, die wir als Kunde dann am Ende auch bezahlen.

Zusammenfassend will ich aber noch sagen, dass SFP+ schon eine sehr flexible Lösung ist.
Zweifelsfrei ist SFP+ sehr flexibel! Dem würde ich nicht widersprechen, aber ich habe die Diskussion in der gleichen Art vor einer Woche mit unserem ITler gehabt und am Ende musste er sich selbst eben auch eingestehen, dass SFP so ein wenig die Berechtigung verloren hat. Das kam ja relativ früh, zu einem Zeitpunkt wo 10GBE über RJ45 gar nicht ging, bzw. im Raum stand ob 10GB über Kupfer so überhaupt kommen werden. Da hat man sich eine Menge Flexibilität ins Boot geholt. Aber aktuell? Selbst 40GBE geht mit der vorhandenen Infrastruktur oftmals problemlos (du wirst lachen, aber bspw. habe ich vor 15 Jahren zu Hause schon 2500Mhz spezifizierte CAT7 (heuer wären es halt CAT8.2) Verlegekabel verlegt; damit könnte ich 40GBE; da ich auf mehr als 30m nie komme).

Ich hoffe du weißt was ich meine, will deine Meinung gar nicht revidieren, aber aus Anwendersicht sind CAT Kabel und RJ Stecker maximal einfach und mittlerweile eben völlig konkurenzfähig, was Speed und Zuverlässigkeit angeht. SFP+ ist dagegen relativ teuer in der Anwendung, dafür sicherlich flexibler, da ein Anschluss sowohl LWL, als auch Kupfer könnte (natürlich nicht gleichzeitig); aber wenn man sich bestehende Strukturen anschaut, liegt halt immer Kupfer im Schrank und muss eh gepatcht werden, Server usw. zu verbinden; da kann man sicherlich SFP nehmen, aber brauchen tut man es halt nicht wirklich.
but; just my 2 cents!

Bin halt im Endeffekt nur Anwender mit Begeisterung für die Materie an sich, daher sehe ich den Vorteil (ist im übrigen bei recht vielen Dingen so; Thundertbolt; selbst DisplayPort habe ich bisher nur so halb verstanden;) nicht so recht, außer das es alles wieder etwas komplizierter macht.
 
Vielen Dank für Deinen Artikel zur DS 923+. Ich habe dieses NAS schon lange im Warenkorb, ebenso wie ein QNAP TS-464 (gleiche Gewichtsklasse).
Das Qnap Ts-464 ist aber eine schlechte Gegenüberstellung zum Synology Ds 923+, wenn man vergleicht, müsste man die gleiche Gewichtsklasse heranziehen wie das Qnap TS-473A. Da tun sich die beiden von der Hardware fast nichts. Alles andere ist Geschmackssache.
Da ich mich letztes Jahr auch entscheiden musste zwischen dem DS 923+ oder TS-473A, die Preise aber noch anders waren, habe ich mich für das TS-473A entschieden, auch wegen den fest verbauten 2,5 GbE LAN Ports. Mittlerweile habe ich das NAS aufgerüstet auf 16 MB ECC RAM benötigt für QuTS Hero mit ZFS, 2 SSDs im RAID, 4 Festplatten davon 3 im RAID5 und 10 GbE Lan PCIe aufgerüstet und das Teil rennt bis jetzt ohne Probleme.
 
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und das Teil rennt bis jetzt ohne Probleme.
Hab auch zu Hause (eben auf Grund 2,5 GBE) eine QNAP stehen, kann mich da auch nicht so wirklich beschweren. Bin ehrlich, die QNAP halte ich für einfacher, viele vorgefertigte Sachen die es dazu mittlerweile im Internet gibt. Läuft auch alles wunderbar. Im betrieblichen Umfeld bin ich tatsächlich von Active Backup schwer begeistert, was (zumindest weiß ich von nichts) kein Äquivalent auf QNAP besitzt (zumindest nicht kostenlos). Gerade der Office 365 BackUp Agent ist in meinen Augen wirklich viel Geld wert und dagegen ist der Hardwarepreis (bei 110 Postfächern (wobei nicht alle aktiv) quasi quartalsweise egalisiert. Veam bspw. nimmt 1,7 USD pro User pro Monat, bei sagen wir mal 80 aktiven Postfächern liegste da bei fast 150 EUR monatlich! OnlineSpeicher kommt da ja auch noch on top.
 
Danke für den umfangreichen Artikel und den Ausblick auf weitere noch kommende.

Ich hab ein NAS privat gefühlt seit Jahrzehnten im Blick und doch nie umgesetzt. Wohl immer wieder wegen Einschränkungen, wie hier auch.

- Weshalb wird der SSD Cache zum Gesamtspeicher dazu gerechnet? Cache ist doch nie Speicherplatz, sondern eben Cache?

- Weshalb wird das System auf die HDDs installiert und nicht irgendwo separat, auf eine NVMe oder Karte oder Stick? Auf ein RAID gehören doch nur die reinen Daten, nicht jedoch das Betriebsystem selbst?

- Weshalb gibt es keinen z.B. pfeilschnellen USB Anschluss für die erste Einrichtung? 9 Tage lang Daten über 1GBit schaufeln zu müssen ist doch die reinste Qual? Auch mit 10GBit ist da Daten holen/ablegen elend langsam. Backup über Nacht ok, aber mit Daten richtig arbeiten geht so doch nicht, wenn ständig dutzende Kopier-Fenster offen sind.

- Dann auch noch die (angeblich) begrenzte Kompatibilität und entsprechend sehr teure, gelabelte eigene Hardware. Ein Datenträger liest und schreibt einfach was man ihm vorgibt. Das ist Sache vom FS und OS. Diese vorgegaukelte (In)kompatibilitäten sind eine miese Masche. Dito mit dem proprietären NIC.

Das sind unter anderem so Dinge, die mich privat immer wieder konsequent von einem NAS abhalten und bei USB Datenträgern verbleiben lassen, die schnell, günstig und beliebig kompatibel sind. Da ist mir privat noch zu viel Inkonsequenz.
 
Weshalb gibt es keinen z.B. pfeilschnellen USB Anschluss für die erste Einrichtung?
Naja, USB 3 ist mit an Board und eSATA auch. USB müsste 3.2 sein und damit 10GB unterstützen, darüber darf man gerne die Ersteinrichtung machen. Wobei begrenzend hier ist sicherlich dann auch die HDD technik, viel mehr als 250MB gehen da halt nicht.

Dito mit dem proprietären NIC.
Naja, es gibt da ja durchaus die Möglichkeit 10GBE über USB anzuschließen. Wird halt durch den Hersteller nicht supported, so ist das aber nunmal.

bei USB Datenträgern verbleiben lassen
Ob das Sinn macht?

Der Vorteil eines NAS ist ja die zentrale Verfügbarkeit (zumindest im Heimbereich), so kann jeder Rechner auf die Daten zugreifen und man muss nicht physisch die Datenträger von A nach B schleppen. Auch nett ist die private Cloud (bspw. per VPN), wo man auch von unterwegs auf persönliche Dokumente zugreifen kann, ohne das diese im Netz liegen. Gibt schon vieles was gegen USB Datenträger spricht, aber für eine NAS. Klar, muss jeder für sich selbst entscheiden, aber am Ende sind die USB Datenträger mind. genauso limitiert wie so ein NAS, mit dem Unterschied, dass USB am Ende ist, während man im NAS quasi beliebig hoch ins Regal greifen kann. Selbst DualPort 10GBE ist kein Problem, da kannst du dann 4 x 4TB SSDs einbauen und kannst die Daten mit (dein PC braucht dann natürlich auch entsprechende Anschlüsse) um die 1500MB/s schreiben. Musst halt nur entsprechend Geld in die Hand nehmen.
 
Nur mal so:
Wenn ich das Keyence mit USB nutze, schreibe ich mir pro Woche quasi einen Stick tot. Drei habe ich schon geschafft, der vierte spackt bereits ab und an.

Weshalb wird der SSD Cache zum Gesamtspeicher dazu gerechnet? Cache ist doch nie Speicherplatz, sondern eben Cache?
Habe ich nie geschrieben. Aber das System nimmt sich beim aktivierten Schreib-/Lese-Cache nochmal reichlich 300 MB Arbeitsspeicher weg. Deshalb reicht man mit den 4 GB nie im Leben.
 
Naja, USB 3 ist mit an Board und eSATA auch. USB müsste 3.2 sein und damit 10GB unterstützen, darüber darf man gerne die Ersteinrichtung machen. Wobei begrenzend hier ist sicherlich dann auch die HDD technik, viel mehr als 250MB gehen da halt nicht.


Naja, es gibt da ja durchaus die Möglichkeit 10GBE über USB anzuschließen. Wird halt durch den Hersteller nicht supported, so ist das aber nunmal.


Ob das Sinn macht?

Der Vorteil eines NAS ist ja die zentrale Verfügbarkeit (zumindest im Heimbereich), so kann jeder Rechner auf die Daten zugreifen und man muss nicht physisch die Datenträger von A nach B schleppen. Auch nett ist die private Cloud (bspw. per VPN), wo man auch von unterwegs auf persönliche Dokumente zugreifen kann, ohne das diese im Netz liegen. Gibt schon vieles was gegen USB Datenträger spricht, aber für eine NAS. Klar, muss jeder für sich selbst entscheiden, aber am Ende sind die USB Datenträger mind. genauso limitiert wie so ein NAS, mit dem Unterschied, dass USB am Ende ist, während man im NAS quasi beliebig hoch ins Regal greifen kann. Selbst DualPort 10GBE ist kein Problem, da kannst du dann 4 x 4TB SSDs einbauen und kannst die Daten mit (dein PC braucht dann natürlich auch entsprechende Anschlüsse) um die 1500MB/s schreiben. Musst halt nur entsprechend Geld in die Hand nehmen.
Kann man über USB / eSATA denn auf lokale Datenträger der PCs zugreifen, um Daten aufs NAS zu schaufeln? Wohl eher nicht, nur von externen Laufwerken?

All die zusätzlichen Dienste wie VMs, Docker, Media, Cloud, VPN etc. etc. sind sicher gute Dinge, keine Frage, welche ein simpler externer Datenträger nicht bietet. Aber NAS ist in der Basis eben NAS, =Speicher, und da ist die Geschwindigkeit schon arg langsam, ausser man nimmt viele tausende Euro in die Hand, um über mehrere PCs sehr schnell sein zu können. In dem Use Case sehr schnell und bequem zu sein, ist sehr sehr teuer, immer noch, leider.
 
@CKBVB
Ich bin vielleicht etwas vorbelastet, was das Thema 10GbE angeht. Die frühen SFP+ Module mit 10G T-BASE sind dermaßen heiß geworden, dass man sich regelmäßig die Finger dran verbrannt hat. Auch hatten die ersten 10G-Switche mit RJ45-Buchsen nicht das längste Leben, zumindest in meinem Umfeld. Deswegen betrachte ich diese Technik immer etwas kritisch.

Mit LWL hatten wir nie solche Probleme und konnten sogar Unterverteilungen im selben Gebäude mit älterer OM2-Verkabelung mit 10GbE anbinden, ohne neue Kabel ziehen zu müssen. (OM2 = Optical Multimode Fiber Cat.2) Das spart richtig Geld! Aktuell sind OM4 Verlegekabel, und man kann die wirklich günstig vorkonfektioniert kaufen - das machen einige unserer angeheuerten Elektriker so, weil sich nicht alle die teure Spleisstechnik leisten wollen, die außerdem noch etwas Schulung und vor allen Übung benötigt.

Warum ich DAC-Kabel mag: sie sind robuster und billiger als die Kombination LWL + SFP-Modul. Moderne managebare Switche kommen ohnehin mit 2 oder 4 SFP+ Ports und mit einem 20 Euro DAC-Kabel (3m Länge) kommt man auch einfach billiger als die Kombination aus Cat.7 Patchkabel und 2 SFP-Modulen mit 10G T-BASE. Die Clientrechner werden bei uns nachwievor mit GbE angebunden, weil zum aktiven Betrieb einfach nicht mehr benötigt wird. Weshalb unsere Switche auch nur hauptsächlich 1GbE-Ports haben. Dafür hängen jetzt schon die ersten Server mit 25GbE SFP28 am Aggregation-Switch (von wo aus sternförmig alle weiteren Switche per 10G-Link angeschlossen sind).

Bei uns sind die Entfernungen auch immer deutlich größer als eure 30m, vielleicht erklärt das meine Gedanken zum Thema :)
(Zur Einordnung meiner Tätigkeit: Ich betreue, plane und baue Netzwerkinfrastrukturen für Schulen, arbeite im öffentlichen Dienst und muss immer sehr aufs Budget achten - es geht immerhin um Steuergelder)

Jetzt aber mal zurück zum Topic, hier geht's schließlich um NASen :cool:
Und da achte ich penibel drauf, dass mindestens 1 SFP+ Slot dran ist, besser sogar 2 Slots. Wenn die RJ45-Buchsen 2.5GbE oder mehr können ist das schön, aber in meinem Umfeld nicht relevant. Deswegen hängen bei uns in den Serverschränken meist QNAP Rackmount NASen. Mal mit Celeron, mal mit ARM, je nach Anforderung. Bei Synology sind mir Geräte mit dieser Ausstattung immernoch zu teuer. Ja, das Betriebssystem von QNAP ist sicher hässlich und komisch zu bedienen, aber da bin ich bei Switchen mit Weboberfläche auch schlimmeres gewöhnt. Man guckt ja im Idealfall auch nur selten rein.
 
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