Reviews Sharkoon Skiller SGH50 Headset im Test – Hammerharter Punch trifft auf guten Klang und ein ordentliches Mikrofon – Kampfansage für unter 60 Euro

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Das Sharkoon Skiller SGH50 für aktuell reichlich 57 Euro war nicht nur für mich eine handfeste Überraschung, so dass ich mich diesmal wieder selbst an den Test gesetzt habe. Denn was man hört und wie urteilt, ist zwar gut und schön, aber eben auch immer etwas subjektiv geprägt. Wenn man jedoch von einem Game-Changer in (read full article...)
 
Vielen Dank für den Test. Ich habe das Headset gerade zusammen mit einem Pro S V2 bestellt und bin gespannt.

VG 🙋‍♂️
 
Wie geschrieben - das leichte Rauschen des DAC hörst Du bald nicht mehr, das geht unter. Die SGH sind einfach zu empfindlich. Aber das Mikrofon klingt daran wirklich exakt so, wie hier aufgezeichnet. TRSS passt zum DAC

Tipp für den DAC:
In den Windows-Einstellungen auf 96 KHz umstellen, das vergessen 99% der User. Ist halt so ein Windows-Ding, was kaum einer weiß :D
 
Wenn ihr öfter Kopfhörer/Headsets messen wollt würde ich einen Kuppler und Silikonohr oder Sondenmikrofon im Ohr stark empfehlen. Ich weiß es ist gut gemeint mit dem Nierenmikro in der Schaufensterpuppe, aber Kopfhörer messen ist doch sehr heikel. Wenn man es nicht richtig macht kriegt man schnell unbrauchbare Messungen. Und unbrauchbare Messungen würde ich lieber weglassen.

Gerade ein Geschlossener reagiert empfindlich auf die akustische Eingangsimpedanz vom Ohr und Leckagen. Ersteres wird mit dem Kuppler (IEC 711 // 60318-4) und zweiteres mit dem weichen Ohr begegnet. Die Messungenauigkeiten, die durch nichtbeachten entstehen, kann man auch nicht durch 1/1 glattbügeln, da der Frequenzgang schlichtweg falsch ist. Kalibrierung hilft da auch nichts, da man für jeden Kopfhörer (unterschiedliche Systeme) eigene Kalibrierungsdaten bräuchte, was sinnfrei ist.

Zur Veranschaulichung hier mal die IL Messung vom Sennheiser GSP 670:

Arta-Original.png

und hier meine Messung:
GSP 670 Kupplermessung.png

Als Plausibilitätskontrolle hier noch eine Messung mit Head Acoustics Kunstkopf vom ähnlichen kabelgebundenen GSP 600 von Rtings:

Die Überhöhung im Bereich 3kHz rührt von der HRTF her. Der HD 650 dient hier als "Lehre"; wenn der andere Kopfhörer die Kurve vom 650 "umarmt" (Bassbereich ausgeschlossen) kann man von gutem Frequenzgang sprechen.
Ich habe hier auch eine Messung mit dickem Brillenbügel zwischen Polster und Platte gemacht. Man sieht hier sehr gut wie die Druckkammer und damit der Bass um 15 dB wegbricht. Dichtet er gut ab (was auf der weichen Haut zu erwarten ist) bekommt man die 8 dB shelf mit kleinem Einbruch (Helmholtz Resonanz vom Port) bei 200 Hz.
Kopfhörer messen ist nie exakt, die 100€ für einen Aliexpress Kuppler und 30€ fürs Ohr + kleine Platte sind aber billiger als ein Beta 181 und liefern meiner Meinung nach nützlichere Ergebnisse.
 
Mittlerweile habe ich ein Paar Silikonohren und ein OKM Mikro auf einem Soundman Dummy Head. Ist auch noch nicht wirklich perfekt, aber deutlich besser. Der verlinkte Artikel ist von 2017. Ich muss das echt mal updaten. Oder schlag mir auch gern was besseres vor. Der Dummy Head + Mikro lag auch bei knapp 900 Euro. Damit mache ich aber nebenbei noch Kunstkopfaufnahmen, sonst rechnet sich das nicht :)

Falls Du was hast, gern auch mal einen Link dazu. Tischler habe ich :)

Edit:
Ich bin für eine kompetente Beratung immer zu haben, gern auch per PN oder Telefon. Man kann immer besser werden, solange sich das Equipment rechnet
 
Zuletzt bearbeitet :
Klasse Test wie immer. Danke @Igor Wallossek :cool:

Das Ergebnis freut mich sehr und macht mich wahnsinnig neugierig.
Ich bin bereits sehr lange Kunde von Sharkoon Produkten. Angefangen hat es mit einer LapTop Auflage, einem UV Licht aktivem Plexiglas PC Gehäuse inkl. UV Kaltlicht Kathoden (hab ich immer noch, miese EMV Abschiermung :LOL:) Anfang des Milleniums. Inzwischen habe ich viel von Sharkoon gehabt. Mäuse, Tastaturen, Festplatten und PC Gehäuse, Lüfter usw. Aktuell ein großes Mauspad, Headset B1 und ein Gamingstuhl.
Preis Leistung stimmt und man merkt, dass es immer weiter besser wird trotz niedrigerem Preis als die Gegenspieler die entweder weit teuerer sind oder grotten schlecht. Natürlich nicht bei jedem Produkt. Man muss schon das passende suchen so wie eben auch bei anderen Herstellern.

Mit dem Test hier erwäge ich tatsächlich meinen Headset zu aktualisieren da ich auch sehr neugierig geworden bin, was sich in den letzten 5 Jahren zu meinem aktuellen Sharkoon B1 getan hat. Dieser hatte auch ca. 60€ gekostet als es 2017 auf den Markt kam. Denke ein sehr guter Vergleich :) @FritzHunter01 hast du zufälligerweise vielleicht auch schon den Vergleich zum B1 / B2? Dein Report ist auch sehr detailiert. Danke für deinen Post.

>Edit:
So, hab mir das Teil samt DAC (Pro V2) von Sharkoon (danke @FritzHunter01 und @Igor Wallossek) auch mal raus gelassen. Wollte schon die ganze Zeit ein brauchbares Headset...

Scheiße, ich auch jetzt :ROFLMAO:
 
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Du wirst das B1 ganz schnell deinem ärgsten Feind schenken :D
 
Möchte hier jetzt nicht zum Geld ausgeben animieren. Mit dem Soundman kann man sicher auch gut arbeiten.
Ich bin mir nicht sicher wie der Holzkopf aufgebaut ist. Ist der Gehörgang offen und das Mikrofon sitzt dann in der Concha?
Man könnte den Gehörgang schließen und es bei der EEP-Messung (ear canal entrance point) belassen. Der Bass-Bereich sollte sich, wenn alles dicht ist, dann akurat messen lassen, wenn es sich bei dem OKM um Mikrofone mit Omnidirektionaler-Charakteristik handelt. Man kann auch einfach das OKM im eigenen Ohr haben, Kopfhörer auf und kurzer Sweep. Mit vorhandenen mitteln wahrscheinlich das akurateste.

Wenn doch zu viel in der Kaffeekasse ist:
Industriestandard: G.R.A.S. 45CA mit KB5010/KB5011 und RA0403(Kuppler+Mikro) https://www.grasacoustics.com/products/test-fixtures/product/734-45ca
Im Netz werden mit ähnlichen Ausbaustufen bereits viele Messungen generiert, zum Beispiel Crinacle oder ASR

Wenn man Glück hat findet man ab und zu Brüel&Kjaer 4128 auf dem Gebrauchtmarkt rumfliegen, da viele wohl auf den 5128 umsteigen. Zwar alt aber immernoch sehr brauchbar.

Head Acoustics HMS II - Damals von Tyll Hertsens für Inner-fidelity genutzt, heute auch bei rtings anzufinden.

Meine Bastel-Lösung besteht aus einer Ø130mm 3D-gedruckten Platte mit 3 Zylinderstiften als Beine. Als 'Kopf' dient einfach eine Tischplatte (siehe Bild). Die Platte hat Aufnahmen für die Stifte, Schrauben, das Silikonohr und den Kuppler.
Bezogen habe ich das Zeug natürlich von Aliexpress.
Der Aliexpress Kuppler: https://www.aliexpress.com/item/400...=glo2deu&spm=a2g0o.9042311.0.0.1c5d4c4dc23Pjz
Die Ohrmuschel ("type4"): https://de.aliexpress.com/item/1005...=glo2deu&spm=a2g0o.9042311.0.0.1c5d4c4dc23Pjz

Leider im Preis gestiegen, vielleicht findet man noch bessere Angebote. Einfach nach IEC711 suchen.

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Im Kuppler ist ein recht billiges Elektret drin das mit Tonaderspeisung (ca.5V) läuft. Es verzerrt recht schnell (Klirr unter 0,1% wird man damit nicht messen können) aber für meinen Hobbyzweck fast übertrieben.
 
Ich habe mir es jetzt mal komplett gekauft, ein Chinesischer Kollege war mal so frei, mir das für mich rauszusuchen, was er selbst nutzt. Da kann man gleich noch In-Ears mit abfeiern.

Der Soundman ist nicht mal schlecht, das OKM (Kugel) sitzt drin, richtig. Die Kabelführung habe ich vertieft und auch abgedichtet. Das System entspricht Hutgröße 58-60, ist also nicht zu straff oder zu locker. Es ist schon mal besser als die Lösung mit dem 181, aber man kann sie ja gern auch verbessern :)

Danke schon mal für den Tipp :)
 
Erste Eindrücke:

Bin sehr positiv überrascht vom Tragekomfort! Oben auf'm Kopf merke ich das Ding zunächst quasi gar nicht (bin aber auch großer Fan dieses Bügel-Konzepts, liebe auch meinen AKG dafür).

Viel Kabelgedöns - quasi an alles gedacht (vielleicht bis auf Adpater 3,5mm auf 6,35mm - erwartet aber auch keiner).

Bass ist durchaus präsent, vielleicht etwas dumpf / schwammig (im Vergleich zu einem deutlich teureren ebenfalls geschlossenem KH!).

Lautstärke: bis zu meiner persönlichen Schmerzgrenze merke ich keinen Unterschied zwischen meinen drei Hörern, abgesehen davon, dass der AKG bei exakt gleichen Einstellungen einen Tick leiser spielt als der Denon und Sharkoon.

Erfahrungen bei längerer Tragezeit stehen noch aus. Werde heute mal einen Tag Homeoffice mit dem Ding bestreiten...

Vom Soundprofil insgesamt wird er meinem AKG zwar nicht gefährlich (ich brauch' nicht viel Bass), mir ist die Auflösung / Bühne wichtiger wo ein Offener einfach gegenüber einem Geschlossenen vor allem bauartbedingt Vorteile hat.

P.S.: Als Quelle dient ein Cambridge Audio DacMagic 200M.
 
Für (oder besser gegen) den schwammigen Bass empfahl ich ja die manuelle Dämpfung. Ich habe das Teil mittlerweile vollgestopft und bei 32 Hz etwas den EQ gelupft. Ooops, das geht ab :D

Mir persönlich fehlt die wirkliche Präzision in den Mitten. Kammerkonzerte sind eher nicht so die Stärke vom SGH50 und auch obenraus sind die Streicher etwas zu fischig. Aber bei 60 Euro muss man dann schon von Jammern auf höchstem Niveau schreiben. Gerade in den Mitten sind die Elektrostaten, die ich habe, auch nicht wirklich besser, dafür zehnmal teurer. :D
 
Womit stopft man seine KH?
 
Womit stopft man seine KH?
So wie die lautsprecher. Vlies, besser lockerer Filz (gibts auch auf dem Baumarkt) oder Imkermatten (mein Favorit für Lautsprecher). Locker aufzupfen und dann reinlegen. Wenn es beim ersten Mal noch zu wenig ist, nachstopfen. Aber da passt schon was rein :)

Die V2 soll weniger rauschen, ich nehme mal an, die Platine ist auch geändert. Es gab ja auch partiell Probleme mit dem Übersprechen am TRSS und der Vorspannung fürs Mikro, wenn ich mich recht erinnere.
 
So wie die lautsprecher. Vlies, besser lockerer Filz (gibts auch auf dem Baumarkt) oder Imkermatten (mein Favorit für Lautsprecher). Locker aufzupfen und dann reinlegen. Wenn es beim ersten Mal noch zu wenig ist, nachstopfen. Aber da passt schon was rein :)

Die V2 soll weniger rauschen, ich nehme mal an, die Platine ist auch geändert. Es gab ja auch partiell Probleme mit dem Übersprechen am TRSS und der Vorspannung fürs Mikro, wenn ich mich recht erinnere.

Hallo Igor, Grüße aus der Slowakei mit dem Kopf im Werkzeug an der Laserschweißanlage…

Vielleicht wäre es hilfreich, wenn du ein Bild machen könntest, wo genau du dein Modding am KH gemacht hast. Mir erschließt sich das leider auch nicht…

Grüße

Fritz
 
wo genau du dein Modding am KH gemacht hast

Ich nehme an das Igor die Ohrmuscheln aufgemacht hat und diese mit Vlies
ausgelegt/ausgestopft hat.
Wie gesagt wird dies in Lautsprechergehäusen auch so gehandhabt.

Der Sound vom Bass wird dadurch « trockener » und präziser.
Ein Nachschwingen wird dadurch verringert.
 
Zuletzt bearbeitet :
Vielleicht wäre es hilfreich, wenn du ein Bild machen könntest, wo genau du dein Modding am KH gemacht hast.
Ich bin zwar nicht Igor, aber ich könnte mit Bild aushelfen... :ROFLMAO:

Am Beispiel eines Oppo PM-2
Kopfhörer öffnen, Material einfügen und wieder zusammen bauen.
Ich nutze oft ein Material-Mix aus Vlies und Filtermatte, das ist optimal bei geschlossene KH.
 

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Ich bin zwar nicht Igor, aber ich könnte mit Bild aushelfen... :ROFLMAO:

Am Beispiel eines Oppo PM-2
Kopfhörer öffnen, Material einfügen und wieder zusammen bauen.
Ich nutze oft ein Material-Mix aus Vlies und Filtermatte, das ist optimal bei geschlossene KH.

Danke, jetzt habe auch ich „Klaus-Kevin“ es kapiert… zumindest ging meine Vermutung in die richtige Richtung!

🤪
 
Habe mir mal zwei bestellt, die heute ankamen. Nutze dafür eine Creative Soundblaster AE5. Bislang nutze ich persönlich ein Sennheiser Game Zero, fast ausschließlich zum Zocken, wofür es auch (klanglich) gemacht wurde. Mit diesem Memory-Schaum vom Sennheiser hat das Sharkoon gar keine Chance für einen besseren Sitz. Hier akzeptiere ich gerne den dreifachen Preis. Dennoch passen meine Ohren gut rein und es sitzt so locker, dass man das auch gut länger aushält. Aber klanglich muss sich das SGH50 überhaupt nicht verstecken. Irre laut, auch wenn mal die Regler im EQ bei 31 und 62 hz um 12db hoch dreht. Leider scheppert es (in absichtlich provozierten Bass-Szenarien) rechts schneller als das Game Zero. Das ist aber abseits dieser Provokation im Alltag nicht zu erreichen. Vergleichbar eines CPU-Benchmarks in 720p eben... Durch den absichtlich manipulierten Frequenzgang für Spiele ist das Game Zero gar nicht für Musik geeignet, daher ist das Sharkoon für mich optimal, wenn ich mal Musik hören möchte. Kostet nichts im Vergleich und ich wüsste jetzt auch nichts was im Preisbereich bis 100 € da mithalten kann. Wahnsinn wenn man den Preis betrachtet. Wenn ich mal wieder Headsets für die Vermietung brauche (und explizit dieser RGB-Mist gewünscht ist), werde ich da sicherlich ein paar VPE bestellen. Top Sharkoon!
 
@Ghoster52 und @Igor Wallossek : Wie sieht es mit normaler Watte aus? Würde die einfach vom Wickeltisch des Babies klauen können 🙃
 
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