Fasse Dich kurz! Warum Fritz!Box, Glasfaser der Telekom und Mobilfunkanrufe derzeit keine so gute Idee sind

Redaktion

Artikel-Butler
Mitarbeiter
Mitglied seit
Aug 6, 2018
Beiträge
1.828
Bewertungspunkte
8.862
Punkte
1
Standort
Redaktion
Kurz angebunden? Dann muss man eigentlich nur eine Fritz!Box von AVM besitzen und diese im Glasfasernetz (FTTH) der Deutschen Telekom betreiben. Wenn man dann noch eine Mobilfunknummer anruft und mal etwas länger reden möchte, hat man relativ schnell verloren. Oder besser gesagt, schon nach zwei Minuten und einer Sekunde. Denn genau dann geht die Verbindung verloren und man kann dann (a) erneut in einer weiteren 2-Minuten-Taktung anrufen oder sich (b) besser zurückrufen lassen. Denn wenn der andere Teilnehmer anruft, dann geht es plötzlich. Aufgetreten ist das Ganze seit dem Firmware-Update auf die Version 7.5x und da ich mit meiner 4060 […] (read full article...)
 
Der Link in meinem Post ist nicht giftig^^. Da sind ganz unten uA die FAZ/BBC als Quelle angeführt

Ich denke jetzt haben sie so etwas wie das Henne-Ei-Problem, nur nicht als "was war zuerst", sondern "was löse ich zuerst".
Abzapfung? Korruption? Infrastruktur?
Was umso schwieriger ist, wenn der Fisch vom Kopf an stinkt, ja. Aber wir weichen hier stark vom Thema ab.
 
Upvote 0
Wo wir gerade dabei sind: Was gilt denn eigentlich so als der bester Routerhersteller? Bzw. was für Hardware (möglichst nicht so riesig) ist so das Beste für pfsense oder openWRT? Mein Haus wird wohl bis Februar an das Glasfasernetz angeschlossen, und dann wollte ich upgraden. Bisher tut meine FritzBox Cable was sie soll, aber auf Dauer wollte ich gerne etwas mehr Kontrolle gewinnen.
Ich stehe auch vor dem Ausbau auf Glasfaser im nächsten Jahr (vorraussichtlich). Das größte Stichwort hier ist "beste". Es gibt keine "beste" Lösung für jedermann.

Zumal gerade die Provider versuchen die Routerfreiheit für Glasfaser mit technisch nicht wirklich nachvollziehbaren Argumenten aufzuweichen oder gar damit zu brechen.

Wenn zu dem Zeitpunkt deines Glasfaser-Anschlusses die Routerfreiheit noch steht und realisiert werden kann kommt es vor allem darauf an wie deine Expertise für openWRT bzw. pfsense ist. Und wenn du Telefonie nutzen magst kommt dann noch z.B. Asterisk dazu. Das ist eine Menge Know-How die du brauchst.

Den meisten Home- und Kleinunternehmens- Nutzern würde ich genau wegen diesem hohen Know-How-Stand eine Fritz!Box Fiber empfehlen. Das ist dann "Dein" Anschlusspunkt, an dem der Provider nix rumfummeln darf, Du sparst dir ggf. ein Endgerät (das Modem des Providers), hast die Telefonie recht einfach konfigurierbar integriert und es gibt häufiger Sicherheits-Updates als bei vielen anderen Herstellern.

Wenn du allerdings das Know-How hast, um einen Eigenbau-Router zu betreiben, sollte dieser logischerweise einen SFP-Port haben, um Glasfaser überhaupt anschließen zu können. Und da bestimmt recht schnell der Geldbeutel die Schwelle für diesen "Luxus". SFP und genug Leistung um 1GBit mit verschlüsseltem VPN betreiben zu können kann sehr schnell sehr teuer werden.

Für die Leute, die irgendwo zwischen dem Know-How-Stand von "Ich kann eine Fritz!Box konfigurieren" und "Ich möchte mit openWRT oder pfsense experimentieren" stehen, aber auch nicht permanent 50 Watt nur von meiner Router-Struktur aus der Steckdose gezogen bekommen ist wohl eine Fritz!Box Fiber mit einem kleinen ARM CPU gepowerten Firewall-Mini-PC in Kombination eine gute Wahl.

Für die letztere Lösung habe ich mich schon verplant. Wenn es bei mir so weit für einen Glasfaser-Anschluss ist besorge ich mir eine Fritz!Box Fiber und betreibe dahinter als in der Fritz!Box eingestellten "exposed Host" einen friendlyelec NanoPi R6S. Für mich löst das das Problem mit der einfach zu konfigurierenden Telefonie und dem Glasfaser-Anschluss und ich habe selbst die Möglichkeit, meine Firewall und die Ad-Blocker und sichere DNS und einen schaltbaren VPN mit genug Leistung für Gigabit zu betreiben. Und ich kann, wenn ich etwas "verkonfiguriere" oder abschieße wieder übergangsweise auf die Fritz!Box und deren Firewall zurückgreifen, bis ich meinen Eigen-Router wieder hergestellt habe.

Dazu muss ich allerdings angeben, das für den RK3588(s) des NanoPi R6S der mainline-Kernel erst bei 90% Realisierung ist. Es fehlen noch ein paar Komponenten und ist noch nicht stabil. Und ich würde niemandem empfehlen den R6S mit dem Kernel als Router zu betreiben, der von den Herstellern ausgegeben wird. Der besteht nämlich aus einem sehr alten und aus vielen Teilen zusammengeschusterten Kernel, den man nicht wirklich mit einer Sicherheitskomponente seines Netzwerks haben will. Aber ich denke nächstes Jahr ist auch der RK3588(s) Mainline-Kernel draußen und stabil.

Dann bekommt man für wenig Erstaufwand (um die 150€) und wenig Stromaufwand eine Leistungsstarke Firewall mit 2x 2,5GBit und 1x 1Gbit die man hinter seiner Fritz!Box betreiben kann. Doppeltes NAT entsteht bei "exposed host" auch nicht. Und WLAN kann man per USB-Dongle oder mit z.B. einem AVM 1200AX auch hinter der Firewall realisieren.

Für etwas mehr Flexibilität, nur mit 2x 2,5Gbit aber mit m.2 Anschlüssen für SSD und eine WLAN-m.2-Karte, für um die 200€ (16GB RAM, 256GB ROM, mit Stromkabel, WLAN-m.2-Karte und Gehäuse) kann ich auch den NanoPC-T6 empfehlen. Die Einschränkungen (oder das Warten) für den Mainline-Kernel bestehen hier aber auch.
 
Zuletzt bearbeitet :
Upvote 0
Ich weiß nicht, warum man sich zu Hause selbst die Last des Routings auferlegen sollte als Privatperson. Es sei denn man ist ohnehin beruflich ständig involviert in das Thema.

Da würde ich einen eigenen Nameserver für das interessantere Thema halten.

pfSense finde ich als Firewall eine gute Wahl, ist angenehm zu konfigurieren. Leicht verständliches Logging.

Und drei Interfaces würde ich den Vorzug geben, um ein dediziertes Management Interface zu haben.
 
Upvote 0
Aprpos abzapfen...

Ich kann mich noch gut dran erinnern, dass wir als Kinder auch ab und an am analogen Anschluss was abgezapft haben. Hohe Ströme gabs keine, aber stellenweise über -60 Volt. :D

Da konnta man netten Schabernack mit treiben...
 
Upvote 0
Interessante Diskussion über die Fritz!Box und Glasfaserprobleme. Ich hatte ähnliche Erfahrungen mit Unterbrechungen bei längeren Anrufen. Scheint, als ob das Firmware-Update mehr Probleme als Lösungen gebracht hat. Hat jemand schon eine zuverlässige Lösung gefunden oder ist es besser, auf ein weiteres Update zu warten?
 
Upvote 0
Mit der leider nicht öffenlichen Labor-Version geht es wieder und auch die Apps laufen endlich. Vorher hatte ich Probleme im eigenen Netzwerk mit angeblich abgelaufenen SSL Schlüsseln der Fritzbox.
 
Upvote 0
Ich stehe auch vor dem Ausbau auf Glasfaser im nächsten Jahr (vorraussichtlich). Das größte Stichwort hier ist "beste". Es gibt keine "beste" Lösung für jedermann.

Zumal gerade die Provider versuchen die Routerfreiheit für Glasfaser mit technisch nicht wirklich nachvollziehbaren Argumenten aufzuweichen oder gar damit zu brechen.

Wenn zu dem Zeitpunkt deines Glasfaser-Anschlusses die Routerfreiheit noch steht und realisiert werden kann kommt es vor allem darauf an wie deine Expertise für openWRT bzw. pfsense ist. Und wenn du Telefonie nutzen magst kommt dann noch z.B. Asterisk dazu. Das ist eine Menge Know-How die du brauchst.

Den meisten Home- und Kleinunternehmens- Nutzern würde ich genau wegen diesem hohen Know-How-Stand eine Fritz!Box Fiber empfehlen. Das ist dann "Dein" Anschlusspunkt, an dem der Provider nix rumfummeln darf, Du sparst dir ggf. ein Endgerät (das Modem des Providers), hast die Telefonie recht einfach konfigurierbar integriert und es gibt häufiger Sicherheits-Updates als bei vielen anderen Herstellern.

Wenn du allerdings das Know-How hast, um einen Eigenbau-Router zu betreiben, sollte dieser logischerweise einen SFP-Port haben, um Glasfaser überhaupt anschließen zu können. Und da bestimmt recht schnell der Geldbeutel die Schwelle für diesen "Luxus". SFP und genug Leistung um 1GBit mit verschlüsseltem VPN betreiben zu können kann sehr schnell sehr teuer werden.

Für die Leute, die irgendwo zwischen dem Know-How-Stand von "Ich kann eine Fritz!Box konfigurieren" und "Ich möchte mit openWRT oder pfsense experimentieren" stehen, aber auch nicht permanent 50 Watt nur von meiner Router-Struktur aus der Steckdose gezogen bekommen ist wohl eine Fritz!Box Fiber mit einem kleinen ARM CPU gepowerten Firewall-Mini-PC in Kombination eine gute Wahl.

Für die letztere Lösung habe ich mich schon verplant. Wenn es bei mir so weit für einen Glasfaser-Anschluss ist besorge ich mir eine Fritz!Box Fiber und betreibe dahinter als in der Fritz!Box eingestellten "exposed Host" einen friendlyelec NanoPi R6S. Für mich löst das das Problem mit der einfach zu konfigurierenden Telefonie und dem Glasfaser-Anschluss und ich habe selbst die Möglichkeit, meine Firewall und die Ad-Blocker und sichere DNS und einen schaltbaren VPN mit genug Leistung für Gigabit zu betreiben. Und ich kann, wenn ich etwas "verkonfiguriere" oder abschieße wieder übergangsweise auf die Fritz!Box und deren Firewall zurückgreifen, bis ich meinen Eigen-Router wieder hergestellt habe.

Dazu muss ich allerdings angeben, das für den RK3588(s) des NanoPi R6S der mainline-Kernel erst bei 90% Realisierung ist. Es fehlen noch ein paar Komponenten und ist noch nicht stabil. Und ich würde niemandem empfehlen den R6S mit dem Kernel als Router zu betreiben, der von den Herstellern ausgegeben wird. Der besteht nämlich aus einem sehr alten und aus vielen Teilen zusammengeschusterten Kernel, den man nicht wirklich mit einer Sicherheitskomponente seines Netzwerks haben will. Aber ich denke nächstes Jahr ist auch der RK3588(s) Mainline-Kernel draußen und stabil.

Dann bekommt man für wenig Erstaufwand (um die 150€) und wenig Stromaufwand eine Leistungsstarke Firewall mit 2x 2,5GBit und 1x 1Gbit die man hinter seiner Fritz!Box betreiben kann. Doppeltes NAT entsteht bei "exposed host" auch nicht. Und WLAN kann man per USB-Dongle oder mit z.B. einem AVM 1200AX auch hinter der Firewall realisieren.

Für etwas mehr Flexibilität, nur mit 2x 2,5Gbit aber mit m.2 Anschlüssen für SSD und eine WLAN-m.2-Karte, für um die 200€ (16GB RAM, 256GB ROM, mit Stromkabel, WLAN-m.2-Karte und Gehäuse) kann ich auch den NanoPC-T6 empfehlen. Die Einschränkungen (oder das Warten) für den Mainline-Kernel bestehen hier aber auch.
Danke für die ausführliche Antwort! Aktuell sitze ich hinter einer Fritz!Box Cable und nutze bereits ein Raspberry Pi 4B für weite Teile meiner Netzwerkverwaltung – OpenMediaVault für’s NAS z.B. und natürlich pihole.

Telefonie benutze ich überhaupt nicht, ich bin ausschließlich auf dem Handy zu erreichen.

Bisher ist meine Fritz!Box immer ein Leihgerät des Providers gewesen (letzte Vertragsverlängerung war noch zum Ende meiner Studienzeit, da war der Kauf noch nicht so einfach leistbar für mich). Generell möchte ich eigentlich nur mehr Kontrolle über die Hardware, die hier zu Hause herumsteht. Aktuell bewegt sich ja die gesamte digitale Welt eher davon weg, dem User Kontrolle zurückzugeben, ich habe es aber sehr genossen, durch meinen NAS nicht auf die grässlichen Streamingangebote, die ständig ihre Bibliotheken wechseln, angewiesen zu sein. Oder durch mein pihole netzwerkweit (also auch für die Tablets und Smartphones in meinem Besitz) Werbefreiheit zu garantieren.

Ich würde mich nicht als Profi bezeichnen, finde aber openWRT sehr spannend und bin immer bereit zu tüfteln. Habe mir vor Jahren den Raspberry Pi mehr so aus einer Laune heraus gekauft (als die Dinger noch günstig waren) und angefangen zu experimentieren. Heute ist er ein unverzichtbares Stück Hardware in meiner Wohnung geworden.

Daher die Frage: Gibt es ggf. kleine All-in-One Rechner, die sich gut dafür anbieten? Oder sind die Anforderungen an Verschlüsselung bei Gigabit-Fibre so hoch, dass sich das ohnehin nicht lohnt?
 
Upvote 0
Den Link bekommt man normalerweise vom Support. Die Firmware der 4060 kann ich Dir geben
 
Upvote 0
Danke für die ausführliche Antwort! Aktuell sitze ich hinter einer Fritz!Box Cable und nutze bereits ein Raspberry Pi 4B für weite Teile meiner Netzwerkverwaltung – OpenMediaVault für’s NAS z.B. und natürlich pihole.

Telefonie benutze ich überhaupt nicht, ich bin ausschließlich auf dem Handy zu erreichen.

Bisher ist meine Fritz!Box immer ein Leihgerät des Providers gewesen (letzte Vertragsverlängerung war noch zum Ende meiner Studienzeit, da war der Kauf noch nicht so einfach leistbar für mich). Generell möchte ich eigentlich nur mehr Kontrolle über die Hardware, die hier zu Hause herumsteht. Aktuell bewegt sich ja die gesamte digitale Welt eher davon weg, dem User Kontrolle zurückzugeben, ich habe es aber sehr genossen, durch meinen NAS nicht auf die grässlichen Streamingangebote, die ständig ihre Bibliotheken wechseln, angewiesen zu sein. Oder durch mein pihole netzwerkweit (also auch für die Tablets und Smartphones in meinem Besitz) Werbefreiheit zu garantieren.

Ich würde mich nicht als Profi bezeichnen, finde aber openWRT sehr spannend und bin immer bereit zu tüfteln. Habe mir vor Jahren den Raspberry Pi mehr so aus einer Laune heraus gekauft (als die Dinger noch günstig waren) und angefangen zu experimentieren. Heute ist er ein unverzichtbares Stück Hardware in meiner Wohnung geworden.

Daher die Frage: Gibt es ggf. kleine All-in-One Rechner, die sich gut dafür anbieten? Oder sind die Anforderungen an Verschlüsselung bei Gigabit-Fibre so hoch, dass sich das ohnehin nicht lohnt?
Was die Mietgeräte angeht, auch wenn es Fritz!Boxen sind, steht meistens zwischen 5 und 10 Euro Mietgebühr pro Monat an. Da amortisiert sich der Selbstkauf nach 15 bis 30 Monaten.

PiHole ist klasse und dank der niedrigen Anforderungen (es werden nur DNS-Abfragen umgeleitet, nicht die Daten) auch mit sehr "kleinen" SOCs zu machen. Solltest du auf OpenWRT umstellen kannst du das PlugIn Adblock nutzen, das ist mächtiger, weil es nicht nur DNS-Einträge sondern auch IP*s und Inhalte blocken kann. Und du kannst die Blocklisten selbst wählen.

OpenMediaVault und ähnliche NAS-Projekte kann man auch auf fast jeden Eingebau-Router realisieren.

Was die All-In-One-Lösung angeht brauchst du, wie schon erwähnt, einen Fibre-Anschluss. Und der wird in den meisten Lösungen per SFP realisiert. Wenn du keine VPN's direkt am Router laufen lassen willst kannst du auch zu "günstigeren" Lösungen mit weniger Rechenpower greifen, die einen SFP-Anschluss haben. Ein Single-Mode GPON SFP-Modul kostet ab 50€ aufwärts. Allerdings: Viele Internet-Anbieter verwenden "identifier", die Du 1. wissen musst und 2. manuell konfigurieren musst, damit der Anschluss mit deinem Anbieter funktioniert. Kompatibilität ist auch so eine Sache, allerdings bist du da auf einer guten Seite, wenn du z.B. bei Allnet in Deutschland bestellst.

Was den Soft-Router angeht, der ein SFP Modul aufnimmt, da wird es wirklich kompliziert oder teuer. Fangen wir mit teuer an: 400 bis 500 Euro Einstiegspreis für X86 Soft-Router mit SFP Cage. Z.B. von Topton oder Gowin (review), oder nächstes Jahr mit ARM-SOC das Banana Pi BPI-R4 Wifi 7 Router board. Diese hätten die Leistung, um auch einen AES-256 verschlüsselten VPN in Gigabit Geschwindigkeit realisieren zu können. Die Kosten für das SFP-Modul kommen noch dazu.

Solltest du absolut sicher sein, das du keinen VPN oder leistungshungrige plug-ins oder Server fahren willst, gibt es den Netgate 2100 von pfsense. Das kannst du, das richtige fibre SFP-Modul vorausgesetzt, als all-in-one-Lösung sehen. Allerdings ist das an der Leistungsgrenze von gigabit (siehe Abschnitt "performance") und ein IPsec VPN bringt max. 254 Mbps. Die einfachste Version davon kostet 350€. Plus die Kosten für das SFP-fibre-Modul, also auch ab 400€.

Der große Faktor hier sind die Kosten und das Plug-And-Go auf Providerseite. Willst du wirklich 400+ Euro auf den Tisch legen, wenn du dir für 150€ eine Fritz!Box Fibre zulegen kannst und da wieder deinen RasPi anschließen kannst, um genau das zu haben was du jetzt hast?

Und hast du das Know-How um Troubleshooting zu betreiben, sollte der Anschluss auf Providerseite nicht klappen? Willst du dich wirklich so gut in wireshark einarbeiten, um Paketmitschnitte am fibre lesen und interpretieren zu können? Willst du wirklich das Risiko eingehen, dich mit deinem Provider streiten zu müssen, weil die mit deiner Eigenlösung ggf. weniger klar kommen als du selbst?

Das sehe ich, trotz theorhetisch gegebener Routerfreiheit als reales Risiko an.

Daher habe ich dir in meinem vorigen Post auch die Lösung einer 2,5Gbit angeschlossenen Firewall am "exposed host" hinter einer Fritz!Box empfohlen. Klar hast du dann 3 Geräte (Fritz!Box - Firewall - Switch), vielleicht nur 2 wenn du weniger PC's hast oder WiFi nutzt, stehen. Allerdings gibt es mit einer Fritz!Box Fibre als Netzabschluss nur sehr wenig Reibungspunkte und Argumente deines Providers, sollte mal eine Störung auftreten. Und du hast jegliche Freiheit, was du auf der Firewall bzw. dem Mini-PC als Soft-Router machen willst. Und wenn etwas schief geht hast du immer noch die laufende Fritz!Box, über die du dir per Internet Informationen holen kannst, was du reparieren musst damit wieder alles so geht wie es soll. Und im Gegensatz zur pfsense 2100 Lösung hast du auch bei Gigabit fibre die Volle Geschwindigkeit zwischen WAN und LAN, weil 2,5 Gbit LAN. Und WLAN ggf. gleich am Soft-Router integriert.

Ich kann das Bedürfnis eine All-In-One Lösung mit Fibre und einer sehr guten und flexiblen Firewall und Routersoftware (bzw. Firmware) zu haben echt gut nachvollziehen. Ich selbst suche auch schon seit der Ankündigung von Glasfaser an meinem Ort nach so etwas.

Ich warte daher auch auf die ersten Tests, wenn das BananaPi 4 Routerboard raus kommt und wie gut die mainline-Kernel-Unterstützung bei release ist. Das wäre dann wohl eine All-In-One-Lösung mit genug Leistung und trotzdem stromsparend genug, und hoffentlich preislich stark unter den oben genannten Lösungen. Da allerdings auch nur mit gigabit im LAN.

Allerdings scheue ich auch das Risiko, das bei Störungen der Provider einfach mit den Schultern zuckt, weil sie mit dem PON Engdgerät nichts anfangen können. Routerfreiheit hin oder her. Und die Kosten dürfen auch nicht aus dem Ruder laufen, wenn es eine Fritz!Box Fiber für 150€ gibt.
 
Zuletzt bearbeitet :
Upvote 0
Ich weiß, ich habe in diesem Thread schon viel und ausführlich gepostet (sorry für die Leute die TLDR eingestellt sind). Trotzdem möchte ich zu den vorherig vorgestellten Router-Optionen noch eine hinzufügen.

Falls mein friendlyelec R6S nicht ausreicht oder ich IDS und VPN gleichzeitig für meine kommende 1Gbps Glasfaser-Leitung nutzen will habe ich mir noch eine leistungsstärkere Ausweich-Lösung besorgt.

Von Topton den N200 Router-PC mit 4x 2,5Gbit, mit einem Riegel DDR5 mit niedrigen CL-Werten, einer m.2-SSD und einen m.2 Intel Wifi-Adapter der mit opnsense als AP laufend kompatibel sein sollte. In Summe ca. 400€.

Den Kauf kann ich aber nur sehr eingeschränkt empfehlen. Wie andere Käufe direkt aus China auch. Wenn man nämlich mal ein Problem mit der Hardware hat und der Hersteller nicht unbedingt gewillt ist dir da auszuhelfen wird man erst lange hingehalten und dann abgewiegelt. Und genau das ist leider bei meiner Bestellung passiert. Mein HDMI-Ausgang ging nämlich mit keinem meiner 3 Monitore. Und selbst mit Video-Nachweisen, das die Monitore auf allen meinen anderen Systemen einwandfrei funktionieren hat der Hersteller (Topton) erst ein Support-Bullshit-Bingo mit mir gespielt, mit Antworten die komplett am Problem vorbei gingen, dann wurde bei AliExpress immer in der letzten halben Stunde nach Support-Ticket-Ablauf der 48 Stunden geantwortet und am Ende scheint Topton für AliExpress hinreichend bewiesen haben, das es geht, indem sie ein DisplayPort Monitor zum Laufen gebracht haben (was nix mit dem HDMI zu tun hatte). Das alles war sehr frustrierend und zeitaufreibend und hat am Ende null Hilfe gebracht, bis jemand in einem anderen Forum empfohlen hat einen Adapter zu verwenden. Ich betreibe jetzt einen Monitor per HDMI-zu-DVI-D-Adapter an meinem ältesten Monitor, der noch einen DVI-D-Anschluss hat, anders ging es leider nicht.

Als reiner Router und ohne Monitor betrieben spielt so etwas natürlich eine untergeordnete Rolle. Ich wollte nur erwähnen, das man bei Bestellungen aus China bzw. über AliExpress auch komplett ohne Hilfe und ohne rechtliche Handhabe zur Gewährleistung gegenüber dem Hersteller enden kann. Egal wie toll das Produkt passen sollte und welchen Preis man dafür am Ende zahlt.
 
Upvote 0
Was die Mietgeräte angeht, auch wenn es Fritz!Boxen sind, steht meistens zwischen 5 und 10 Euro Mietgebühr pro Monat an. Da amortisiert sich der Selbstkauf nach 15 bis 30 Monaten.

PiHole ist klasse und dank der niedrigen Anforderungen (es werden nur DNS-Abfragen umgeleitet, nicht die Daten) auch mit sehr "kleinen" SOCs zu machen. Solltest du auf OpenWRT umstellen kannst du das PlugIn Adblock nutzen, das ist mächtiger, weil es nicht nur DNS-Einträge sondern auch IP*s und Inhalte blocken kann. Und du kannst die Blocklisten selbst wählen.

OpenMediaVault und ähnliche NAS-Projekte kann man auch auf fast jeden Eingebau-Router realisieren.

Was die All-In-One-Lösung angeht brauchst du, wie schon erwähnt, einen Fibre-Anschluss. Und der wird in den meisten Lösungen per SFP realisiert. Wenn du keine VPN's direkt am Router laufen lassen willst kannst du auch zu "günstigeren" Lösungen mit weniger Rechenpower greifen, die einen SFP-Anschluss haben. Ein Single-Mode GPON SFP-Modul kostet ab 50€ aufwärts. Allerdings: Viele Internet-Anbieter verwenden "identifier", die Du 1. wissen musst und 2. manuell konfigurieren musst, damit der Anschluss mit deinem Anbieter funktioniert. Kompatibilität ist auch so eine Sache, allerdings bist du da auf einer guten Seite, wenn du z.B. bei Allnet in Deutschland bestellst.

Was den Soft-Router angeht, der ein SFP Modul aufnimmt, da wird es wirklich kompliziert oder teuer. Fangen wir mit teuer an: 400 bis 500 Euro Einstiegspreis für X86 Soft-Router mit SFP Cage. Z.B. von Topton oder Gowin (review), oder nächstes Jahr mit ARM-SOC das Banana Pi BPI-R4 Wifi 7 Router board. Diese hätten die Leistung, um auch einen AES-256 verschlüsselten VPN in Gigabit Geschwindigkeit realisieren zu können. Die Kosten für das SFP-Modul kommen noch dazu.

Solltest du absolut sicher sein, das du keinen VPN oder leistungshungrige plug-ins oder Server fahren willst, gibt es den Netgate 2100 von pfsense. Das kannst du, das richtige fibre SFP-Modul vorausgesetzt, als all-in-one-Lösung sehen. Allerdings ist das an der Leistungsgrenze von gigabit (siehe Abschnitt "performance") und ein IPsec VPN bringt max. 254 Mbps. Die einfachste Version davon kostet 350€. Plus die Kosten für das SFP-fibre-Modul, also auch ab 400€.

Der große Faktor hier sind die Kosten und das Plug-And-Go auf Providerseite. Willst du wirklich 400+ Euro auf den Tisch legen, wenn du dir für 150€ eine Fritz!Box Fibre zulegen kannst und da wieder deinen RasPi anschließen kannst, um genau das zu haben was du jetzt hast?

Und hast du das Know-How um Troubleshooting zu betreiben, sollte der Anschluss auf Providerseite nicht klappen? Willst du dich wirklich so gut in wireshark einarbeiten, um Paketmitschnitte am fibre lesen und interpretieren zu können? Willst du wirklich das Risiko eingehen, dich mit deinem Provider streiten zu müssen, weil die mit deiner Eigenlösung ggf. weniger klar kommen als du selbst?

Das sehe ich, trotz theorhetisch gegebener Routerfreiheit als reales Risiko an.

Daher habe ich dir in meinem vorigen Post auch die Lösung einer 2,5Gbit angeschlossenen Firewall am "exposed host" hinter einer Fritz!Box empfohlen. Klar hast du dann 3 Geräte (Fritz!Box - Firewall - Switch), vielleicht nur 2 wenn du weniger PC's hast oder WiFi nutzt, stehen. Allerdings gibt es mit einer Fritz!Box Fibre als Netzabschluss nur sehr wenig Reibungspunkte und Argumente deines Providers, sollte mal eine Störung auftreten. Und du hast jegliche Freiheit, was du auf der Firewall bzw. dem Mini-PC als Soft-Router machen willst. Und wenn etwas schief geht hast du immer noch die laufende Fritz!Box, über die du dir per Internet Informationen holen kannst, was du reparieren musst damit wieder alles so geht wie es soll. Und im Gegensatz zur pfsense 2100 Lösung hast du auch bei Gigabit fibre die Volle Geschwindigkeit zwischen WAN und LAN, weil 2,5 Gbit LAN. Und WLAN ggf. gleich am Soft-Router integriert.

Ich kann das Bedürfnis eine All-In-One Lösung mit Fibre und einer sehr guten und flexiblen Firewall und Routersoftware (bzw. Firmware) zu haben echt gut nachvollziehen. Ich selbst suche auch schon seit der Ankündigung von Glasfaser an meinem Ort nach so etwas.

Ich warte daher auch auf die ersten Tests, wenn das BananaPi 4 Routerboard raus kommt und wie gut die mainline-Kernel-Unterstützung bei release ist. Das wäre dann wohl eine All-In-One-Lösung mit genug Leistung und trotzdem stromsparend genug, und hoffentlich preislich stark unter den oben genannten Lösungen. Da allerdings auch nur mit gigabit im LAN.

Allerdings scheue ich auch das Risiko, das bei Störungen der Provider einfach mit den Schultern zuckt, weil sie mit dem PON Engdgerät nichts anfangen können. Routerfreiheit hin oder her. Und die Kosten dürfen auch nicht aus dem Ruder laufen, wenn es eine Fritz!Box Fiber für 150€ gibt.
Vielen Dank für deine Ausführungen. Ich speicher mir den Beitrag mal für die Wiedervorlage, wenn es soweit ist. Ich werde noch mal in mich gehen und schauen, was wirklich nötig / sinnvoll ist.
 
Upvote 0
Sobald AVM nun bald verkauft wird kann man den Support (höchstwahrscheinlich) erst recht vergessen…
Eigentlich ist AVM in Deutschland "systemkritische Infrastruktur". Wie so vieles - eigentlich kritisch ist. Man stelle sich vor AVM wird gehackt und die Hacker schicken manipulierte Firmware an alle Boxen. Ein paar Millionen Bots mit einem Schlag die dann die Strombetreiber DDoSn'

Gerade im Kabelinternet schlimm, da VF hier bei den Fritzen ja keine Eigeninitiative erlaubt.
 
Upvote 0
Eigentlich ist AVM in Deutschland "systemkritische Infrastruktur". Wie so vieles - eigentlich kritisch ist. Man stelle sich vor AVM wird gehackt und die Hacker schicken manipulierte Firmware an alle Boxen. Ein paar Millionen Bots mit einem Schlag die dann die Strombetreiber DDoSn'

Gerade im Kabelinternet schlimm, da VF hier bei den Fritzen ja keine Eigeninitiative erlaubt.
Ja, ich denke da hast du anhand der Anzahl, wie viele Boxen von AVM das Internet in deutsche Haushalte bringt, einen guten Punkt angesprochen. Ähnlich wie 5G und Huawei.

Aber das Szenario das AVM manipulierte Firmware verschickt ist nicht ganz so einfach realisierbar. Was schon dieser Thread von Igor beweist (Fehler fallen Leuten aus der Branche auf).

Kabelnetz-Betreiber schicken nicht umsonst erst nach einiger Zeit eine neue Firmware auf die Boxen. Und AVM kann nur Boxen aktualisieren, die auf "Automatische Aktualisierung" stehen und ihre Standard-Firmware, also nicht die von Providern, verwendet.

Es gibt eine Menge Leute, die aktualisierte Firmwares von Routerherstellern entgegen deren Angaben reverse-engineeren. D.h. das der Quellcode diesen Leuten vorliegt. Und was die Konfigurationsdateien auf den Boxen angeht, die liegen jedem im Klartext vor (wenn man will und weiß wie es geht).

Ein einziger "Ausrutscher" so eines Routerherstellers würde einen sehr nachhaltigen Image-Schaden bedeuten. Und in der EU mit rechtlichen Konsequenzen verbunden sein. Zumal jetzt in der EU auch Sammelklagen möglich sind.

Ich glaube nicht das es Investoren gibt, die ihr Geld auf diese Weise verbrennen würden. Falls dem so ist wäre das Unternehmen danach so wenig Wert das es direkt wieder gekauft werden könnte.

Und ab einem Erstfall bin ich mir sicher das es dazu wirklich schnell politische Regelungen geben würde. Und es wäre ein Erstfall. Bisher gab es keinen Anlass dazu. Nicht einmal bei Huawei.

Wenn dich meine Worte dazu nicht überzeugen empfehle ich dir die Aussagen einiger CCC (ChaosComputerClub) Mitglieder zu der Huawei-Diskussion zu lesen. Deren Risikoabschätzung ist ziemlich oft "spot-on".

Meiner Meinung nach ist im Vergleich zu unseren ständig genutzten Handys, die ständig und mit unserer Zustimmung unsere Daten verschicken, das Thema "Router die ähnlich agieren" ziemlich gering.

Und auf eine Fritz!Box eine ältere (recovery-) Firmware und Konfiguration wieder aufzuspielen dauert unter 10 Minuten.
 
Zuletzt bearbeitet :
Upvote 0
Oben Unten