Frage Backplate Kühler ... bringt der was, oder Schlangenöl?

Saschman73

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Hi! 👋

Hat schon mal wer von euch einen Kühler auf die Backplate seiner Grafikkarte montiert?
Da ich demnächst meiner wassergekühlten RX6900XT Grafikkarte neue Wärmeleitpads verpassen werde, habe ich mir überlegt, ob ich nicht auch gleich auf die Backplate so einen Kühler klatsche.
Über einen Erfahrungsbericht ob das temperaturtechnisch etwas bringt, oder wertlos ist, würde ich mich freuen.

LG aus Wien 🎡

Screenshot_2.5.jpg Screenshot_2.6.jpg
 
Schlangenöl

Probiers doch einfach mal selber aus, in deinem höchsten Lastzustand (wildestem Game), wie heiß wird da deine Backplate? Je heiße, desto mehr aknn sowas bringen, aber diese Konstruktion wird nicht extrem viel Hitze wegschaufeln, wenn dieser Metallkühler nur ein bissl warm wird. Anders, wenn deine Backplate 80 Grad warm wird, aber daran glaub ich nicht.
 
Die originale passive Backplate muß man natürlich vorher entfernen, weil sie oft keinen brauchbaren Wärmekontakt zur Leiterplatte hat, und eigentlich nur der Optik dient. Dann muß man dafür sorgen, das keine LeiterplattenBauteile auf der aktiven Backplate aufliegen können, indem man garade ausreichend hohe Abstandshalter (Kunststoff U-Scheiben) an den Schraubenlöchern unter legt. Diesen Abstand füllt man dann mit einem großen und günstigen Wärmeleitpad.

Kannst ja Mal die Temperaturen auf der nackten Leitplattenrückseite(ohne Backplate) messen. Wenn man die auf 40-50° per aktiver Backplate runter bekommt, kann das meiner Meinung nach ein Drittel der gesamten Kühlleistung auf der Grafikkarte aus machen, vorausgesetzt man hat einen ausreichend großen Kühlkörper. Der relativ flache Kühlkörper aus dem oberen Link, erscheint mir da etwas zu mager. Viel mehr als 20W bekommt der ja selbst bei gutem Wärmekontakt nicht weck, wenn das ganze noch bei siliziumschonenden Temperaturen(unter 60°)geschehen soll. Genügend Platz zwischen Grafikkarte und CPU ist ja in der Regel auch vorhanden, wenn man nicht gerade ein miniATX Mainboard oder CPU-Towerkühler verwendet.

Wärmekontaktfläche ist auf der Leiterplattenrückseite ja mehr als ausreichend vorhanden. Daher funktioniert das auch schon mit günstigen 2.5W/mK Wärmeleitpad. Wenn man die Backplate nicht einfach nur auf der Leiterplattenrückseite verklebt, sondern mit dem Frontkühler richtig verschraubt, kommt ein weiterer Vorteil zum Vorschein. Die GrafikkartenLeiterplatte verbiegt sich selbst bei hohen Anpressdruck weniger.
 
Wenn das Ding wirklich was taugt: wieso ist das dann nicht DER Renner?
 
Weil das Ding weder am Frontkühler verschraubt ist, noch direkten Wärmekontakt per dünnem WL-Pad zur Leiterplattenrückseite hat, und auch viel zu kleinen Kühlkörper verwendet. Ich dachte eigentlich, das ich das mit meinem letzten Beitrag schon vermitteln konnte.

Ist ne gute Idee, aber wegen Kosten- und KompatibilitätsOptimierung schlecht umgesetzt. Wobei ein paar Löcher/Schrauben/U-Scheiben an der richtigen Stelle, ein weiches vollflächiges 2mm Wärmeleitpad, und ein etwas größerer Kühlkörper hätten die Kosten wahrscheinlich nicht mehr als 15€ erhöht.

Mit ner Bohrschablone(Leiterplatte auf den Kopierer legen)kann man sich einen beliebigen Kühlkörper(eBay Kleinanzeigen)auch selber an den richtigen Stellen lochen. Günstige Wärmeleitpads kann man zB. hier bekommen. Fehlen nur noch zwei 80mm Lüfter und ein paar passend lange Schraube/U-Scheiben, die aber wohl fast jeder irgendwo rumliegen hat.
 
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Meine Frage war nicht an dich gerichtet, S.nase, sondern rhetorisch gemeint.
 
Wenn das Ding wirklich was taugt: wieso ist das dann nicht DER Renner?
Weil es nicht unbedingt funktioniert. Falls eine darunterliegende Backplate nicht aktiv ans PCB angebunden ist, ist es purer Schrott. Und selbst wenn... ein nochmaliger Wärmewiderstand zwischen diesem Konstrukt und der Backplate ist das Aus für diesen Witz ;)

Außerdem kollidiert man dann möglichereise auch noch mit anderen Komponenten wie dem CPI-Kühler, einem hohen, geschlossenen IO-Shield oder VRM-Kühlern,
 
*seufz*
Ja, eben, das suggerierte ich ja bzw habe es versucht.
Allein schon die Bandwurmbezeichnung:
GPU Backplate Memory Radiator Aluminum Heatsink Cooler usw bla, wtf?
 
Ich hab auf meiner alten 580 mal Pads und Paste gewechselt und dann die alten Pads, die noch erstaunlich weich waren, auf die Rückseite des PCB auf Höhe der VRMs gepappt sodass sie Kontakt zur Backplate hatten und die wurde dann auch tatsächlich viel heisser. Dann hab ich von aussen auf die Platte noch ein paar alte Alu-Kühlkörper geklebt (auf die Ecken kleine Pads aus doppelseitigem Klebeband und in die Mitte einen Klecks MX4) und das Ganze brachte tatsächlich zusätzliche Kühlung, denn ich bemerkte, dass bei gleicher Last nun meine CPU wärmer wurde. :ROFLMAO:
 
So, also mal was echtes aus der Praxis:
Ich hab nen starken Wasserkühler an der Raden 6900, aber ich blase schon auch mal bis zu 700 W durch die Karte. Das der Wasserblock (Eiswolf 2) wie gesagt gut kühlt, wird meine passive Eiswolf-Backplate nie heiß. Die mag warm werden, so dass man es vielleicht handwarm bezeichnen könnte, aber nicht mehr, trotz einiger Wärmeleitpads die sicher guter Qualität sind. Aber wie die Vorredner sagen, da ist die Wärmeübertragung bis hin zur Backplate nicht so mega, das sind nicht viele Watt, die bis dahin übertragen werden. Ich glaub, da müsste man diese schon komplett mit WLP an die Karte kleistern...?

Also ich bleib dabei - für normale Nutzer ist es eher Schlangenöl.
Wenn einer deutlich 500W+ dauerhaft durch die Karte jagt, also z.B. beruflich rendert, vielleicht mags dann irgendeinen Sinn haben, aber dann muss das Gehäuse schon auch gut durchlüftet sein, weil sonst geht obiges Luftkühlngskonzept wieder nicht aus. Und dann hast eh professionell gleich ne gscheite Wasserkühlung und dann brauchst obigen Kühler auch wieder nicht. Wie mans dreht und wendet .....
 
Probiers doch einfach mal selber aus, in deinem höchsten Lastzustand (wildestem Game), wie heiß wird da deine Backplate?
Da hast du mich jetzt neugierig gemacht! :unsure:
In der Ramschkiste habe ich noch einen Temperatursensor gefunden und diesen mit Klebeband auf die Backplate geklebt.
Bei 320W auf der Grafikkarte wird die Backplate nach 1-2 Minuten 57 Grad warm.
Wenn ich die Karte von der Leine lasse dann gehts schon über die 60 Grad.

IMG_4124.jpg IMG_4122.jpg Screenshot_4.1.jpg Screenshot_4.2.jpg
 
Zuletzt bearbeitet :
Wie bereits schon erwähnt wurde, musst du erstmal die Wärmeabfuhr hinbekommen (Pads unter GPU und vram wäre wohl besten). Aus meiner Mining Zeit kann ich dir aber sagen das über die Backplate schon wärme abgeführt wird. Hab es zwar nie gemessen aber anfassen wollte man die nicht! Ob es sich aber spürbar lohnt, bezweifle ich. Wenn überhaupt kannst es messen, in geringem maße. Aber ich glaube das es das Geld nicht wert sein wird. Wenn du nicht in Temperaturen gerätst, bei denen die GPU drosselt, sowieso nicht.


Grüße
 
Bei ner Grafikkarte ist die CPU und der Speicher fest auf der Leiterplatte verlötet(Spannungsregler sowieso). Somit wird auch ein nicht gerade unwesentlicher Teil der Wärmeverluste auf die Leiterplatte über. Davon gibt es ja genügend Thermo Bilder von der GrafikkartenRückseite.

Wenn man für vernünftigen(großflächigen)Wärmekontakt zwischen LeiterplattenRückseite und einem ausreichend groß BackplateKühlkörper sorgt, kann man den Hauptkühler auf der Frontseite nicht unwesentlich entlasten. Die Kriterien erfüllt der oben verlinkten Backplatekühler aber nur halbherzig, und dementsprechend mager wird auch seine Wirkung sein.

Aber wie schon Igor anmerkt, sind die Platzverhältnisse zwischen der Leiterplattenrückseite und CPU-Kühlung(inkl. ioCover) nicht standardisiert. Somit kann ein wirkungsvoller BacksideLuftKühler immer nur eine IndividualAnfertigung sein. Ne wassergekühlter BacksideKühler ist das schon wesentlich kompatibeler, weil deutlich weniger Platzmangel auf dem Mainboard herrscht.
 
Weil man am Sonntag e nichts besseres zu tun hat, habe ich im Netz zu diesem Thema etwas rumgeschnuppert.
Da gibt es auch Lösungen, welche man in seine Custom Wasserkühlung integrieren kann, wie zB. die von MP5WORKS.
Das man am Ende keinen zu großen Aha-Effekt bekommt, zeigen auch ganz gut die Testvideos die ich mir dazu angesehen habe.
Allerdings, für alle die sich nach der Einnahme von Globuli besser fühlen, warum nicht auch eine gekühle Backplate!?
... und wenn dann der Time Spy um 3 Punkte mehr auswirft, wie der Durchlauf davor, kann man sich selbst auf die Schulter klopfen und sagen: "Das habe ich aber gut gemacht!" :sneaky:

Screenshot_2.7.jpg
 
Ich Frage mich wie gut so eine aktive Backplate kühlung ausfallen würde wenn man die klassische Backplate durch einen wasserkühler ersetzt. Schließlich besteht doch so ein PCB fast ausschließlich aus Kupfer oder? Sollte die wärme doch gut übertragen. Dann schöne Pads unter und um die GPU und Mal sehen. Ich als Laie könnte mir vorstellen dass das dann garnicht mehr so irrelevant währe. Natürlich spielt dabei auch das Delta zwischen PCB Temp und Wasser eine riesige Rolle. Je größer desto besser die wärmeabfuhr. Bitte korrigieren wenn ich falsch liege.

Grüße
 
Theoretisch könnte man, falls die Backplate (in meinem Fall die von Alpahacool) schön plan ist, den Oberteil des MP5WORKS Wasserblocks direkt auf die Backplate schrauben und sich den Weg über die Wärmeleitpads ersparen. Im Shop bieten sie lediglich den Oberteil an. Die nötigen Gewinde sind ja ruck zuck in die Backplate geschnitten. Ob man das allerdings dicht bekommt! 🤷‍♂️

Screenshot_4.4.jpg Screenshot_4.5.jpg
 
Die mp5works Backplate ist ja auch wieder ein super Beispiel für "gute Idee, schlecht umgesetzt". Die hat wohl wieder Mal nur ein Designer am Computer was möglichst schickes konstruiert, dabei aber keinen Gedanken an die Funktion investiert.

Die WaterbackPlate ist doch viel zu klein. So kann sie doch garnicht die gerade interessante Leiterplattenrückseite über den Spannungsregler abdecken.

Backplatekühlung(Leiterplatenkühlung) funktioniert nur vernünftig, wenn die Plate möglichst komplette Leiterplattenrückseite abdeckt.

Die ungekühlte OriginalBackplate ist viel zu dünn, um die Wärme brauchbar im Waterblock zu verteilen. Das sollte schon mindestens ne 4mm Aluplatte sein. Und auch schon allein wegen der Steifheit.
 
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