Driftet "etwas" vom Thema ab, aber sei´s drum.
Was die Grundeinstellungen von TVs oder Monitoren angeht, sind wir einer Meinung. Der Evnia hier war zum Beispiel in einem vollkommen absurden "Game-Modus", da waren alle Farben und die Helligkeit grotesk überzeichnet, und man wurde wirklich fast blind.
Stellt man die Kiste dann auf den Modus "HDR1400", hat man aber sofort natürliche Farben, und auch normale textbasierte Anwendungen mit weißem Hintergrund sind angenehm und länger zu betrachten. Trotzdem ist der Schirm eben in der Lage, bei Bedarf (!) richtig hell zu werden, und auf der anderen Seite des Spektrums auch ziemlich ziemlich schwarz (wenn ich bei einem "schwarzen Bild" optisch nicht mehr trennen kann, wo das Bild aufhört und der Rahmen anfängt, ist es mir jedenfalls schwarz genug).
Aber um die Farben ging es mir ja gar nicht!
Bei Alan Wake 2 stapfe ich gerade durch den dunklen Wald, komme dann z. B. auf den Parkplatz mit eingeschalteten Scheinwerfern, und da sehe ich einfach _SOFORT_ die technisch gar nicht notwendige Limitierung der Spitzenhelligkeit, und das dargebotene Bild verliert für mich dadurch _SOFORT_ an Tiefe, Natürlichkeit und dadurch an Immersion. Es sieht einfach gar nicht nach HDR aus, man kann den Scheinwerfern richtig ansehen, wie da Helligkeit geclippt wird. Und das ist so schade, weil mir gerade solche Details halt direkt auffallen, und dann entweder sehr gefallen, oder - wie hier - enttäuschen.
Kann das die Engine etwa nicht? Oder stehen da einfach in irgendeinem Konfig-Block noch die Defaults von vor 10 Jahren, für die sich nur niemand zuständig fühlt?
Die paar hellen Lichtpunkte auf dem großen Gesamtbild wären m. E. für niemanden ein optisches Problem. Wie auch, "in echt" erträgt es ja auch jeder vollkommen problemlos, und lichtempfindliche Exemplare wie Du könnten die Spitzenhellikeit ja trotzdem über den in den Einstellungen vorhandenen Regler auf den gewünschten Wert herunterregeln.
Nur kann ich halt die Fähigkeiten meines Monitors nicht mal im Ansatz ausnutzen:
Der Vergleich mit Hifi-Anlagen ist gut, nur komme ich zu einem anderen Schluß. Alle meiner fünf vollkommen verschiedenen Hifi- (und AV-) Anlagen sind eingemessen, teils durch die mitgelieferten Automatiken der verwendeten AV-Receiver oder DSPs, teils manuell mit Einmessmikro und REW. Dabei ist das erste Ziel immer erstmal ein einigermaßen glatter Frequenzgang (abzüglich nicht korrigierbarer Senken) und Phasenverlauf, den ich dann anschließend durchaus etwas untenrum "verbiege", um bei den von mir bevorzugten nicht allzu hohen Abhörlautstärken trotzdem genug Wumms zu haben (Stichwort "
Gehörrichtige Lautstärke").
Raumakustische Maßnahmen mal außen vor, das ist natürlich noch wichtiger und das macht man durch geeignete Aufstellung und Möblierung VORHER, und ergänzt dann für Problembereiche vielleicht hier und da noch was, soweit das wohnlich akzeptabel ist.
Und wenn ich das Konzept nun auf Monitore übertrage, dann kommt es mir so vor, als würdest Du in Sachen Helligkeit quasi ein Bild bevorzugen, dessen akustisches Pendant der Qualität eines Telefongesprächs noch vor der ISDN-Ära entspricht.
Wie hältst Du es denn bei Fernsehern mit den Einstellungen für die Bildglättung, Stichwort "Seifenoper-Effekt"? Hast Du das aktiviert? Sonst müsstest Du ja Filme mit unerträglichen 24 FPS ertragen...