Von mir mal ein kleiner OT-Beitrag.... Ich arbeite in einem Unternehmen welches Komponenten für die Automatisierungstechnik(Industrie) herstellt.
D.h. unsere Produkte findet man weltweit in Maschinen und Anlagen über alle Industriezweige hinweg (Von der Automobilindustrie über Zulieferer über ...über...über....über die Lebensmittelindustrie und um hier konkreter zu werden auch in der Halbleiterindustrie). Wir beliefern international Hersteller von Waferschneideanlagen,-poliermaschinen,....usw.... nahezu das komplette Portfolio.
Unsere Einkaufspreise für Halbleiter, IC's, Chipse, Kondensatoren ,...etc. haben sich in einigen Fällen in den letzten beiden Jahren um je nach Komponente bis zu 1500...2000% erhöht! Was heisst das also für unser "Endprodukt"? Der Preis steigt, wenngleich nicht um 2000%, aber einige unserer Produkte haben im letzten Jahr eine Preisverdopplung erfahren! Einige Produkte haben wir abgekündigt deswegen, weil nicht mehr marktfähig produzierbar! Andere bekommen Alternativ IC's etc. Aber Anpassung von Leiterplatten, Bestückungsautomaten, etc. kostet ebenfalls Zeit und Geld...
Diese Preise Zahlen jetzt die Maschinenbauer, die sagen wir so eine Waferpoliermaschine nach Asien verschiffen... Der Kunde in Asien, zahlt ebenfalls einen entsprechenden Preis.
Das ganze nennt man dann irgendwie Inflation.
Unser Unternehmensgewinn stagniert, bei gleichzeitig steigendem Umsatz!(Reservenbildung bezogen auf Unternehmensparameter geht zurück!) In unserer Branche gibt es aber nicht wie bei PC Hardware jedes Jahr eine neue Generation von was auch immer... Die Intervalle sind deutlich länger! Jetzt kommen durch die Energiepreise ganz neue Kalkulationen auf uns und damit den Maschinenbau, den Anlagenbetreiber und am Ende auf den Endverbraucher zu.
Wenn also jemand denkt, dass die Preise sich in den nächsten 5..6 Jahren wieder nach unten bewegen: Fehlanzeige!
Die Preissteigerungen bei "weißer Ware" also Küchengroßgeräte, die durch die Anfänge der Coronakrise hervorgerufen wurden, werden ca. ab JETZT an die Kunden durchgereicht werden. Andere Warengruppen reichen diese Effekte schon durch, andere sind noch langsamer.
Das was wir aktuell aber erleben wir das bisherige in den Schattenstellen! Wem also jetzt die GPU zu teuer ist, ok... aber "billiger" wird sie nur durch den "Verfall der Technologie", d.h. wenn die nächste Generation mit neuen Features kommt, die dann aber wieder durch diese Preiseffekte deutlich teuer werden wird. Das heißt, die dann "alte" Generation wird deutlich langsamer billiger, wenn überhaupt. Wir sehen ja gerade die Abverkaufpreise. Die Preise, die wir gewohnt waren bis 2018... werden wir nie wieder sehen. Nicht vor der Währungsreform und wer dann noch Geld für eine GPU hat, dem sind auch die heutigen 2.5k€ schon egal.
Für mich ganz persönlich bedeutet das, ich warte Tests zu RX7900 ab und entscheide dann ob es eine AMD Karte wird, eine nVidia wird es wegen dem Stecker-Thema definitiv nicht werden. 2k€ auf den Tisch legen um dann noch den Diplomstudiengang "Stecker richtig anschließen mit nVidia" zu absolvieren, das wird nicht stattfinden. Mir ist da das Risiko aufgrund der Kaffeesatzleserei bei der Ursachenforschung zu heikel um in nem Jahr dann den Schaden zu haben.
Kurz um: Jammern über die Preise hilft nicht! Nicht kaufen hilft auch nicht, weil die Margen zwar vorhanden sind, aber auch sein müssen wegen der bevorstehenden Unwägbarkeiten. Es wird nicht einfacher!
Ich hoffe es war nicht zu seht OT, hilft aber vielleicht den ganzen Umfang hinter dem Thema Preisentwicklung etwas greifbarer zu machen...