Frage Thermischer Supergau - GPU überhitzt das komplette System

DigitalBlizzard

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Moin Gemeinde,

ich habe seit ca. 1 Woche ein hochinteressantes Problem ( ja Probleme sind mitunter auch spannend und nicht nur nervig )

Aber erst einmal die technischen Fakten


Diese Konfiguration läuft so seit ca 1 Jahr perfekt, bisherige Temperaturen unter maximaler Gaming Last GPU max. 74Grad ( Hotspot 82Grad ), CPU im Gaming zwischen 55-62 Grad max unter Last alle Kerne.
Stresstest GPU 82Grad ( FurMark ) und CPU ( Prime 95 30Minuten ) 68-72Grad max

Das einzige Problem bisher war die vorherige Grafikkarte ( 3060ti Vision OC ) , diese hat nach ca 6 Monaten ein Temperaturproblem entwickelt, die GPU Temperatur stieg plötlich von vorher max 71 Grad ( 79 Hotspot ) auf 87 Grad und 105Grad Hotspot, fazit Karte zurückgebeben nach Kontakt mit dem Gigabyte Support. Als Ersatz kam die jetzige 3070 Vision OC .

Die Temperaturen der neuen Karte waren bisher wie oben beschrieben.
Seit ca 1 Woche macht die 3070 Visison das Gleiche wie die vorherige 3060ti.

Ich habe erst einmal nur festgestellt, dass die Lüfter plötzlich höher drehten unter Last, Raumtemperatur liegt konstant um 21Grad, also HWInfo bemüht und das Problem gesehen . Die Grafikkarte hat bei den Temperaturen runtergetaktet, was man deutlich merkte, einfach völlig überhitzt mit 105Grad Hotspot

Jetzt kommt aber der eigentliche Witz

Nicht nur die Grafikkarte ist völlig Überhitzt, auch die CPU Temperturen stiegen in diesem Zustand von bisher maximal 64 Grad auf gut 78Grad !???

Also Manuelle Messungen mit Trotec Pyrometer BP21 ( Oberflächen ) und dem Trotec Thermohygrometer BC21 ( Luftstrom Temperaturen )

Und jetzt kam eine krasse Erkenntnis, nämlich dass die GPU den CPU Kühler massiv beeinflusst.
Bei einer hohen Last ( Gaming The Division 2 auf Ultra ) GPU 87 Grad ( Hotspot 105Grad ) und jetzt CPU auf 74Grad, hat die Backplate Oberfläche zwischen AK620 und der Graka satte 81 Grad Oberflächentemperatur und die Luft die aus dem Luftauslass im hinteren Drittel der Grafikkartenbackplate kommt und quasi direkt vor dem CPU Kühler aufsteigt, hatte ebenfalls deutlich über 60 Grad.
Was dann wiederum die Kühlleistung des AK620 extrem eingeschränkt hat, weil der nur heiße Luft bekommt und von der nur knapp 1-1,5cm entfernt liegenden Backplate 80 Grad warme Hitzestrahlung bekommt ( Siehe Bilder )
Das bedeutet aber auch, dass die Grafikkarte auch bisher schon, ohne den Defekt, die CPU Temperatur negativ beeinflusst hat, zumindest unter Last, wenn auch nicht so stark wie mit dem Defekt jetzt, der hat das generelle Problem nur deutlich gemacht.
Eine AIO kommt allerdings auch nicht in Frage, weil ich einige durch habe und die allesamt nicht zufriedenstellenden ( zu laut, defekt, schlechte Leistung ) waren und der AK620 bisher die beste CPU Temperaturen über alle Lastszenarien in dem System erzeugt hat. Immer mit Blick auf die Lautstärke, denn den AK620 hört man eben nicht aus dem System raus.



Vorläufige Lösung des Problems war also naheliegend, die Grafikkarte musste so oder so ausgetauscht werden, alleine schon wegen des Defektes, ich brauche aber nicht mehr Leistung, da ich in FHD 144Hz auflöse, war die 3070 schon mehr als genug, nur die 8GB VRAM nervten.
Die 3070 geht jetzt zurück und ich habe mir eine inno3D 4060ti 16GB bestellt, diese liegt in der Leistung quasi auf gleichem Niveau wie die 3070OC , quasi identische FPS aber dafür doppelt so viel VRAM. UND sie hat dabei nur 165Watt Aufnahme, statt der bisher knapp 270 Watt und macht bei gleicher Grafikleistung nur maximal um 60 Grad GPU Temperatur unter Last, statt bisher knapp 80 Grad.
Zusätzlich ändert die Bauform den Abstand zum AK620, denn die Backplate der 4060ti baut gute 5mm flacher, wesewegen der Abstand entsprechend wächst.
Ich gehe also nicht nur davon aus, dass die Grafiktemperatuen besser werden, sondern auch das die CPU Temperaturen sich nochmal ein wenig verbessern, obwohl diese vorher schon super waren ( bisher Idle ca. 34, mittlere Last maximal 45-50Grad, Hohe Last 55-64Grad max. )

Denke 1-2 Grad wird dadurch die CPU Temp zusätzlich sinken.


Am Dienstag kommt die Grafikkarte von Caseking, dann werde ich ein paar Punkte zusätzlich optimieren, die bisher verwendete Grizzly Kryonaut werde ich durch die Alphacool Subzero ersetzen, dazu werde ich die Original Lüfter durch die
LianLi UniFan AL120 ARGB ersetzen, dann werde ich die GPU und CPU Temperaturen im Vergleich zu vorher vergleichen. Bin gespannt und werde berichten.
 

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Und jetzt kam eine krasse Erkenntnis, nämlich dass die GPU den CPU Kühler massiv beeinflusst.
Bei einer hohen Last ( Gaming The Division 2 auf Ultra ) GPU 87 Grad ( Hotspot 105Grad ) und jetzt CPU auf 74Grad, hat die Backplate Oberfläche zwischen AK620 und der Graka satte 81 Grad Oberflächentemperatur und die Luft die aus dem Luftauslass im hinteren Drittel der Grafikkartenbackplate kommt und quasi direkt vor dem CPU Kühler aufsteigt, hatte ebenfalls deutlich über 60 Grad.
Genau das sind die Dinge, die mich wirklich nerven. Wieso bläst die Graka dort nach oben raus, genau vor den CPU-Kühler?
Wieso fördert die Gehäuselüftung die Luft auch noch zusätzlich dorthin?

Das ist ein typisches Beispiel dafür, dass der Eine nicht weiß was der Andere tut. Die Hersteller von Grakas wissen offenbar nicht wo der CPU-Kühler sitzt. Sowas aber auch ...
Würden die Grakas ihre Warmluft nach unten blasen, dann wäre die CPU-Kühlung nicht beeinflusst und der Luftstrom durch die Gehäuselüftung (von vorne nach hinten) ergäbe an der Stelle auch Sinn.

Und dann sind einige Mutterbretter mittlerweile sowas von "zugebaut", dass die Graka keine Luft Richtung Mainboard ausblasen kann.
Zudem sind die Grakas nach vorne hin häufig zu 50% verkleidet.
Das bisschen Luft, was im Bereich Mutterbrett austritt (meist nach unten) wird dann auch gleich wieder vom Lüfter der Graka angesaugt.
Da braucht es schon diese Monsterkühler um die Graka-Temperatur im Zaum zu halten ...

Dabei wäre eine Lösung völlig simpel: Kühler der Graka 1 cm nach vorne versetzen, Lüfter saugend.
 
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Genau das sind die Dinge, die mich wirklich nerven. Wieso bläst die Graka dort nach oben raus, genau vor den CPU-Kühler?
Wieso fördert die Gehäuselüftung die Luft auch noch zusätzlich dorthin?

Das ist ein typisches Beispiel dafür, dass der Eine nicht weiß was der Andere tut. Die Hersteller von Grakas wissen offenbar nicht wo der CPU-Kühler sitzt. Sowas aber auch ...
Würden die Grakas ihre Warmluft nach unten blasen, dann wäre die CPU-Kühlung nicht beeinflusst und der Luftstrom durch die Gehäuselüftung (von vorne nach hinten) ergäbe an der Stelle auch Sinn.

Und dann sind einige Mutterbretter mittlerweile sowas von "zugebaut", dass die Graka keine Luft Richtung Mainboard ausblasen kann.
Zudem sind die Grakas nach vorne hin häufig zu 50% verkleidet.
Das bisschen Luft, was im Bereich Mutterbrett austritt (meist nach unten) wird dann auch gleich wieder vom Lüfter der Graka angesaugt.
Da braucht es schon diese Monsterkühler um die Graka-Temperatur im Zaum zu halten ...

Dabei wäre eine Lösung völlig simpel: Kühler der Graka 1 cm nach vorne versetzen, Lüfter saugend.
Sollen die Hersteller nun auf jede Gehäusekonfiguration eingehen und alles vermeiden? Wird nicht möglich sein. Verbau das Zeug doch so, dass es den geringstmöglichen Impact aufeinander hat. Ist ja nicht so, dass es hier um Raketentechnik geht, wo die Luftströhme hingehen bekommt man schnell raus, wärme steigt nach oben. Wenn sie es anders machen meckert ein anderer.

Was die GPU Temps angeht tippe ich auf nachlassende Wärmeleitpaste, wird dir also wieder passieren, hält halt nicht ewig das Zeug.
 
Das ist schon klar, natürlich beeinflussen sich bestimmte Geräte gegenseitig, aber mehr als 15 Grad CPU Anstieg durch eine Heizplatte von GraKa, das ist selbst mir nach über 20 Jahren IT Berufsleben in der Form nicht untergekommen .
Airflow herrscht auch mehr als genug, die Gehäuselüfter fahren auch allesamt Temperaturgesteuert und liefen noch nie höher als 50% da die auf die CPU Temp abgestimmt sind, erst bei CPU Temp 60 Grad gegen die alle 6 auf 60% hoch, ab 65 Grad auf 80% und ab 70 Grad auf 100%

Aber das kam bisher nie vor, erst die Defekte GraKa hat derart viel Hitze erzeugt, das dieser massive Impact auf CPU zum tragen kam.

Das WLP nachlässt ist völlig normal, aber nach jeweils 6 Monaten ein fast vollständiger Wirkungsverlust ist absolut nicht normal, ich habe keine Ahnung was Gigabyte hier verwendet, HubbaBubba oder Wrigley's wahrscheinlich.
Zwei Karten der gleichen Bauserie innerhalb weniger Monate mit wirkungsloser Kühlung, weißt nicht auf normalen Wirkungsverlust hin, sondern auf absoluten Schrott an WLP ( Paste oder Pads ).

Ich habe in über 20 Jahren in der Branche noch nie erlebt, das WLP bei normaler Nutzung in so kurzer Zeit quasi ihre Wirkung vollständig verliert. Ich tausche meine WLPs regelmäßig alle 12 Monate aus, auch wenn noch keine Wirkungsverluste feststellbar sind.
Ich habe weder mit der Jahrelange verwendeten Arctic MX 2 und MX4, der Kryonaut oder der Noctua Paste nie einen Wirkungsverlust ausmachen können, daher tippe ich bei der Grafikkarte auf miese Pads.
 
Sollen die Hersteller nun auf jede Gehäusekonfiguration eingehen und alles vermeiden? Wird nicht möglich sein. Verbau das Zeug doch so, dass es den geringstmöglichen Impact aufeinander hat. Ist ja nicht so, dass es hier um Raketentechnik geht, wo die Luftströhme hingehen bekommt man schnell raus, wärme steigt nach oben. Wenn sie es anders machen meckert ein anderer.
Die Kraft der Konvektion ist so gering, dass Gehäuselüfter das Ganze aushebeln.
Und richtig, es ist keine Raketenwissenschaft. Daher hab ich auch wenig Verständnis dafür, dass einfachste Zusammenhänge nicht erkannt und deren Problemstellungen nicht angegangen werden.

Dem "Radaubruder" Palti 3060ti hatte ich aus schwarzem, 1mm dickem Papier einen "Vorhang" hinter die Lüftershroud geklebt, so dass die Abluft erstmal 4 cm nach unten geführt wurde. Dann noch zwei Slotblenden entfernt und ich kam von 76° runter auf 69° bei 500 U/min weniger Lüfterdrehzahl.
Damit war das Dingen unter Volllast ruhig. Einfach nur der Luft "den Weg gewiesen".
 
Der eine baut sie konventionell ein, der andere hochkant mit Riser, der dritte garnicht, der vierte hat ne Wakü. Warum ärgerst du dich, wenn du das "Problem" für deinen Usecase gelöst bekommst?
 
Die Wärmeabgabe über die Backplatte würde ich nicht überschätzen. Auch wenn die 80 Grad warm wird sind das keine 5 Watt die eine so kleine ebene Fläche als Strahlung und Konvektionswärme abgibt.

Den grössten Teil der Wärme gibt jede Grafikkarte über die Luft ab die durch den Kühler geht. Wenn der Luftstrom direkt nach hinten vor den CPU-Kühler geblasen wird ist das natürlich nicht ideal. So kann der Einfluss schon deutlich stärker sein als man sich das gewohnt ist. Normal verwirbelt die Grafikkarte die Luft ja mit der Luftströmung die durch das Gehäuse geht. Wenn die Belüftung des Gehäuses genügend stark ist erwärmt sich die Luft eigentlich nicht mehr als 5 bis maximal 10 Grad (bei knapper Belüftung). Dadurch wird die CPU normal keine 15 Grad wärmer sondern weniger als 5 Grad.

Die Grafikkarten haben ein Temperaturlimit von 105 oder 110 Grad für den Hotspot. Sobald dieser erreicht wird dreht das Grafikkarten-BIOS die Lüfter notfallmässig auf volle Leistung auf und beginnt den Takt von GPU und Grafikkartenspeicher zu reduzieren. Das ist eine bekannte Notschaltung die einem recht schnell akustisch klar macht, dass etwas nicht stimmt.
 
evtl gibt ja die wlp der CPU auch langsam auf? Mal die Graka vom CPU Lüfter abgeschirmt (Stücke Pappe)?
Also die WLP der CPU gibt definitiv nicht auf, wurde vor knapp 6 Monaten erneuert, ist Kryonaut, der Temperaturanstieg der CPU kam erst exakt mit dem Defekt der Grafikkarte und den extremen Temperaturen selbiger.

Wenn die Grafik im Idle ist und ich nur CPU Stresstest laufen lasse, sind die CPU Temps Tip top und normal, aber sobald die Grafikkarte unter Last kommt und deren Hotspot auf über 100 Graf schießt, wird auch die CPU 10-15 Grad wärmer.
 
Man darf nicht unterschätzen, dass der AK620 nur ca 1cm Abstand zur Graka hat, wenn die derart warme Luft abstrahlt, saugen beide CPU Lüfter nur brüllend heiße Luft an, da ist die Kühlwirkung dahin.
 
Warum ärgerst du dich, wenn du das "Problem" für deinen Usecase gelöst bekommst?
Weil eine standardmässige Konstruktion nicht so gebaut sein sollte, dass jeder selbst daran herum basteln muss wenn er möchte, dass es vernünftig laufen soll.

Die Bauart der Mainboards ist natürlich nicht in erster Linie auf eine gute Kühlung optimiert. In erster Linie muss ein Mainboard Platz für alle möglichen Komponenten bieten und diese verbinden. Die Vorgaben für die Grösse des Boards und die Lage beispielsweise der PCIe-Slots lassen keine grossen Veränderungen zu. Man kann für das eine oder andere Bauteil kleine Verbesserungen erreichen. Ein komplett neues Belüftungssystem kann ein Hersteller eines Bauteils aber nicht erfinden. Dafür würde es komplett andere Aufbauten wie bei Servern benötigen.

Man kann es somit nur etwas besser oder schlechter machen aber nicht wirklich alles einfach ideal gestalten. Hier 60 Grad warme Luft hinten direkt vor den CPU-Kühler zu blasen ist ein Beispiel, dass es schlechter geht als man es sich sonst gewohnt ist. :oops:

Ich wechsle die Wärmeleitpaste nie. Die war auch nach 5 Jahren als ich mal umgebaut habe noch frisch wie neu.
 
Ich kenne die Probleme aus der PC-Vermietung und speziell - aber nicht nur - Gigabyte hat bei der gesamten 3000er-Generation absolut miserable Kühllösungen mit noch schlechtere WLP sowie Pads verwendet. Es ist nicht auszuschließen, dass die WLP schon nach wenigen Monaten am Ende ist. Das passiert speziell bei WLP, die auf den Kühler ab Werk aufgetragen wurde und dann bei der Endmontage der Kühler mitsamt schon halb trockener WLP mt dem PCB verbunden wird.

Dazu kommen weitere Probleme vor Ort. Das gehört u.a. die fehlende Verwendung einer Grafikartenstütze. Mit der Zeit biegt sich das ganze Konstrukt, was wiederum den Kontakt zwischen Chip, WLP und Kühler vermindern kann. Daher immer eine Grafikartenstütze verwenden!

Nächstes Problem ist eine falsche Lüftersteuerung der Gehäuselüfter. Ich empfehle hier immer diese anhand der Systemtemp. regeln zu lassen. Wenn dann macht die Grafikkarte die meiste Hitze im Gehäuse und verteilt diese auch dank Axial-Lüfter überall hin. Die Systemtemp- steigt langsam aber kontinuirlich an. Daher müssen die Gehäuselüfter ggf. auch mit 100% laufen, wenn es die Grafikkarte längere Zeit auch tut. Und dafür eignet sich die Systemtemp. laut BIOS hervorragend. Also Lüfter richtg einstellen. Und wenn das zu laut ist, kauf Dir mehr und/oder bessere Lüfter mit mehr Durchsatz.
 
Weil eine standardmässige Konstruktion nicht so gebaut sein sollte, dass jeder selbst daran herum basteln muss wenn er möchte, dass es vernünftig laufen soll.

Die Bauart der Mainboards ist natürlich nicht in erster Linie auf eine gute Kühlung optimiert. In erster Linie muss ein Mainboard Platz für alle möglichen Komponenten bieten und diese verbinden. Die Vorgaben für die Grösse des Boards und die Lage beispielsweise der PCIe-Slots lassen keine grossen Veränderungen zu. Man kann für das eine oder andere Bauteil kleine Verbesserungen erreichen. Ein komplett neues Belüftungssystem kann ein Hersteller eines Bauteils aber nicht erfinden. Dafür würde es komplett andere Aufbauten wie bei Servern benötigen.

Man kann es somit nur etwas besser oder schlechter machen aber nicht wirklich alles einfach ideal gestalten. Hier 60 Grad warme Luft hinten direkt vor den CPU-Kühler zu blasen ist ein Beispiel, dass es schlechter geht als man es sich sonst gewohnt ist. :oops:

Ich wechsle die Wärmeleitpaste nie. Die war auch nach 5 Jahren als ich mal umgebaut habe noch frisch wie neu.

Es wäre heute schon viel gewonnen, wenn man z.B. den X16 ( meist den Oberen ) PCIe Slot auf den ATX Mainboards ein oder zwei Plätze mehr Abstand zur CPU setzen würde, damit wäre mehr Platz für Kühllösungen da.
Die meisten Custom Designs von AMD und Nvidia haben leider eine Wärmeabgabe nach oben vorgesehen und bei den Wattstarken CPUs wird da dann halt auch ordentlich Wärme hochgepustet, für Luftkühler schlicht scheiße.

Also gibt's im Prinzip nur drei Optionen, mehr Abstand zwischen CPU Sockel und dem X16 PCIe SLOT, Grafikkarten mit weniger Energieverbrauch oder nach oben geschlossenem Kühlkonzept, oder eben Wasserkühlung.

Die Entwicklung der Hardware geht immer mehr in Richtung steigende Wattzahlen, was entsprechend auch mehr Kühlung bedarf, das widerspricht dann aber massiv dem Konzept immer kompakterer und kleinerer Systeme.

Für was ich aber null Verständnis habe, das sind dann Sparmaßnahmen an essentiellen Bauteilen wie Wärmeleitern, ich meine wenn ich ein Z590 Board in der Klasse und eine RTX 3070 nehme, dann bin ich Minimum 800- 1000€ los, nur für Board und Graka, ohne den Rest, da kann ich doch erwarten das an Cent Artikeln wie der WLP nicht gespart wird, da werden Lackierungen, LEDs und alles mögliche technisch nicht relevante für zig Euros aufs Board oder die Karte geklatscht, aber dann WLP oder Pads die nach 6 Monaten die Funktion verlieren, sorry, geht null.

Theoretisch müsste man die CPU Kühlung separiert Tunneln, oder umkehren, damit die Frischluft von hinten kommt, wo die Graka sich nicht mit warmer Abluft auswirkt.
 
Was drückt Luft unter die Grafikkarte?
Die Grafikkarte gibt die Luft doch auch immer teilweise nach hinten und nach oben ab, der Luftauslass an der Backplate liegt vor dem Luftkühler, der Luftstrom des Kühlers nimmt den Großteil nach hinten mit. Wenn du die Seitenwand aufmachst, kann die GPU direkt Frischluft ansaugen, das macht den Temperaturunterschied. Bei sehr starkem Zuluftstrom (2x200mm Lüfter vorne mit max. Drehzahl) wird die CPU, manchmal sogar die GPU, etwas wärmer als bei geöffneter Seitenwand, weil der Luftstrom unkontrollierter fließen kann.
Das Problem liegt nicht in der Gehäuselüftung, Es befinden sich in der Front 3x120er Lüfter , der unterste drückt direkt unter die Graka, der Mittlere auf Graka und Backplate, der Obere auf den CPU Kühler, dazu gibt es oben und hinten Outtakes, die Lüfter haben einen maximalen Durchsatz von über 100kubikmetervpro Stunde pro Lüfter.

Die gesamte Kühlung hat die ganze Zeit perfekt funktioniert, mit top Werten und extrem leise, voll Temperaturgesteuert.
Das Problem ist einzig und alleine die Grafikkarte, die plötzlich nicht mehr korrekt kühlt.
6 Monate lang lag die maximale GPU Temp unter Last 265Watt bei 72-74 Grad und Hotspot max bei 80-82.

Jetzt plötzlich steigt die GPU auf über 85 Grad und der Hotspot auf über 100-105 Grad bis das Throtteling einsetzt.

Das kann nur an der Unwirksamkeit der Warmeleitelemente liegen, zumal ich mit dem vorherigen Gigabyte Vision Modell exakt nach 6 Monaten das exakt gleiche Problem hatte, die vorherige war eine 3060ti Vision OC, die jetzige ist eine 3070 Vision OC.

Das spricht für mich für ein generelles Problem der verwendeten Wärmeleitpaste oder PADs, was auch Gigabyte Support sofort vermutete.


Nächstes Problem ist eine falsche Lüftersteuerung der Gehäuselüfter. Ich empfehle hier immer diese anhand der Systemtemp. regeln zu lassen. Wenn dann macht die Grafikkarte die meiste Hitze im Gehäuse und verteilt diese auch dank Axial-Lüfter überall hin. Die Systemtemp- steigt langsam aber kontinuirlich an. Daher müssen die Gehäuselüfter ggf. auch mit 100% laufen, wenn es die Grafikkarte längere Zeit auch tut. Und dafür eignet sich die Systemtemp. laut BIOS hervorragend. Also Lüfter richtg einstellen. Und wenn das zu laut ist, kauf Dir mehr und/oder bessere Lüfter mit mehr Durchsatz.
Wie oben erwähnte da war alles perfekt, bisher, perfekte Be- und Entlüftung und top Temperaturen im allen Bereichen, es wurde nichts verändert, der einzige Fehler ist die Grafikkarte selbst, die durch die defekte Kühlung jetzt massiv viel Hitze nicht mehr regulär über den Kühler abgibt, sondern über die Backplate, die Backplate hat eine 30Grad höhere Temperatur als der Kuhlkörper der Karte.
Ergo, der Kühler kann nicht mehr genug Wärme abführen, weil der Kontakt zu GPU und den Speichern wohl durch wirkungsloser Wärmeleitpads verhindert wird, daher erwärmt sich die Platine und die Backplate eben viel stärker und die gesamte Wärme wird von den drehenden Lüftern nach oben zur CPU gedrückt.

Wie gesagt, Problem ist definitiv nicht im Kühlkonzept verankert, sondern einzig und allein in der defekten Graka
 
Die Alterung von Wärmeleitmitteln kann durch eine dauerhaft höhere Umgebungstemp. begünstigt werden. Das gilt selbst dann, wenn im Idle eigentlich nichts passiert, aber die Gehäuselüfter so niedrig drehen, dass kein Luftaustausch passiert.

Kannst ja mal Deine Gehäuselüfter-Einstellungen posten. Ist sicherlich auch interessant zu sehen.

Und ansonsten gibt es wie immer den Klassiker zu beachten, nämlich regelmäßig die Staubfilter und die Komponenten an sich saubermachen.
 
Wie gesagt, Problem ist definitiv nicht im Kühlkonzept verankert, sondern einzig und allein in der defekten Graka
Ich würde das Problem auch dort suchen. Die erste Grafikkarte hatte am Anfang ja sehr gute Temperaturen und irgendwann nicht mehr. Die zweite Grafikkarte ist am Anfang ja auch nicht zu warm geworden und mit der Zeit dann doch. Wenn die Gehäusebelüftung schlecht funktionieren würde, hätte man nie gute Temperaturen gemessen. Genauer kann ich das aus Distanz natürlich nicht abschätzen. Der Beschreibung nach tönt es aber schon recht klar dass solche Unterschiede nicht von der Gehäusebelüftung kommen die ja nie verändert wurde. Je 3 Lüfter mit etwa 100 m3/h ein und ausblasend ist auch etwa das was man für einen PC mit Grafikkarten ab 300 Watt empfiehlt. Das sollte gut ausreichen.
 
Nächstes Problem ist eine falsche Lüftersteuerung der Gehäuselüfter. Ich empfehle hier immer diese anhand der Systemtemp. regeln zu lassen.
An der Stelle möchte ich gern „Fan Control“ empfehlen. Ein wirklich geniales Tool welches auch die Möglichkeit bietet verschiedene Systemtemperaturen miteinander zu kombinieren und mit dessen Hilfe ich meinen Rechner nicht nur kühl sondern auch schön leise bekommen habe.
Was nützen die besten Lüfter wenn sie nicht richtig gesteuert werden.
😃
Vielleicht verwendet Gigabyte die gleiche WLP wie Powercolor!?!😉
Die Founders Edition von Nvidia müsste sich aber besonders gut machen bei Luftkühlung. Wird da nicht ungefähr die Hälfte der Abwärme gleich aus dem Gehäuse befördert?
 
Wenn Fan Controll das Mainboard aber nicht kennt, dann kann es bestenfalls die Lüfter der Grafikkarte ansteuern.
 
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