Sendy Audio Aiva - Magnetostatischer Stereo-Kopfhörer im Test - Jede Menge Holz, trotzdem ein fairer Preis und etwas Ärger für die Mitbewerber

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Der Sendy Audio Aiva hat mich getoucht (nicht nur, weil es ein Magnetostat ist) und sowohl im Vorfeld als auch im Nachgang schon ein wenig ins Grübeln gebracht. Doch dazu gleich mehr, denn dafür muss ich etwas weiter ausholen. Warum ich jedoch heute einen Kopfhörer für immerhin 649 Euro teste, ist schnell erklärt: Ich teste (den ganzen Artikel lesen...)
 
Nicht die besten Messwerte auf dem Papier, aber laut Gehör eines der besten DACs die er je gehört hat.
Es gibt ja auch ein Leben jenseits der Messwerte. Darum bin ich reumütig zu meinem Aikido zurückgekehrt. Wobei diese ganze High-End Szene sowieso stellenweise ziemlich Elitär agiert. Ich finde, man sollte sich von dem ganzen Geschwafel überhaupt nicht beeindrucken lassen, sondern einfach mal seinen Verstand benutzen und seinen eigenen Ohren vertrauen. Dann merkt man schnell, das guter Klang nicht teuer sein muss und man sich viel Geld für Vodoo gespart.

Am Ende sollte nur und ausschließlich das wichtig sein, was einem selber gefällt. Diese aufgeblasene Journaille im Hifi Bereich und die selbsternannten High-End Propheten braucht kein Mensch. In der Regel sind es eh nur Wurmfortsätze der kapitalkräftigsten Marketingabteilungen.
 
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Ein Freund hat sich den R2R DAC nachgebaut für sein DIY E-Stat-Set (Amp & KH is Eigenbau) und ist hin und weg.
Nicht die besten Messwerte auf dem Papier, aber laut Gehör eines der besten DACs die er je gehört hat.
Danke für den Link, den kannte ich noch nicht. Der EF400 kommt morgen und für knapp 480 Euro hat den bisher jeder als Schnapper bezeichnet. Selbst díe normalen 599 sind ja noch für ein R2R Gerät günstsch...

Ich habe morgen früh ein Zoom Meeting mit den Creative PM und Ing aus Singapore, denn die Sound Blaster X5 hinterlässt schon diverse Fragezeichen. Mal abgesehen vom verkorksten Bluetooth und dem haptisch und optisch unmöglichen Plastik-Body, haben die Endstufen echt einen Klatsch. Warum das keinem Reviewer aufgefallen ist... Keine Ahnung. Wenn ich die Aiva dranhänge, bekomme ich sogar auf maximalem Rechtsanschlag keine Vollaussteuerung. Schalte ich den Gain auf hoch, wirds etwas lauter, nur um dann die gesamte Stromversorgung der Gerätes zusammenbrechen zu lassen. Ich habe das mit der Messtation und ohmschen Widerständen + Oszi nachgestellt - da sind noch keine Verzerrungen, aber reichlich 5 Watt am USB-Port. Einen kleinen Schwenk weiter nach rechts und die Kiste verreckt. Und das bei reichlich 200 mW pro Kanal? Wo ist die Power abgeblieben?
 
Ohne mich zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen, geht das mit einem Dynamiker auch... ;)
Vom Sivga SV-007 war selbst mein kritischer KH-Freund überrascht, der geht auch ohne "OE-Mod"

Der Frequenzgang ist ja beileibe nicht alles. Ich hatte auch zuerst den Verlauf da im Artikel gesehen, und als mein eigenes Referenzobjekt den linealglatten Verlauf bis 10Hz des Audeze LCD-2 im Kopf. Aber @Igor Wallossek macht natürlich den Punkt mit dem Wasserfalldiagramm (bzw. dem Burst Decay). Der "trockene Bass" kommt halt vor allem davon, dass da (fast) nichts nachschwingt.

Und das kann man dem Frequenzgang des Sivga eben nicht ansehen, und auf die Schnelle finde ich da auch nichts.

(bei den von mir verlinkten alten Innerfidelity-Messungen zum Audeze LCD-2 kann man das m. E. dem Verhalten bei Rechtecksignalen und der Impulsantwort entnehmen).
 
Eigentlich gibt es DEN idealen Klang gar nicht, zumindest nicht so pauschal. Das findet am Ende doch alles im eigenen Gehirn statt und man verknüpft das gerade Gehörte postwendend mit seinen eigenen Hörerfahrungen und vielleicht auch einer gewissen akustischen Bildung.

Wer nicht weiß, warum Ausblasgeräusche bei Holzbläsern anders "klingen" als die der Blechbläser, der kann gar keinen wirklichen Unterschied "hören", weil er ihn mangels im Gehirn abgespeicherter "Samples" gar nicht bemerken kann. Und wenn man nie gesagt bekommt, warum manche Drummer ab und zu eine Decke in die große Basstrommel legen und man auch mal den Unterschied im Vergleich hört, der kann auch nicht beurteilen, ob nun ohne Decke gespielt wird, der Kopfhörer mit Resonanzen versifft ist, oder ob das gerade so muss. Gut, es kommt natürlich auch auf die Schlagzeugqualität an. Nur ist es so, dass man schon mal selbst mit dabei gewesen sein muss, um ein echtes, gespieltes Schlagzeug von zusammengeklatschen elektronischen Samples zu unterscheiden. Die sind nämlich immer viel zu perfekt und die totale akustische Klon-Kolonie. So exakt spielt kein Mensch und es macht den Charme einer Live-Aufnahme aus, dass auch mal was abrutscht, verblasen wird oder schief liegt. :D

Genau solche Szenarien sind es dann auch, wo man den Unterschied zwischen Kopfhörern erleben kann. Ich schreibe bewusst nicht "hören", denn das Bild setzt die Person im Kopf zusammen und vergleicht es mit dem zuvor bereits Erlebten. Wenn da nichts ist, kann man auch nichts herausfinden :)
 
Ob es nicht manchmal bis oft in den Firmen / Marketingabteilungen so oder ähnlich abgeht ??? :ROFLMAO:

 
Warum das keinem Reviewer aufgefallen ist...

Interessant ist das Ganze ja schon, aber für mich für meine Ohren alles schon over the top. Wobei ich schon neugierig wäre, wo meine Beyerdynamic Lagoon ANC liegen, aber das dürfte für die meisten hier uninteressant sein, zumal die auch schon EOL sind.
 
Ob es nicht manchmal bis oft in den Firmen / Marketingabteilungen so oder ähnlich abgeht ??? :ROFLMAO:

Hör bloß auf, ich hab mal eine Weile in einem sogenannten HIGH-END Laden gearbeitet. Die einzigen die hier High waren, waren die Verkäufer, nachdem sie einem Gläubigen wiedermal für X-Tausend Euro Kabel verkauft hatten.

Die ganze Branche ist in weiten Teilen unseriös bis ins Mark. Ein Grund mehr sich auf seine eigenen Ohren zu verlassen und sich nicht beim Hören von irgendeinem Schwachmaaten volltexten zu lassen.

Guck dir doch auf Youtube die ganzen "Fachkräfte" mit angeschlossenem Hifi-Laden an, die Verstärker, Dac`s, Kabel etc anpreisen und vergleichen. Das erinnert an die Frühzeit der Shoppingkanäle, Und was die Jungs (Mädels gibt es leider keine) so zum Besten geben, geht auf keine Kuhhaut.

So besoffen konnte Walter Freiwald gar nicht sein.
 
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So, angeschlossen und seit einer Stunde volle Dröhnung. Ja, das passt so :D

Der fieseste Test: Eminem mit Without me. Der Bass ist etwas speziell :D
 
Ich verwende für eine grobe Hörprobe wie die Tiefen so sind, gerne das Intro von den "Song of Myself" von Nightwish vom WOA2013. Da hatte ich schon Fälle bei denen man nicht mehr alles hört.
 
Wenn der Bass zu einer fiesen Schmiere wird, sollte man wirklich besser gehen.

Grade mal reingehört, leider hat Tidal das nicht als Master, aber wo soll das bei einer Live-Mucke auch herkommen? Die Drums und die Basslinie haben den nötigen Groove, wenn ich nicht durchgehend perfekt. Aber dafür ist es live und es liegt sicher weder am Amp noch den Hörern. Bass follows Hi-Hat, gern auch gedoppelt. Sollte. Aber Alter, das geht laut bis zur Schmerzgrenze :D
 
Im Vinylbereich galt ja früher mal das Album "Knock Out" von Charly Antolini als Gradmesser für die Qualität des Gesamtsystems. Drums, und sonst nix.

Wenn ich neue Kopfhörer teste oder aber eine Anlage auf einen Raum abstimme, nehme ich gerne folgende Titel zum Hörtest:
  • Das Album "Bahnhof Soul" von Jan Delay. Mal abgesehen davon, dass eine der Backgroundsängerinnen über mir wohnt, kann man damit ganz gut den Bassbereich austesten, weil es eher "fett" abgemischt ist, und manche Titel auch Bassverläufe haben, statt nur einen oder zwei Basstöne. Gut geeignet: "Ein Leben lang" und "Large" (guter Humor btw!).
  • "Lamentate" von Arvo Pärt. Musikalisch sperrig, über die Beschissenheit der Dinge, aber eben auch in allerlei Hinsicht grandios. Große Orchesterstücke mit fetten Paukenschlägen auf der einen Seite, und dann hört man auf der anderen Seite gebannt eine halbe Minute einem Klavierton einfach nur beim Ausklingen zu.
 
Für sowas liebe ich auch mein Klavierkonzert in F von Gershwin. Da ist wirklich alles drin. Der Dynamikumfang ist geradezu brutal. Es gibt aber auch beschissene Aufnahmen. Die von Eterna waren noch gut, ich habe meine Vinyl als FLAC. Und da lann man selbst noch das Knacken und leichte Rauschen als Gradmesser nehmen. Trotz Lenco Nassabspielsystem. Damit versaut man sich allerdings die ganzen Vinyls, wenn die Flüssigkeit den falschen Alkohol enthält :D
 
Aber wo fängt man an und gibt es DEN idealen Kopfhörer für unter 1000 Euro überhaupt, der trotzdem locker in der Oberklasse und vielleicht sogar darüber mitspielen kann?
Dope, gibt es nicht. Jedes Ohr/Gehör und Geschmack ist verschieden. Probehören ist das A und O :)

Die Empfindlichkeit von nur 96 dB find ich schon etwas gering für den Aufwand/Preis. Also nicht, weil mir die Kopfhörer insgesamt zu leise wären, sondern weil ich eine Einbuße des Dynamikumfangs bei z.B. einem Orchester befürchte (vergleichbar mit dem Effekt von HDR bzw. Kontrast einer Szene. Beispielsweise das Glitzern auf einer Wasseroberfläche in einer ansonsten eher mäßig beleuchteten Szene; bei SDR ist das Glitzern eher mit der Lupe zu suchen und schwach ausgeprägt -> das gesamtbild wirkt flach -> geringer Dynamikumfang).

Edit: da hatte ich etwas durcheinander gebracht. Infos.
 
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Die Empfindlichkeit von nur 96 dB find ich schon etwas gering für den Aufwand/Preis.
Das ist bei einigen Flachstrahler so, weil die mehr Strom brauchen, aber an Details geht da gar nichts verloren.
Planare sind er lupenhaft, Sie zeigen dir Dinge in einer Aufnahme, die mit Dynamiker eher untergehen,
sozusagen OLED für die Ohren.
 
Das ist sicher nicht ganz korrekt, denn die Kennempfindlichkeit bezieht sich hier in erster Linie auf die Verstärkerleistung und den damit erreichbaren Schalldruckpegel im Verhältnis (SPL/mW). Wenn der maximal mögliche Schalldruckpegel hingegen stimmt, dann braucht der Kopfhörer zwar mehr Antrieb, aber er bringt die gleiche Dynamik auf die Straße, nur mit etwas mehr elektrischer Leistung. Das kann in bestimmten Fällen sogar von Vorteil sein.
 
Der HIFIMAN bringt an 32 Ohm deutlich mehr Druck am Aiva als der Beyerdynamik A20. Das ist Schmerzgrenze 😍🥳🤦
 
Ach komm, "Headroom" bzw. Leistung kann man nie genug haben... 🤪
Teste mal ein Hifiman HE-6 (83db), da geht vielen KHVs die Puste aus.
Ein LCD-2 ist mit 13Watt max. (als schlechtes Beispiel) angegeben.
Meine 2 Oppo PMs sind so leicht wie ein Denon AH-D2000 anzutreiben.
 
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