Ohne FALD kannst Du starke Kontraste schlicht nicht darstellen. Entweder ist das ganze Display hell oder dunkel. Also genau nicht das, was man bei HDR will. Es ist schlicht sinnlos, HDR ohne aktive Leuchtelemente (OLED...) oder zumindest viele, getrennt steuerbare Hinterleichtungs-zonen darstellen zu wollen.
Kommt ganz darauf an. Ich schreib das jetzt mitunter absichtlich einfach damit die stillen Leser auch was verstehen und um von euch sofort zerfleddert zu werden wenn ich Blödsinn von mir geb. Ich bin beileibe kein Experte, sondern hab das "hie und da mal" aufgeschnappt, ich kann das auch falsch verstanden haben.
Hier fliegen nur so viele Begrifflichkeiten umher, dass ich das mal zusammenfassen möchte.
Ein Grundlagenartikel wär da mal ne klasse Sache
@Igor Wallossek
Prinzipiell hast du schon Recht: Grundvoraussetzung für die Anzeige von HDR, also Bildern mit hoher Dynamik (Unterschied zwischen Schwarz und Weiß), ist ein Monitor der solch eine Dynamik überhaupt erst darstellen kann.
Wenn mein Monitor nur 8 -Bit kann (2^8, also 256 Stufen von Weiß nach Schwarz), wird er ein 10-Bit Bild (1024) nie richtig darstellen können. Ihm fehlen ja 3/4 des Umfangs.
Hinkender Vergleich: Er (8bit) ist kein Muttersprachler (10bit), sondern hat nur ein paar Schnipsel gelernt um im Urlaub ein Bier zu bestellen. Jemandem der die Sprache nicht spricht ("noch nie HDR gesehen"), wird das aber kaum auffallen bzw. es fällt auf, aber man weiß nicht was genau auffällt, man spricht die Sprache ja nicht.
Auch ist es hilfreich mehrere Dimmingzonen zu haben, also für dunkle Bereiche die Hintergrundhelligkeit zu verringern und für helle separat zu erhöhen. Sonst hat man zwar theoretisch den Dynamikumfang, aber bei einer einzigen Dimming Zone wäre ein Teil des Bildes immer zu hell und ein anderer immer zu dunkel.
Wie genau das dann gemacht wird, hat mehrere Vor- und Nachteile, die aber auch vom HDR-Standard komplett zunichte gemacht werden können.
Pauschal zu sagen OLED/FALD ist besser als Edge-Lit ist etwas zu einfach.
Ein OLED kann das von Haus aus ohne technische Spielereien. Die Leuchtdiode an Sich hat einfach einen krassen Dynamikumfang. Der speist sich hauptsächlich aus der Fähigkeit einzelne LEDs einfach komplett abschalten zu können. Mehr Schwarz als eine ausgeschaltene LED geht halt nicht.
Andere Displaytechniken müssen sich hier eines Tricks behelfen.
Entweder Full-Array-Backlight-Dimming (FALD), also eine in mehrere Zonen unterteilte, vollflächige Beleuchtung von hinten, die dann für einzelne Zonen heller oder dunkler leuchtet, oder Edge-Lit, ähnliches Prinzip, nur dass die Beleuchtung von der Seite kommt und per mini-Umlenkspiegel an die entsprechende Zone kommt. Hierbei gibt es naturgemäß am meisten Streulicht von allen dreien, daher auch "das schlechteste HDR". Hier kommt es aber auf das Kleingedruckte an.
Edge heißt zuerst mal nur, dass die Beleuchtung in der Seite sitzt. An wie vielen Seiten, ist nirgends definiert.
Wenn ich nur links und rechts Beleuchtung anfüg, kann ich das Licht einmal von links steuern, einmal von rechts, wodurch direkt horizontal benachbarte Zonen ähnliche Helligkeit erhalten. Füge ich oben und unten auch noch Beleuchtung hinzu, kann ich das schon wieder feiner steuern. Womöglich sogar feiner als ein FALD mit wenig Dimmingzonen.
Nun gibt es diverse Standards für das Quellmaterial (Spiel, Film).
HDR10 (10+) bietet die Möglichkeit die entsprechenden Metadaten für den kompletten Film festzulegen,
Dolby Vision erlaubt dies für jedes Einzelbild.
Ein entsprechend schlecht gemasterter HDR10 Film kann also auch auf einem Nonplusultra Display madig aussehen, gleichzeitig kann man mit dem gleichen Film und Dolby Vision selbst mit einem schlechten HDR Display Staunen hervorrufen.
Die Frage ist immer: Was tu ich und wo?
Schau ich HDR10 Filme in einem taghellen Wohnzimmer mit der Sonne im Rücken, wird der OLED nicht hell genug für ein "schönes Bild", gleichsam wird das Streulicht eines Edge-Lit in der hellen Umgebung nicht so arg auffallen.
Schau ich Dolby Vision Filme von der BluRay im Heimkino, werd ich auf OLED vermutlich das Beste Erlebnis haben und der Edge kann direkt einpacken.
Ein FALD Monitor mit 384 Zonen wird ein komplett anderes Erlebnis liefern wie einer mit derer 16.
Aber auch ein FALD mit schlechter Farbtreue, kann gegen einen Farbtreuen guten Edge-Lit abstinken.
Die Technik ist nur so gut, wie der Ingenieur, der sie einsetzt.