Das wäre weitestgehend das Layout von Willow Cove. Bezügl dem L3 muss man abwarten wie der organisiert ist und ob das ein unified L3 für sämtliche Kerne ist oder ob es hier Unterteilungen gibt und bspw. ob man die Golden Cove-Kerne mitsamt L3 vielleicht zwecks maximaler Effizienz gar stillegen kann? In der aktuellen Generation Tremont werden bspw. bis zu vier Kerne zusammen in einem Modul gebündelt, das mit 1,5 - 4,5 MiB L2 konfiguriert werden kann, die hier als LL-Cache dienen.
Einige selektive Anmerkungen meinerseits:
OS-Abhängigkeit, zweifellos und ARM (und Partner) hat hier über die Jahre umfangreiche Änderungen/Weiterentwicklungen daran vorgenommen. In der ersten Variante konnte man nur den kleinen oder den großen Kern-Cluster nutzen, dann wurden kleine und große Kerne paarweise gebündelt und man konnte in diesem Bündel den passenden Kern auswählen und heute kann man jeden Kern in einem big.LITTLE-Design einzeln und zu jeder Zeit ansteuern und auch alle parallel nutzen.
Mit Lakefield hatte Intel bereits seinen Piloten und hier wird man mit Microsoft an dem Thema weiterarbeiten, wobei auch Microsoft das Thema schon länger von Windows on ARM kennen dürfte. Und mit dem aktuellen Design, das eine nahezu vollkommen vereinheitlichte ISA über alle Kerne unterstützt, wird es noch einmal etwas einfacher.
Die Ersteinführung wird sicherlich interessant zu beobachten sein, dürfte aber auch kein KO-Kriterium sein, denn bei AMD hat das mit Zen ja auch geklappt, obwohl hier mehrfach nachträglich Hand angelegt werden musste.
Bezüglich der Leistung darf man so oder so einen Mehrwert erwarten. Den Takt kann man wohl ausklammern, da der nicht steigen, jedoch vermutlich auch nicht nennenswert fallen wird, denn bereits Tiger Lake H sagt man im Topmodell bis zu 5,0 GHz nach.
Die IPC soll erneut beträchtlich steigen (wobei das zweifellos eine Mischkalkulation ist, wie auch bei Sunny Cove zu beobachten und auch bei Zen) und die Gracemont-Kerne könnten die Golden Cove-Kerne freihalten. Letzteres könnte mit dem neuen Scheduler auch bereits einen Unterschied ausmachen, denn eine derartige "Intelligenz" ist in diesem derzeit möglicherweise noch gar nicht enthalten aufgrund mangelnder Notwendigkeit. Es wird auf jeden Fall interessant zu beobachten sein wo das hinführt (und wie gesagt, wird AMD ja auch nachfolgen).
Die Gracemont-Kerne werden übrigens mit ziemlicher Sicherheit nichts schneller können i. V. z. den Cove-Kernen, denn das ist nicht deren Aufgabe. Dafür müssten die über spezielle Hardareeinheiten verfügen und das verbietet bereits die ISA-Vereinheitlichung. Die sind vorrangig für leichtgewichtige Lasten vorgesehen, bei denen sie effizienter sein werden. Und zusätzlich kann man sie in einem Hochlastszenario auch noch hinzunehmen um eine Maximalleistung deutlich über die Golden Cove-Kerne hinaus zu erzielen.
PCIe-Lanes: Etwas provokant von dir formuliert und bspw. 12+ CPU-Kerne und 4K sind noch weit davon entfernt dem Mainstream zugerechnet werden zu können und an dem orientiert sich die Industrie nun einmal, denn für größtenteils nicht benötigte Features ist keiner bereit zu zahlen.
Und du widersprichst dir nachfolgend dann auch noch gleich selbst, indem du einerseits klarstellst, dass du mit deinen Ansprüchen nicht der Maßstab sein kannst (und ganz offensichtlich auch nicht bist, denn ansonsten hätten aktuelle AMD- und Intel-Plattformen schon mehr Lanes
), aber dann gleichzeitig die aktuelle Ist-Situation bzgl. der Bestückung als "albern" bezeichnest.
Wenn du auf mehr Lanes hoffst, dann voraussichtlich zukünftig bei AMD. Intel hat wenig Veranlassung dazu, insbesondere, da man mit ADL auch ohne performanceeinbußen NVMe's noch am PCH anschließen kann. AMD eigentlich auch nicht, aber hier könnte ein vermarktungstechnischer Druck hin zu weiterer Differenzierung dazu führen, dass man sich doch dazu hinreißen lässt, vielleicht den zukünftigen CPUs weitere 4 Lanes zu gönnen. Wetten würde ich darauf jedoch nicht für eine zeitnahe Umsetzung.
Jup, das ist das verrückte. Zen4 in Genoa erst 2H22, und im Desktop wird AMD Zen4 wohl kaum früher releasen, eher später.
Wenn Intel Alder Lake nicht total versaut, steht AMD ziemlich lange mit ziemlich herunter gelassenen Hosen da.
Entweder haben sie sich verkalkuliert, bei der Umsetzung Probleme, oder in der supply chain noch größere Probleme als bisher bekannt.
Freiwillig Intel von Ende 21 bis Ende 22 das Feld zu überlassen würden sie wohl nicht, aber so scheint es zumindest aktuell auszusehen.
Bisher haben sie ja noch nicht einmal einen Zen3 non-x Ryzen 5 im Markt, geschweige denn Ryzen 3, und das nun über ein halbes bis bald ein drei-viertel Jahr nach Zen3 release!
Über ein Jahr nach dem Corona richtig anfing, scheinen die Auswirkungen eher stärker als schwächer zu werden..
Bezüglich dem Zeitplan weiß man halt kaum etwas. Dass Ryzen ggf. früher als Epyc kommt, wäre aber nicht abwegig, zumal das ja jetzt auch schon der Fall war, wenn auch unfreiwillig, da man mit Milan den Zeitplan wohl nicht halten konnte. In 2022 könnte dann AMD sich zuerst auf das Consumer-Segment konzentrieren und ausreichend CCDs sammeln, sodass man auch später direkt mit einem Volume-Launch bei Epyc beginnen kann ...?
"
Heruntergelassene Hosen" ist aber etwas übertrieben dargestellt. Vielleicht kann AMD mit einem Zen3+/Refresh in etwa einen Gleichstand erreichen und dann stünde man schon wieder ausreichend gut da. Am 16-Kerner wird Intel eh nicht kratzen, auch wenn man dem leistungstechnisch möglicherweise nahe kommt, aber der ist für den Markt insgesamt eh nur von kleiner Relevanz und daher sicherlich außerhalb Intels Fokus (hier könnte möglicherweise eher im 1HJ22 ein HEDT-Update auf Basis von Sapphire Rapids folgen?).
Die Frage stellt sich natürlich bzgl. der Plattform; hier wird Intel im 2HJ21 möglicherweise interessanter sein, den AM4 hat sein Ende erreicht und ob AMD mit einem vorausgreifenden Teilupgrade (bspw. optional DDR5?) der Plattform ums Eck kommt ist unklar.
Zwei interessante Leaks in dem Kontext: Man laß bereits kürzlich von einem ASUS Z690-Mainboard, was möglicherweise noch ein weiteres Indiz sein könnte, dass ADL nicht ganz so spät im Jahr erscheinen wird, also nicht erst im Dezember.
Darüber hinaus teaserte Adata DDR5-8400er-Module schon in Verbindung mit ADL für dieses Jahr, d. h. deutlich schnellere Module erscheinen voraussichtlich schon frühzeitig und ADL verkraftet offensichtlich im OC gar deutlich mehr als nur ein DDR5-4800 oder -5200.
Zudem wird auch Raptor Lake mit ziemlicher Sicherheit auf der neuen Plattform laufen (will man hier auf Nummer Sicher gehen, sollte man nicht unbedingt ein Board mit dem kleinstmöglichen Chipsatz wählen) und wenn Intel seine runderneuerte Plattform ordentlich pushen wollte (wobei die Frage ist, ob sie das wollen, denn das kostet ggf. auch ein wenig Umsatz), dann könnten sie bereits noch im Vorfeld, zum ADL-Launch erklären und zusichern, dass auch noch ein Meteor Lake auf LGA1700 laufen wird.
Technologisch bleibt es auf jeden Fall spannend ... zudem, wenn auch hier ein wenig Off-Topic, ja noch Xe-HPG kommt. Intel wird zweifellos nicht im absoluten HighEnd mit ihrem ersten Wurf mitspielen, jedoch haben die mit der richtigen Preisgestaltung dennoch das Potential den Markt aufzumischen und man bekommt dann vielleicht auch erste Einblicke in ihre Treiber- und Update-Strategie.