Brücken bauen – Ein paar persönliche Worte vorm Fest

Sehr schöner Artikel! Hier gibt es nicht nur solides Fachwissen, sondern auch Empathie und Herz ♥ ♥️ Werte, die leider immer seltener werden...

Vielen Dank, wünsche eine gute Zeit, geniesst die Tage und hoffentlich bald ein "besseres" neues Jahr! 🍀
 
Das Argument ist - gerade für Dich - wohlfeil!

Sprache verändert sich, ständig. Und wer es mit voller Absicht nicht schafft, ein Stück schwarz lackiertes Metall als solches zu bezeichnen, wandelt auf dünnem Eis, wenn er dann in anderen Fällen auf vermeintlich verbindlichen Regeln beharrt.
Erstens sollte auch Satire erlaubt sein und die permanente Humorlosigkeit der deutschen Sprachpolizei ist aller Laster Anfang. Das hatten wir übrigens schon einmal. Damals haben auch die Medien mit diesem Unfug begonnen und angefangen, alles umzubenennen. Ich empfehle da gern Victor Klemperers LTI. Sollte Pflichtlektüre werden. Zweitens reguliert die Dudenredaktion schon mehr als genug, auch zu Gunsten von Minderheiten und zu Lasten der Sprache. Der Wandel ist also nicht das Problem, solange er von der Mehrheit mitgetragen wird. Wird er aber oft nicht. Dann aber ist es kein Wandel, sondern eine Bevormundung durch eine kleine Minderheit gegen eine überwiegende Mehrheit. Das ist dann übrigens alles andere als tolerant und demokratisch, sondern echter Terror.

Nur weil einige lebensmüde Autofahrer lieber die Blinkerflüssigkeit einsparen, heißt das noch lange nicht, dass so eine Minderheit das Recht besitzt, der Mehrheit zu verbieten, sich an das geltende Recht zu halten und zu blinken. Und gleich noch die StVO zu kippen. Im Gegenzug: wer Toleranz einklagt, sollte selbst auch tolerant genug sein, ab und zu mal so eine Spitze wegzustecken.

Ich hatte unlängst Post von Idealo, wo man mich mit "Sehr geehrter Herr Wallossek" anschrieb und dann munter den restlichen Text so kaputt gendert hat, dass ich manche Absätze sogar zweimal lesen musste und hinterher gar nicht mehr wusste, auf welches Klo ich denn nun gehen soll... Wenn aber jemand so zerklüftet schreibt, dann hat er mich auch gefälligst neutral anzureden - oder es komplett mit dem Gendern zu lassen. Ich habe auf dieses durchaus profitable Angebot verzichtet, weil ich konsequent bin und mich nicht in dieser Blase verbiegen lasse. Übrigens auch auf nachdrückliches Anraten meiner Frau hin, die alle Klischees bestens bedient: Frau, emanzipiert, Ausländerin, andere Religion und noch Einges mehr. Und das Gendern lehnt sie, vor allem weil sie sich dadurch als Frau diskriminiert sieht, komplett ab. :D

Ich sehe in den Medien Aussagen, dass jemand spuren solle (oder etwas in die Spur zu bringen habe) viel kritischer, weil es Nazi-Sprech ist, den gar keiner mehr bewusst bemerkt. Schöner Wandel...
 
Blinkerflüssigkeit kannte ich noch gar nicht. Danke für den Lacher. Und das Lachen ist unbezahlbar, manche sind ja lieber Timm Thaler.

P.S.: Lachen muss ich immer bei der Werbung für ein Sprachlernportal, das wirbt mit "unsere Sprachexpert...innen". Da denk ich mir immer: Welche Sprache möchtest Du jemandem vermitteln, wenn Du die eigene nicht beherrschst?"
 
Erstens sollte auch Satire erlaubt sein und die permanente Humorlosigkeit der deutschen Sprachpolizie ist aller Laster Anfang.

Sich um eine inklusive Sprache und einen respektvollen Umgang miteinander auf Augenhöhe zu bemühen, ist also "Sprachpolizei" und verstößt gegen die Regeln, sich darüber dann durch eigenen Bruch von Regeln lächerlich zu machen, ist dann natürlich legitime Satire.

Klar!

Welche Sprachpolizei soll das denn sein? Ich verfolge das Thema ja nun auch schon eine Weile, und niemand - wirklich niemand! - hat versucht mir irgendetwas aufzuzwingen, oder gar zu verbieten. Stattdessen sind mir eigentlich nur Menschen untergekommen, die selbst Sprache einfach anders nutzen, und das bei Nachfrage dann blöderweise ziemlich gut begründen können.

Egal wo mir das Thema "Gendern" untergekommen ist, habe ich "Einladungen" auf der einen Seite, und militante Ablehnung auf der andere Seite erlebt. Die Sprachpolizei sehe ich eigentlich nur dort am Werk, die Gendern verbieten wollen.


Ich habe mehrere Anläufe gemacht, auf diesen törichten Unsinn zu antworten. Ich lasse es.

Viel besser kannst Du aber gar nicht offenlegen, wie es um das Tolerieren und Akzeptieren bei Dir selbst bestellt ist!
 
Hast Du abseits der gespielten Empörung noch Argumente im Köcher?

Ich glaube kaum, dass der Artikel dazu geeignet ist, wirklich Empörung hervorzurufen.

Und dass die Zeugen des Neutrums Dich einladen, liegt in der Natur der Sache. Das tun Sekten immer.

Aber ich würde trotzdem ein Bier mit Dir trinken.
 
Hast Du abseits der gespielten Empörung noch Argumente im Köcher?

Ich glaube kaum, dass der Artikel dazu geeignet ist, wirklich Empörung hervorzurufen.

Man muss halt in der Lage sein, Argumente als solche zu erkennen!

Ich habe auf den Widerspruch hingewiesen, auf der einen Seite Toleranz und Akzeptanz zu predigen, im gleichen Text aber vollkommen intolerant zu sein.
 
Dürfte ich kurz den Balken aus Deinem Auge pulen, werter @ParrotHH ?

Friede sei mit uns.
 
Zuletzt bearbeitet :
Sich um eine inklusive Sprache und einen respektvollen Umgang miteinander auf Augenhöhe zu bemühen, ist also "Sprachpolizei" und verstößt gegen die Regeln, sich darüber dann durch eigenen Bruch von Regeln lächerlich zu machen, ist dann natürlich legitime Satire.
Was triggert Dich denn hier so im Detail?

Ich hatte hier nicht auch nur einmal das Gefühl dass sexistischer, rassistischer oder homophober Bullshit losgelassen wurde oder eine Gruppe/ Minderheit/ wer auch immer ausgegrenzt oder diffamiert wurde. Fühlst Du Dich persönlich durch die Sprache oder Satire angegriffen oder ausgegrenzt? Dann wäre es sinnvoller und effektiver es direkt anzusprechen, anstatt in einem Nerdforum mit Blaulicht Genderpolice zu spielen. ;)
 
Soll ja Print-Publikationen geben, bei denen selbst die Frage nach dem "Du" oder "Sie" komplette Fragezeichen aufwerfen. Die deutsche Sprache schafft sich selbst ihre Probleme, die es woanders überhaupt gar nicht gibt.

Ich persönlich habe nichts dagegen auf die richtige Ansprache und die korrekte Geschlechter-Aussprache zu achten. Ich habe aber sehr wohl etwas dagegen, wenn man mir hier permanent Vorschriften deswegen macht bzw. gar Androhungen äußert. Und tatsächlich ist meine Erfahrung, dass diejenigen, die es gar nicht betrifft sich am lautesten beschweren, während es den wirklich betroffenen teils komplett egal ist und selbst von der Diskussion genervt sind. Und ich habe mehr als genug Kunden, bei denen ich im persönlichen Gespräch auch erst einmal frage, wie sie gerne angesprochen werden wollen. Trauen sich ja die meisten auch nicht auch mal direkt nachzufragen, was Sache ist...
 
Letztlich kann man @Igor Wallossek ´s - in meinen Augen sehr ausgewogene - Einlassungen sämtlich auf den Kant´schen kategorischen Imperativ reduzieren - und indem man das tut, stellt man fest: Eigentlich ist das alles "alter Käse" und sollte "common sense" sein - und zwar praktisch seit Jahrhunderten.
Wenn da nur nicht die menschliche Natur wäre, zu der im alten Rom schon plakativ festgestellt wurde: homo hominis lupus est.
In diesem Sinne wünsche ich der "Forum´s-Community" einen besinnlichen Jahresausklang und einmal tief Durchatmen, bevor es in 1/2023 weitergeht. Hoffentlich etwas weniger kriegerisch und aggressiv wie manchmal im privaten, hauptsächlich aber im (internationalen) "öffentlichen" Leben.
 
Zu solch weniger wichtigen Themen wie genderneutrale Schreibweise sollte es immer eine Volksabstimmung geben, aber leider entscheiden in D meist irgendwelche Gremien, die mit nicht repräsentativen Intellektuellen besetzt sind. Der sprachliche Wandel kommt aber, ob mit oder ohne Empörung oder Nichtbeachtung. Auch die neue deutsche Rechtschreibung haben wir verinnerlicht, wenn auch nicht in der Schule gelernt und damals für absolut unnötig gehalten. Stört mich aber heute schon ein bisschen, wenn auf einem alten Autobahnschild noch "Schloß" statt "Schloss" steht, weil viele der Regeln schon Sinn machten.
 
...
Ich habe mehrere Anläufe gemacht, auf diesen törichten Unsinn zu antworten. Ich lasse es.

...

Bitte lass es dann auch. Igor sendet Weihnachtgrüße ...

Deine Posts dazu sind einfach nur Off-Topic für die News, und Off-Topic für das ganze Forum.


Ich wünsche frohe Weihnachten und ein gesegnetes Fest.
 
Zuletzt bearbeitet :
Das Dumme daran ist, dass Minderheiten ihr selbst auferlegtes Mindersein umso lauter artikulieren, je einsamer die sich mit ihrer Meinung fühlen. Beißreflex.
Vorsicht. Ein solcher Satz macht die Minderheiten zu den Buhmännern (und Buhfrauen :) ). Mit diesem Satz kann sich jede Mehrheit in ihrer Unterdrückung der Minderheit wohlfeil rechtfertigen.

@Igor Wallossek Absurd ist, dass die Lautesten oftmals gar nicht die Betroffenen selbst sind, sondern diejenigen, die sich ungefragt zu ihren Rittern machen wollen. Letztlich segregieren sie die Gesellschaft.
Da ist viel dran.

In dem Zusammenhang will ich auch nochmal feststellen, dass es nicht die LGBTQ+ Community und noch nicht mal die Feministen sind, die am lautesten die Gendersprache fordern, sondern Menschen aus der nicht direkt betroffenen Mehrheit - viele die vermutlich auch ein nicht ganz so ungetrübtes Gewissen damit befrieden wollen. Obwohl das natürlich auch nur eine Unterstellung ist.

Ein Gedanke meinerseits zu einer gendergerechteren, bzw. besser, genderneutralen, deutschen Sprache: Die einfachste Lösung wäre doch, einfach nur noch einen einheitlichen, bestimmten Artikel, wie z. B. im Englischen, zu verwenden.
So eine massive Änderung kann man nicht per Order-Mufti durchsetzen. Die Sprache entwickelt sich langsam, über Jahrzehnte.

Man sieht das daran, dass das "Sie" langsam aus der deutschen Sprache verschwindet. Ich gehe davon aus, dass es in 2-3 Generationen nur noch eine Kuriosität aus der Vergangenheit sein wird.

Der Geschlechtsspezifische Artikel wird sicher nicht so schnell verschwinden.

Erstens sollte auch Satire erlaubt sein und die permanente Humorlosigkeit der deutschen Sprachpolizei ist aller Laster Anfang. Das hatten wir übrigens schon einmal.
GANZ dünnes Eis. Menschen, die die Gendersprache fördern mit einer Sprachpolizei gleichzusetzen ist absolut daneben.

Erstens ist das Fördern aber auch das Fordern einer genderneutraler(en) Sprache kein Gesetz und wird von keiner Polizei eingefordert. Es ist ein Vorschlag, wenn man nicht ständig von "Anwendern und Anwenderinnen" schreiben will, aber eben auch nicht die Hälfte der angesprochenen Personen von vorne herein ausschließen will.

Jeder KANN es verwenden, niemand MUSS es verwenden. Wenn Du lieber den langen Satz schreibst oder lieber nur die Jungs in Deiner Community ansprechen willst, dann ist das absolut Dein Recht.

Sprachpolizei gab es im Dritten Reich und gibt es heute noch in Frankreich. Du solltest SEHR vorsichtig sein, was Du hier mit was vergleichst.

Dürfte ich kurz den Balken aus Deinem Auge pulen, werter @ParrotHH ?

Friede sei mit uns.
Interessant, dass ich hier mit @ParrotHH mal einer Meinung bin. Ist ja sonst eher nicht so.

Aber ich finde es bemerkenswert und erschreckend, wie hier mit einer Person umgegangen wird, die eine abweichende Meinung hat.

Igor ist zurecht auf diese Community stolz. Sie sollte aber auch beweisen, dass sie es verdient hat.


Zum Abschluss noch ein friedensstiftender Satz:

Bis auf die Gender-Geschichte, in die Du Dich, Igor, immer wieder reinsteigerst (warum auch immer) kann ich Deinem Artikel nur vollumfänglich zustimmen. Ich wünsche Dir ein gutes und erfolgreiches Jahr 2023 und ein schönes Weihnachtsfest mit Deiner Familie.
 
Zuletzt bearbeitet :
Vom 8.12.2016:

Zum Thema 'Sprache' lasse ich mich nicht aus. Bevor ich vom PASTOR lebenslang Köln-Kalk-Verbot kriege...^^
 
  • Like
Bewertungen: ***
Bis auf die Gender-Geschichte, in die Du Dich, Igor, immer wieder reinsteigerst (warum auch immer) kann ich Deinem Artikel nur vollumfänglich zustimmen. Ich wünsche Dir ein gutes und erfolgreiches Jahr 2023 und ein schönes Weihnachtsfest mit Deiner Familie.
Ich weiß nicht wie es Igor geht mit diesem Thema und um Gottes Willen kann da auch jeder seine Meinung haben, aber mir persönlich geht dieses Gendere sprichwörtlich nur noch auf den Sack und ich finde es extrem störend.
Leider darf man ja in öffentlichen Foren nicht so über solche Sachen schreiben wie ich das Privat im Familien- und Freundeskreis bespreche, weil man im Forum instant ausgeschlossen wird und einen Bann riskieren würde.
Deswegen muss ich im Netz immer aufgeschlossen diesem Scheiß gegenüber sein!!!

Und jetzt an alle ein paar schöne Tage und Man hört sich im nächsten Jahr und lasst euch überraschen zu was wir 2023 zu Toleranz verpflichtet sein müssen um Gesellschaftsfähig zu bleiben.

In diesem Sinne, euch allen schöne Tage.
 
Ich frage mich immer, warum man sich an dieser eigentlich total unwichtigen Sache so sehr reiben muss. Gefühlt ist die Aufregung vieeel lauter als die eigentliche Bewegung, die das Gendern gerne etabliert hätte.

Ehrlich gesagt hab ich so ein bisschen das Gefühl das kommt aus einem "wieso bekommen jetzt auf einmal die die ganze Aufmerksamkeit und ich nicht?!"

Oder was sollte sonst der Hintergrund sein?

(Mit "die" sind übrigens eher die "nicht-männlichen" Mitbürger gemeint, und weniger Leute wie ich)
 
Nuja, Umfragen zeigen, das um die 80% der Bevölkerung gendern ablehnt. Wer es machen möchte kann das gerne tun, dafür sind wir ja ein freies Land. Wenn es anderen jedoch aufoktroyiert werden soll, oder mit öffentlichen Gebühren finanzierte Journalisten ihre eigenen Regeln machen, dann hat das für mich persönlich was von Umerziehung. Die Geschichte und die Gegenwart zeigen überdeutlich, dass Umerziehung ein Werkzeug totalitärer Regierungen ist. Diese Methoden kann man als Demokrat*in nicht hinnehmen.
 
Nuja, Umfragen zeigen, das um die 80% der Bevölkerung gendern ablehnt. Wer es machen möchte kann das gerne tun, dafür sind wir ja ein freies Land. Wenn es anderen jedoch aufoktroyiert werden soll, oder mit öffentlichen Gebühren finanzierte Journalisten ihre eigenen Regeln machen, dann hat das für mich persönlich was von Umerziehung. Die Geschichte und die Gegenwart zeigen überdeutlich, dass Umerziehung ein Werkzeug totalitärer Regierungen ist. Diese Methoden kann man als Demokrat*in nicht hinnehmen.
Eben. Wir sind ein freies Land. Niemand wird gezwungen. Im Gegensatz zu verbreiteten Gerüchten ist das weder ein Gesetz und noch nicht mal eine moralische Verpflichtung.

Die "schlimmste" Variante ist, dass einige Zeitungsverlage das von ihren Journalisten verlangen. Oh wie schrecklich.

Mir ist das Gendern persönlich recht egal. Ich schreib so gut wie keine Texte die veröffentlicht werden und wo es darauf ankommt. Ich hätte damit aber auch kein Problem, ich finde es eher praktisch als störend.

Was mich stört, weil ich es als heuchlerisch empfinde und - noch schlimmer - als ein Ventil um eine Einstellung "ungestraft" ausdrücken zu können, bei der man sonst eher auf wenig Gegenliebe stoßen würde, sind die Menschen die aus dieser Kleinigkeit einen halben Weltuntergang stilisieren und das Thema immer und immer wieder hochkochen und somit viel größer machen, als es eigentlich ist.

Und ja, das sehe ich überall. Auch in meinem direkten Umgang. Auch bei Schwulen Männern übrigens.
 
Oben Unten