Grafikkarten und deren Verbrauch einfach auslesen statt aufwändig messen? Warum das bei NVIDIA einfach ist und bei AMD nicht

Wundert mich schon etwas, dass die MB-Hersteller noch nicht ermöglichen den Stromverbrauch der PCIe Steckplätze aus zu lesen und ebenfalls Messgeräte welche man zwischen die 6/8-Pin Stecker klemmt und an den internen USB anschluss klemmt um auch diese Werte aus zu lesen.

Die wäre sicherlich mit guten Willen realisierbar und würde vielleicht nicht die genausten, aber brauchbare Werte ausspucken.
 
Ok, ich wollte mich hier zwar raushalten, aber wenn es sinnvolle Fragen gibt, antworte ich. Es sind ja Lösungen vorhanden, mit denen man PCIe-Slot und 6/8 Pin-Stecker messen kann: Einen gut ausgestatteten Rohde & Schwarz-Messplatz ersetzt man damit allerdings nicht und erfasst auch keine schnellen Lastspitzen. Für die Netzteilauslegung dient der Wert also nicht.
 
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Normalerweise hat jedes Messgerät einen gewissen Messfehler. Meist einen absoluten auf den Messbereich gesehenen Fehler, dann meist einen relativen der sich auf den Messwert bezieht. Und weil es so lustig ist kommt oft noch ein Fehler beim LSDigit hinzu.

Weil das noch nicht reicht, kommt die Anbindung/Anschluss des Messequippments dazu. Masseversatz ist da z.B. ein altes Thema. Oder will man z.B. USB3 messen braucht man meiner Meinung nach nicht mehr ohne entsprechende differentielle Tastköpfe anfangen.
 
So, und jetzt habe ich noch eine Denksportaufgabe für Euch, die durchaus knifflig ist. Diesmal die wassergekühlte Sapphire RX 6950 XT Nitro+ Pure mit der TGP aus HWInfo (analog zu GPU-Z) und PDAT aus einem Gaming-Loop über 15 Minuten in Horizon Zero Dawn. Ihr seht, und das predige ich ja die ganze Zeit, dass die TBP und die TGP überhaupt nicht sauber miteinander korrelieren! Die Watt-Achse ist rechts. je nachdem, wo man dann bei PDAT den Durchschnitt rausrechnet (Zeitfenster), erhält man andere Werte für die Differenz zwischen TBP und TGP...

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Die Differenz über 15 Minuten sähe dann nämlich so aus:

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Ihr seht, und das predige ich ja die ganze Zeit, dass die TBP und die TGP überhaupt nicht sauber miteinander korrelieren!
Das hatten wir bei PCAT Messungen auch mal. Eine erneute Messung ist dann aber plötzlich wieder ziemlich genau der TGP gefolgt, die nächste hatte dann auch wieder so ein Wellenmuster.
Es hieß dann, das könne passieren, wenn man die PCAT Aufnahme auf dem gleichen System macht, auf dem währenddessen das Spiel läuft.

Der Verlauf macht für mich auch keinen Sinn, wo sollen denn Schwankungen von ~360W auf ~420W in so einem Zeitraum herkommen, wenn VRAM und GPU Verbrauch konstant bei 320W sind und auch die Temperaturen sich nicht verändern?

Da geht innerhalb von einer Minute der Verbrauch stetig von ~420W auf ~360W runter und in der nächsten Minute wieder langsam auf 400W hoch, während die TGP bei 320W klebt. Was soll das sein, was das verursacht?
 
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Ich messe generell auf einem anderen System und die Schwankungen sind von Karte zu Karte reproduzierbar und folgen stets dem gleichen Muster (sind also immer da). Die Leistungsaufnahme ist eben NICHT konstant, auch am Oszi nicht. Hier kann man einen zufälligen Fehler ausschließen. PDAT spinnt auch nur, wenn der Prozess oder der Datenstrom ausgebremst wird, dann werden fehlende Samples einfach interpoliert (unschön). Aber auch PDAT und meine eigene Shunt-Messtation sind hier gleich.

Ich würde mir eher Gedanken machen, wieso eine Grafikkarte bei so unterschiedlichen Lasten nahezu konstane Werte zurückliefert. Wie viele Samples werden eigentlich pro Sekunde zurückgeliefert? Beim RAM ist das oft nur ein Sample pro Sekunde oder noch weniger.

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Hä? Ich habe gesagt 280W Kartenverbrauch und 239W TGP. Was fehlte dir da jetzt?
Ob die TGP von HWInfo, direkt aus der Radeon Software oder GPU-Z oder sonst woher stammen ist ja egal, alle bekommen den Wert vom AMD Treiber(deshalb auch "TGP von AMD").

AMDs Angabe in Spec Sheets lautet TBP, weil das der Wert ist, der den Endnutzer interessiert.
AMDs Angabe im Treiber ist TGP, weil das der Wert ist, mit dem die Karte ihre Parameter wie Takt und Spannungen reguliert.
Wenn HWinfo64 anstelle von TGP dann Hans Wurst schreibt ist das doch wumme.

Im Treiber steht bei MIR Stromverbrauch und nix von TGP,wo kann ich das bei AMD nach lesen?

Die in HWinfo64 angegeben TGP geht übrigens auch mal höher als PPT/-Limit.
Da könnte man glatt sagen das hier die Effizienz der Spawas mit rein gehen bzw Ineffizienz wenn sie wärmer werden....

Im MPT steht das PowerLimit und nix von TGP.

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Und Das bitte mal auf Deutsch:
Verglichen mit dem bereits getesteten Block von Alphacool und selber TDP (Referenzplatine mit Power Limit von 301 Watt TGP)

Also ist TDP = TGP und AC ist = DC.......
 
@Igor Wallossek
Mal eine ganz andere Frage: Wie groß ist der Ausleseintervall bei der TGP eigentlich? Habe es im Artikel nicht gesehen/gefunden.
 
Im MPT steht das PowerLimit und nix von TGP.
Ja und? Auch das MPT kann sich aber nur auf den TGP und nicht den TBP beziehen, weil die SW keinen Zugriff auf den Total Board Power Wert hat. Auch nicht die Firmware, die die Regelung vornimmt. Denn der Wert wird bei AMD Karten schlicht nicht gemessen. Was nicht gemessen wird, kann auch nicht verwendet werden.

Lies halt mal endlich den Artikel von Igor. Es ist ermüdend, Dir immer wieder die selben Sachen erklären zu müssen, die Igor im Artikel bereits haarklein herausgearbeitet und erklärt hat.
 
Ich würde mir eher Gedanken machen, wieso eine Grafikkarte bei so unterschiedlichen Lasten nahezu konstane Werte zurückliefert
Naja, die Karten passen ihre Taktraten und Spannungen doch im ms Bereich an oder nicht? Da erscheint es mir logisch, dass sie sich so regeln, dass sie immer an ihrem TGP Limit kleben, wenn man es mit einem 500ms oder 1000ms Intervall betrachtet(die Radeon Software ist glaube default sogar bei 2000ms).
 
Ich hatte wellenförmige Verläufe mit FurMark, wo keine sein durften. Vor allem hatte Elmor Labs PMD eine fast glatte Kurve ausgespuckt. PCAT hat da einen üblen Bug. Vor allem konnte man das teilweise mit einem USB Treiber Reset beseitigen. Lol...
 
Deshalb nehme ich ja was Eigenes. Mittlerweile über Ethernet und Timestamp aus dem Netzwerk. Da habe ich sogar noch alle Leitungen zum Motherboard inkl. 3.3 und 5 Volt am 24-Pin.

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Auf die Schnelle mal den Oszi angeklemmt und HZD mit 5 Samples pro Sekunde in die Charts gepackt. Wo soll da eine glatte Kurve herkommen?

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Würde ich das jetzt mal noch glätten, so wie es die meisten MCU-Implementierungen machen und einfach mal RMS über die Sekunde ausrechnen, sind die Spitzen fast weg. Aber das ist nicht exakt, nur schön ;)

Ich befürchte, hier wird generell ein Tiefpass genutzt und sehr viel geglättet. Aber ob man das dann mag, steht auf einem anderen Blatt. Ich habe den PMD hier, der macht auch nichts anderes. Aris hat den mal getestet und in die Ecke geschmissen. Es wird Zeit für was Neues, Solideres. Zu einem fairen Preis.
 
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Auf die Schnelle mal den Oszi angeklemmt und HZD mit 5 Samples pro Sekunde in die Charts gepackt. Wo soll da eine glatte Kurve herkommen?
Mit "glatt" meinte ich, dass keine Wellen mit einem relativ niedrigen Frequenzanteil enthalten sind. Hochfrequente Streuungen sind ja normal.

Die Kurven (AMD sensor TGP und measured TBP) müssen stark korrelieren, sonst stimmt was nicht. Insofern sind deine Differenzkurven sehr wahrscheinlich flawed.
 
Wo soll da eine glatte Kurve herkommen?
Na auf dem Bild würde man jetzt, wenn man den Mittelwert dieser 2 Minuten nimmt, eine ziemlich gerade Linie genau in der Mitte sehen, die gemessenen Werte haben gleichmäßige Streuungen nach oben und nach unten.

Bei dem PCAT Wert oben, wäre das aber nicht der Fall und da hat man ja schon deutlich geglättete Werte, weil die Kurve über 15 Minuten geht und dort geht es ständig als ganzes hoch und runter.
 
Mit wievielen echten Samples löst die TGP denn auf? Ich konnte in den Whitepapers von AMP nichts finden! Die ganzen Sensor-Loops in der Software lesen ja keine echten DCR-Werte aus, sondern nur das, was in den Registern liegt. Da hat man pro Sensor-Loop oft schon mal den gleichen Wert vom letzten Mal. Das wäre aber mal eine Info, die ich gern hätte. AMD rückt da aber sicher nichts raus. :(

Meine Shunt-Station misst mit 50 bis 100 Samples pro Sekunde über Ethernet, mehr geht nicht ohne Fehler. Am USB würde ich sowas eigentlich gar nicht mehr über 10 Samples pro Minute anschließen, das ist echt fehlerbehaftet.

Edit:
Könnte bitte mal jemand Casi erklären, wieso TGP und Power Limit bei AMD das Gleiche sind? Mir fällt zu soviel Resistenz echt nichts mehr ein. Im MPT schreiben wir absichtlich Power Limit, weil es AMD intern nun mal so bezeichnet. Es ist das, worauf die DCR-Werte gecuttet werden.

Edit-Edit:
Mal eine Frage an die Elektroniker hier. Soweit ich messen konnte, differiert hinter den PWM-Nodes unter hohen Lasten nur noch die Spannung, nicht jedoch der Strom. Der ist ohne extreme Lastwechsel in der Grafik recht konstant hoch. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob ein System, das sich lediglich auf die DCR stützt, überhaupt die Spannungschwankungen sauber reporten kann, um dann auf die Watt zu kommen. Denn Leistungswerte werden ja in der Firmware errechnet und nicht ausgelesen.
 
Dann hätte ich gern mal den Linkt zur AMD Seite wo sie das Angeben.
Sag mal liest du nicht was wir hier schreiben?
Genau das bemängeln wir doch hier, du wirst keine AMD Seite finden, wo das so steht. Das findest du maximal in Präsentationen für Entwickler o.ä.
Oder eben in Reviews, die sich die Werte im BIOS angeschaut haben
 
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