Mal weniger aus der technischen Sicht gedacht als aus der wirtschaftlichen. Ich empfinde diese Entwicklung als sehr bedenklich. Meine Kunden erwarten von mir ausnahmslos funktionierende Systeme und ich als Verleiher stehe - anders als ein Händler - auch voll dafür ein, dass diese Systeme einwandfrei funktionieren und wenn es sein muss sofort bei Problemen ausgetauscht werden. Nix 6 bis 8 Wochen RMA, Austausch binnen Stunden. Die 3090er werden ausnahmslos nachgefragt von denjenigen, die damit ihr Geld verdienen. Da geht es gerne mal um fünf- bis sechsstellige Summen, und ich als Verleiher stehe da weit unten in der Wertschöpfungskette.
Ich muss zwangsläufig nun Systeme entwerfen, die von vornherein das dickste Netzteil und die dicksten Mainboards vorweisen können, nur um vollkommen vermurkste, hochgezüchtete Grafikkarten bedienen zu können. Und selbst das wird mir nicht helfen willkürliche Abstürze o.a. Probleme zu vermeiden. Im Zweifel wird das ganze System ausgetauscht. Das geht oftmals schneller als ewig den Fehler zu finden und hier im Fall kann man wohl wirklich ewig den Fehler suchen, den man gar nicht beheben kann. Am Ende wird das aber zu einer massiven Kostensteigerung führen, da die Systeme von vornherein teurer in der Anschaffung sind und ich wohl mehr Systeme einfach im Regal habe stehen müssen, um Reklamationen abfangen zu können = totes Kapital. Und wie es bei Desktop-Workstations sein muss, sollten die noch halbwegs transportabel sein. Aktuell lässt sich das selbst noch mit guten mATX-Boards und entsprechend kleinen Gehäusen handhaben. Wenn aber erstmal 700W+ Abwärme da raus muss, wird auch das nicht mehr gehen. Größere Gehäuse, mehr Transportvolumen, mehr Gewicht für meinen armen Rücken...
Und da ist noch die Sache einer gestiegenen Brandgefahr, die ich hier niemals ausschließen würde. Ich habe schon gesehen wie gut die Sicherungen bei den dicken Single-Rail-Netzteilen funktionieren, wenn die ersten Stichflammen züngeln. Nämlich gar nicht. Auch Versicherungen kennen Grenzen...