Bei Windows 10 und 11 sind mittlerweile alle Grund-Treiber an Bord, mit den man es soweit schaffen sollte, fehlende Treiber "herunterladen" zu können.
Das Thema Treiber ist (gerade bei solchen "China-PCs") allerdings etwas komplexer. Aber ja, für die gängigste Hardware bringt Windows idR schon alles nötige mit, um mit Netzwerkzugriff bis zum Desktop zu kommen.
Wenn man einen neuen Rechner kauft, der bereits vorinstalliert ist, IMMER einmal neu aufsetzen - und nicht mit dem Recovery-Image auf dem System. Fertigrechner einmal anschmeißen, damit ein Boot-Stick mit frischen und aktuellen Windows erstellen, zuvor beim Hersteller die voraussichtlichen, speziellen Treiber herunterladen und glücklich sein. So bin ich bisher mit dutzenden Fertig- und Selbstbaurechnern am besten gefahren. Zumal man sich damit schon ordentlich Bloatware erspart.
Ganz genau das sollte der Weg sein.
Nur was machst du, wenn es keine Treiber (mehr, oder überhaupt) zum Downloaden gibt? Beim Acemagic S1 zb. gibts auf der "Driver-Download" Webseite 0 Treiber zum runterladen. Und teilweise gibts für solche "China-PCs" noch nicht mal vorkonfigurierte Windows-Images mit integrierten Treibern als Download. Oder es gab sie mal, aber der Link führt (tlw. schon nach wenigen Monaten) ins Leere.
Selbst wenn man Glück hat, und nach der Windows-Installation keine Ausrufezeichen im Gerätemanager sind (wie zb. beim "T-bao T8" und all seinen Klonen der Fall sein soll), dann werden für bestimmte Systemkomponenten einfach nur "Standard-Treiber" verwendet, die aber manchmal nicht den vollen Funktionsumfang bieten (oder Kompatibilitätsprobleme haben können, siehe einzelne Berichte zum T8 usw).
Und ich meine jetzt nicht beispielsweise ein fehlendes Control-Panel unter Windows, um Zugriff auf alle Funktionen einer Komponente (zb. der iGPU) zu haben. Es können auch Komponenten wie ein SMBus-Controller o.ä. betroffen sein, was dann Auswirkungen auf die Performance haben kann (zb. auch Taktverhalten der CPU). Bei einem meiner Minis ist zb. irgendein extra Chip für die Lüftersteuerung verbaut, die "faxen" macht, wenn der passende Treiber nicht installiert wird (den Windows natürlich nicht mitbringt).
Also ja, definitiv IMMER so schnell wie möglich eine Clean-Install machen. Aber vorher würde ich den Rechner immer erstmal isoliert (ohne LAN-Kabel, ohne die Eingabe persönlicher Daten/Logins [ggf. exkl. MS-Account]) so wie zugestellt starten, ihn KOMPLETT auf korrekte Funktion überprüfen (zb. auch mit CrystalDiskInfo o.ä. checken ob die SSD wirklich neu ist), und dann A ein Image von den vorinstallierten Daten anlegen, oder B direkt die "China-SSD" ausbauen, in der OVP des Minis aufbewahren, und eine "ordentliche" SSD einbauen, und dann die Clean-Install starten.
Alternativ nach dem Booten der originalen Installation, einfach alle "ab Werk" installierten Treiber sichern (
DISM /online /export-driver).
Ich hab mir jetzt jedenfalls einfach mal, mit dem
von Igor genannten 20$-Gutschein-Code, einen
Acemagic S1 "Klon" bestellt - allerdings als Barebone. Da werd ich dann einfach eine SSD und RAM reinstecken, die hier noch so rumliegen, und mal schauen wie es nach der frischen Windows-Installation im Gerätemanager ausschaut. Die Software für das Display gibts jetzt zwar auch aktualisiert ohne potentiellen
False-Positive, aber da ich die beiden Kabel (Display + RGB-LED) eh vom Mobo abziehe, werd ich die gar nicht erst installieren.
Edit:
Auf Nachfrage gibts vom Acemagic-Support per Mail einen Google-Drive-Link zu einem Treiberpaket.