Frage Rechenknecht mit möglichst vielen hoch taktenden Kernen

Thy

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Guten Abend zusammen,

ich bin gerade auf der Suche nach der optimalen Zusammenstellung für einen Rechenknecht mit möglichst vielen hoch taktenden Kernen. Auf dem Rechner sollen gleichzeitig mehrere Simulationsläufe (8-10) mit je 3-4 Kernen durchgeführt werden können. Der RAM-Verbrauch ist relativ unkritisch (einige GB pro Lauf) und es wird auch kein ECC benötigt, da die Simulationen nicht kritisch sind und bei Problemen wiederholt werden können. Die Anzahl der Kerne des Systems sollte möglichst hoch sein, da die betreffenden Softwarelizenzen nur auf Anzahl der Maschinen und nicht auf Kernanzahl berechnet werden (ist noch ein kulanter Anbieter). Die GTX 1660 Super habe ich hinzugefügt, da eine Darstellung der Simulationsergebnisse- und strukturen in 3D glüssig möglich sein soll.

Ich habe mal ein vorläufiges System zusammengestellt: https://geizhals.de/?cat=WL-1564659

Vielleicht könnten die Experten hier noch mal ihren Senf dazu geben, was noch verbesserungswürdig ist, bzw. ob ich völlig auf dem falschen Dampfer bin.
 
Ich will ein wartungsfreies System. Daher ist Wasserkühlung keine Option. Außerdem wird der Kühler bei Noctua als einziger kompatibel ohne Turbo-/Übertaktungsspielraum mit 3970X gelistet: https://noctua.at/de/cpu/AMD_Ryzen_Threadripper_3970X

Edit: Laut diesem Test sollte der Noctua NH-U14S keine Probleme mit dem 3970X haben, da dieser nicht viel mehr Wärme generieren sollte als ein leicht übertakteter 2990WX: https://www.computerbase.de/2018-12/cpu-kuehler-amd-threadripper-test-luftkuehlung/4

Edit 2: Die Frage ist, ob es den NH-D15 auch für sTRX4 gibt. Sollte ja mit seinen zwei Lüftern und mehr Lamellen besser kühlen als der NH-U14S.
 
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Ich find die m.2 2TB SSD recht teuer. Aber Du willst offenbar PCIe Gen 4.

Beim RAM-Kit stellt sich die Frage, wann das wohl mal verfügbar ist. Aber preislich unschlagbar.

Mit dem Board dürftest Du Ärger mit ESXi als Hypervisor kriegen und müsstest eine unterstützte NIC zustecken. Mit Windows oder Linux sollte es aber keine Probleme geben.
 
Sicher das die Software mit dem CPU Takt skaliert? Mir fällt jetzt nicht auf die schnelle ein wozu ein 32 TR mit nur 4 Ramkanälen und 280 TDP gut sein soll, außer rendern.
 
Der Einwand mit der SSD ist berechtigt, ich könnte auch die PCIe 3.0 - Version nehmen. Würde langen und einen Hunni sparen.

Auf dem Rechner wird ein Standard RHEL 7 installiert, da die Maschine fast zu 100 % für Finite Elemente Simulationen verwendet werden soll. Ja, die Software skaliert linear mit dem CPU-Takt und bis 4 Threads pro Job. Mehr Threads bringen nur unwesentliche Verringerungen der Laufzeit. Habe ich alles schon mit der aktuellen Maschine getestet. Da demnächst aber einige Nutzer hinzukommen, wird es mit der Kernanzahl (bislang nur 8 Kerne/16 Threads) etwas eng.

Welches Board wäre denn empfehlenswerter?

Das RAM-Kit wird bei MF mit 3-5 Tagen Lieferzeit angegeben.

Welcher Vorteil würde sich denn mit mehr als 4 RAM-Kanälen eröffnen? Kann der Threadripper dies überhaupt nutzen? Ist doch eher ein Epyc-Feature.
 
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Wenn Deine Anwendung nicht so RAM-lastig ist, kaum einer.
 
Schwierig. Ich hab selbst das ASRock TRX40 Taichi, das ist für meine Ansprüche völlig ok - hat aber nur 3 PCIe x16 Slots und einen x1.

Im Silent Modus sind die onboard Lüfter eigentlich immer aus und die kleinen VRM-Quirle hört man auch im Betrieb nicht. Selbst bei einem offenen Aufbau wie in meinem P7 Core, was direkt neben mir auf Ohrhöhe steht. Drum stehen die bei mir auch wieder auf Standard und nicht auf silent.

Der Chipsatz-Lüfter ist da deutlich hörbarer, bleibt aber auf silent selbst beim Falten und PCIE-Vollbestückung (alle PCIE-Slots plus beide m.2 belegt) aus.

BIOS-Updates kommen auch recht regelmäßig, wobei ich das letzte noch gar nicht drauf hab (Never change a running system... und so).

Normalerweise sollte das Board ja locker reichen, aber TR-Systeme sind ja quasi schon von Hause aus jenseits von normal. ;)

Bei der Stromversorgung spielt das Board auch ganz vorne mit und man musste offenbar keine neue Revision rausbringen, auf der dann auch der 3990X läuft...


Kurzum: ich bin von der Technik her zufrieden. Um es aber empfehlen zu können fehlt mir der direkte Vergleich - ich kenne halt kein anderes.
 
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Bewertungen: Thy
Danke dir! Ein Erfahrungsbericht aus erster Hand ist mir mehr Wert als Portal-Bewertungen. Das Creator sieht bis auf kleinere Unterschiede ähnlich wie das Taichi aus.
 
Ich will ein wartungsfreies System. Daher ist Wasserkühlung keine Option.

Alle heutigen CPUs sind temperaturgebunden. Egal ob du 16, 24 oder 32 Kerne hast, die Wärme muss weg, sonst taktet sich die CPU stark runter!

Wenn du bei Vollast nicht auf einen zweistelligen Prozentsatz an Leistung verzichten willst, musst du ausreichend kühlen. Genau das hat Computerbase auch festgestellt: https://www.computerbase.de/2019-11...4/#abschnitt_die_leistungsaufnahme_ist_extrem

Pack bitte auch eine NZXT Kraken X62 rein. Die ist komplett Wartungsfrei und schafft es gerade so die CPU zu kühlen.
 
Danke für den Verweis auf den Test von CB.

Da sagt aber auch jeder etwas anderes, siehe folgenden Beitrag von linus ab etwa Minute 6:

Die Typen hier scheinen den 3970X auch problemlos mit dem NH-U14S (mit zweitem Lüfter) auf knapp unter 80 °C bei Volllast zu kühlen: https://community.amd.com/thread/245879

Edit: Laut diesem, im CB-Artikel verlinkten, Vergleichstest des NH-U14S mit einer AIO-Wasserkühlung, schneidet der Luftkühler, meiner Meinung nach, aber besser ab als die Wasserkühlung: https://www.computerbase.de/2017-08/noctua-nh-u14s-u12s-u9-tr4-test/
 
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Wo steht die Kiste den , ist Lautstärke überhaupt ein Thema ?
Ein NDH14-15 mit schnellen Lüftern und gut ist wenn nicht so kritisch.
 
Wird am Anfang in irgendeiner Ecke im Büro stehen und dann ausgelagert. Die Lautstärke ist daher eher nicht so wichtig. Priorität hat eher das Motto "Fire and Forget".
 
Welcher Vorteil würde sich denn mit mehr als 4 RAM-Kanälen eröffnen? Kann der Threadripper dies überhaupt nutzen? Ist doch eher ein Epyc-Feature.

Also die Software die ich so kenne wie Abaqus, Ansys, Comsol skaliert überhaupt nicht mit dem CPU Takt, sondern nur mit dem Ramtakt und Speicherdurchsatz, da allgemein bei CAE Software die Matrizen nicht in den Cache passen. Bei nur 4 Kanälen skaliert denn eben die Software mit der Kernanzahl schlechter, dann sind es von 6 auf 32 Kerne eben kein Speed Up von 2,5 sondern weniger.
Da es hier wohl eine virtuelle Maschine werden soll mit je 3 - 4 Kerne pro User. Wäre es spannend wie dieser Server bei nur 4 Kanälen und maximale Auslastung von 32 Kerne, verteilt auf alle User, performt. Auch wären mir 128 GB insgesamt viel zu wenig, in der Regel steigt mir der Kernanzahl der benötigte Speicher. Bei 8 User ala 4 Kerne wären das nur 16 GB, bei halber Auslastung 32 GB, da kann man aber wirklich nur sehr kleine Modelle verarbeiten.
 
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Octa-Channel gibt es meinen Informationen nach nur bei Epyc-CPUs. Ich will aber keinen deutlich teureren Epyc kaufen, der dann mit niedrigerem Takt als der Threadripper läuft.
 
Ja jeder wie er mag. Ich würde mir einfach einen 7551 P für 1200 Euro holen. Nicht nur deutlich günstiger, sparsamer und kann man problemlos auf 3200 takten inkl. 3200 Speicher. Wäre für mich eindeutig die performantere Lösung inkl. deutlich besseren Preis-Leistungs Verhältnis.
 
Wenn deine Software und Anwendungsfälle sehr gut auf viele Kerne skaliert, ist der Epyc sicher die bessere Wahl. Ich habe unsere Simulationssoftware getestet und diese skaliert bei unseren typischen Strukturen ab 4 Threads kaum noch. Sinnvoller ist es dann, mehrere Jobs gleichzeitig laufen zu lassen. Und da geht es dann hauptsächlich über die Taktrate.
 
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