Frage Pump-Out-Effekt bei Wärmeleitpasten

tempomat

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Wie Der8auer in diesem Video erzählt, haben insbesondere die recht flüssigen Wärmeleitpasten mit hoher Wärmeleitfähigkeit (z.B. Kryonaut, Liquid Metal) ein Problem mit dem "Pump-Out-Effekt". Hier sorge das ständige Erhitzen/Abkühlen dafür, dass die Paste aus dem Spalt zwischen Prozessor und Kühlkörper herausgepumpt werde und sich somit im Laufe der Zeit die Kühlleistung reduziere.

Er empfiehlt z.B. die Kryonaut jedes Jahr neu aufzutragen. Daran habe ich überhaupt kein Interesse. Ich suche eine Wärmeleitpaste, die möglichst gut Wärme ableitet und trotzdem 10 Jahre ohne signifikanten Leistungsverlust übersteht. Die mir bekannten Tests geben jedoch keinen Hinweis darauf, welche Pasten in dieser Hinsicht von Vorteil sind.

Was würdet Ihr empfehlen?
 
Igor gibt die Viskosität an, guckst du:
Prolimatech PK-3, oder?
 
Du beschreibst da zwei unterschiedliche Effekte:

Effekt Nr„Pump-out“ - so noch nie gehört, aber egal - also wenn die Paste über die Zeit herausgedrückt wird, ist gut: je dünner die Schicht der WLP, desto besser. Idealerweise füllt sie nur ganz winzige (mit dem Auge nicht sichtbare) Unebenheiten in den Metallflächen und ansonsten liegt Metall auf Metall (Kühler/Heatspreader). Weil die Heatspreader aber nicht ganz plan/eben sind (sondern leicht konvex/konkav) muss die WLP auch das ggf. noch ausgleichen. Aber: allein durch Druck und unterschiedliche Wärme passiert da nix negatives.

Effekt Nr. 2: Austrocknen. Bei den Pasten hängt die gute Wärmeleitfähigkeit davon ab, dass die Paste einen gewissen „Flüssigkeitsanteil“ enthält. Diese Flüssigkeit verdunstet mit der Zeit, wobei das im Detail eben auch von vielen Faktoren abhängt, u.a. auch von den erreichten Temperaturen, Luftfeuchtigkeit der Umgebung, Betriebszeit pro Tag uvm. Läuft die Kiste oft und lange und heiß, geht’s eben schneller.

Dieser Effekt ist grds. negativ, aber das Wartungsintervall darf da mMn. auch mal 2-3 Jahre oder länger sein, wenn man nicht am Limit der CPU-Hitze lebt und/oder auf das absolute Optimum bei der Kühlleistung angewiesen ist.
 
Die Frage ist, ob die Kühlleistung tatsächlich signifikant nachlässt. Das würde ich bei einer Marken-Paste mal eher anzweifeln. Im dem Falle, dass du einen ordendlichen Kühler besitzt und die CPU nicht an Tj max läuft, dann ist ein Drift von 1-2 Grad Kelvin über die Jahre sicherlich zu verschmerzen.
Ich hatte jedenfalls noch keine Problem über die Jahre, und ich bin penibel mit Hardware...
Vergiss Flüssigmetall und nimm ne ordendliche Markenpaste, dann wirst du glücklich. Auch über Jahre!
 
Zuletzt bearbeitet :
Man mag mich berichtigen, aber ich hab in meiner privaten und beruflichen Karriere schon massenhaft Kühler von Leistungselektronik entfernt, aber einen "pump out Effekt" konnte ich noch nie beobachten. Zumindest nicht so, dass unter dem zu kühlenden Bauteil keine Paste mehr gewesen wäre. Ausgetrocknet ja, aber weg nie. Und im Standard Consumer Bereich wird im Regelfall immer das billigste Pasten-Material verwendet.
Das natürlich ein Hardcore Übertakter, der auch noch Mitwirkender in der Entwicklung bei Thermal Grizzly ist, über einen regelmäßigen Austausch der Wärmeleitpaste siniert, kann man sich auch vorstellen. Und ein Steve, der das noch nie gehört hat? Ein Schelm, der Böses denkt ;)
Im Umkehrschluß würde das ja bedeuten, dass die ganze Hardware der technisch nicht Interessierten und Aufmerksamen nach ein paar Jahren den Hitzetod sterben würde. Und das nicht nur in der PC Sparte.
Der einzige Fall, in dem dieser zeitliche Drift von Belang sein kann, ist Hardware die hart am thermischen Limit betrieben wird. (High End Laptops, Overclocked Hardware, etc.)
 
Man mag mich berichtigen, aber ich hab in meiner privaten und beruflichen Karriere schon massenhaft Kühler von Leistungselektronik entfernt, aber einen "pump out Effekt" konnte ich noch nie beobachten.
Dann wird es Zeit für ne Weiterbildung das Thema ist nicht neu.



, welche Faktoren diesen Effekt begünstigen wurde ja schon angeschnitten, Bloß weil es der Bauer werbewirksam präsentiert muss es nicht gleich NAP sein ;)
 
Das Fazit des verlinkten Artikels zum Pampe-Out-Effekt lautet aber zusammengefasst: "Nichts Genaues weiß man nicht." Oder so ähnlich.
 
Seh ich irgendwie anders , das Fazit ist mM die Ergebnisse sind noch zu gut weil der Pump out Effekt über die validierte Methode von Chiu, P-C., Chandran, B., Mello, M., and Kelly, K. ( Literaturverweis 3.) zur unter Untersuchung dieses Effekts halt Schwächen hat .
 
Ich streite den Effekt nicht ab, ich bestreite nur eine signifikante Beintächtigung bei Standardnutzung.

Dann wird es Zeit für ne Weiterbildung das Thema ist nicht neu.

Vorsichtig mit solchen persönlichen Aussagen, das endet schnell im Beef und das will ja wohl keiner.
Wenn du andere faktische Erfahrungen aus der Praxis hast, lasse ich mich gern vom Gegenteil überzeugen.
 
Bevor ich die WLP wechsele lass ich lieber die Lüfter etwas schneller drehen.

Bin faul. :p
 
Wie Der8auer in diesem Video erzählt, haben insbesondere die recht flüssigen Wärmeleitpasten mit hoher Wärmeleitfähigkeit (z.B. Kryonaut, Liquid Metal) ein Problem mit dem "Pump-Out-Effekt"

Halte ich für ein Märchen. Denn eine WLP basiert auf Kunststoff als Trägermittel z.B. Silikon und diese haben die Eigenschaft einer nicht newtonischen Flüssigkeit. Was zeichnet solch eine nicht newtonische Flüssigkeit aus? Ja das die Viskosität exponentiell mit dem Anpressdruck ansteigt. Und umso höher die Viskosität ist, umso größer die Reibspannung. Aus diesem Grund lässt sich bei einem großen Spalt von z.B. mehreren Millimeter die WLP ja sehr leicht verdrängen. Wenn man jedoch den Kühler immer fester anzieht oder eben bei einem Teststand die zentralen Gewichte erhöht dann wird nämlich der Spalt nicht immer kleiner, sondern es kommt zu einer Sättigung, so das je nach WLP die 60 - 80 Mikrometer nicht unterschritten werden können.
Der "Pump-Out-Effekt" kann durch die Kapillarwirkung bei newtonischen Flüssigkeiten wie z.B. Flüssigmetall zum tragen kommen. Aber bei Flüssigmetall hat man aber mit ganz anderen Problemen zu kämpfen.
 
Das sollte kein persönlicher Angriff werden , wenn das so rüber kam ,sorry.
Das Problem ist wohl bei eher zähen standardpasten weniger signifikant.


ich nutze z.B.zähe PK 1 für Fast alles und mein Letzter Wakühler war 5 Jahre montiert bei Demontage vor nem Monat sah es „optisch„ okay aus. Zur kühleistungsverlusten dahin gehend kann ich nichts sagen da unterschiedliche raumbedingungen über die Zeit und keine Dokumentation erfolgt.
Es War noch ausreichend das kann ich aber sagen.
 
Nachtrag:
Aus diesem Grund kühlen WLPs mit einer geringeren Grundviskosität auch nicht besser als welche mit einer höheren, da die Grundviskosität im Verhältnis zur Betriebsviskosität durch den Anpressdruck bedeutent kleiner ist.
 
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