Hallo, seitdem ich mich mehr mit ITX Systemen beschäftige und schon zwei unterschiedliche ITX Gehäuse bessesen habe, kam schon öfter der Gedanke sich ein eigenes Gehäuse zu entwerfen. Gerade bei ITX Gehäusen gibt es im Vergleich zu normalen Towern viel mehr Varianz bei dem generellen Layout, wahrscheinlich finde ich unter anderem deswegen diesen Formfaktor so interessant. Die ITX Gehäuse die ich vorher nutzte hatten zu einem ein klassisches Tower-Layout mit ATX Netzteil( Phanteks Enthoo Evolv ITX) und das recht beliebte Sandwich-Layout mit Riserkabel (Raijintek Ophion Evo Mini ITX).
Das Enthoo Evolv ITX war für ein ITX Case riesig, auf den Schreibtisch konnte man sich das unmöglich stellen. Zudem wurden dann mit einem GPU Upgrade auf eine 2080S FE die Temperaturen sehr hoch und die Lautstärke trotz Noctua NH-U12A, einem NF-A12x25 und zwei Pure Wings 140mm hörbar. Vielleicht war die Platzierung der Lüfter von mir auch nicht optimal, doch das Hauptproblem war denke ich der sehr geringe Abstand zwischen GPU und Netzteilabdeckung.
Beim Ophion Evo musste ich erst mal nach dem Umbau aus dem Enthoo Evolv mit Performance Problemen und Instabilitäten kämpfen. Nach tagelangem troubleshooten, BIOS Updates, BIOS Resets und einer Windows Neuinstallation war ich echt ratlos was die Ursache für die Bluescreens, extrem langsames rendern der Bluescreens, nicht funktionierende hardwarebeschleunigug bei Videos und Frameraten im einstelligen Bereich in Spielen sein könnte.
Bis mir die Idee kam die negativen Produktrezensionen von billigen PCE-E Riserkabeln auf Amazon durchzulesen. Dort wurde exakt das selber Fehlerbild beschrieben. Nachdem ich im Bios alles nur auf PCI-E 2.0 gestellt habe lief alles ohne Probleme, zum Glück. Doch mir war klar das mein nächstes Case auf jeden Fall kein Riserkabel haben wird, denn mit PCI-E 4.0 werden die Anforderungen auf die Abschirmung weiter steigen und es gibt nur wenige bis gar keine die für 4.0 beworben werden.
Die Temperaturen im Ophion Evo waren mit drei NF-A12x25 und einer 240mm AIO in Ordnung, platztechnisch war das wahrscheinlich die beste Kühlung für die CPU in dem Case. Trotzdem fand ich im direkten Vergleich den Noctua Kühler besser, wenn so ein Aluradiator mit Wasser so viel wiegt wie die zwei Lüfter die drauf montiert werden und dann noch die Gewinde eine extrem schlechte Qualität aufweisen, lässt das doch das Vertrauen in so ein Produkt recht weit sinken. Die GPU Temperaturen waren mit demontierten Seitenteil erstaunlich gut, selten bin ich mit der normalen Lüfterkurve auf über 65 Grad gekommen. Mit geschlossen Gehäuse war es dann auf Enthoo Evolv Niveau, bei guten 80 Grad.
Mit dem beiden Gehäusen war nie wirklich zufrieden, wesewegen ich mir häufiger Gedanken zu einem besseren Gehäusedesign gemacht habe. Ich habe viele Ideen für mögliche Layouts, die ohne Riser auskommen und mit einem vernünftigen Luftkühler ausgestattet werden können. Für ein erstes Projekt wollte ich erstmals den Aufwand relativ klein halten und überhaupt testen ob ich es hinbekomme die wirklich wilden, komplett unrunden Bemaßungen eines ITX Mainboads und der PCI-E Solts richtig zeichen kann. Das ist ein übler Mix aus metrischen und imperialen Maßen, die weder im Metrischen noch im Imperialen rund sind, wenn man es von wenigen Maßen absieht. Das bloße zeichnen des Dummy-Mainboards mit IO Shield und PCI-E Karte war auch im nachhinein das was am ganzen Projekt am wenigsten Spaß gemacht hat. Zusammen mit dem interpretieren der Zeichnungen von Protocase, die aber die einzige brauchbare Quelle für exakte Maße waren.
Als das fertig war konnte ich dann endlich mit normalen, runden Maßen weitermachen. Ich musste alle Teile so dimensionieren, dass sie auf meinem Drucker mit 180mmx180mmx180mm druckbar sind. Zum Glück sind ITX Mainboard nur 170mmx170mm groß
Der Restliche Designprozess war echt entspannt, nach ein zwei Wochenenden hatte ich alles im Großen und ganzen fertig. Das Drucken der Teile konnte dann starten. Das Größte war der Mainboard-PSU Bracket mit einer Druckzeit von über 14 Stunden, aber auch nur dank 0.6mm Düse und 0.3mm Layerhöhe. Das genau 300g schwere Teil aus PLA hatte sich leider an den Ecken verzogen (Warping), trotz der eigentlich sehr geringer Wärmeausdehnung von dem Werkstoff, einer bauteilhohen Schürze und nicht gelüfteten Raum. An den Ecken sind auch genau die Befestigungslöcher des Mainboards, so konnte ich unmöglich das Board darauf montieren ohne es zu verbiegen. Deswegen habe ich noch Eckstücke aus PETG gezeichnet und ausgedruckt. So war dann alles wieder schön eben. Der Mainboard-PSU Bracket verbindet das SFX Netzteil mit dem Mainboard und lässt sogar noch genug Platz für Kabelmanagement. Die Kabel werden dann aus zwei Löchern mit flexiblen Kappen geführt. Der Spacer zwischen Mainbord und Gehäuse ist aus flexiblen TPU gedruckt, das TPU ist mit einem Shore Rating von 58D schon sehr hart und mit einer Skatboardrolle vergleichbar. Der PCI-E Mount ist ein recht unkonventionelles Design und packt nur die beiden Nasen unten am IO-Shield der GPU wie ein Schraubstock. Doch zu meiner Überraschung ist diese Art der Fixierung stabil und die Grafikkarte lässt sich an der Postion der beiden 8-Pin Stromversorgungen weniger bewegen als in einem normalen Gehäuse.
Der Zusammenbau lief glatt ohne irgendwelche bösen Überraschungen, die Änderungen im CAD und ausdrucken neuer Teile erfordert hätten. Ich habe überall M3 Edelstahlschrauben mit selbstsichernden Muttern oder Messingeinsätze, die ins Kunststoff mit einem Lötkolben versenkt werden, verwendet.
Nur am Corsair SFX 750W Netzteil sind jetzt noch die mitgelieferten 6-32 Schrauben. So hat das Zusammenbauen echt Spaß gemacht, die gewählten Toleranzen haben alle perfekt gepasst. Am meisten Zeit hat noch das Kabelmanagement gebraucht, ich habe das zum ersten mit Kabeln gemacht bei denen jede Leitung einzeln gesleevt ist. Aber die Verwendung von ebenfalls gedruckten Kabelkämmen macht das ganze deutlich einfacher.
Jetzt habe ich schon alles so zwei Wochen in Betrieb und bin mit dem Case echt zufrieden.
Die Geräuschkulisse ist sehr niedrig, abgesehen von den Lagergeräuschen der 2080S die eh bald ersetzt wird. Bald werde ich mir noch zusätzlich noch den Luxus eines Powerswitch gönnen, damit ich nicht mehr die Kontakte am Mainboard mit einer Schraube überbrücken muss um den PC zu starten
Die benötigten Dateien werde ich bald veröffentlichen, als STL, STEP und komplettes Fusion 360 Projekt.
Das Enthoo Evolv ITX war für ein ITX Case riesig, auf den Schreibtisch konnte man sich das unmöglich stellen. Zudem wurden dann mit einem GPU Upgrade auf eine 2080S FE die Temperaturen sehr hoch und die Lautstärke trotz Noctua NH-U12A, einem NF-A12x25 und zwei Pure Wings 140mm hörbar. Vielleicht war die Platzierung der Lüfter von mir auch nicht optimal, doch das Hauptproblem war denke ich der sehr geringe Abstand zwischen GPU und Netzteilabdeckung.
Beim Ophion Evo musste ich erst mal nach dem Umbau aus dem Enthoo Evolv mit Performance Problemen und Instabilitäten kämpfen. Nach tagelangem troubleshooten, BIOS Updates, BIOS Resets und einer Windows Neuinstallation war ich echt ratlos was die Ursache für die Bluescreens, extrem langsames rendern der Bluescreens, nicht funktionierende hardwarebeschleunigug bei Videos und Frameraten im einstelligen Bereich in Spielen sein könnte.
Bis mir die Idee kam die negativen Produktrezensionen von billigen PCE-E Riserkabeln auf Amazon durchzulesen. Dort wurde exakt das selber Fehlerbild beschrieben. Nachdem ich im Bios alles nur auf PCI-E 2.0 gestellt habe lief alles ohne Probleme, zum Glück. Doch mir war klar das mein nächstes Case auf jeden Fall kein Riserkabel haben wird, denn mit PCI-E 4.0 werden die Anforderungen auf die Abschirmung weiter steigen und es gibt nur wenige bis gar keine die für 4.0 beworben werden.
Die Temperaturen im Ophion Evo waren mit drei NF-A12x25 und einer 240mm AIO in Ordnung, platztechnisch war das wahrscheinlich die beste Kühlung für die CPU in dem Case. Trotzdem fand ich im direkten Vergleich den Noctua Kühler besser, wenn so ein Aluradiator mit Wasser so viel wiegt wie die zwei Lüfter die drauf montiert werden und dann noch die Gewinde eine extrem schlechte Qualität aufweisen, lässt das doch das Vertrauen in so ein Produkt recht weit sinken. Die GPU Temperaturen waren mit demontierten Seitenteil erstaunlich gut, selten bin ich mit der normalen Lüfterkurve auf über 65 Grad gekommen. Mit geschlossen Gehäuse war es dann auf Enthoo Evolv Niveau, bei guten 80 Grad.
Mit dem beiden Gehäusen war nie wirklich zufrieden, wesewegen ich mir häufiger Gedanken zu einem besseren Gehäusedesign gemacht habe. Ich habe viele Ideen für mögliche Layouts, die ohne Riser auskommen und mit einem vernünftigen Luftkühler ausgestattet werden können. Für ein erstes Projekt wollte ich erstmals den Aufwand relativ klein halten und überhaupt testen ob ich es hinbekomme die wirklich wilden, komplett unrunden Bemaßungen eines ITX Mainboads und der PCI-E Solts richtig zeichen kann. Das ist ein übler Mix aus metrischen und imperialen Maßen, die weder im Metrischen noch im Imperialen rund sind, wenn man es von wenigen Maßen absieht. Das bloße zeichnen des Dummy-Mainboards mit IO Shield und PCI-E Karte war auch im nachhinein das was am ganzen Projekt am wenigsten Spaß gemacht hat. Zusammen mit dem interpretieren der Zeichnungen von Protocase, die aber die einzige brauchbare Quelle für exakte Maße waren.
Als das fertig war konnte ich dann endlich mit normalen, runden Maßen weitermachen. Ich musste alle Teile so dimensionieren, dass sie auf meinem Drucker mit 180mmx180mmx180mm druckbar sind. Zum Glück sind ITX Mainboard nur 170mmx170mm groß
Der Restliche Designprozess war echt entspannt, nach ein zwei Wochenenden hatte ich alles im Großen und ganzen fertig. Das Drucken der Teile konnte dann starten. Das Größte war der Mainboard-PSU Bracket mit einer Druckzeit von über 14 Stunden, aber auch nur dank 0.6mm Düse und 0.3mm Layerhöhe. Das genau 300g schwere Teil aus PLA hatte sich leider an den Ecken verzogen (Warping), trotz der eigentlich sehr geringer Wärmeausdehnung von dem Werkstoff, einer bauteilhohen Schürze und nicht gelüfteten Raum. An den Ecken sind auch genau die Befestigungslöcher des Mainboards, so konnte ich unmöglich das Board darauf montieren ohne es zu verbiegen. Deswegen habe ich noch Eckstücke aus PETG gezeichnet und ausgedruckt. So war dann alles wieder schön eben. Der Mainboard-PSU Bracket verbindet das SFX Netzteil mit dem Mainboard und lässt sogar noch genug Platz für Kabelmanagement. Die Kabel werden dann aus zwei Löchern mit flexiblen Kappen geführt. Der Spacer zwischen Mainbord und Gehäuse ist aus flexiblen TPU gedruckt, das TPU ist mit einem Shore Rating von 58D schon sehr hart und mit einer Skatboardrolle vergleichbar. Der PCI-E Mount ist ein recht unkonventionelles Design und packt nur die beiden Nasen unten am IO-Shield der GPU wie ein Schraubstock. Doch zu meiner Überraschung ist diese Art der Fixierung stabil und die Grafikkarte lässt sich an der Postion der beiden 8-Pin Stromversorgungen weniger bewegen als in einem normalen Gehäuse.
Der Zusammenbau lief glatt ohne irgendwelche bösen Überraschungen, die Änderungen im CAD und ausdrucken neuer Teile erfordert hätten. Ich habe überall M3 Edelstahlschrauben mit selbstsichernden Muttern oder Messingeinsätze, die ins Kunststoff mit einem Lötkolben versenkt werden, verwendet.
Nur am Corsair SFX 750W Netzteil sind jetzt noch die mitgelieferten 6-32 Schrauben. So hat das Zusammenbauen echt Spaß gemacht, die gewählten Toleranzen haben alle perfekt gepasst. Am meisten Zeit hat noch das Kabelmanagement gebraucht, ich habe das zum ersten mit Kabeln gemacht bei denen jede Leitung einzeln gesleevt ist. Aber die Verwendung von ebenfalls gedruckten Kabelkämmen macht das ganze deutlich einfacher.
Jetzt habe ich schon alles so zwei Wochen in Betrieb und bin mit dem Case echt zufrieden.
Die Geräuschkulisse ist sehr niedrig, abgesehen von den Lagergeräuschen der 2080S die eh bald ersetzt wird. Bald werde ich mir noch zusätzlich noch den Luxus eines Powerswitch gönnen, damit ich nicht mehr die Kontakte am Mainboard mit einer Schraube überbrücken muss um den PC zu starten
Die benötigten Dateien werde ich bald veröffentlichen, als STL, STEP und komplettes Fusion 360 Projekt.