Es wurde sogar eine Extra-Abteilung für die Desktop-GPUs gegründet (Graphics Command Center), die wohl mittlerweile wieder aufgeteilt und somit da facto aufgelöst wurde. Ich denke mal, es ist alles wieder in einer Hand. Zum damaligen Odyssesy-Event für die Einführung der dedizierten Desktop-Lösungen hatte ich sogar mal ein Video gemacht. Auch mit der Intel-Lisa. Soviel Bahoo um nichts...
Ich erinnere da gern auch an die RTG-Belegschaft, die Intel mit offenen Armen aufgesaugt und wenig später wieder ausgespuckt hat. Auch mein Freund Chris Hook, seinerzeit bei AMD und Intel der PR-Lautsprecher fürs Grobe, hat sich rech schnell wieder einen anderen Job besorgt, weil bei Intel nichts so recht vorwärts ging. Nur mal zur Erinnerung: das war vor 2 Jahren. Da ist mittlerweile Totenstille und die Treiber sind nach wie vor Kippeln auf Stühlen.
Das mit den Treibern ist extrem komplex, da hatte ich mit Mike Mantor ein gutes Gespräch in Macau (das war damals der Polaris Launch). Die technische Seite des Treibers ist ja nur eine von sehr vielen Facetten, die auch nur die Schnittstelle zur Hardware (GPU, CPU, Bus) direkt betrifft. Das Implementieren der ganzen Renderpfade (DX-Versionen, OpenGL, Vulkan) einschließlich der Optimierung auf die jeweiligen Engines (z.B. die Unreal Engine Versionen) und sogar einzelne Games als Quasi Front-End des Treibers eine völlig andere. Das ist stets extrem Software-abhängig und ein Heidenaufwand, weil alles in allen Varianten immer und immer wieder getestet werden muss. Damals hat Mike mir erzählt, dass man bei AMD 500 neue Stellen in Indien geschaffen habe, nur um alle Iterationen im Loop ausreichend gegentesten zu können. DEN Treiber als Gesamtheit gibt es ja auch gar nicht, sondern diese zu installierende Software ist ein hochkomplexes Konglomerat aus den verschiedensten Bibliotheken für die ganzen zu erledigenden Aufgaben. Da wiederum sitzen unterschiedliche Teams dran, denn z.B. OpenGL/Vulkan und mittlerweile auch DirectX überschneiden sich beim Gaming und den Applikationen bis hin zur Workstation. Auch hier ist die technische Seite auf die Verifizierung durch die Testabteilungen angewiesen, die dann alles checken und sogar zertifizieren. So eine Zertifizierung für z.B. Solidworks kostet fünstellig, das weiß ich von NVIDIA. Deshalb sind diese Workstation-Grafikkarten auch teurer, weil das dort mit eingepreist wird. Nur braucht es auch dafür wieder qualifiziertes Personal und keine Gamer.