Grundlagenartikel Eine Alternative: Windows 10 "bare metal" in VHDX installieren

Besterino

Urgestein
Mitglied seit
Jul 22, 2018
Beiträge
6.731
Bewertungspunkte
3.328
Punkte
112
So Ihr Lieben,

einfach weil ich es interessant und für bestimmte Einsatz-Szenarien total praktisch finde, hier einmal eine Idee für Eure zukünftige Windows-Neuinstallation: Anstatt Windows 10 ganz normal über ein Boot-Medium (USB-Stick, DVD o.ä.) zu installieren, bedienen wir uns hier einmal einiger "Profi"-Tools und umgehen das einfach elegant bzw. sparen dann in der Zukunft bei Neuinstallationen deutlich Zeit.

Und weil einfach nur auf eine Partition installieren zu einfach und langweilig ist, installieren wir Windows heute mal nicht direkt auf eine Partition, sondern in einer "virtuellen Festplatte" in der Microsoft-Geschmacksrichtung "VHDX".

Weiterführende Links & Quellen:
Boot to a virtual hard disk: Add a VHDX or VHD to the boot menu | Microsoft Docs
UEFI/GPT-based hard drive partitions | Microsoft Docs

Was wir dafür brauchen:

1.
Einen funktionierenden PC mit laufendem Windows 10

2.
Einen separaten Datenträger, der als Ziel-Medium und also zukünftig als Boot-Disk dienen soll.

3.
Den Inhalt eines Windows 10 Installationsmediums, also Boot-Stick oder ISO; ich mache das immer mit einer ISO-Datei (DVD-Abbild), da sich das so schön unter Windows einhängen lässt und man ohne Weiteres darauf zugreifen kann. Ihr bekommt das über das Microsoft Media Creation Tool.

Achtung: diese kleine Anleitung geht davon aus, dass der neue PC über ein UEFI verfügt und auch davon booten soll!

Vorbereitung:

Ich habe - aus verschiedenen Gründen - mich dieses Mal für etwas "exotischere" Hardware in Sachen Zieldatenträger (oben Nr. 2) entschieden, nämlich eine SATA m.2 SSD in einem USB-Gehäuse, konkret eine WD Blue 2TB im Silverstone MS09:

Teile.jpg

Fertig.jpg


Wenn Ihr eine normale SATA oder NVME SSD habt, müsst Ihr die natürlich mit dem Mainboard verbinden.

Dann ganz normal Windows starten und es kann losgehen:

Als erstes hängen wir unsere Windows-ISO (s.o. Nr. 3) ein. Einfacher Doppelclick darauf genügt, und dann könnt Ihr auf die Windows-ISO zugreifen:

WinISO.jpg

Für alles Weitere gehen wir mal davon aus, dass die Windows-ISO jetzt als Laufwerk E: verfügbar ist.

Wir öffnen also nun eine CMD mit Administratorenrechten: Start-->CMD eintippen-->klick "Als Administrator ausführen" und den Hinweis mit OK bestätigen:

CMD.jpg

Nun wird's spannend. Und auch etwas gefährlich, wenn man etwas verkehrt macht - nämlich bei einem der folgenden Befehle den falschen Datenträger erwischt!

Wir rufen diskpart (diskpart eintippen) auf und lassen uns die vorhandenen Datenträger anzeigen (list disk):

diskpart.jpg

...und weil man nur 5 Bilder pro Post anhängen darf, geht's gleich weiter...
 
Zuletzt bearbeitet :
Öh... wie gesagt, 2015 ging das noch... :D

Ist da evtl. was verschlüsselt?
 
und wo liegt dein Linux?
 
@KidStealth Hilft mir ja auch selbst, muss ich den Kram beim nächsten mal nicht wieder zusammensuchen. ;) Ich bin bei sowas irgendwie sehr vergesslich...

@HerrRossi hmmm. Was sagt denn diskpart mit "list part" auf der entsprechenden Disk und mit "list vol"? Bzw. zeig mal Screenshot der Disk mit der Datenträgerverwaltung?
 
Ergänzung des Teasers oben:

Die wie oben erstellte VHDX taugt NICHT als bootbare VHDX für Hyper-V, weil ihr (mindestens) der EFI-Bereich fehlt. So eine VHDX lässt sich aber genauso mit den gezeigten Schritten erzeugen. Das sieht dann - bereinigt um die jeweiligen Status- und Erfolgsmeldungen - zum Beispiel so aus, bei Euch müsst Ihr natürlich ggf. noch die Laufwerksbuchstaben anpassen:

Code :
## Diskpart starten
C:\windows\system32>diskpart
## VHDX erstellen & konvertieren
DISKPART> create vdisk file=f:\WinEFI.vhdx maximum=200000 type=expandable
DISKPART> attach vdisk
DISKPART> convert gpt
## EFI-Partition erstellen
DISKPART> create partition efi size=500
DISKPART> format quick fs=fat32 label="System"
DISKPART> assign letter=s
## MSR Partition erstellen
DISKPART> create partition msr size=16
## Windows Partition (Windows, Daten usw.) erstellen
DISKPART> create partition primary
DISKPART> format quick label=WinVHDX
DISKPART> shrink minimum=650
DISKPART> assign letter=v
## Recovery Partition erstellen
DISKPART> create partition primary
DISKPART> format quick fs=ntfs label="Recovery tools"
DISKPART> assign letter=r
DISKPART> set id="de94bba4-06d1-4d40-a16a-bfd50179d6ac"
DISKPART> gpt attributes=0x8000000000000001
##Diskpart verlassen
DISKPART> exit
## Image aufspielen
C:\windows\system32>e:
E:\>cd sources
E:\sources>dism /apply-image /imagefile:e:\sources\install.esd /index:5 /applydir:v:\
## Bootsector erstellen
E:\sources>v:
V:\>cd v:\windows\system32
v:\Windows\System32>bcdboot v:\windows /s S: /f UEFI

Die so erstellte VHDX lässt sich dann auch problemlos in Hyper-V booten und man hat also ein "saubere" Basis für jede virtuelle Windows Maschine:

WinVM.jpg
 
@HerrRossi Kannste Dir vermutlich sparen, zumindest wenn Du bei Windows Boardmitteln bleiben willst. Soweit ich das jetzt nachvollzogen habe, kann man mit dem Windows Bootloader KEINE Fremd-OS (mehr) starten. Mir ist es jedenfalls nicht gelungen, eine mit Hyper-V erstellte Centos8 Installation „physisch“ zu Booten bzw. überhaupt erst dem Bootloader hinzuzufügen.

Meine soeben erstelle in Hyper-V bootfähige VHDX allerdings sehr wohl! :D
 
Tjo. Wenn grub das hinbekommt? Hab dazu aber auch gelesen, dass grub mit Windows zickig sein kann...

Wirklich sauber geht das wahrscheinlich doch nur mit Virtualisierung und einem Hypervisor „unter allem“. ;)

Was sprach bei Dir nochmal dagegen?
 
Wahrscheinlich wird Storage zum Problem, ich habe 5 unterschiedliche SSD (2x NVMe und 3x SATA) im Hauptrechner.
 
Och, glaub ich nicht. Sonst mach halt noch ne Storage-VM. ;)
 
@KidStealth Hilft mir ja auch selbst, muss ich den Kram beim nächsten mal nicht wieder zusammensuchen. ;) Ich bin bei sowas irgendwie sehr vergesslich...

...
*das* kenn ich nur zu gut :p

hmm... geht die ganze Chose nicht auch anders herum? Einfach ne Hyper-V VM erstellen, "normal" OS installieren und die dort erstellte .vhdx dann per bcdedit im Host als Bootoption hinzufügen?
 
Müsste. Aber halt wohl nicht mit Linux.
 
Fein, berichte mal! Ich hatte jedenfalls keine Lust mehr, ewig mit bcdedit/bcdboot herum zu fummeln oder gar noch tiefer in den oder andere Bootloader hinein zu krabbeln. Wenn Du's hinbekommst, bare metal ein Linux in einer VHD(X) zu booten, bitte hier HowTo posten! ;)

Ideal wäre natürlich mit dem Windows-Bootloader... :D
 
crap... dauert doch bissi... hab total verpennt, das meine testvhd Bitlocker verschlüsselt ist, da ich gerade management und integration in meinem O365 Tenant teste mit Geräterichtlinien etc. :-(

muss da mal ne 2te Kiste basteln :rolleyes: :whistle:
 
Oben Unten