Userreview CPU Kühler auf GPU - NH-D15 auf RTX2080

Werner Wernersen

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Als Dank für die Tastatur die ich hier einst gewonnen habe, möchte ich mal einen kleinen Beitrag zu meinem "NH-D15 auf 2080" Umbau verfassen.

Ich hab schon immer gern an der Hardware geschraubt, viel mehr als ich Software je verstehen werde...
Ich glaube die erste Bastelei war an einer 7900GT. Diese lief mit Voltmod schneller als die GTX und war, wenn ich mich recht entsinne, mit dem Accelero Kühler ausgestattet und somit auch recht kühl.

Aber zurück zum Thema! Das mit den CPU Kühlern begann irgendwann 2018 mit einer 1070Ti.
Da mir die Karte einfach immer zu laut und zu warm war, habe ich mal etwas rumprobiert und aus anfänglichen, notdürftigen Haltern wurde dann nach was handfestes.
Als Kühler musste ein alter Xigmatek CPU Kühler herhalten. Teilweise musste das ganze dann noch gestützt werden, jedoch konnten sich die Temperaturen sehen lassen. Die GPU war nie über 50 Grad warm... genauer kann ich mich da auch nichtmehr erinnern.


Auf dem Bild sieht man nur eine "Zwischenstufe". Dort sind auf dem VRam und den Spannungswandlern noch keine Kühlkörper.

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Am meisten war ich auf das P/L verhältnis Stolz...



Nun, dann kam ende 2019, dank dem Black Friday-Angebot 19% auf alles, ne 2080 Strix für 640Eu ins Haus... (Ich war auf verdacht mal im Mediamarkt und da stand eine einzige Karte im Regal, genau, die 2080 Strix... die hab ich dann ganz schnell genommen und ganz dolle fest gehalten :) )


Es hat dann auch nicht lange gedauert bis ich Pläne geschmiedet habe... es soll der NH-D15 auf die Karte. Dank nutzbarer Drehbank und Fräse dachte ich mir, machmers gleich richtig.
Also, Karte auseinander genommen, vermessen, gegen gehalten, probiert, gefräst, gesägt, lasern lassen und zum Schluss geschraubt... umständlich geschraubt.
Trotz mehrerer Änderungen ist es recht umständlich den Kühler ab und dran zu schrauben... aber bevor ich weiter schreibe, erstmal ein paar Bilder.


Hier die galaserten Haltebleche mit kleinen M3 Buchsen

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Den Boden habe ich Plan geschliffen, da der NH-D15 Boden gewölbt ist. Ich denke so, das er Plan ist, wenn man ihn auf die CPU schraubt, denn den knallt man richtig an.
Das hatte ich natürlich nicht vor, da ich hier direkt auf das Silizium schraube.

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Dann ging es an die Arbeiten auf dem PCB, dort gibt es auch einiges zu kühlen und eine Kühlerplatte für die Rückseite hatte ich auch auf Maß gefräst, wovon ich jetzt leider kein Bild parat habe.

Die 4 Speicherbausteine links und rechts neben der GPU liegen genau unter den Kupferröhrchen des Kühlers, also musste ich das ganze mit 5mm Kupferblechen etwas "umlenken".
Die Rippen auf den VRM wurden aus einem großen Kühler gefräst.
Geklebt habe ich alles mit Hitzeleitkleber mit einer möglichst dünnen Schichtsdicke.
Wie man sieht habe ich auch Temperatursensoren verklebt. Die nutze ich dann zur Lüftersteuerung.

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Das ganze dann zusammen geschraubt:

Hier sieht man den Kühler der Rückseite etwas und auch, das ich dort den gegendruck für den Kühler aufnehme.
Der halter hinten für den Kühler ist in X-Form gelasert und unter den M3 schrauben war da noch ne Art Kunststoff Distanz, da die Schrauben etwas zu lang waren.
Die Backplate, die original keinen Sinn erfüllt, ausser Geld zu kosten, wurde mit großen 3mm WLP unterfüttert um dann direkt darauf den Kühler zu kleben.

6.jpg

Insgesamt kamen 3 Temperatursensonren zum Einsatz, wovon jetzt 2 die Lüfter steuern.

Das die Karte so nichtmehr in einen normalen Rechner passt, ist klar. Und auch, das die Garantie erlischt... falls mir das jetzt jemand berichten möchte.

Da ich nur 5 Dateien anhängen kann, gehts unten weiter.
 
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Nun noch 2 Bildchen wie das ganze System aussieht.

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Gleich die Nachteile vorweg: In den Urlaub oder an den Strand kann man den PC leider nichtmehr mitnehmen, da die Karte nur hinten mit ner kleinen Schraube fixiert ist und vorne nur auf dem Bügel liegt. Auch zum Fussball oder Skifahren kann ich den Rechner nicht mitnehmen... aber ich denke damit kann ich leben.

Ich hatte das ganze mit 2x150mm Lüfter getestet und mit noch anderen Kombinationen.
So wie auf dem Bild, nur das der 120er aufrechter steht, war der beste Kompromiss.
von unten blasen noch 2x80er Lüfter gegen den Backplatkühler...


Nun zu den wichtigen Fakten:
Bei dem Standart Powertarget von 245Watt (Strix Advanced Karte mit OC Bios) habe ich ca 22° delta zur Raumtemperatur auf der GPU.
Dabei läuft der 150er Lüfter mit 1000U/min und die 120er mit 1400... das ist angenehm und beim Zocken nicht wahrnehmbar.
Alles andere, also VRM und auch die Sensoren auf dem Speicher liegen auch in dieser drehe... die genauen Werte kann ich auslesen, haben mich aber nichtweiter interessiert, da sie absolut im grünen Bereich liegen...

Wenn ich das PT auf 305 Watt anhebe um mal einen Benchmark zu machen, kommt man auf gute 25° delta, wobei ich da eigentlich nie einen Stresstest gemacht habe.
Das wiederum reicht immerhin auf Platz 14 bei den Timespy Grafikpunkten Weltweit und Platz 1 in Deutschland, wobei ich die ersten 6 Ergebnisse als unrealistisch und fehlerhaft betrachte...

3,-DM Liste RTX2080

Hat mich natürlich gefreut, das das gebastelte so funktioniert... aber natürlich hatte ich auch mit dem Silizium Glück.

Das System läuft jetzt seit über zweieinhalb Jahren problemlos so.
 
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Hattest du auch mal in Betracht gezogen , einen großen "Heatspreader" zu fräsen der über alle abwärmeproduzierenden Bauteile verläuft, und da dann erst den HeatpipeKühler fest an zu schrauben? Wenn ja, warum hast du es verworfen?
 
Tatsächlich, ja! Aber dann hat man das Problem einer weiteren Verbindungsstelle mit WLP. Selbes Thema wie bei ner CPU.
 
GPU Heatspreader und Kühler könnte man ja richtig miteinander verschrauben, so das der Wärmekontakt kaum gedämpft wird.
 
Ja, sicher könnte man das machen. Ob es aber etwas bringt... so warm wird der Speicher nicht.
Nee, Furor teutonicus.
 
Bzw, könnte man dann ja fast einen wasserblock nehmen und da 2x NH-D 15 draufschrauben...

Das wird sicher nicht meine letzte Grafikkarte sein. Da die 2080 meinen Anforderungen er noch genügt, wird die mir noch etwas treu bleiben.

Und die 4080, über die ich vor Bekanntgabe des Preises nachgedacht habe, wird es sicher nicht werden.. .
 
Ein gebrauchter Wasserblock ist natürlich auch ne super Idee. Das spart die ganzen aufwendigen Konstruktions- und Fräsarbeiten. Da müßte man vielleicht nur ne altmodische - möglichts massive Vollmetall Ausführung finden. Da werd ich mich Mal nach umschauen.

Bisher dachte ich an eine ebene Kupferplatte, auf der ich an den Kontaktpunkten weitere kleine Stücke Kupferplatte auflöte, um die nötigen Höhenunterschiede schon Mal grob aus zu gleichen.
 
Mit kleineren Kupferplatte hab ich das schon gemacht, und hatte keine Probleme mit dem Verzug. Dazu lege ich die Kupferplatte auf eine Heizplatte(Küchenherd), und heize mit einem Gasbrenner etwas hinzu. Anders bekommt man so ein großes Kupferstück auch garnicht auf genügend Temperatur.
 
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