Frage Aus welchen Materialien bestehen AIO-Wasserkühlungen?

garfield36

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Angeblich soll man ja bei Wasserkühlungen Aluminium und Kupfer nicht kombinieren, da es da mit der Zeit zu unliebsamen Reaktionen kommen kann. Da frage ich mich aber wieso es nur einen Hersteller gibt der angibt, dass sein Radiator sowie die Kühlplatte aus Kupfer besteht. Stellen alle anderen Firmen nur "minderwertige" Systeme her? Ich kann mir das einfach nicht vorstellen.

Da ergibt sich für mich die Frage, welche Materialien wo tatsächlich verwendet werden. So ein Radiator besteht ja aus mehreren Teilen. Da sind die Rohre durch die das Wasser fließt, die Kühlrippen um die Rohre, die Vorkammern und die Gewindeanschlüsse. Falls jemand genaue Informationen hat bin ich begierig diese zu erfahren. Vielleicht kann ja auch Igor was dazu sagen.
 
Da sind die Rohre durch die das Wasser fließt, die Kühlrippen um die Rohre, die Vorkammern und die Gewindeanschlüsse.
Bei den Radiatoren die ich kenne sind die Lamellen, Rohre und Vorkammern und Anschlüsse immer aus dem selben Metall. Unterschiedliche Metalle sind sehr schwierig zu verlöten oder zu schweissen. Darum dürfte da meist nichts gemischt sein. (Wenn sich jemand genauer auskennt korrigiert mich bitte)

Bei AIOs geht es also vor allem darum, ob der CPU-Kühler/GPU-Kühler das selbe Material hat wie der Radiator. Bei Custom-Kühlungen können dann natürlich noch Formstücke, Abstellhahnen und so dazu kommen die andere Metalle mit wasserkontakt haben. Pumpe und Schläuche haben normalerweise keine Metalle die das Wasser berühren.
 
Mit dem richtigen Kühlmittel ist ein mix aus Alu und Kupfer kein Ding, ich hab damals selbst Kühler aus Alu und Kupfer gemischt gebaut und die haben auch Jahre funktioniert... Die AIOs haben in den meisten Fällen Radiatoren aus Alu und Kühler aus Kupfer, und die sind auch sehr oft nicht vernickelt. Man arbeitet halt mit Zusätzen im Wasser (Gykol o.ä.).
 
Da frage ich mich halt, warum Radiatoren aus Kupfer so gehypt werden. Wenn das nur eine Frage des Kühlmittels sein soll, dürfte es ja mit keinem Radiator Probleme geben. Ist halt die Frage was vom Erzeuger eingefüllt wurde. Darüber habe ich noch nie Angaben des Herstellers gesehen. Man könnte wohl auch eine AIO selbst befüllen. Ist halt wieder das Problem zu wissen was man da einfüllen soll.
 
Wenn ich Igor richtig verstanden habe sind die Flüssigkeiten noch nicht mal das größte Problem. Viel kritischer scheint das verwendete Lötverfahren einiger Hersteller zu sein, besonders der günstigsten.
 
Wenn das nur eine Frage des Kühlmittels sein soll, dürfte es ja mit keinem Radiator Probleme geben.
Es wäre mir neu, dass etwas in diesen Flüssigkeiten die Abwanderung bei unterschiedlichen Metallen verhindern würde. Ich lasse mich aber gerne aufklären was da drin ist und wie das chemisch funktioniert.
 
Du hast immer unterschiedliche Metalle im Kühlkreislauf. Bei einer AIO wird meistens ein Radiator mit Röhren aus Alu verwendet, und halt eben die Kühlerplate aus Kupfer. Elektrochemisch liegen die beiden Metalle relativ weit auseinander. Und somit entsteht ein Elektronenaustausch zwischen den Metallen, wenn der elektrische Widerstand des Kühlmittels nicht hoch genug ist.

Damit das destillierte Wasser im Kreislauf seinen geringen elektrischen Widerstand auf Dauer behält, werden dem destillierten Wasser Zusätze beigemischt. Nachteil der Zusätze ist aber , das sie die Wärmeaufnahmefähigkeit des destillierten Wassers reduzieren.

Wenn einen Wasserkreislauf nur aus Kupfer besteht, kann man den Anteil an Zusätzen im Kühlmittel reduzieren, und somit den Wärmetransport zwischen Kühlerplate und Radiator verbessern.

Das Problem mit den Flußmittelresten bei der Herstellung im Radiator, ist eine ganz andere Baustelle, die aber bei AIOs besonders ausschlaggebend ist, weil man in einer AIO wohl eher selten das Kühlmittel wechselt.
 
Im Grunde geht es um Geld. Alu ist wesentlich günstiger als Kupfer und gerade bei Radiatoren kommt recht viel Material zum Einsatz. Gleichzeitig ist die Oberfläche so groß, dass es kaum einen Unterschied zwischen Kupfer und Alu gibt. Ein Aluradiator ist also bei gängiger Größe gut 50€ günstiger und nur minimal schlechter als ein Kupferradiator. Beim Kühlblock ist es dagegen so, dass der Unterschied zwischen Alu und Kupfer schon auffällt. Deshalb nimmt man da Kupfer und dann fangen die Probleme an.
Grundsätzlich hat man immer leichte elektrochemische Unterschiede, wenn man Metalle mischt. Nur sind die zwischen Kupfer, Nickel, Messing, Chrom, Edelstahl und was man noch so in der Wakü findet ziemlich gering, sodass quasi nichts passiert. Der Unterschied zwischen Alu und Kupfer ist jedoch wesentlich größer, deshalb kommt es da zu Problemen, die man nicht haben will.
Dagegen gibt es dann bestimmte Mittelchen, die man ins Kühlwasser kippt und die wesentlich günstiger sind als ein ordentlicher Materialmix. So kann man dann Alu und die gängigen Metalle zusammen im Kreislauf verwenden. Solange der Korrosionsschutz wirkt, alles kein Problem. Dumm ist nur, dass der irgendwann versagt oder durch andere Faktoren vermindert wird. Wohl auch, weil Hersteller gerne sparen. Dann kommen die ganzen schönen Probleme auf.
 
Aus Alu könnte man auch große günstige WasserKühler machen. Zusammen mit günstigen AluRadiatoren und schwarzen Kunststoff Fittings, wäre das ne leistungsfähige und bezahlbare Wasserkühlung, ohne großes "Korrosionsgefälle".

Leider gibt es kaum große Wasserkühler aus Alu, bzw. mir sind keine bekannt. Und somit bleibt oft nur ein KupferWasserKreislauf mit relativ kleinen Kupferkühlern, wenn es bezahlbar bleiben soll.
 
Es gibt auch AiO´s wo Plate und Radi beides aus Vollkupfer ist und bezahlbar sind, z.B. bei G#hals gibt es sogar einen Haken für Cu Radiator bei der AiO Suche.

Egal wie gut die AiO Hersteller es versiegeln, du hast immer über kurz oder lang Schnodder im System. Die Kühlleistung nimmt ab, oder die Pumpe geht kaputt.

Die genannten Preisunterschiede sind übertrieben, Du bekommst für faires Geld Kupper Aio oder Radiatoren, sie sind aber nicht doppelt so teuer, wie man hier behauptet.

Der Grund ist der Gewinn der Firmen, für dich als Kunden spielt es keine große Rolle ob du nun 30- oder 50€ mehr ausgibst.
Wenn du aber 50.000 Radiatoren kaufst als Hersteller, macht sich das schon bemerkbar ;)

mfg
 
Zuletzt bearbeitet :
Ja und nun? Ist IL der Nabel der Welt? Die China Billig AIO hier hat nix nach 3 Jahren Betrieb. Unnu? Mal davon ab, die dort angesprochenen Probleme kommen durch Reaktionen des Flussmittels bei Herstellung und nicht durch die Paarung Kupfer und Alu...
 
Unfreundlicher Zeitgenosse, nun dieses Problem wurde auch von Gamersnexus, 8auer und vielen anderen schon Thematisiert.
Kauf doch was Du willst, ich habe auch nie gesagt das es zu 100% passiert, aber halt schon sehr häufig. Bevor ich zu DiY gewechselt bin hatte ich insg. 6 AiO manche davon hielten Jahre, eine ging mit dem Problem kaputt.
 
Ich werd unfreundlich wenn Menschen nicht lesen aber pauschale Aussagen treffen...

Ich hab auch nicht behauptet, dass es das Problem nicht gibt, aber auch die anderen Clowns der YT Videoszene machen das nun nicht sonderlich besser. Und trotzdem liegt es nicht an der Materialpaarung sondern an unsauberer Montage.
 
Ich werd unfreundlich wenn Menschen nicht lesen aber pauschale Aussagen treffen...

Ich hab auch nicht behauptet, dass es das Problem nicht gibt, aber auch die anderen Clowns der YT Videoszene machen das nun nicht sonderlich besser. Und trotzdem liegt es nicht an der Materialpaarung sondern an unsauberer Montage.

Da ist Igor anderer Meinung....

„Galvanik kann so grausam sein! Was lernen wir daraus? Alu und Kupfer gehören nicht zusammen ins System und von billigen Coolants zweifelhafter Herkunft sollte man am besten 5 km Abstand halten. Mit dieser Binsenweisheit schicke ich Euch jetzt ins wohlverdiente Wochenende.“

 
Ich gebs auf, der Messias hat gesprochen. ignoriert halt die Chemischen Grundsätze und macht aus allem ein Problem, soll mir egal sein.
 
Es gibt auch positives in Sachen AiO!
Am Wochenende habe zwei Alphacool AiO‘s zerlegt um einen kleinen Wasserkreislauf zusammen zu bauen!
Einmal eine Eisbär 360 und zum anderen eine Eisbär Extreme 280!
Die Kühlflüssigkeit war bei beiden noch völlig in Ordnung! Die ungefähre Laufzeit von ca. 2 Jahren ist natürlich nicht spurlos geblieben, doch im Vergleich zu den Fotos von Igor fast noch neuwertig!
Leider hab ich von der Kühlflüssigkeit keine Fotos gemacht, aber von der 360er Pumpe!
IMG_9250.jpegIMG_9249.jpeg
 
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