[...] Ja genau darauf will ich eben hinaus. [...]
Ein derart großer Sprung wie zwischen Zen+ und Zen2 mit AVX2 wird sich bei Zen3 nicht zeigen und bspw. Games sind aktuell nicht auf eine übermäßige Verwendung diesbezüglich ausgelegt.
In Bezug auf Gaming dürfte AVX2 mittelfristig jedoch durchaus interessant werden. Intel implementierte dies Mitte 2013 als Haswell New Instructions (zusammen mit FMA3), jedoch adaptierte AMD dies erst sehr spät mit Excavator, der erst in 2016 im Markt ankam und die Registerbreite blieb bei den 128 Bit der bisherigen SSE/AVX-Einheit. Das bedeutet auch die aktuelle Konsolengeneration unterstützt effektiv maximal AVX.
Mit nun Zen2 als neuer Basisarchitektur steht den SoCs auch vollumfänglich AVX2 mit vollwertiger 256 Bit-Verarbeitung zur Verfügung, d. h. man darf mittelfristig annehmen, dass die Adaption in modernen Titeln, die keine Kompatibilität zur Vorgeneration wahren, steigen wird, was sich dann auch auf den PC übertragen wird. Mit dem zusätzlichen Leistungsplus könnte man vielleicht relativ performanceneutral eine bspw. bessere Wegfindung oder genauere Physik, "klangvolleres" Audio, etc. implementieren.
Das Intel leer gekauft wird, halte ich irgendwie für ein Gerücht. [...]
Wie HerrRossi schon anmerkte, zeigen die Bilanzen da anderes, denn nennenwert was liegenbleiben kann da nicht, weil man ansonsten nicht so profitabel wirtschaften könnte. Zum Vergleich 1Q20, das bei Intel zudem das mit Abstand profitabelste erste Quartal eines Jahres war, wenn man die letzten zehn Jahre betrachtet (und damit wahrscheinlich das umsatzstärkste erste Quartal überhaupt in Intels Geschichte):
AMD 1Q20
Gross Margin (over all) 46 %
"
Computing and Graphics"
- Revenue: 1,4 Mrd. US$
- Operating Income: 262 Mio. US$
("Revenue minus Betriebs- und Warenkosten, etc.")
"
Enterprise, Embedded and Semi-Custom"
- Revenue: 348 Mio. US$
(dürfte aktuell nur noch einen sehr kleinen Konsolen-SoC-Anteil enthalten)
- Operating Loss: 26 Mio. US$
AMD hat (wohl bewußt) das Bilanzsegment in der Art zusammengesetzt, so ist es jedoch nicht unmittelbar vergleichbar, denn dieses enthält auch sämtliche GPUs (Radeon, Radeon Pro und Instinct). Der reine CPU/Chipsatz-Umsatz dürfte (bis zu deutlich) unter einer Milliarde liegen, wenn man JPR-AIB-Statistiken dagegenrechnet um das GPU-Volumen grob abszuschätzen.
Bezogen auf Revenue ist der Operating Income vergleichsweise gering bei AMDs Consumer-CPUs und Chipsätzen und im Enterprise-Segment musste man durch die auslaufende Konsolengeneration gar Verluste verbuchen.
Intel 1Q20
Gross Margin (over all) 61 %
"
Client Computing Group"
- Revenue: 9,8 Mrd. US$
- Operating Income: 4,1 Mrd. US$
"
Data Center Group"
- Revenue: 7,0 Mrd. US$
- Operating Income: 3,5 Mrd. US$
Darüber hinaus enthält die CCG auch sogenannte "Adjacency"-Produkte, Zusatzchips wie Ethernet, Modems, Wifi, die alleine bereits rd. 1,1 Mrd. US$ Revenue erwirtschaftet haben.
Das Operating Income steht hier in einem weitaus besseren Verhältnis zum Revenue.
Y2Y hat die CCG ihr Operating Income um +1,1 Mrd. US$ gesteigert und die DCG gar um 1,7 Mrd. US$. (Die DCG enthält weder IoT, Memory noch FPGAs.)
Darüber hinaus hat Intel gemäß Jahresabschluss 2019 seine Fertigungskapazitäten bereits signifikant erhöht, jedoch wurden die Zugewinne weitestgehend durch größere Fertigungsvolumina an Modems, Chipsätzen und größeren Chips allgemein neutralisiert. Zudem plant man in 2020 zusätzliche +25 % Wafer-Kapazitäten bereitzustellen, was weitere Milliarden kostet, die man wohl kaum invesieren würde, wenn man auf der Fertigung sitzen bleiben würde.
Darüber hinaus warnt auch die übrige Industrie (wiederholt) vor Engpässen bei Intel, so bspw.
Intel server chip shortages continue.