Ein Punkt, der zum
Ryzen 7 5800X3D bislang nur vereinzelt thematisiert wurde, ist die vergleichsweise schlechte Speicherskalierung mit schnellerem DDR4-Speicher. Gute Hinweis hierauf finden sich in den Launchreviews der koreanischen
Quasarzone (maschinelle Übersetzung ins Deutsche), beim
TechSpot sowie bei
Tom's Hardware, wo durchgängig magere Speicherskalierungs-Ergebnisse zum Ryzen 7 5800X3D ausgemessen wurden: +1,4%, +1,3% und +1,0% lautet da die Mehrperformance, jeweils zwischen DDR4/3200 und DDR4/3800 ermittelt. Dies ist dann schon auffällig wenig, denn heutige PC-Prozessoren gewinnen mit schnellerem Speicher üblicherweise beachtbar an Gaming-Performance hinzu. Allerdings ergibt sich hierfür sehr wohl ein theoretischer Hintergrund: Denn der Zweck des "3D V-Caches" liegt nun einmal im Abfangen bzw. Unnötigmachen von Speicherzugriffen – womit ergo der Effekt von schnellerem Speicher umso geringer ausfällt, je wirksamer jener Extra-Cache arbeitet.
Ryzen 7 5800X3D | Speicher | Gaming-Perf. | Test-Setting |
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Quasarzone | DDR4/3200 CL22 vs DDR4/3800 CL16 | +1,4% | 5 Tests @ 1080p, avg fps |
TechSpot | DDR4/3200 vs DDR4/3800 | +1,3% | 8 Tests @ 1080p, 1%lows |
Tom's Hardware | DDR4/3200 vs DDR4/3800 | +1,0% | 7 Tests @ 1080p, 99th percentile |
Dies könnte auch die teilweise sehr verschieden ausgefallenen
Benchmark-Resultate zum Ryzen 7 5800X3D besser erklären: Wer mit sehr schnellem Speicher getestet hat, bringt die anderen Prozessoren in einen Vorteil – wer mit Standard-Speicher getestet hat, müsste eigentlich Ergebnisse zugunsten des Ryzen 7 5800X3D geliefert haben
(was allerdings nicht zu jedem Testresultat passt, hier sind also auch noch andere Kräfte am wirken). Das ganze ergibt somit einen kombinierten Vor- wie Nachteil: Man kann zwar dem Ryzen 7 5800X3D mittels schnellerem DDR4-Speicher nicht mehr so deutlich auf die Sprünge helfen wie anderen PC-Prozessoren – andererseits spart man sich damit auch genau diesen schnelleren wie teureren Speicher. Im Sinne dessen, dass der Ryzen 7 5800X3D vornehmlich für Aufrüster auf bereits bestehenden AM4-Plattformen mit zumeist etwas älteren Ryzen-Prozessoren interessant ist, dürfte der Vorteil wohl sogar größer wiegen als der Nachteil.