Matisse ist N7, Renoir ist N7P(ro), Vermeer und Cezanne sind wahrscheinlich N7+ [...]
Das liest sich, als müsste man darauf mit einem Ja, Nein, Nein und Nein antworten.
Ersteres ist gemeinhin bekannt.
Zweiteres ist doppelt falsch. Renoir wird im N7 produziert gemäß WikiChip und auch AnandTech und entsprechend schreibt auch AMD auf seiner Webseite
nur "
TSMC 7nm FinFET" für sowohl Renoir als auch bspw. den 3950X. das zweite falsch bezieht sich hier auf das "P", das TSMC typischerweise als
performance-enhanced ausweist.
Vermeer wird mit hoher Wahrscheinlichkeit den N7P nutzen. AMD hat nichts zu gewinnen durch einen Wechsel auf einen Node mit nur wenig Zugewinnen aber dafür inkompatiblen Design Rules, der es erforderlich machen würde, dass man wesentliche Chipelemente komplett neu entwickeln müsste. Bezüglich der PPA-Werte unterscheiden sich der N7P und N7+ im Wesentlichen bzgl. der geringfügigen Flächeneinsparung beim N7+, mehr nicht. Und wenn AMD für Cezanne wie jetzt auch verfährt, würde auch dieser mittels des N7P implementiert werden. Ab Anfang 2021 soll jedoch der kompatible N6 (ein 3rdGen-7nm-Prozess; bereits in der Risk-Production) zur Verfügung stehen, sodass möglicherweise auch ein Upgrade infrage käme, jedoch hat AMD schon bzgl. Renoir offensichtlich kein Upgrade auf den N7P vollzogen, sodass man das nicht als gesichert voraussetzen kann.
(Grundsätzlich würde ich davon ausgehen, dass AMD den N7+ für überhaupt kein Produkt verwenden wird, weder jetzt noch zukünftig.)
Ob der (mögliche) Launch-Termin so viel mit Marktanteil und Interesse zu tun hat, weiß ich nicht, für wahrscheinlicher halte ich, dass man eher diesmal Milan einen ungehinderten Start ermöglichen will, der voraussichtlich schon um den August herum stattfinden soll und zudem besteht auch noch die Möglichkeit, dass man eine Gewisse Distanz zum Konsolen-Launch halten will/muss. Mit Milan vorweg und dann nur noch wenig Zeit bis zu den Konsolen, blieb möglicherweise nur noch ein Termin nach diesen für den Launch?
Der späte Launch-Termin der Ryzen 4000 passt zumindest auch zu den schon deutlich früher (Januar) getätigten Aussage zum 600er-Chipsatz von ASMedia. So schrieb DigiTimes hierzu "
AMD's 600-series chipsets are scheduled to be released at the end of 2020".
Darüber hinaus sei angemerkt, dass auch ein Zen3+ (von GamersNexus) im Äther herumschwirrt in Form von APUs in 2022. In Verbindung mit dem Supercomputer
Frontier spricht man zudem von semi-custom Zen3-CPUs, was sich durchaus zu ergänzen scheint, d. h. es
könnte mit etwas wie Zen3+ in 2021 ggf. noch einmal einen kleineren Zwischenschritt geben. Wie der sich bzgl. der Plattform-Frage positioniert, ist derzeit völlig unklar, wenn es denn überhaupt so kommt.