Die aktuellen Prozessoren haben ein sehr ausgeklügeltes Boostverhalten. Solange genug Leistungsreserven vorhanden sind und der Prozessor nicht überhitzt schraubt er den Takt automatisch hoch. Der angegebene Boosttakt von 4.8 GHz sollte erreicht werden, wenn ein oder 2 Kerne ausgelastet sind. Wenn mehr kerne ausgelastet sind, schraubt der Prozessor langsam den Takt tiefer. Der Basistakt von 3.7 GHz ist mit allen Kernen garantiert. Meist hält der Prozessor den Takt aber mit deutlich über 4 GHz.
Mit Übertakten muss man sich schon sehr eingehend befassen um noch ein Spürchen mehr heraus zu holen. Das Problem bei Ryzen ist, dass das Boostverhalten verloren geht, sobald du den Takt manuell höher stellst. Ob nur ein oder mehr Kerne aktiv sind, der Prozessor geht dann nie mehr über die 4.4 GHz die du eingestellt hast auch wenn der Prozessor noch Reserven hätte. Wenn nicht alle Prozessorkerne ausgelastet sind ist der Prozessor also langsamer.
Nun sagst du aber gerade, dass dein Prozessor trotzdem höher boostet. Das ist eine spezielle Funktion deines Mainboards (Asus Dark Hero) die es sonst bei keinem Hersteller gibt. "Dynamic OC Switcher" bedeutet, dass das Board den Modus des Prozessors umschalten kann, je nach dem, was gerade besser erscheint. Es kann dynamisch einzelne Kerne hoch boosten lassen oder zu dem fixen All-Core-Takt umschalten wenn das besser ist.
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Ich würde das BIOS ganz zurück setzen. Für den RAM wählt man natürlich das XMP-Profil. Für den Prozessor kann man aber sogar die automatische Übertaktung PBO Precision Boost Overdrive ausschalten. Das ist eine automatische Übertaktung durch das Mainboard, die den Prozessor etwas sportlicher boosten lässt und manchmal Probleme macht. Wenn es läuft, kannst du es aber natürlich auch an lassen.
Wenn du aus dem Prozessor noch ein bisschen mehr heraus holen willst, würde ich als erstes versuchen die Spannung etwas zu senken. Wenn man nur so viel Spannung wie nötig auf den Prozessor gibt, wird er effizienter und weniger warm. Dadurch hat er etwas mehr Reserven und boostet möglicherwiese etwas höher.
Dann würde ich erst mal ausführlich beobachten, wie sich der Prozessor mit Standardeinstellungen bei verschiedenen Auslastungen verhält, wie warm er wird und wie viel Strom er braucht. Man muss erst mal seinen Prozessor gut kennen, um dann gezielt noch kleine Verbesserungen auszuprobieren.