Wie ich zum Amazon Vine Tester wurde, warum man dafür einen starken Charakter braucht und wieso das Finanzamt mit am Tisch sitzt

Ich wollte mich auch schon anmelden, doch als ich dann erstaunte, dass man dann sogar in Verbindung mit dem Fianzamt gerät und nachher vll sogar noch Probleme kriegen könnte, da sie dir das Gerümpel wohl noch anrechnen, hatte ich zu viel Angst nachher :(
 
Hatte vor nicht allzulanger Zeit auch mal eine Einladung bekommen.
Und dachte.. hey, dass ist doch bestimmt interessant.
Sachen bestellen, die Du ggf benötigst und bei Nichtgefallen zurückschicken.
Als dann aber das mit FA kam wegen ausfüllen habe ich
davon schleunigst Abstand genommen.
FA weiß eh genug von einem Jedem; da muss man nicht noch mehr preisgeben etc.
Nee. Dann brauche ich doch keine Dinge zum testen...
und kostet ja auch kostbare Lebenszeit 😄.

Trotzdem noch mal eine Frage:
der Versender kann ja den Artikel innerhalb einer bestimmten Zeit zurückfordern,
ehe er in das Eigentum des Testers übergeht.
Das gibt doch ein mMn bei FA ein riesiges Durcheinander auf dem Zettel, wenn da Artikel
hin und her geschickt werden, oder?
 
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Ich mache das ganz tiefenentspannt, ich habe ja eh eine Steuernummer und Umstatzsteuer-ID und lasse dies das Steuerbüro auskaspern, wo ich ja eine Gesamtsummen-abhängige Flatrate zahle. Da fallen die Amazon-Kleckerdinger eh nicht ins Gewicht.

Zunächst bekommt Amazon die Bitte von mir, die Rechnungen für das betreffende Kalenderjahr mit genauen Summen zu schicken und auch die Umsatzsteuer auszuweisen. Da ich als Freiberufler quasi eine Firma bin, muss ich es ja exakt verbuchen. Das wird die Amazonen schon mal vor die erste Hürde stellen, aber nun ja. Nicht mein Problem. Dann geht natürlich alles auch in die Buchhaltung. Bis dahin gilt: man darf es natürlich dem Amt nicht verschweigen, allerdings wird es die Beamten schon vor die eine oder andere, sicher auch anfechtbare harte Nuss stellen. Ich habe genügend Betriebsausgaben, um solche Beträge zudem locker covern zu können. Wenn die merken, dass hier der Aufwand den Nutzen fürs Amt übersteigt, wird das Interesse schnell sinken. Wohlgemerkt, ich warte immer noch auf den Einkommenssteuerbescheid für 2022. Die hängen quasi 1 bis 2 Jahre zurück. Nur die Umsatzsteuer machen sie in Echtzeit. :D

Weil mal einer behauptet hat, ich würde YouTube monetarisieren: Die albernen 150 bis 200 Euro im Monat für die automatischen Pre-Rolls sind bereits bei YT versteuert und das, was dann aufs aufs Konto geht, wird von mir zudem komplett gespendet. Ich verdiene auf YT also NICHTS. Und um die Google-Herrschaften zu ärgern, habe ich die Mid-Rolls jetzt auch noch deaktivert. Das ganze Video werbefrei zu stellen ist aber negativ für den Algorithmus, da wird YouTube plötzlich gemein und zickig. :D
 
Das war dann die Pornhub KI. Die verwenden da vielleicht auch so Tonerkartuschen😄🤷‍♂️
Wer hostet denn Pornhub? Wäre ja fast köstlich, wenn die am Ende AWS benutzen. Und würde mich auch gar nicht wundern. Wie schon der römische Imperator Vespasian vor langer Zeit bemerkt hat: Pecunia non olet - Geld stinkt nicht. Da ging's, soweit ich mich erinnere, um die Gebühren für die Benutzung der öffentlichen Bedürfnisseinrichtungen, die an die Staatskasse gingen.
 
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Ich mache das ganz tiefenentspannt, ich habe ja eh eine Steuernummer und Umstatzsteuer-ID und lasse dies das Steuerbüro auskaspern, wo ich ja eine Gesamtsummen-abhängige Flatrate zahle. Da fallen die Amazon-Kleckerdinger eh nicht ins Gewicht.

Zunächst bekommt Amazon die Bitte von mir, die Rechnungen für das betreffende Kalenderjahr mit genauen Summen zu schicken und auch die Umsatzsteuer auszuweisen. Da ich als Freiberufler quasi eine Firma bin, muss ich es ja exakt verbuchen. Das wird die Amazonen schon mal vor die erste Hürde stellen, aber nun ja. Nicht mein Problem. Dann geht natürlich alles auch in die Buchhaltung. Bis dahin gilt: man darf es natürlich dem Amt nicht verschweigen, allerdings wird es die Beamten schon vor die eine oder andere, sicher auch anfechtbare harte Nuss stellen. Ich habe genügend Betriebsausgaben, um solche Beträge zudem locker covern zu können. Wenn die merken, dass hier der Aufwand den Nutzen fürs Amt übersteigt, wird das Interesse schnell sinken. Wohlgemerkt, ich warte immer noch auf den Einkommenssteuerbescheid für 2022. Die hängen quasi 1 bis 2 Jahre zurück. Nur die Umsatzsteuer machen sie in Echtzeit. :D

Weil mal einer behauptet hat, ich würde YouTube monetarisieren: Die albernen 150 bis 200 Euro im Monat für die automatischen Pre-Rolls sind bereits bei YT versteuert und das, was dann aufs aufs Konto geht, wird von mir zudem komplett gespendet. Ich verdiene auf YT also NICHTS. Und um die Google-Herrschaften zu ärgern, habe ich die Mid-Rolls jetzt auch noch deaktivert. Das ganze Video werbefrei zu stellen ist aber negativ für den Algorithmus, da wird YouTube plötzlich gemein und zickig. :D
Ja, ganz werbefrei mag Alphabet gar nicht 🙄. Übrigens: ich finde Deine Videos sehr informativ, und eben auch deutlich anders (besser) als das, was man da von sogenannten "influencers" (eher: Influenza) bekommt, so man drauf klickt.
Wenn Du zB auch mal YT Videos in Co-Produktion mit @Tim Kutzner (Kraftzwerge, oder auch Kühler Tests), oder auch @Alexander Brose machen würdest (und die das auch wollen, ist ja nicht jedermanns Ding), würde ich mir die auch gerne anschauen. Gerade das Auseinandernehmen von Kraftzwergen (Mini PCs) oder der Zusammenbau eines Gehäuses kann sehr informativ sein.
 
Da kann ich dich schon mal beruhigen, ich habe schon einige 1-Sterne Rezensionen abgegeben und auch fachlich begründet. Bisher hat sich bei mir keiner beschwert. Schlimmer ist deren Bilder-KI, die eine Tonerkartusche für Gelb scheinbar als Pe*is interpretiert hat und die Bewertung aus "ethischen Gründen" nicht veröffentlicht hat. Ich habe das Bild einfach mit einem Blaufilter eingegrünt und schon wurde es akzeptiert :D

Man darf aber keine Mitbewerberprodukte offen benennen :D
Nunja, Druckerzubehoer.de ist ja auch eine einschlägig bekannte Firma für den Versand von gewissen Spielzeugen 🤭
 
Bei Amazon Vine gibt es nicht nur komischen Plunder, sondern die ganzen großen Konzerne bieten ihre neuen Waren "kostenlos" an. Samsung, Philips, Siemens, Dell, Sony, Motorola, Bose, DeLonghi, HP und ganz viele mehr.

HP Notebook (2000€), Sony OLED TV (1800€), Sony Smartphone (1000€), Bose Soundbar (1000€), Dreame Saugroboter, Siemens Kaffeevollautomat (1500€) und ganz viele weitere hochwertige Gegenstände im Preisbereich zwischen 300 und 3000€. Produkte die ich 2023 bestellt und bekommen habe. Und natürlich muss man die Dinge angeben beim Finanzamt. Das war übrigens auch schon vor DAC so. Daher sollte man auch nicht planlos alles holen, sondern Dinge die man auch so benötigt und ähnlich kaufen würde. Viele haben nur Panik bekommen, weil sie vor der automatischen Meldung diese Sachen eben nicht angegeben haben.

Um an diese Produkte zu kommen muss man allerdings mit Scripten (Grauzone) arbeiten. Man wird also direkt informiert wenn neue Produkte erscheinen und muss dann innerhalb von 2-3 Sekunden entscheiden ob man ein Produkt braucht oder nicht. Sonst sind diese Produkte weg. Heißt auch, wenn man nicht am PC sitzt, dann kann man viel vergessen.

PS: Jetzt mit DAC wird es eher einfacher für das Finanzamt. Die bekommen automatisch eine Endsumme einmal im Jahr von Amazon übermittelt und dieser sollte mit dem Wert in etwa übereinstimmen, den man selbst dem Finanzamt mitteilt. Sollte der eingereichte Wert geringer sein als der von Amazon übermittelte, dann muss man das eben begründen/beweisen warum.


Frage, auch an @Igor Wallossek: bleibt Ihr dann "Vine Reviewer" wenn ihr einige negative Bewertungen und Rezensionen schreibt? Oder werdet ihr da abgestraft und aus dem Programm geschmissen?

Negative Bewertungen waren nie ein Problem. Der Vorteil ist das die Hersteller die Ware bezahlen, dann bezahlen sie zusätzlich noch mal Amazon dafür, dass sie an Amazon Vine teilnehmen dürfen und die Vine Tester bekommen das Produkt von Amazon. Daher haben die Vine Tester kein Kontakt zu den Herstellern.

In anderen Gruppen außerhalb von Amazon war es ja sonst immer so, dass man 5 Sterne bewerten musste und dann z.B. sein Geld zurückbekommen hat. Das sind dann einfach erkaufte 5 Sterne Rezensionen und natürlich verboten. Bei Amazon Vine sehe ich auch häufig 3 oder 4 Sterne, wenn etwas nicht so passt wie man es sich vorgestellt hat. Ebenso auch immer mal wieder 1 Sterne Bewertungen bei komplett dummen Produkten.
 
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Um an höherpreisige Artikel zu kommen, muss man ja Gold-Status haben, d.h. in 6 Monaten mindestens 80 Vine Artikel bestellen und mit 92% Bewertungen auch fleißig testen. Ergo kommt man bei einem mittleren Artikelpreis von 10 Euro im Jahr schon einmal auf mindestens 1600 Euro geschnorrter Artikel. Und wenn man das nicht schafft, plumpst man wieder auf Silber mit maximal 95 Euro Artikelwert zurück. Darüber muss man sich schon im Klaren sein.
 
Im Bereich Nahrung und Hygiene gibt es auch viele Verbrauchs-Produkte die mit 0€ bewertet werden für das Finanzamt. Aber sonst hast du natürlich Recht, auf 80 Artikel muss man erst mal kommen, wenn man nichts sinnloses bestellen möchte.

Ergo kommt man bei einem mittleren Artikelpreis von 10 Euro im Jahr schon einmal auf mindestens 1600 Euro geschnorrter Artikel.

80x 10€ sind 800€ und wenn man z.B. 30% Steuern bezahlen muss dann wäre man bei 240€ Kosten für den Gold Status. Im Gold Status selbst zählen dann auch teurere Produkte mit rein, also man hat mehr Produkte die man auch so kaufen würde.

Abgesehen davon verstehe ich nicht das "geschnorrte". Die Hersteller werden nicht dazu gezwungen, sondern machen es freiwillig und profitieren massiv von den Bewertungen. Ebenso profitiert Amazon. Warum schnorrt dann der Vine Bewerter, wenn er für eine Bewertung einen vergünstigten Preis bekommt? Am Ende profitiert der Hersteller, Amazon, der Vine Tester, das Finanzamt und sogar die normalen Käufer, wenn es faire Erstbewertungen gibt.
 
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Hi. Interessantes Thema. Welche Angaben müsste ich in meiner Steuererklärung machen, wenn ich kein Selbstständiger bin? Ich bin seit vielen Jahren im Vine Programm drin, ewig auf Silberstatus und musste vor einigen Monaten auch die Steuersachen dort ausfüllen. Sollte ich nun das Vine-Programm beenden oder brauche ich mir keine Gedanken zu machen? Bevor ich irgendwelche Steuern für quasi geschenkte Artikel bezahlen muss, verzichte ich liebe auf die Artikel. So richtig Benötigen tut man davon doch nur das Wenigste. Das kann ich mir dann auch regulär kaufen.
 
Theoretisch hättest du bereits für alle Jahre Steuern bezahlen müssen. Du hast ja für deine Tätigkeit einen geldwerten Vorteil erhalten. Mit DAC kommt nur eine zusätzliche Meldung von Amazon direkt mit einem Gesamtwert deiner Produktartikel an das Finanzamt, ähnlich wie es z.B. auch Ebay machen muss seit 2023. Heißt wenn du nichts angibst, dann wird das Finanzamt es wohl trotzdem mitbekommen. Gehen tut das alleine über die Steuernr. die du angegeben hast.

Und dann gibt es aktuell 2 Fälle zu DAC:
Vine Mitglieder ab 2023: Meldung bereits für das Gesamtjahr 2023
Vine Mitglieder die länger dabei sind: Meldung ab 2024

Wie man es am besten beim Finanzamt angibt, am besten mit einem Steuerberater besprechen. Gibt verschiedene Varianten. Hast du bereits im Jahr 24 etwas bestellt, wirst du es auch versteuern müssen. Dumm wäre natürlich der Fall, wenn das Finanzamt nach der Meldung 24 dich fragt, wie es die Jahre davor ausgesehen hat.
 
wahnsinn - der Aufwand des Testens wird hier komplett aussen vor gelassen - und dafür dann noch Steuern zahlen.

Wenn die Zeit anderweitig sinnvoll eingesetzt werden kann - auch um Geld zu verdienen - rechnet sich für mich der ganze Aufwand weder finanziell noch persönlich - dennoch, jeder, der testet und rezensiert verdient - sofern dessen echte und ehrliche Meinung dargelegt wird - meinen Respekt. Die meisten Tests bei amazon sind wirklich hilfreich bei einer Kaufentscheidung.
Und Dank in der Regel unkomplizierter Rückgabe kann man ja auch Fehlkäufe bei amazon schnell wieder loswerden.
 
Hallo,

ich grabe den Thread mal wieder aus, da ich heute von Amazon die Einladung zum Vine Programm erhalten habe und mich wegen der Meldung ans Finanzamt erstmalig damit beschäftigt habe.

Auf eine Frage habe ich bisher noch keine Antwort gefunden, und zwar was ich am Ende des Jahres an Steuern für die Testprodukte zu zahlen habe?

Wird dafür der normale MwSt.-Satz (7% bei Lebensmitteln und 19% (grob gesagt) für den Rest) herangezogen, oder wird das individuell vom Finanzamt berechnet? In #30 wird als Beispielwert 30% angeführt. Für das Finanzamt ist aber doch nur der zum Erwerbszeitpunkt gültige Verkaufspreis interessant, da dieser ja bereits die MwSt. beinhaltet. Warum wird in dem Post also von 30% geschrieben, wenn der maximal zu zahlende Steuersatz 19% eigentlich nicht überschreiten dürfte?

Würde ich einen Artikel normal auf Amazon kaufen, dann beinhaltet der Kaufpreis ja bereits die darauf anfallenden Steuern in Höhe des jeweiligen MwSt.-Satzes. Warum sollte es für Produkttester einen anderen Steuersatz geben als den, den man beim ganz normalen Kauf gezahlt hätte? Alles andere sollte dem Finanzamt ja eigentlich egal sein, oder nicht?

Was den Warenwert angeht: Den zeigt Amazon ja direkt mit an, wenn man sich die Details zu einem Produkt anschaut. War das vorher ein paar Monaten noch nicht der Fall oder warum wird so oft die Frage gestellt, welchen Wert man angeben muss?

Wenn ich das richtig verstehe, dann registriert Amazon jedes Produkt, das man im Rahmen des Vine-Programmes erhalten hat inkl. des zum Bestellzeitpunkts gültigen Preises und übermittelt die Daten quartalsweise an das zuständige Finanzamt.

Wo und wie muss ich das in meiner Steuererklärung mit angeben, oder muss ich das jetzt eigentlich nicht mehr mit angeben, weil dem Finanzamt diese Daten eh schon vorliegen?

Ich hoffe meine Fragen können hier beantwortet werden :)

Liebe Grüße
 
Du hast das komplett falsch verstanden. Das hat nichts mit Mehrwertsteuer zu tun, sondern zusätzlichem Einkommen. Wenn du 50.000€ verdienst und du Produkte im Warenwert von 8000€ im Jahr bewertet hast, dann bist du quasi bei 58000€ Verdienst. Und weil jeder einen unterschiedlichen Steuersatz bezahlt, kann dir auch keiner genau sagen, wie viel % Steuern du bezahlen musst auf deine Vine Artikel.

Du bewertest einen Artikel (Arbeitsleistung) und dafür bekommst du das Produkt mit Warenwert X.
 
Ah okay, jetzt ist mir auch klar warum es da keine genauen Angaben zu gibt. Stimmt, ich bin vom Kaufpreis ausgegangen, und nicht davon, dass das ja als "bezahlte" Erwerbstätigkeit angesehen wird.

Vielen Dank für deine Antwort :)
 
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