Frage Rechenknecht in enger Kammer

Matthias

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Hallo zusammen,

ich plane, einen neuen Rechner zusammenzustellen. Da ich mich beruflich und gerne freizeitlich mit der Lösung numerischer Rechenaufgaben beschäftige, die sich gut parallelisieren lassen, soll die CPU möglichst viele Kerne haben, d.h. in Frage kommen AMD Threadripper oder Intel 2066 CPUs. Aufgrund der räumlichen Gegebenheiten soll der Rechner im Wohnzimmer in einem Lowboard unterkommen. Platz wäre dort in einer Kammer von 60x40x47 cm (BxHxT) mit kleinem Loch (9 cm) in der Rückwand und offener Front, ansonsten geschlossen. Peripherie fällt weg, da ich nur über SSH zugreifen möchte. Bisher ausgeschaut habe ich mir das Gehäuse HAF XB Evo von Cooler Master, das von den Maßen passen sollte.

Nun meine Frage: Reichen die zwei 120er Frontlüfter (exhaust) + ein 120er Rücklüfter (intake) des Gehäuses aus, um die erzeugte Hitze (mehrere Stunden/Tage CPU Vollast) angemessen hinauszubefördern, natürlich einen ordentlichen CPU Luftkühler vorausgesetzt? Vielleicht ist eine Wasserkühlung mit Radiator an der Front besser? Ich bin auch gerne für Alternativvorschläge bzgl. des Gehäuses offen.

VG,
Matthias
 
Mal davon ab, dass die 2 vorn die 'intaker' sind: n Radi vorn ist problematisch. Je nach Art des Einbaus (und ich geh erstmal davon aus, dass es nur ein 120er/140er sein wird) wird dann durch den Radilüfter Kaltluft eingesaugt, durch die Lamellen gedrückt und sofort erwärmt oder eben warme Luft aus dem Gehäuse rausgeblasen, was also bedeutet, dass du effektiv nur einen Lüfter vorn hast, der wirklich Kühlluft reinzieht.
Davon ab ist der Würfel ne unerwartete Wahl. Haste kein anderes gefunden, zB mit 3 Lüfter(plätze)n vorn?
 
Ich meinte, dass ich die Lüfter einfach umdrehe. Intake zu exhaust und vise versa. Die Luft soll schon nach vorne rausgeblasen werden. Oder ist das problematisch?

Zum Radiator: Ich verstehe nicht genau, was du meinst. Ich dachte an einen 240er Radiator vorne mit zwei Lüftern (exhaust), habe mit Wasserkühlung aber bisher keine Erfahrung.
 
Zum Gehäuse: Habe schon eine Weile geschaut, aber bisher nichts Passenderes gefunden. Ich brauche ein optisches Laufwerk. Das in Verbindung mit den Maßen der Kammer schränkt es schon ein.
 
@amd64: Danke für die Tipp. Als Privatkäufer ist mir bei deinem Vorschlag das Preis-Leistungs-Verhältnis zu groß im Vergleich zu TR und Intel 2066.

@Derfnam: Danke für den Tipp: Die 3x120er Option in der Front hatte ich überlesen. Ich nehme an, Corsair produziert eine ordentliche Qualität. Oder kannst du Negatives berichten?
 
Noch eine Frage zum Thema Wasserkühlung: Sollte ich als Anfänger eher zu einem Komplettset (z.B. Corsair Hydro Series H150i Pro) greifen oder lohnt sich der Aufwand, die Kühlung individuell zusammenzustellen?
 
Mit ner AIO solltest du schon gut bedient sein, alldieweil ne Customlösung uU auch arg teuer wird, je nach Qualianspruch und ob nur für die CPU oder auch die GPU.
Ich seh allerdings mögliche Probleme bei der Frisch/Kaltluftzufuhr, insofern vielleicht mal folgende Überlegung, deretwegen ich auch den Corsairwürfel vorschlug: der hat oben Platz für zwei 140er Lüfter. Ich geh davon aus, dass dort eine Corsair-AIO mit 280er Radi einbaubar ist, wär ja peinlich für Corsair, wenn deren Eigenprodukte nicht paßten. Auf die Art jedenfalls könntest du alles so belassen, wie es ist: vorn kalte Luft rein, hinten warme raus ond oben auch.
Und die Grafikkarte sollte die heiße Luft möglichst hinten rausblasen, Funktion wie bei nVidias FE, sowas etwa:
https://geizhals.de/inno3d-geforce-gtx-1070-ti-jet-n107t-1ddn-p5dn-a1717568.html?hloc=de
 
Also hättest du keine Bedenken, dass die Kammer, in der das Gehäuse stehe soll, nach oben, hinten und zu den Seiten geschlossen ist?
 
Kommt den überhaupt eine Grafikkarte mit rein? So wie ich das verstanden habe braucht er doch nur einen Mehrkernigen Prozessor. Ich würde hier auch zum Xeon greifen, der ist zwar teurer, scheint aber besser auf deine spezielle Anforderungen zu passen.
Und ich würde dir auf jeden Fall eine AIO empfehlen, ist preiswerter und einfacher aufzubauen, wenn du noch nie was mit Wasserkühlung gemacht hast.
Vom Konzept her würde ich schon Frischluft von vorne ansaugen anstatt diese dort rauszupussten. Ja, dann wird zwar warme Luft ins Gehäuse geblassen, dafür ist aber die Luft am Radiator kühler. Und die Ablauft kannst du, je nach Gehäuse, am besten nach oben (Warme Luft steigt nach oben) wieder absaugen. Umgekehr bringst du nämlich die kalte Luft in das warme Gehäuse und verwendest Sie dann zum Kühlen. Meiner Meinung nach nicht so ideal.
 
Hinten ist ja ein 'Loch', da kannst du dann noch ne Art Luftkanal für den hinteren Lüfter basteln. Und nach oben ist ja noch n bißchen Platz, somit sollte auch ne Zirkulation entstehen. Dass der Stellplatz nich so doll ist weißte ja selber.
Kammer machen, kammer auch lassen :D
 
Vom Konzept her würde ich schon Frischluft von vorne ansaugen anstatt diese dort rauszupussten. Ja, dann wird zwar warme Luft ins Gehäuse geblassen, dafür ist aber die Luft am Radiator kühler. Und die Ablauft kannst du, je nach Gehäuse, am besten nach oben (Warme Luft steigt nach oben) wieder absaugen. Umgekehr bringst du nämlich die kalte Luft in das warme Gehäuse und verwendest Sie dann zum Kühlen. Meiner Meinung nach nicht so ideal.
De fakto spielt es keinerlei Rolle. Ein ordentlich dimensionierter Wasserkühler erwärmt die Luft nur um 2°-3°, und die paar Komponenten im Computer die nicht die CPU (oder GPU) sind, wärmen die angesaugte Luft auch nicht wesentlich auf. Man kann also Radiatoren nach belieben mit Einlass- oder Auslass-Lüftern betreiben, ohne das sich relevante Temperaturunterschiede der Hardware ergeben.

Wichtig ist es bei einer Wasserkühlung nur, das die Radiatoren genug Oberfläche besitzen, und das die Lüfter genug Luft durchschaufeln. Das Problem an der Stelle ist, das ein einzelner 120mm Radiator irgendwas zwischen 100W und maximal 150W abführen kann, mit den CPUs die hier diskutiert werden, würde das also wahrscheinlich schon knapp werden. 2x120 mm auf der anderen Seite reichen locker aus, und können in jeder denkbaren Geometrie bedenkenlos verwendet werden.

Zur Corsair kann ich noch anmerken: Qualität ja, aber mit nervig inkompatiblen Lochrastern für die Befestigung. Von daher kann man eigentlich Corsair-Kühler nur in Corsair-Gehäuse verbauen, in Corsair-Gehäuse auch nur Corsair-Kühler. Für alles andere muss man dann schnell zur Bohrmaschiene greifen.
 
wb :)
Traditionell ist es so, dass die Lüfter vorn und unten kalte Luft reinziehen und die oben und hinten die erwärmte Luft rausblasen. Plus Physik: warme Luft steigt auf. Deswegen ja mein Vorschlag, das Gehäuse zu wechseln. Durch die Verfrachtung in die Kammer ändert sich ja an dem Prinzip erstmal nix, einzig fürs Entweichen der Warmluft sollte gesorgt werden --> erwähnter Luftkanal hinten. Oder die Rückwand ausbauen, sofern problemarm machbar.
 
Danke für die bisherigen Inputs. Ich bin auf folgenden Build gestoßen, https://pcpartpicker.com/b/w4Bbt6, der mich zuversichtlich stimmt, auch einen 1950X mit Luftkühlung in dem Cooler Master vernünftig beherbergen zu können. Ich habe mich ein bisschen über Wasserkühlung schlau gemacht und halte, zumindest für meine Situation, die Luftkühlung für eine rationalere Entscheidung: Geringerer Preis + vergleichbare Kühlleistung. Optik ist mir nicht wichtig.

Die Frage zur optimalen Richtung des Luftstromes, lässt sich wohl nicht mit Bestimmtheit vorab beantworten, wenn ich eure Meinungen richtig deute. Ich werde das dann wohl testen müssen.
 
Wenn du nen Luftkühler nutzt empfiehlt sich der Standardluftzyklus. Schreib bitte was zur Grafikkarte.
 
Da ich nicht vor habe in absehbarer Zeit auf der GPU zu rechnen, habe ich keinerlei Anspruch an die GPU. Eine Nvidia GT 1030 passiv sollte es tun.
 
Da solltest du dann wirklich vorn Kaltluft reinziehen lassen.
 
Ich frag jetzt mal ganz dämlich und platt - was hindert unseren TE daran in das Low Board an der Rückseite noch 2 Löcher zu machen und dann für entsprechenden Durchzug mit richtigen Lüftern (120mm oder größer) zu sorgen - 2 in + 2 out, gut entkoppelt, gut geregelt, Gehäuse entkoppeln (dicke fette (Moos-)Gummifüße)

und last but not least vorne intake, hinten outtake - damit die Geräusche möglichst wenig nach vorne dringen... okay, blöd beschrieben, ich meine das Geräusch was beim rauspusten entsteht, dürfte an der Rückseite weniger hörbar sein als vorne...
 
Ich weiß nicht ob ihn etwas daran hindert, notwendig sollte das auf jeden Fall nicht sein. Wenn ein 140 mm Lüfter auf dem CPU-Kühler ausreicht um die Luft durch die dichtgepackten Lamellen zu pressen, dann braucht man am Gehäuseausgang ohne großen Widerstand auch nicht mehr als einen einzigen 120 mm Lüfter. Wichtig wäre halt nur dafür zu sorgen das die Abluft sich auch wirklich vom Gehäuse entfernen kann, also schön direkt durch das Loch in der Hinterwand geführt wird. Und das hinter der Kiste auch genug Platz ist damit die Luft aufsteigen kann, und nicht von der Wand dahinter gleich wieder reflektiert wird.

Achja, und die Abluft vom Netzteil sollte sich natürlich auch nicht unbedingt in der Box ansammeln, bei angenommenen 90% Effizienz bleiben da ja immerhin auch noch gute 20W übrig.
 
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