Frage Hat jemand einen Tipp wie ich einen Ryzen 5 1600 vom Boxed-CPU Kühler herunterbekomme?

matmartin

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Guten Tag,

Ich wäre euch dankbar wenn ihr mir mit eurer Erfahrung zur Seite stehen könntet.

Ich habe mich nach 2.5 Jahren entschieden meinen alten PC an meinen Bruder weiterzugeben und mir einen neuen Computer zusammenzubauen. Hätte zwar gerne die neuen nvidia Grafikkarten mitgenommen, aber manchmal kann man da nix machen. Die meisten alten Komponenten sollten also in ein anderes Gehäuse verpflanzt werden, damit mein Bruder auch einen "neuen" PC bekommt.

Als Prozessor hatte ich bisher einenn Ryzen 5 1600 der 27 Monate lang mit dem Boxed Kühler und der vorinstallierten Wärmeleitpaste betrieben wurde. Ich wollte damals eigentlich einen anderen CPU-Kühler aber wer sich erinnert, der Kauf fiel genau in die Zeit als 16GB Ram 140€ kosteten und die Grafikkarten wegen des Crypto-Wahnsinns unsagbar teuer waren. War einfach kein Geld übrig.

Leider hat sich meine mangelhafte Wartung als Fehler entpuppt, denn der Prozessor steckt wie in Beton gegossen auf der Heatsink des CPU-Kühlers fest. Ein Tipp aus dem Internet die Wärmeleitpaste am Rand mit Alkohol zu entfernen, hat sich leider als unzureichend herausgestellt. Genauso ist die Zahnseide gnadenlos gescheitert. Beim Zahnseide einspannen habe ich sogar drei äußere Pins vorne rechts minimal verbogen,.

Ist der Prozessor noch zu retten? Bevor ich noch mehr Pins verbiege dachte ich mir ich frag mal bei Menschen mit mehr Erfahrung in dem Bereich.


x5N4jkY.jpg
 
Ich würde den Prozessor am PCB fassen und dann nicht zu kräftig versuchen, ihn gegen den Kühlkörper zu verdrehen. Wenn das nichts bringt, könnte man einen breiten Schlitzschraubendreher zwischen Heatspreader-Ecke und Aluminium des Kühlkörper stecken und vorsichtig über den Aluminiumecksteg nach unten hebeln.
 
Du könntest die Gelegenheit nutzen und den nochmal einbauen, um zu sehen, ob noch alles in Ordnung ist. Und dann stressen, damit die Paste wärmer wird und flüssiger. Dann schnell runterfahren und mal versuchen, ob du den Kühler mit ner leichten Drehbewegung abkriegst.
Ansonsten hilft vielleicht ein (ggf erwärmter) Spachtel.
 
Ja, erwärmen hilft (meistens). Am besten mit einem Fön auf die Lamellen des Kühlkörper halten, bis der schön warm wird und nicht direkt auf die CPU.
 
Danke für eure Ratschläge.

Das mit den Drehbewegungen habe ich leider bereits erfolglos ausprobiert. Ich habe so viel Kraft aufgewendet, dass ich tiefe Furchen in den Fingern hatte. Da bewegt sich leider nichts. Ich werde sowohl die Variante mit dem Schraubenzieher als auch mit dem Fön austesten.

Leider hat mein Bruder sein neues Gehäuse noch nicht, weshalb ich die CPU gerade nicht testen und im Betrieb erwärmen kann. Auf meinem neuen B550 läuft der alte Ryzen ja nicht, oder?
 
Normal nicht, leider. Das alte Board haste doch noch, oder? Tischaufbau?
 
Mir ist es mit meinem 1600er ebenso ergangen.
Es half (gefühlt eine halbe Ewigkeit) den Kühler immer ganz leicht nach links und rechts zu drehen. Irgendwann löste er sich dann.
Drück dir die Daumen.
 
Hast du einen Dampreiniger? Damit zwischen CPU und Kühlkörper. Ansonsten Alkohol mit Pipette reintropen.
Ein heißes Wasserbad sollte deutlich effektiver sein, den Kühlkörper zu erwärmen, als ein Fön. Ansonsten das ganze Paket bei 80 Grad in Ofen Packen.
Pins vorsichtig wieder zurechtbiegen, die sind relativ Stabil das geht.
 
Wenn’s geht würde ich den wieder in den Sockel stecken, arretieren und dann vorsichtig den Kühler drehen (mit sanftem Druck, damit du die CPU nicht aus dem Sockel ziehst). Je nachdem wie viel Spiel Du mit dem Kühler hast, halt immer nur ein bisserl rechts/links. Sobald du da etwas Bewegung hast, solltest Du den Kühler von der CPU abziehen können.
 
Den muss man so oder so vorsichtig richten. Und wenn man das nicht hinbekommt / den PIN abbricht, ist eh alles egal...
 
Danke an euch alle. Ich habe den Lüfter abgeschraubt und den Kühlkörper daraufhin mit dem Fön erwärmt. Per Hand hat er sich immer noch nicht gelöst. Habe dann von User @Thy inspiriert einen kleinen Schlitzschraubenzeher in Tesafilm gewickelt um keine Kratzer zu verursachen und angefangen wie von ihm beschrieben zu hebeln und dann ist die CPU gleich nach 2 Sekunden abgefallen.

Werde nun mal testen, ob die Pins gerade genug sind um sie in das ausgebaute B350 Mainboard gleiten zu lassen.
 
Ich hatte das Problem auch schon mehrfach. Ich würde den Kühlkörper erhitzen, fixieren und dann mit beiden Händen am PCB immer nach links und nach rechts drehen. Alternativ mit einem möglichst breiten Gegenstand am Heatspreader ansetzen und mit einem kleinen Hammer "runtermeisseln". Der Gegenstand muss möglichst breit sein, da ein schmaler Schraubenzieher mit seiner kleinen Fläche den Heatspread verformen kann. Danach kann sogar die Oberfläche so verformt sein, dass ein Kühler nicht mehr richtig aufliegt. Ist mir auch schon passiert, als ich wegen Flüssigmetall und ohne passendes Werkzeug rabiat vorgehen musste. Nassschleifpapier musste es dann richten. 😅
 
Beim hebeln sollte man aber auch vorsichtig sein. Die Kraft wirkt ja direkt auf das PCB.
 
Daher meinte ich ja auch: vorsichtig hebeln. Ich hatte auch schon zwei CPUs, die so festgebacken waren, dass ich sie zunächst mit der Drehmethode nicht ohne starke Kraft lösen konnte. Ein bisschen leicht an einer Heatspreaderecke angelupft und schon gings mit dem Drehen. Das mit dem Tesafilm ist eine gute Idee gegen Kratzer und federt die ganze Sache nochmals ein wenig ab. Merke ich mir.
 
Man könnte mit einem dünnen, stabilen Faden (Nylon- oder Angelschnur) die WLP-Schicht zwischen CPU und Kühler "zerschneiden", dafür müsste man den Kühler allerdings irgendwo einspannen und ob das bei harter WLP funktioniert ist aber fraglich. Kam mir nur gerade spontan in den Sinn.
 
oder mit nem heißen Draht
 
Erhitzen und auf allen seiten einen Hebel ansetzen, den HS sollte das nicht jucken....
 
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