AMD AMD Ryzen Threadripper 2990WX und 2950X im Test – Echter Fortschritt mit bis zu 32 Kernen

Jakob Ginzburg

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AMD hat es also doch getan! Nicht genug damit, dass man dem Threadripper 2 ebenfalls die neuen Zen+ Dies gegönnt hat, wie wir sie auch schon beim Ryzen 2700X und anderen Modellen dieser Baureihe vorfinden, nein, man belegt bei einem der beiden heute getesteten Modelle auch gleich noch alle vier möglichen Plätze statt derer zwei und schafft so mit dem Ryzen Threadripper 2990 WX elegant (und fast schon mit einer lässigen Geste von Nonchalance) die erste 32-Kern-CPU (64 Threads) für den geneigten Consumer außerhalb der Server-Welten!

Sicher, der Käufer wird sich auch beim voll bestückten Modell plattformbedingt auch weiterhin mit Quad- statt Okta-Channel zufrieden geben müssen, aber das Ganze hat man auf den X399 Boards fast verlustfrei hinbekommen, auch wenn man auf zwei Speichercontroller nicht zugreifen kann. Die später folgenden Benchmarks aus allen möglichen Anwendungsgebieten werden das sicher noch eindrucksvoll zeigen.

Und so hat nicht nur der Ryzen Threadripper 19950X mit dem 2950X einen würdigen 16-Kern-Nachfolger bekommen, sondern es ist erstmals eine Monster-CPU auf dem Markt angekommen, deren Einsatzzwecke und -Gebiete vor einem möglichen Kauf gründlich erforscht werden wollen und auch sollten. Denn es stellt sich wirklich die berechtigte Frage, wer solche CPUs überhaupt braucht und wenn, was sie dann am Ende wirklich leisten können.



Und wenn es nicht schon für den Mitbewerber demütigend genug wäre, kühlt man die ganze Fuhre bis hin zum überlangen 32-Tonner auch noch medienwirksam mit Luft! Gut, auch hier gibt es natürlich physikalische Limits, aber ich habe insgesamt fünf verschiedene Kühllösungen bzw. -methoden getestet und lote später noch im Detail aus, wer wann was für wieviel Performance überhaupt braucht. Aber es geht durchaus, soviel ist sicher. Da muss man noch nicht einmal heimlich einen Chiller unterm Tisch verstecken.

Threadripper, die Zweite
Die Ryzen Threadripper 2950X und 2990WX setzen, analog zu den Ryzen 2xxx, nicht mehr auf den 14nm-LPP-Node von GlobalFoundries, der bei den Threadripper-Modellen der ersten Generation zu finden ist, sondern auf den neuen 12nm-LP-Prozesstechnologie von GloFo. Auch wenn sich die Namenskonventionen für Halbleiter-Nodes mittlerweile eher zu einer Marketing-Blase entwickelt haben, die nicht auf der traditionellen Methode der Gate-Längen- und Pitch-Messungen basiert, liefern neue Prozesstechnologien doch immer noch spürbare Verbesserungen.



Das neue 12nm LP-Verfahren von GlobalFoundries bietet neben einer Schrumpfung im Hinblick auf die Lithografie auch weitere verfahrenstechnische Verbesserungen. AMD hat sein 14nm-Design auf 12nm portiert, verwendet aber die Verbesserungen in der Prozesstechnologie eigentlich nur, um die Schaltgeschwindigkeit und damit die Leistung der Transistoren zu erhöhen, so dass die eigentliche Fläche und die Transistordichte gleichbleiben. Die Anzahl der Transistoren eines Dies beträgt demzufolge ebenfalls ca. 4,8 Milliarden und man nutzt auch die identische Fläche von 213 mm² pro Die im Vergleich zu den Vorgängermodellen.


Die-Shot (1 von 4 insgesamt vorhandenen)
Der verfeinerte Prozess garantiert zudem deutlich geringere Leckströme. Diese Energieeinsparungen geben AMD Raum für weitere Verbesserungen, so dass man einen Teil der zusätzlichen Leistung und des thermischen Spielraums für Precision Boost 2 nutzen und in die XFR2-Algorithmen investieren konnte. AMD verbesserte zudem die L1-, L2- und L3-Cache-Latenzen, die wir bereits mit den Ryzen Threadripper Prozessoren gesehen haben, und reduzierte auch die Speicherlatenz um 11%.

AMD bietet den Kunden mit Absicht die gewohnten Enthusiasten-Features, wie z.B. Indium-Lot zwischen dem Die und dem IHS, um die Effizienz der Wärmeübertragung zu verbessern. Die Kombination aus Kühler und Indium-Lot steht in krassem Gegensatz zu Intels Core i9-79xxX(EE), die eine Standard-Wärmeleitpaste zwischen Die und Heatspreader nutzen und mangels Relevanz auch nicht mit einer Boxed-Kühllösung ab Werk ausgeliefert werden. Wie auch?





 
Intel Leistung pro Kern ist nach wie vor besser als bei AMD. Das ist sehr einfach zu erkennen: guck dir mal auf Seite 6 die beiden POV-RAY-Ergebnisse an.
 
Mir gefällt der 2950X. und dann schaut man sich die DDR4 Preise an und fängt an zu weinen weil 64gb ja so teuer sind. Traurig aber wahr.

Für den Normalanwender mit Hirn und Verstand reicht aber in den meisten Fällen der R7-2700X bei weitem aus. Threadripper läuft nur mit PBO davon. Ansonsten hat Threadripper nur Vorteile durch die Kernzahl und eben PBO.

Sony Vegas Pro 13 müsste ein 4Kp25 @ 100mbit Videomaterial selbst mit einem R7-2700X deutlich schneller rendern als mit meinem I7-3930K @ 4,2Ghz (Sandy-E Bj. 2011).

Für den Preis eines TR-2950X bekommt man schon einen R7-2700X, ein ASUS Crosshair VI Extreme und 2x16gb DDR4-3000er Corsair Vengeance RAM die in den meisten fällen sogar ausreichen und später kann man den auch auf 64gb erweitern, falls notwendig. Man braucht ja keine 4 Ram-Riegel da kein Quad-Channel.

Mit PCI-E 3.0 ist es egal ob eine 1080Ti auf x8 oder x16 läuft. Beides vollkommen ausreichend. Zudem braucht es sogar weniger Strom und ist in Single-Core Anwendungen kaum unterlegen.

Meine Meinung.
 

Das wohl wahr, aber er ist halt kein reiner AVX Prozessor, sondern aus der SSE Familie "geboren" - machen/sprechen/nutzen tut er beides, auch parallel.
Scheint nur der Ansatz von AVX zu sein, alles neu zu strukturieren, nicht unbedingt vergleichbar wie es mit den Pipelines und Ebenen der Befehle von P4 zu Core CPUs war, aber halt ein deutlich neuer Ansatz der am Ende im gleichen Ergebnis landet, nur halt effizienter/kürzer/schneller.
So setzt AVX ja auch SSE wieder zusammen, nur halt..anders..mit gleichem Ergebnis. Alle Wege führen nach Rom^^

hier wirds komliziert^^ https://software.intel.com/sites/landingpage/IntrinsicsGuide/#
Von daher, wie erwähnt, hatte 5820k vs 2620v3 antreten lassen, dem Xeon fehlten fast 1Ghz, dennoch gleiche Ergebnisse.
Ist schwierig, würd mich da jetzt auch nicht festnageln, gab mal die Theorie das SSE sterben wird, zugunsten von AVX, aber passiert ist es nicht.

Is ja hier auch kein Xeon e5 Thread "alter scheiß" wenns danach geht.... sondern "gut gemacht AMD^^", grad gelesen; Intel baut sich das X599 - naja.

Edit : Oh, dachte ich guck, sagmal was macht kann eigentlich der Threadripper..weiß ich gar nicht, versteh ich richtig!? is auch AVX pur ?! (klar sprechen kann der auch noch MMX^^)
bloß nicht mit Details totschlagen, gibt soviele Details
 
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@cpu-freak
OK, vielleicht ist die AVX Einheit (oder die Einheiten) im Xeon schneller/stärker/breiter/in höherer Anzahl vorhanden, sodass er hier deutlich besser punkten kann. Ich bin aber bei Details zu CPU-Architekturen nicht im Thema, bzw. müsste mich auch erst breit gefächert einlesen, darauf habe ich derzeit aber keine Lust :D Deine ursprüngliche Aussage klang halt so, als ob der i7 gar kein AVX könne.

Ja, AMD macht im Bereich CPUs derzeit viel richtig und einige Ryzen Modelle könnten meinen alten i7-3930K ablösen, aber ich habe in diesem Jahr gerade erst eine Wasserkühlung aufgebaut, daher muss ein Upgrade noch warten.
 
Das fehlerhafte Platinenlayout aller verfügbaren TR4-Mainboards bis auf das ASUS Strix X399-E https://www.asus.com/de/Motherboards/ROG-STRIX-X399-E-GAMING/overview/ im Bezug auf die Kollision zwischen dem CPU-Luftkühler und z.B. der Grafikkarte im ersten PCIe-Slot sollte die Mainboard Hersteller zum nachdenken bewegen, den nicht jeder Käufer wird die CPU nur noch mit Wasserkühlung / AIO betreiben wollen bzw. deswegen auf anderen PCIe-Slot ausweichen.
Ich möchte die zukünftige CPU ( TR ) zusammen mit einem Luftkühler ( Noctua NH-U14S ) benutzen und hoffe darauf dass wir bald besser durchdachte Platinenlayouts auf dem Markt sehen :devilish:
 
Hast du das auch richtig verstanden? Nur das Asus Zenit Extreme hat imo diese Probleme, da Asus den Sockel weiter nach unten schob um mehr Platz für die Spannungswandler zu schaffen und es bei großen Luftkühlern nun zur Kollision mit der Graka kommt die im ersten PCIex16 Slot steckt, man diesen also nicht nuzten kann und auf eine x8/x16 PCIe Lanes Konfig ausweichen muss, was bei TR und mGPU Absichten einfach indiskutabel ist (oder man benutzt Riser).

Einzig MSI verbaut einen sehr hohen Spawakühler, wo es ggf. zu Kollisionen kommen kann (Duallüfterdesgin OC Kühler).

Das Asrock Taichi ist eine gute Empfehlung.
 
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Hast du das auch richtig verstanden? Nur das Asus Zenit Extreme hat imo diese Probleme, da Asus den Sockel weiter nach unten schob um mehr Platz für die Spannungswandler zu schaffen und es bei großen Luftkühlern nun zur Kollision mit der Graka kommt die im ersten PCIex16 Slot steckt, man diesen also nicht nuzten kann und auf eine x8/x16 PCIe Lanes Konfig ausweichen muss, was bei TR und mGPU Absichten einfach indiskutabel ist (oder man benutzt Riser).

Einzig MSI verbaut einen sehr hohen Spawakühler, wo es ggf. zu Kollisionen kommen kann (Duallüfterdesgin OC Kühler).

Das Asrock Taichi ist eine gute Empfehlung.
Mir geht es nur darum dass der erste PCIe-Slot auf allen Mainboards mit Ausnahme des Asus Strix X399-E einfach zu nah am CPU-Sockel/ DIMMs gesetzt worden ist und so größere CPU-Kühler mit der Grafikkarte kollidieren ( selbst ohne Backplate ).
Meine Grafikkarte wird vom Arctic Accelero Extreme IV gekühlt und die Backplate ( 23mm + Wärmeleitpads ) ist im Vergleich zu anderen deutlich dicker und benötigt noch mehr Platz auf der Rückseite der Grafikkarte. Der Noctua CPU-Kühler ist hier nicht das Problem ;)
 
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Achso, AAE ja die ist sehr hoch. Das kann man den Herstellern aber nicht vorhalten. Ist ja eine nachträgliche Mod, irgendwie wollte man ja 48 Lanes für GPUs unterbringen und auch noch Platz zwischen den Slots lassen.

Aber jetzt verstehe ich was du meinst, vermutlich gibt es dafür keine Abhilfe.
 
Was mich mal interessieren würde: Wie verhalten sich die Prozessoren im Visual Studio Umfeld? Also wie lange dauert es, irgendeine Standardsoftware zu kompilieren?
 
Sehr schöner Test, der zeigt was aktuell für "wenig" Geld möglich ist.
Allerdings bin ich mir bei den Tests nie sicher, was da genau von Windows alles schlecht verwaltet wird.

Um die reine Rechenleistung zu zeigen wäre doch ein Linuxsystem eher geeignet, da ja SMT dort schon ewig eingebaut ist.

Oder wäre das zu abwegig?
 
Denke schon, derzeit scheint es unter Windows Schwächen zu offenbaren. Zum Glück hat Igor aber auch mit einer P6000 gebencht. Die Benchmark scheinen damit die konsistenten zu sein. Alles andere soll ja noch kommen, wenn man die News zum Serverforenbereich richtig versteht. Kostet aber auch Zeit. Derzeit ist doch Siggraph und Gamescon ein Thema mit viel Umhergereise und das Forum erst wenige Wochen wieder online.

Das Ganze kann auch einfach eine Beschränkung nVidia's sein, damit man die Hardware ti, TXp und TV nicht für andere Zwecke missbraucht wenn es sich bewahrheitet, dass es am Treiber liegt und dieser mit 32C/64T noch nicht umgehen kann. Ältere Karten konnte man mit "viel Liebe zu Detail" und wenn sie nicht Hardware gecuttet waren, mit Hack/Mods dazu bewegen auch als Profihardware erkannt zu werden. Da gabs auf 3dcenter vor Jahren mal Beiträge. Dann verbietet man das bessere CPU/GPU Balancing einfach mit Treiber, wobei sich anderes nicht installieren lässt ohne "Signatur".

Die Hersteller lesen also mit.
 
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Nur weil es teilweise wer-weiß-wie optimierte Tools unter Linux gibt, ist noch lange nicht gesagt, dass WINDOWS Probleme mut SMT hätte.
Es gibt ja auch hinreichend viel Software, bei der die Leistung vergleichbar ist.

Also einfach mal die Kirche im Dorf lassen, bevor man zum unüberlegten Bashing ausholt.
 
schöner test und schöne CPU, wenn man das Monster braucht und nicht 'nur spielt' :)

was die Leistung angeht, wenn Windows und vor allem die Anwendungen im sagen wir nächsten halben Jahr, dann mal besser oder überhaupt mal angepasst werden, an die TR's oder allgemein AMD-CPU's, dürfte da nochmal so 10-20% Mehrleistung bei rum kommen können.

Für mich persönlich, der ehr daddelt und bissel Internet und kram macht, tut es auch der kleine Bruder, wenn ich denn mal von meinem I7-4790K weg muss und den kann ich noch übertakten, da geht dann auch noch bissel mehr zusammen mit der WK :)

Übrigens: keine 37° Wassertemp(ca32°Raumtemp) gehabt(I7-4790K@stock und R9-290@stock) beim Spielen, und das nur mit 3 gedrosselten Lüftern(mittig senkrecht 1100U/min) auf'm Mora, jetzt wo es so heiss war :) es rauscht nur leicht die Luft...
 
Mal kurz zwischen Kofferaus- und wieder -einpacken:
Linux bringt nur dann einen (wohlmöglichen) Vorteil, wenn die Tasks nicht zu lang sind. Der Scheduler von Windows kämpft ab und an mit Overhead, aber nicht immer. Das zeigt sich auch an der Software, die auf beiden Systemen läuft. Je nach Lösungsansatz und Parallelisierungsgrad macht es unter Windows sogar oft genug Sinn, SMT abzuschalten und "nur" die reinen 32 Kerne zu nutzen. 64 Threads bringen bei einfacheren Workloads einfach gar nichts außer System-Gewürge vom Feinsten.
 
Hab nochmal jedes Wort gelesen, ist bei solch einem Test ja nicht wenig. Wow, wirklich der beste Test, den ich zu den beiden CPUs lesen konnte. Und ich hab ne Menge gelesen. Chapeau!
 
Etwas höhere Spannung, aber es ist ja nicht so extrem drüber.
 
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