Frage Wasserschaden nach undichtem CPU-Block. Langzeitschäden möglich?

Rheinfels

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Guten Morgen,
Gestern Abend hatte ich vorm zocken noch auf Youtube ein Video laufen (natürlich Igorslab;)), als das Bild eingefroren ist. Eigentlich Läuft alles stabil, aber dann undervolt hätte es ja mal vorkommen können. Also den PC per Hauptschalter aus und neu gestartet. Dann erschien direkt vom BIOS eine Meldung, das keine Grafikkarte erkannt wurde....angezeigt auf einem Monitor an der Grafikkarte:rolleyes:. Also nochmal per Hauptschalter neu gestartet und dann blieb der Bildschirm dunkel.
Beim Blick ins Gehäuse hat mich gewundert, warum im Ausgleichsbehälter ein Bläschen Aufstieg....und ein paar Sekunden später noch eins.:eek: Aufgrund eines Grafikkartenwechsels ist die aktuelle noch luftgekühlt, sodass der Blick direkt auf den CPU Block viel. Dieser tropfte am Gehäuse, über den NVMe Slot auf den PCIe Port der Grafikkarte, auf der Platine der Graka direkt PCie Slot des Mainboards vorm Grafikkartenkühler war auch schon ein kleines Pfützchen:cry:
Panisch alles ausgemacht und trockengelegt, daher kann ich auch keine Fotos davon zeigen und die Komplette Wasserkühlung ausgebaut. Einen Luftkühler für die CPU hole ich nachher bei Kleinanzeigen ab.

Das Mainboard bzw. den PCIe Slot konnte ich mangels CPU Kühler noch nicht testen, das wird heute Nachmittag passieren, bis dahin ist der Slot ja auch hoffentlich ausreichend getrocknet? Kann da überhaupt Wasser rein laufen, wenn eine Karte drin steckt? Für den Ausfall dürfte ja bereits das Wasser auf der Platine der Graka gereicht haben, da die Kontaktflächen ja etwas über den Slot hinaus ragen.
Die Grafikkarte habe ich heute morgen in einem kleinen Server pc getestet, diese scheint zum Glück einwandfrei zu funktionieren. Volllast für 15 Minuten (Furmark) waren einwandfrei, Sensoren (HWInfo64) schienen auch ok. Detailtest folgt dann ebenfalls heute Nachmittag.

Quizfragen:
- PCIe Slot rund 20 Stunden trocknen lassen sollte reichen?
- Auch wenn jetzt alles funktioniert (Graka +Board), kann es Langzeitschäden geben, die erst später auftreten oder habe ich Glück gehabt, wenn jetzt alles läuft? An der Grafikkarte ist ein Abstandshalter minimal bräunlich, ich mache heute Nachmittag nochmal ein Foto. Kann das so schnell vom Wasser auftreten? Zwischen Wasserschaden und Sichtung des Flecks vergingen vielleicht 60 Minuten so schnell sollte kein Rost o.ä. sichtbar sein?:unsure:
Insgesamt bin ich froh, daß es im Idle passiert ist. Unter Vollast wäre vielleicht mehr passiert. Auf jedenfall war das jetzt meine letzte Wasserkühlung. Ab jetzt gibt es wieder Luft nach ca. 3 Jahren unter Wasser.
 
Zuletzt bearbeitet :
Also Rost gibt es schonmal nur da, wo es auch Eisen/Stahl gibt. Korrosion im Allgemeinen kann durch Strom natürlich stark gefördert werden, egal bei welchem Metall (wobei meines wissens nach die wenigsten braun Korrodieren).
Denkbar wäre auch Verfärbung durch einen Kurzschluss.

Aber ohne ein Bild kann man wohl nur schwer irgend etwas sagen.
 
- PCIe Slot rund 20 Stunden trocknen lassen sollte reichen?
Wasser kann fast überall hin laufen. Ohne etwas zu sehen ist das etwas schwer zu beurteilen. Wenn du ganz sicher sein willst, dass sich kein Wasser mehr irgendwo verkrochen hat, kannst du das Mainboard eine Stunde bei 110 Grad in den Backofen legen und dann abkühlen lassen. Bei der Temperatur kann dem Board und auch den Plastikteilen noch nicht viel passieren.

Wenn es noch läuft, hat vermutlich nichts Schaden genommen.

Mir ist auch mal eine AIO nach 2 Jahren ausgetrocknet und heiss gelaufen. Da es langsam passierte hat es keine anderen Bauteile betroffen. Seither läuft bei mir auch alles mit grossen Luftkühlern.
 
Hatte mal eine Nvidia 6800GT mit Wasserschaden ( hatte sie danach in dest wasser eingelegt/gewaschen). Bis das Wasser unter den BGA Speichern raus ist hat schon gedautert bzw habe ich mit nem Fön nachgeholfen.

Also das mit dem Backofen klingt nach ner guten idee.
 
Ich würd aber nicht über 55 Grad gehen (ist eine magische Grenze für viele Datenblätter elektronischer Komponenten). Reicht auch, zur Not halt was länger drin lassen. Und wenn möglich Umluft, zwischendurch ab und zu mal Klappe aufmachen (Luftaustausch).
 
Mich würde mal interessieren, welcher Kühlblock das ist und wo er undicht wurde.

Kann mir das nicht richtig vorstellen.

Hast ihn mal aufgeschraubt um zu gucken? Ringdichtung defekt?
 
Ich würd aber nicht über 55 Grad gehen (ist eine magische Grenze für viele Datenblätter elektronischer Komponenten).
55 Grad ist ungefähr die maximale Umgebungstemperatur bei der man einen PC betreiben darf. Viele Komponenten werden im Betrieb bis 110 Grad. Ausser Betrieb ertragen sie noch mehr. Bei der Herstellung wird ein Niedrigtemperaturlot verwendet, das einen Schmelzpunkt zwischen 140 und 200 Grad hat. Bei der Herstellung werden alle Bauteile also schon über 150 Grad warm. Höchstens einige Plastikteile die man nach dem Verlöten angebracht hat, ertragen nicht so heiss.
 
Es ist ein Eisblock, das Wasser kam von vor der Montageplatte aus der Ecke unten links. Die Schläuche sind noch dran und diese hatte ich gestern Abend unter Wasserhahn gehalten, da lief es auch da raus. Ich habe ihn dann aufgeschraubt und da ist ein weißer Dichtring zwischen den beiden transparenten Komponenten, dieser scheint nun defekt zu sein. Die Kühlrippen sind nicht verstopft gewesen (minimaler Schmutz ist wohl normal), d.h. daran lag es nicht. Gesäubert habe ich ihn zuletzt ca. 11-12/2020, seitdem sind die Schrauben an der Bodenplatte nicht mehr ab gewesen, muss jetzt altersbedingt o.ä. gewesen sein.

Ich habe jetzt nochmal alles angeschaut, die einzige Spur ist optisch ersichtlich an dem einen Abstandhalter der Grafikkarte, der Rest (Mainboard/NVMe) weist optisch erstmal nichts auf. Ich werde sicherheitshalber beides nochmal etwas mit nem Fön bearbeiten und dann mal schauen, ob alles noch läuft wie geplant.
 

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Zum Trocknen würde ich persönlich die Leiterplatte eher für z.B. 4 Stunden bei 50°C Umluft in den Ofen packen. Es gibt durchaus auch Komponenten, die einem unter Umständen eine zu hohe Lagertemperatur übel nehmen können. Eine niedrigere Trockentemperatur hat normalerweise auch den Vorteil, dass die Chance geringer ist, dass die Leiterplatte beim abkühlen anläuft.
 
Flüssigkeiten aus diesen engen Stellen herauszubekommen ist die große Herausforderung. Verdunsten kann sie halt nur, wenn die Umgebungsluft die Flüssigkeit auch aufnehmen kann. Hast Du um die Flüssigkeit herum keine Bewegung (=Luftaustausch) nutzt leider auch die wärmere Luft nur wenig. Darum ist Umluft so hilfreich und ggf. die Karte auch mal ein bisserl im Ofen bewegen, so dass der Luftzug immer mal aus einer anderen Richtung kommt.

Am besten wäre natürlich, die Graka (gilt für Mainboard & Co. entsprechend) von möglichst viel Abdeckung (Kühler, Backplate usw.) zu befreien. Das kannst Du aber auch noch machen, wenn die ersten 2-3h Ofen-Trocknung noch nicht den gewünschten Erfolg zeigen.
 
So, vielen Dank an alle Rückmeldungen. ich habe nun sowohl den PCIe Slot am Mainboard als auch die Grafikkarte nochmal ein wenig mit dem Fön belüftet und danach alles zusammen gebaut, die Backplate wollte ich nicht Abnehmen und habe gehofft, das die durchströmende Fönluft ausreicht.
Tatsächlich schreibe ich nun gerade von dem PC und es scheint alles vollumfänglich zu laufen. Nach dem Zusammenbau und ersten Bootversuch ist das Asus Bios Bild in niedriger Auflösung angezeigt worden und hängen geblieben, nach einem weiteren Neustart läuft nun alles scheinbar einwandfrei, auch Volllasttest waren soweit erfolgreich. Damit hoffe ich, das ich mir keine Sorgen mehr machen muss, oder wären Spätfolgen denkbar?
Auf dem o.g. Bild ist der Abstandshalter leicht bräunlich, kann das vom Wasser kommen? Primär war das Wasser eigentlich auf der Platine zwischen Backplate und PCIe Slot und zum Glück nicht viel, da ich es relativ schnell bemerkt habe. Außerdem war es nach einer Stunde so bräunlich, ein leichter Rost sollte vermutlich länger brauchen, bis er sichtbar wird?🤔
 
Da wird kaum was ohne Verchromung oder sonstige Veredelung was verbaut....eigentlich ehr unwahrscheinlich.
Auf dem Bild sieht es nach getrockneten Rostwasser aus.
Manchmal an Stanzkanten kann was rosten, dauert aber und muss sehr feucht liegen.
War das nur destilliertes Wasser? Zusätze? Alte Plörre, wo schon was drin aufgelöst war?

Als Auto und Motorradbastler hab ich immer reichlich Bremsenreiniger auf Lager.(Kiste)
Damit hatte ich die letzte Überschwemmung (Verschraubung nicht gut zugezogen und zum Überfluss noch Schlauch schief geschnitten) durch die 6900Xt hinter Backplate auf das Board, bzw PCIe.(Mining Frame- offener Aufbau, daher den komischen Weg des Wassers)
Alles abgebaut - 1Pulle Reiniger investiert und alles schön mit Pressluft (Kompressor) weggeblasen.
;)
Kaum 1 Stunde Arbeit.....läuft. Ist jetzt 3 Wochen her.
 
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Wenn's läuft, würd ich die Komponenten jetzt einfach mal eine Weile laufen lassen. Die GPU wird von sich aus ja hübsch warm, da dürfte sich dann etwaige noch vorhandene Flüssigkeit hoffentlich auch verflüchtigen. Gleiches gilt für Mainboard & Co.

Wichtig wäre mir noch, etwaige Bewegung des Systems ausschließen: du willst ja nicht, dass Flüssigkeit - wenn noch welche da ist - von dem offenbar aktuell unkritischen Örtchen an Stellen fließt, wo's dann vielleicht doch noch britzelt...

Langzeitschäden sähe ich eher nicht: wenn's jetzt läuft, läuft's so auch in Zukunft. Ausnahme wie beschrieben: Wasser bleibt nicht da, wo's jetzt ist.

Was man aber nicht ausschließen kann, dass die Komponenten JETZT bereits Defekte haben, die Du nur noch nicht bemerkt hast. An Deiner Stelle würde ich das Ding daher jetzt mal eine Weile ohne jegliches OC oder sonstige Stabilitätsrisiken intensiv benutzen. Geht das ohne Auffälligkeiten, dürftest Du mit einem blauen... äh... feuchten Auge davongekommen sein. =)

Nur wegen einem solchen Schreckmoment die Wakü an den Nagel hängen würde ich allerdings nicht. Ich habe für mich ein paar Grundregeln festgelegt, mit denen ich bisher gut gefahren bin. Eine davon: vermeide Plexi wo's nur geht.
 
Könnte man das Wasser nicht auch durch Einsatz von rauen Mengen an Isopropanol verdrängen?
 
Es lief den Abend über einwandfrei, also wohl Glück gehabt.
An einen Wechsel zurück zur Luft hatte ich eh schon mal gedacht: Meine letztes Jahr zum Release eingekaufte 3080 inkl. Wakü-Block konnte ich gut verkaufen und habe eine 3080 Ti TUF geschossen (die jetzt fast abgesoffen wäre...) und sogar noch einen kleinen Betrag raus bekommen. Da die Tuf recht kühl läuft habe ich noch geschwankt, ob ich mir wieder einen Wakü Block zulegen soll. Das hat sich damit jetzt erledigt, ein blaues Auge reicht, auch wenn natürlich alles etwas wärmer wird und ich mich daran erstmal wieder gewöhnen muss. Aber das Glück will ich nicht heraus fordern.
Danke nochmal für die Tips!
 
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