News Ryzen-CPUs von AMD als Heizung für einen ganzen Wohnblock? Der Winter kann kommen!

Igor Wallossek

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@Ghostrider teilweise muss ich dir recht geben, aber auch nur teilweise.
- Ich persönlich habe lieber einen gut regelbaren Heizkörper an der Wand als eine Fußbodenheizung. Zudem bemerkt man einen Defekt sofort und man muss nicht im schlimmsten Fall den ganzen Boden aufreißen, wenn es ein Problem gibt. Ästhetischer ist eine Fußbodenheizung natürlich schon.
- Bei einem Serverraum muss man zwangsläufig eine Wasserkühlung mit Wärmepumpe oder Klimaanlage zwischenschalten, da sind große Passivkühler wesentlich einfacher und günstiger zu konstruieren. Zudem spart man sich den Heizwasser-Kreislauf im Haus.
- Die Konstruktion mit dem Stecker samt Kabel unterhalb des Heizkörpers ist in der Tat dämlich.
- Die Lamellen sehen auf Seite 5 sehr kurz aus, das Holzbrett auf dem Heizkörper dürfte die Konvektion also kaum beeinflussen. So kann man es immerhin noch als Regalbrett benutzen.
- Ob man den Heizkörper jetzt hübsch findet oder nicht ist Geschmacksache. Einen weißen Kasten finde ich persönlich hässlich, fast so hässlich wie die alten Radiatoren aus den 70er. Die schwarzen Kästen finde ich vergleichsweise ansehnlich.
- Die Überwachung der Raumluft und -feuchtigkeit finde ich auch sinnvoll.
- Die Frage nach der verbleibenden Rechenleistung im Sommer stellt sich mir auch. Wenn man aber nachts automatisch lüftet und die CPUs währenddessen rechnen lässt, geht die Rechenleistung immerhin nicht auf 0 runter.
- Und in Frankreich ist es nicht unüblich, dass die Leute mit Strom heizen. Denn der ist dort vergleichsweise billig. In Skandinavien oder Island ist das beispielsweise genauso. Und wenn man schon mit Strom heizt, dann darf dabei gerne Rechenleistung als "Nebenprodukt" abfallen. Die Hardware müsste man in dem Rechenzentrum, in dem sie sonst stehen würde, genauso alle paar Jahre tauschen.

Das System ist sicher nicht ideal, aber durchaus ziemlich effizient. Jedenfalls effizienter als die Abwärme vom Rechenzentrum außerhalb der Städte herzuleiten oder die Server in den Keller zu stellen und dann mit Wasserkühlung und Wärmepumpe oder Klimaanlage zu arbeiten.
 
@Dezor:
Du weißt aber schon, dass die Wasserleitungen zu den heizkörpern weiterhin im Boden oder in den Wänden verlaufen (abgesehen von Häusern aus der Steinzeit oder einigen schlecht geplanten Plattenbauten) und dort ebenso kaputt gehen (können)? Selbst schon erlebt und sicherlich kein Spaß.
Den "Vorteil" von Heizkörpern bei der Wartbarkeit sehe ich daher nicht. Oftmals werden eh die Thermostate defekt oder Verschraubungen undicht. Das sind Stellen, die man bei Fußbodenheizungen ebenfalls an Plätze verlegt hat, an denen sie leicht erreichbar sind. Und das zentral.

Wärmepumpe und Klimaanlage sind nicht zwingend für Server nötig! Heißwasserkühlung lautet das Zauberwort und bringt eine erhebliche Effizienzsteigerung.
Es gäbe allerdings die Möglichkeit im Sommer auf zusätzliche Kühlmöglichkeiten umzusteigen.

Rechenleistung im Sommer bei Nacht:
Und wieso will man im Sommer eine Heizung anschalten, wenn man eh schon nicht auf die Wohlfühltemperatur herunter kühlen kann OHNE Heizung?
Bei nächtlichen Temperaturen über 20°C möchte ich keine zusätzlichen 3x ~30W als Heizung laufen haben.

In einem dedizierten Rechenzentrum / Serverraum (im Wohnblock!) wäre der Zugang bei Defekt ohne Termin sofort möglich. Der Zugang wäre einfacher, der Wartungsaufwand geringer.
Natürlich müssen in Rechenzentren die Rechner auch aktualisiert werden. Allerdings nur die Rechner und man kann mit "üblichen Komponenten" die Wärme abführen und dann über Schnellkupplungen an das prorietäre System überführen. Es müssten also nicht jedes Mal eigene Kühldesigns entwickelt werden, die mit dem alten Heizkörper-Design kompatibel sind.

Ich würde prognostizieren, dass das Projekt in spätestens 10 Jahren tot ist und dann die Heizkörper durch E-Heizkörper ersetzt werden.

Die Effizienz halte ich im Gegensatz zu Dir für geringer, als wenn ein zentrales Rechenzentrum im Keller wäre. Die verfügbare Rechenleistung wäre viel vorhersagbarer und somit besser zu vermarkten, die Wartungskosten geringer und die einzelnen Knoten könnten nicht so einfach manipuliert werden (manipulieren: Stecker raus, Kabel ab, Kabel kaputt, Wärmestau hinter Möbelstück, Wärmestau da verkleidet, etc).

Es gibt mehrere Ansichten. Es wäre toll, wenn man in ein paar Jahren einen Vergleich zwischen "heutiger Erwartung" und "realer Ausbeute" sehen würde. Also ungeschönte Statistiken, was sich daraus ergeben hat.
 
Natürlich weiß ich, dass normale Heizkörper Wasserleitungen benötigen. Aber wenn der Strom direkt an der Wand erst in (Ab-)Wärme umgewandelt wird, fallen die Wasserleitungen weg, wodurch der Bau zumindest etwas günstiger werden dürfte.

Gut, Heißwasserkühlung vereinfacht die Heizung durchaus und erhöht die Effizienz. Aber die Kühler benötigen Pumpen und sind aufwendiger als einfache einteilige Aluminium-Passivkühler.

Der Vorteil der einfacheren Wartung bei einem zentralen Knoten im Keller stimmt. Die Alternativen im Sommer auch. Die Vorteile der Effizienz sehe ich allerdings erst, wenn man zusätzlich eine Wärmepumpe einsetzt. Ansonsten sind einzelne Rechner simpler und effizienter. 100 % der zugeführten elektrischen Energie als Abwärme nutzen zu können ist schon ziemlich effizient. Mit Wärmepumpe kann die Heizleistung deutlich höher sein als die aufgenommene elektrische Leistung. Aber dadurch wird das System wieder komplexer.

Aber thermodynamische Effizienz und Wirtschaftlichkeit können auch weit auseinander liegen. Rechenleistung die im Sommer nicht oder nur teilweise nutzbar ist, ist alles andere als wirtschaftlich.

Wirklich sinnvoll erscheint mir das System eher weiter im Norden, wo das ganze Jahr über geheizt werden kann/muss. Dort kann man die Rechner durchlaufen lassen und im Winter entweder höher takten oder durch zusätzliche Heizkörper ergänzen.
 
Man muss sich ja alleine überlegen, um wieviel effizienter richtige Serverhardware gegenüber diesem Stückwerk mit Consumer Hardware ist. Es gibt ja einen Grund, warum alle Supercomputer, Hyperscaler und größere Infrastrukturen auf "Serverhardware" im weitesten Sinne setzten und nicht alle nur ein paar kleine Consumer PCs zusammen spaxen. Allein dieser Effizenzgewinn sollte die Wärmepumpe schon weg machen.

@Igor: Dezentralisierung ja - aber doch mit Bedacht. Ein "RZ" pro größere Wohneinheit wäre ja schon etwas Dezentralisierung - einzelen Computeressorucen pro Wohnraum (!) ist natürlich schon sehr dezentral :)
 
Ich hab das jetzt mal anders gerechnet: 349 Heizkörper x 3 PC`s x TR2990 = 33504 Kerne = 67008 Threads...
Zur Abwärme wäre Wasser sinnvoll. Die Rechenleistung um einiges höher und es könnten ja Epycs sein usw...

Ich denke die haben das aus nem ganz einfachen Grund gemacht: Die MSI Boards sind nix, d.h. die Kosten einen Bruchteil eines soliden Server Boards. Die CPUs werden sie auch günstiger bekommen haben. Unterm Strich geht die Rechnung sicherlich auf. Wenn ich das als Machbarkeitsstudie ansehe umd das auf kältere Regionen umsetze dann finde ich die Idee nicht verkehrt.
Die Kosten eines Heizkörpers sind sicher günstiger als die WaKü Lösung für Bodenheizung o.ä. Logisch ist letztes angenehmer. Wir reden hier aber nicht über gehobenen Anspruch, wohl eher über eine Art Mietskaserne. Da hätte ich die Anschlüsse nur anders gestaltet um Eingriffe des Mieters zu unterbinden. Man stelle sich vor, aus Böswilligkeit werden mal eben 230V in den NW-Anschluss verbracht... Da qualmt der Router vor Freude...
Ich bin mir sicher, dass der Betreiber ein im Mietvertrag verankertes Sonderzugangsrecht in die Wohnung hat, bei HW-Problemen. Ein für kalte Regionen doch clevere Lösung!

Man habt ihr eure Heizkostenabrechnung mal angeschaut? Die fällt weg!!! Bis auf des bissl mehr fürs Bad? Da bleibt aber ein saftiges Plus unterm Strich stehen!

Jetzt noch das Dach mit Solarzellen bepflanzen und dann noch beim Strom sparen... Recht günstig, alles unterm Strich...

So und das Letzte noch: HALLO? Hat das keiner mitbekommen???? MIETER!!!
Die Zahlen Miete! Ein reines RZ muss alle Kosten mit Rechenleistung etc. verdienen! Hier zahlen die Mieter auch nicht unerheblich dazu!!! Schon mal daran gedacht? Ach ja, wenn das “Amt“ zahlt, ist die Miete garantiert! Und die zahlen gerne, wegen der Heizkosten.... ;)
 
Es ist auf alle Fäller nicht das System Maginot. Da haben die Franzosen sicher dazugelernt :D
 
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