Frage PC für AI Studium

Bertl96

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Meine Schwester benötigt für ihr AI Studium einen Rechner, der besser ist als ihr Surface 4. Es sollen darauf jetzt nicht riesige neuronale Netzte oder so trainiert werden, dafür gibts Rechner an der Uni, oder Google Colab mit GPU Unterstützung etc. Aber kleine Hausübungsaufgaben laufen am Surface teilweise eine halbe Stunde bis zu einer Stunde, das Surface ist ja insbesondere thermisch schon stark limitiert. Ein größerer leistungsstärkerer Laptop wäre schon ausreichend was die Leistung betrifft, nur damit ihr so eine ungefähre Vorstellung habt. Wie man das von Studenten so kennt ist das Budget eher knapp, also so 500-550€ wäre optimal, ein bisschen mehr falls nötig.

Anwendungen:
Betriebssystem: Linux (Ubuntu)
Jupyter Backend (auch über SSH Tunnel von außen verfügbar)
Python mit Libraries Pytorch/Tensorflow
Surfen, Videos streamen, alltägliche Nutzung

Solange auf der CPU gearbeitet wird ist für die meisten Machine Learning Sachen die Kernzahl nicht so relevant, da die Sachen oft Singlecore effizienter laufen.

Der Plan wäre eine GPU nachzurüsten, falls irgendwann mal größere neuronale Netze trainiert werden sollen, das muss aber nicht zwingend sein. GPU ist dann auch maximal Mittelklasse, also sicher unter 500€. Was sie also jetzt braucht ist eine solide Basis, zu der man später eine Grafikkarte dazustecken kann. Das Problem daran ist, dass die meisten Ryzen Prozessoren keine integrierte Grafik haben, aber eine GPU derzeit nicht benötigt wird (und vielleicht später auch nicht). Intel hat aber insgesamt das schlechtere Preis-Leistungs-Verhältnis.

Folgende Komponenten sind mehr oder weniger fix (Preise für Österreich):
16 Gb RAM (~80€), wahrscheinlich Crucial Ballistix 3600
1Tb Sandisk (80€ Mediamarkt Black Friday Angebot)
Seasonic Focus GX 550 Watt (~80€, ausreichend mit Grafikkarte? Oder auf Nummer sicher gehen und 650 Watt nehmen, falls doch eine RTX 3070 reinkommt)
Gehäuße (~60€, was auch immer ihr gefällt)
Summe: 300€

Bleiben 250€ für Board und Prozessor und

Die große Frage ist jetzt Intel oder AMD, obwohl die Antwort zurzeit eigentlich fast immer AMD ist.

Ich hätte noch eine alte Radeon HD 8350 zuhause liegen. Haltet ihr es für eine Option diese mit einem Ryzen 2600(X) oder 3600 zu kombinieren, läuft das unter Ubuntu? Die Karte muss ja nur ein Bild liefern, mehr nicht. Gibt es sonst eine günstige Grafikkarte die dafür passt, vielleicht eine Nvidia 1030?

Die andere Option mit AMD ist ein Ryzen 3400G, das ist neben dem 2600 mit der alten GPU die günstigste Option, hat aber schon deutlich weniger CPU Leistung.

AMD:
MSI B450 Tomahawk Max (77€, Black Friday Angebot)
Ryzen 2600X 135€
Ryzen 3600 220€
Ryzen 3400G 155€
(Nvidia GT 1030 70€)

Auf der Intel Seite gibts den 10400 der ins Budget passt, der hat eine iGPU, dafür läuft der RAM nur mit 2666.
MSI B460 Torpedo (100€)
Intel 10400 (165€)
RAM -20€, weil nur 2666

Preise sind von den Händlern die nach Österreich liefern und bei denen ich bestellen würde (seriös und nicht zu viele Unterschiedliche zwecks Versandkosten (und wegen der Umwelt und den armen Schweinen die das Zeug liefern) ), daher sind die Preise mit denen ich gerechnet habe teilweise etwas höher als die geizhals.at Preise.

Würde mich über Meinungen insbesondere zu der Intel vs AMD Thematik freuen, fallen euch noch andere Optionen ein, die ich vielleicht übersehen habe. Ich weiß, dass man bei Board, RAM usw. noch ein paar Euro sparen könnte, da ist aber Qualität wichtiger. Gibts irgendwo Probleme mit Linux, die wir beachten sollten?

Danke fürs Lesen meines Monster Textes, ich hoffe es stehen alle relevanten Infos drinnen, sonst einfach nachfragen.
 
Bei Intel bleiben in der Preisklasse nicht mehr viele vernünftige Prozessoren in der Auswahl. Am besten wäre der i5-10400F mit 6 Kernen ohne Grafikeinheit für 157.-.
Wenn es noch günstiger sein muss, bleibt der i3-10100 mit 4 Kernen und Grafik oder der i3-10100F ohne Grafik.
 
Grundsätzlich interessante Idee in das Budget einen 10600KF reinzuquetschen, allerdings nicht das wonach wir suchen. Es wird nicht jedes letzte Bisschen an Leistung jetzt benötigt. Jetzt braucht sie etwas auf dem ihre Hausübungen besser laufen als auf einem Surface 4, ob der Rechner dann nochmal 20% schneller sein könnte ist nicht so wichtig. Wichtiger ist, dass die Basis langlebig ist.

Die BLAS Thematik wirkt ziemlich komplex, die Benchmarks in deinem Link verwenden z.B. einen XEON der AVX512 unterstützt, was bei dieser Art Benchmark sehr vorteilhaft ist, die kleinen Intel können kein AVX512. Interessantwäre ein solcher Benchmark auf den für uns relevanten CPUs, aber das hat wohl noch niemand gemacht.

Was ich so bis jetzt ergooglet habe ist, dass man bei Intel mit MKL noch was rausholen kann und bei AMD, wenn MKL verwendet wird einiges verliert. Allerdings kommt numpy inzwischen standardmäßig ohne MKL und da meine Schwester (noch) nicht die größte Linux Expertin ist, ist es einfacher, wenn man nicht zu viel herumbasteln muss. Ein Ryzen ist jedenfalls kein kompletter Fehlgriff für diese Anwendungen und ausßerdem habe ich die Erwartung, nachdem sich AMD auch im Bereich des wissenschaftlichen Rechnen zurzeit immer mehr durchsetzt, dass da auch noch Optimierungen kommen.

Meine derzeitige Konfiguration:
MSI B450 Tomahawk MAX 77€
AMD Ryzen 3500X 150€
16 GB Crucial Ballistix 3600 75€
Sandisk SSD Plus 1Tb 80€
Seasonic Focus GX 550W 85€
Corsair Carbide 110Q 52€
Summe: 519€
 
Beim Netzteil kann man auch die etwas günstigere, wenn auch ältere, Seasonic S12 Serie nehmen. Oder die Corsair CV oder ein Cooler Master Elite. Sind alle ein tick günstiger und in Ordnung.
Nur für etwas mehr RAM Takt ein deutlich teureres Z Mainboard zu nehmen, halte ich auch für eigentlich unsinnig. Wenn man darauf verzichten kann, dann reicht auch ein güsntigeres Board. Da würde ich nur schauen ob die Ausstattung passt. Da kann man locker noch 50-80€ sparen.
 
Gehäuse und Netzteil sind Komponenten die man grundsätzlich 10 Jahre und länger hat, deshalb nicht das billigste Gehäuse und ein Netzteil mit langer Garantie.

Nicht direkt langlebig, aber auch eine Anforderung: SSD mit 1 TB, weil 500 Gb ist nicht mehr zeitgemäß, außerdem besseres €/Gb Verhältnis.
Deswegen möchten wir bei diesen Komponenten nicht mehr einsparen.
 
Erwartung, nachdem sich AMD auch im Bereich des wissenschaftlichen Rechnen zurzeit immer mehr durchsetzt, dass da auch noch Optimierungen kommen.
Da würde ich nicht zu viel erwarten. Solche Optimierungen schüttelt man nicht einfach von heute auf Morgen aus dem Ärmel. Wenn überhaupt was kommt, dann geht es meist in kleineren Schritten vorwärts als einem lieb ist.

Davon abgesehen finde ich die neue Zusammenstellung nicht schlecht.
 
Also ich hab im Familienkreis genug Leute die auch mit den genannten günstigeren Netzteilen niemals Probleme hatten. Aber 10 Jahre halten auch keine 200€ Netzteil der Namenhaften Hersteller, zumindest hat bei mir noch nie so lange ein Netzteil durchgehalten. Spätestens nach 5-6 Jahren fangen einige an zu spinnen bzw. die Leistung lässt nach, was ja auch logisch ist beim technischen Aufbau eines Netzteiles. Wenn ich da meinen Vater frage, der z.B. Windkraftanlagen plant und baut und früher Elektrotechniker in der QC war, dann würde er sich im Kreislachen wenn ihm jemand erzählen würde er würde 10 Jahre ein PC-Netzteil verwenden wollen.
 
Also ich hab im Familienkreis genug Leute die auch mit den genannten günstigeren Netzteilen niemals Probleme hatten. Aber 10 Jahre halten auch keine 200€ Netzteil der Namenhaften Hersteller, zumindest hat bei mir noch nie so lange ein Netzteil durchgehalten. Spätestens nach 5-6 Jahren fangen einige an zu spinnen bzw. die Leistung lässt nach, was ja auch logisch ist beim technischen Aufbau eines Netzteiles. Wenn ich da meinen Vater frage, der z.B. Windkraftanlagen plant und baut und früher Elektrotechniker in der QC war, dann würde er sich im Kreislachen wenn ihm jemand erzählen würde er würde 10 Jahre ein PC-Netzteil verwenden wollen.
Mein Netzteil ist inzwischen um die 9Jahre alt ;)

Daher macht ne 10 Jahres Garantie umso mehr Sinn. Und 200€ kost so nen Netzteil auch nicht.
 
Gehäuse und Netzteil sind Komponenten die man grundsätzlich 10 Jahre und länger hat, deshalb nicht das billigste Gehäuse und ein Netzteil mit langer Garantie.

Nicht direkt langlebig, aber auch eine Anforderung: SSD mit 1 TB, weil 500 Gb ist nicht mehr zeitgemäß, außerdem besseres €/Gb Verhältnis.
Deswegen möchten wir bei diesen Komponenten nicht mehr einsparen.
Ein Gehäuse geht in der Regel nicht einfach so kaputt. Wie groß sind denn die Hausaufgaben, dass es eine 1TB SSD sein muss? Ich will dir nicht zu sehr rein reden, du musst das ja am Ende deiner Schwester "verkaufen", aber mir scheint, du planst hier am Bedarf vorbei.
Und warum muss der Rechner so lange halten, wenn damit "nur" Unihausaufgaben gemacht werden sollen? In 10 Jahren sind alle Komponenten hoffnungslos veraltet, selbst wenn du jetzt High End kaufst.
 

Die Frage ist halt, wie langlebig die "Platform" ist und was man dazu zählt. In der Preisklasse zähle ich die CPU durchaus dazu. Auf dem Sockel noch einmal eine etwas größere CPU nachzukaufen halte ich für ökonomisch und okölogisch als wenig sinnvoll. Daher würde ich schon versuchen, den i5 dort reinzubekommen, ich finde den Vorschlag von @HerrRossi sehr gelungen.

Dann lieber an der SSD sparen oder ggf. mit einem RAM Riegel, das kan man beides sehr leicht erweitern.
 
Die 200€ waren nur ein "extremes" Beispiel. ;) Nach 10 Jahren lößt eigentlich niemand mehr eine RMA aus. Das ist soooo selten.... aber naja. Wollte nur darauf hinaus, dass sich sehr teure Netzteile eigentlich nicht wirklich lohnen und man durchaus auch hier Geld sparen kann. Klar, übertreiben muss man es nicht, aber es geht auch mit günstigeren.
Gehäuse ist klar, das geht eigentlich niemals kaputt, wie auch. Meist tauscht man das Gehäuse ja eher aus anderen Gründen..... Optik, Features was auch immer.
 
Beim Netzteil kann man sicher noch was sparen. Gehäuse finde ich um 50€ schon günstig, eines das noch weniger kostet finde ich dann einfach schon billig, im negativen Sinne.
Ein Gehäuse geht in der Regel nicht einfach so kaputt. Wie groß sind denn die Hausaufgaben, dass es eine 1TB SSD sein muss? Ich will dir nicht zu sehr rein reden, du musst das ja am Ende deiner Schwester "verkaufen", aber mir scheint, du planst hier am Bedarf vorbei.
Und warum muss der Rechner so lange halten, wenn damit "nur" Unihausaufgaben gemacht werden sollen? In 10 Jahren sind alle Komponenten hoffnungslos veraltet, selbst wenn du jetzt High End kaufst.
Der Grund warum sie jetzt in einen Stand PC investiert ist ja, dass man davon lange was hat und nicht, dass das Ding die nächsten 2 Jahre für Uni Aufgaben reichen muss und dann wars das. Natürlich ist 10 Jahre eine zu lange Zeit um dafür zu planen, aber grundsätzlich hat man bei einem PC die Möglichkeit nur einzelne Komponenten zu tauschen, deshalb spare ich nicht besonders bei den Sachen die potentiell länger bleiben. Beim AMD System könnte man ja sogar bis zu einem 5900X upgraden.
1Tb SSD wollte sie selbst, einfach um Platz für Daten, Fotos, etc. zu haben. Da würden 500 wahrscheinlich reichen, aber in einem Jahr dann nochmal 500 nachzukaufen ist eben teurer als jetzt 1Tb zu kaufen. Und eine zusätzlich HDD spart da auch nicht nennenswert was ein, außerdem würde ich mir selbst keine Harddisk mehr einbauen, wenn ich nicht wirklich große Datenmengen habe.

Netzteil ist jetzt ein Corsair CX550M, dass ist für mich ein Kompriss zwischen meinem Dogma nur hochqualitative Netzteile zu verbauen und einem knappen Budget.

Die Intel Konfiguration mit 10600KF, ohne Z-Board kommt auf 580€ inklusive Versand, die AMD mit Ryzen 3500X kommt auf 505€ inklusive Versand. Man kann bei Netzteil und SSD nochmal 40€ runter sparen, das ist aber unabhängig davon ob es jetzt Intel oder AMD wird möglich.

Ich werde ihr einfach beide Konfigurationen vorschalgen, danke jedenfalls für die vielen Inputs!
 
Und eine zusätzlich HDD spart da auch nicht nennenswert was ein, außerdem würde ich mir selbst keine Harddisk mehr einbauen, wenn ich nicht wirklich große Datenmengen habe.
Eine HD kommt bei mir schon lärmtechnisch nicht mehr in Frage. Wer mal einen leisen PC hat, geniest die Stille. Wenn ich eine HD brauche dann nur eine externe für Datensicherungen die nach Gebrauch wieder abgehängt wird.
 
Ist denn eine Entscheidung gefallen? Deine Erfahrungen wären dann natürlich auch für uns interessant
 
Also, folgendes ist nach einigen Tests rausgekommen. Wir haben mit meinem R5 2600 getestet wie die Sachen darauf laufen, ein Thread wird zu 100% ausgelastet, aber die anderen 11 Threads werden auch noch zu so 5% ausgelastet (von Python, nicht Hintergrundlast).
Außerdem hat sich dann am Black Weekend noch ein Angebot von einem österreichischen Händler aufgetan für einen Ryzen 7 2700X um 190€.

Dad Gesamtsystem kommt damit auf 550€, was durch gute Angebote möglich wurde.
 
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