Userreview Kurz angetestet vor dem Weihnachtsstress: Thermalright "Frost Commander 140 black".

Tronado

Urgestein
Mitglied seit
Mai 11, 2019
Beiträge
3.744
Bewertungspunkte
1.957
Punkte
114
Standort
Köln
Ohne eindeutigen Vertrieb in Deutschland und fast ausschließlich über Amazon vertrieben, leidet Thermalright's Ruf in den letzten Jahren. Zu unrecht, wie (vor allem ausländische) Testberichte zeigen.

Als 140er Doppelturm mit 5x8mm Heatpipes verspricht der Frost Commander 140 Black zumindest eine ordentliche Kühlleistung.

TR hat bereits Erfahrungen mit 8mm Heatpipes, der damals leistungsfähige erste Silver Arrow 140 hatte vier davon, der überhohe Singletower (172mm) True Spirit 140 Power hatte gar sechs Stück, mit mäßigem Erfolg, ein normaler True Spirit 140 Rev. A mit 6x6mm Heatpipes war ähnlich leistungsfähig.

Wer eine wirklich einfache Montage auf Sockel 1700 möchte, sollte sich nicht diesen Kühler kaufen, sondern einen der neueren 120er Doppeltürme Peerless Assassin 120 oder Phantom Spirit 120 besorgen. Die Backplate wird bei diesen Kühlern auf S1700/1200 mit fertig montierten Innengewindehülsen durchgesteckt, auf der Vorderseite vier farblich gekennzeichnete Kunststoffhülsen darübergelegt (blau für Intel) und dann direkt die zwei Befestigungsbügel des Kühlers mit vier Befestigungsschrauben verschraubt. Ganz easy auch für ungeübte Finger. Alle Zubehör-Folienbeutel sind gekennzeichnet.
1703489638795.png
Herstellerbild


Der Frost Commander 140 besitzt noch das alte Befestigungssystem von Thermalright ähnlich wie anno 2014. Die Schrauben sitzen lose in der Backplate, werden nur mit lockeren Kunststoffscheibchen gesichert und dann die Abstands-Gewindebolzen von der Boardrückseite her angeschraubt. Wenn man es kennt ist es nicht so schlimm, aber doch deutlich fummeliger als bei den moderneren, oben genannten Kühlermontagesets. Das Zubehör ist schlecht gekennzeichnet, nur die Intel Kleinteile wiederverschließbar verpackt, der Rest nicht. Die Anleitungsbilder sind viel zu klein gedruckt.
Ich habe einfach die bereits montierte Backplate des Phantom Spirit 120 sowie dessen Abstandshalter und Schrauben benutzt und mit den Montagebügeln des Frost Commander verschraubt, das ist deutlich leichter so. (Anmerkung: Bei Verwendung einer anderen Backplate muss die Höhe der Abstandshalter genau mit dem originalen Befestigungssatz übereinstimmen, sonst passt der Anpressdruck des Kühlers nicht)

PXL_20231224_094628340.jpg

So sieht das Ganze dann fertig aus.

PXL_20231225_090506982.jpg


Intel 13900KF, mit Thermalright Contact Frame und einem möglichst gleich großen Streifen Apex (17W/mK) Wärmeleitpaste montiert.
Ältere Kühlertests bringen mir gar nichts als Vergleich, weil sie teilweise ohne contact frame und auch mit anderer WLP gemacht wurden.

Mit beiden Lüftern, 220W PL, Raumtemperatur 19,0°C, Nach zehn Minuten Cinebench R23:
Thermalright Phantom Spirit 120 SE ARGB, 2x120mm Lüfter, Durchschnitt: 76,2°C, maximal: 78,3°C
Thermalright Frost Commander 140 Black, 140mm + 120mm Lüfter, Durchschnitt: 75,9°C, maximal: 77,7°C

Mit nur einem Lüfter mittig, 220W PL, Raumtemperatur 19,0°C, Nach zehn Minuten Cinebench R23:
Thermalright Phantom Spirit 120 SE ARGB, 2x120mm Lüfter, Durchschnitt: 75,7°C, maximal: 78,3°C
Thermalright Frost Commander 140 Black, 1x 140mm mittig, Durchschnitt: 76,2°C, maximal: 78,8°C

Die Unterschiede zwischen Vollbestückung und nur einem Lüfter sind nicht groß, die Lautstärke ist dagegen nur mit dem 140er Lüfter mittig deutlich gesunken. Beide Lüfter können mit bis zu 1800 Upm drehen, das ist dann eher laut, bei einer Maximalgeschwindigkeit von 1300 Upm lässt es sich aber gut ohne Headset spielen. Ich werde demnächst mal einen gleichen 140er TR-Lüfter für die Vorderseite besorgen und testen, ob das dann noch etwas ausmacht.

Die schnellen Tests zeigen mir zum einen, dass der sehr gute (und viel besser zu montierende) Phantom Spirit 120 nicht besser performt als der ältere, größere Frost Commander, aber auch nicht nennenswert schlechter. Zum anderen aber auch, dass der 120er Lüfter nicht so viel ausmacht, dass man ihn der Lautstärke zuliebe nicht auch weglassen könnte, wenn man den 13900KF nicht gerade mit den vollen 254W/300W rennen lässt.

Tests mit ungedrosselter CPU-Leistung vom PS 120 SE habe ich, den FC 140 mache ich später, sonst bekomme ich Ärger.
Hab doch noch einmal mit 250W laufen lassen. Das sieht gut aus, sehr hohe Leistungen liegen dem Kühler. Da muss er sich nicht gegenüber einer durchschnittlichen 360er AIO verstecken. Beim Phantom Spirit waren es maximal immer leicht über 90°C und im Schnitt 87°C, was auch schon sehr gut ist.

1703501677287.png

Der Phantom Spirit ist jetzt trotzdem wieder montiert, die Unterschiede beim gewohnten PL von 220W sind minimal und er ist deutlich leiser bei 100% Lüfterdrehzahl. Für einen 14900K/13900K ohne Limit sollte der Frost Commander aber gut geeignet sein, wenn es keine AIO sein soll.
 
Zuletzt bearbeitet :
Oben Unten