Wow, hier wird ja hart diskutiert.
Ein Artikel über Gerüchte zu neuen CPUs und ihr Diskutiert über ECC RAM bei FE-Simulationen - dann mal los...
Ich kann
anfreund verstehen, dass er auf eine Desktop-CPU ohne ECC setzt für seine professionellen FE-Simulationen. Man darf wirklich die Lizenzkosten nicht außer Acht lassen. Wie er gesagt hat ist er auf eine bestimmte Anzahl an CPU-Kernen limitiert, keine Ahnung wie es bei Abaqus ist, aber sagen wir einfach mal 4 Kerne. Alles was darüber hinaus geht, kann sofort deutlich höhere Kosten zur Folge haben, sowohl bei Software (den Softwareherstellern ist bewusst, dass man hier Geld verdienen kann) als auch Hardware (mehr RAM, Multi-CPU, etc).
Wenn man dann noch bedenkt, dass die Consumer-CPUs deutlich höher Takten als ihre Workstation-Mitstreiter, dann ist das sehr verlockend.
Ob FE-Simulationen ohne ECC nun fahrlässig sind oder nicht fällt mir sehr schwer zu beurteilen. Ich hatte mal eine Simulation, die auf einem einer Consumer-CPU (ohne ECC) nicht konvergiert hat, auf einer Workstation (mit ECC) schon. Ob es wirklich nur am ECC lag keine Ahnung, waren ja schließlich komplett unterschiedliche Systeme.
Klärt mich gerne auf, was ein zu erwartender Fehler sein kann, ohne ECC. Ich sehe da verschiedene Möglichkeiten: Fehler im Solver (Abbruch oder keine Konvergenz), Fehler beim Schreiben der Ergebnisdateien (wäre ggf. schwer zu erkennen, aber auch hier die Frage ob dies dann für alle Knotenergebnisse gilt, oder nur ein einzelnes) oder die Ergebnisdatei ist komplett korrupt und kann garnicht erst gelesen werden?
Da aber ECC-Ram für FEM ziemlich propagiert wird, wird es schon einen Hintergrund haben und somit auch die meisten Firmen auf entsprechende Hardware setzten. Da diese angesichts der jährlichen Lizenzkosten nun wirklich nicht soviel teurer sind, im Vergleich zu Consumer-Platformen.
Hier mal ein simples Beispiel von mifcom mit zwei halbwegs vergleichbaren Workstations mit 128GB RAM:
- i9-13900K für 2650 €
- w5-2455X für 4050 €
Es gibt also auch Workstations für deutlich unter 20T€.
Wie nun aber die Performance dieser beider Systeme im Vergleich ist lässt sich aus meiner Sicht vor dem Kauf nicht zuverlässig beantworten.
Wer weiß wie beide Systeme mit jeweils nur 4 Kernen eine Simulation lösen? Alle Benchmarks betrachten stets nur Single- oder Multi-Core, nicht aber eine feste Kernzahl von hier zum Beispiel 4.
Wie wirkt sich Quad-Channel Memory aus oder AVX-512 bei der Workstation CPU?
Fragen über Fragen, am Ende lässt sich dies vermutlich nur über einen direkten Benchmark im jeweiligen FE-Programm mit mehreren unterschiedlichen Simulationen beantworten.