NVidia Ganz schlechter Fake: GTX 2080Ti Benchmark macht die Runde

Jakob Ginzburg

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Wir können es ja nachvollziehen, dass die nächste Grafikkarten-Generation „Turing“ von Nvidia mit Spannung erwartet wird. Doch der jüngste „Leak“ eines GTX 2080Ti-Benchmarks ist einfach nur lächerlich. Dennoch möchten wir kurz auf die Indizien eingehen.

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Zuerst werfen wir einen Blick auf das Testsystem. Als CPU kommt der Intel Core i7-7700K zum Einsatz, dem 8 GB Ram zur Seite stehen. Die Grafikeinheit ist die besagte Nvidia GeForece GTX 2080Ti mit der Kennung „special supply for GSS“. Beim Benchmark handelt es sich um den virtuellen Testparkour des Spieles „Ashes of the Singularity“. Die Ergebnisse sind, im Vergleich zu der ebenfalls getesteten GTX 1080, ernüchtern. Nur einige wenige Prozentpunkte mehr, erreicht die angebliche GTX 2080Ti im Benchmark.

Indizien für einen Fake
Der erste Hinweis, dass es sich bei der getesteten Grafikkarte nicht um eine GTX 2080Ti handelt verrät bereits der Name. Mit der „Ti“ Kennung zeichnet Nvidia Grafikkarten aus, die einen besseren technischen Ausbau im Vergleich zu dem Erstlingswerk innerhalb der gleichen GPU-Generation bieten. Die GTX 1080Ti ist also die technische Weiterentwicklung der GTX 1080. Das gleiche Spiel findet man bei der GTX 1070 und der GTX 1050. Diese Ti-Modelle erscheinen erst nach dem Marktstart der „normalen“ Grafikkarten. Meistens liegen mehrere Monate zwischen den Releases. Im Falle der GTX 1080 und der GTX 1080Ti waren es beispielsweise zehn Monate. Nvidia wird den Fokus zum Marktstart von Turing auf die GTX 2080/GTX 1180 legen, anstatt die Zeit in eine Ti-Version zu investieren.

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Der zweite Hinweis auf einen Fake sind die Benchmark-Ergebnisse. Selbst bei einem nicht optimierten Treiber sind die neuen GPU-Generationen deutlich schneller als eine optimierte Grafikkarte der alten Generation. Das kann man gut bei Spielen beobachten, für die Nvidia „Game Ready“-Treiber bereitstellt. Außerdem war der Treiber der GTX 2080Ti auf der einen Seite so stabil, dass der Benchmark durchgeführt werden konnte. Aber nicht so weit entwickelt, dass das Spiel von der höheren Leistung profitieren würde? Ja nee, ist klar.

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Und dann wäre da noch das Spiel Ashes of the Singularity. Das Spiel, bei dem Nvidia lange Zeit hinter Grafikkarten von AMD zurücklag, wird als Benchmark verwendet. Nicht etwa 3DMark oder die Produkte von Unigine, wie beispielsweise Superposition. Nein, man nutzt Ashes of the Singularity. Jetzt könnte der eine oder andere anmerken, dass sich Ashes of the Singularity besonders gut für einen Test der Vulkan API eignet. Doch halt, Stopp!



Nur auf der GeForce GTX 1080 läuft der Benchmark unter Vulkan. Die GTX 2080Ti nutzt im „Low“ Benchmark die DX11 Schnittstelle. Und der „Crazy“ Testlauf findet wiederum unter DX12 statt. Also kurz zusammengefasst: Der perfekte Testaufbau, um zwei Grafikkarten miteinander zu vergleichen. Wir können da wirklich nur den Kopf schütteln.

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Was wirklich geschah
Die Lösung für dieses Rätsel ist eigentlich ziemlich einfach. Irgendein Witzbold hat sich ein angepasstes Grafikkarten-BIOS auf eine GTX 1080 eingespielt und damit die Benchmarks gemacht. Vermutlich war durch das (schlecht) angepasste BIOS das Spiel wiederum nicht in der Lage, die richtige API zu laden und hat Vulkan als Auswahl blockiert. DX11 und DX12 mussten dann als Alternative herhalten. Großes Kino. Wirklich ganz großes Kino.

Weniger lustig ist es, wenn Betrüger minderwertige Grafikkarten mit einem gefälschten BIOS als High-End-Modelle verkaufen. Siehe den jüngsten Fall von MSI: MSI warnt: Fake-Shops bieten gefälschte Grafikkarten an

Mit Material von wccftech

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[…] Damit würde sich aber wiederum bestätigen, dass der jüngste GTX 2080Ti-Leak ein ganz schlechter Fake war: GTX 2080Ti Fake […]
 
Der erste Hinweis, dass es sich bei der getesteten Grafikkarte nicht um eine GTX 2080Ti handelt verrät bereits der Name. Mit der „Ti“ Kennung zeichnet Nvidia Grafikkarten aus, die einen besseren technischen Ausbau im Vergleich zu dem Erstlingswerk innerhalb der gleichen GPU-Generation bieten. Die GTX 1080Ti ist also die technische Weiterentwicklung der GTX 1080. Das gleiche Spiel findet man bei der GTX 1070 und der GTX 1050. Diese Ti-Modelle erscheinen erst nach dem Marktstart der „normalen“ Grafikkarten. Meistens liegen mehrere Monate zwischen den Releases. Im Falle der GTX 1080 und der GTX 1080Ti waren es beispielsweise zehn Monate. Nvidia wird den Fokus zum Marktstart von Turing auf die GTX 2080/GTX 1180 legen, anstatt die Zeit in eine Ti-Version zu investieren.

:unsure::p;)
 
Dachte mir auch beim Lesen.
Und dann "Klingt zwar logisch aber die TI Version erscheint ja doch zeitgleich". Erst danach schaute ich auf das Datum von dem Artikel.

ja, aber trotzdem, das hätte igor besser wissen sollen, wenn die karten fast nen halbes jahr nach hinten verschoben wurden ;)
 
nehmt es doch einfach als mahnenden Hinweis, das auch Igor nicht alles weiß, auch wenn er sehr dicht dran ist, wenns um Graphikkarten geht :D
 
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