Frage Drehmomente für PC-Komponenten?

spankjam

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Hi Leutz,

was sind denn so die gängigen, beziehungsweise Erfahrungswerte bei folgenden Schrauben:

- Mainboard Standhalter
- Mainboard
- Slots
- CPU-Kühler

Ich habe mir kürzlich einen Drehmoment-Schraubendreher zugelegt und habe nach einem eigenen Gefühl von handfest 0,4 NM festgestellt.

Was ist jedoch so der empfohlene Wert um beispielsweise die Standhalter, das Motherboard und PCIe-Karten zu befestigen?
 
Hab schon übel verbogene Boards gesehen, wer da schludert , Board oder Case? Oder beide am anderen Ende der tolleranz?
Wohl eher fehlende Distandzbolzen oder Bolzen an Orten wo keine Schrauben sind. Sonst kommt mir dazu nur noch der eine Intelsockel in den Sinn der so viel Druck aufbaut dass das Board verbiegt.
 
Das Anzugsdrehmoment (Losbrechmoment eines Gewindes) hat keinen unmittelbaren Einfluss auf die Vorspannung(Anpresskräfte) des Kühlers. Die Anpresskräfte kann man höchstens anhand der Kompressinonsrate und der Vorspannung der Spiralfedern kontrollieren/ausgleichen.

Eine normale geprägte AM4 Stahlblech CPU-Backplate verbiegt sich etwa um 3mm, wenn ich den Kühler mit etwa 12Kg(4x 3Kg) Anpresskräfte auf der CPU montiere. Wenn ich die StahlblechBackplate mit einer zweiten( in etwas Abstand montierten ) StahlblechBackplate versteife, verbiegt sich das Motherboard auch bei 20Kg Anpresskräfte um keinen Millimeter. Eine ähnlich dicke TuningBackplate aus Alu, wird wahrscheinlich ähnlich steif sein.

IMG_20231208_045021113.jpg

Wieviel Anpresskräfte überhaupt nich sinnvoll sind, hängt vom Aufbau des Kühlerbodens(Kühlerbodendicke, Kühlerbodenversteifung und Kühlerbodenvorspannung) am. Gerade auch bei Wasserkühlern können zu hohe Anpresskräfte den Wärmekontakt zur CPU auch wieder verschlechtern, selbst wenn dabei die Backplate/Motherboard absolut gerade bleibt.
 
Das Anzugsdrehmoment (Losbrechmoment eines Gewindes) hat keinen unmittelbaren Einfluss auf die Vorspannung(Anpresskräfte) des Kühlers. Die Anpresskräfte kann man höchstens anhand der Kompressinonsrate und der Vorspannung der Spiralfedern kontrollieren/ausgleichen.

Eine normale geprägte AM4 Stahlblech CPU-Backplate verbiegt sich etwa um 3mm, wenn ich den Kühler mit etwa 12Kg(4x 3Kg) Anpresskräfte auf der CPU montiere. Wenn ich die StahlblechBackplate mit einer zweiten( in etwas Abstand montierten ) StahlblechBackplate versteife, verbiegt sich das Motherboard auch bei 20Kg Anpresskräfte um keinen Millimeter. Eine ähnlich dicke TuningBackplate aus Alu, wird wahrscheinlich ähnlich steif sein.

Anhang anzeigen 29300

Wieviel Anpresskräfte überhaupt nich sinnvoll sind, hängt vom Aufbau des Kühlerbodens(Kühlerbodendicke, Kühlerbodenversteifung und Kühlerbodenvorspannung) am. Gerade auch bei Wasserkühlern können zu hohe Anpresskräfte den Wärmekontakt zur CPU auch wieder verschlechtern, selbst wenn dabei die Backplate/Motherboard absolut gerade bleibt.
Wenn die Kräfte (oben Zug, unten Druck) nicht direkt auf die MB-Montageplatte übertragen werden, wird das MB immer auf Biegung beansprucht.
1702025492981.png
 
Das Motherboard wird ja versteift, wenn es über die Abstandshalter fest mit der Montagewand im Gehäuse verschraubt ist. Die Biegekräfte von Motherboard und Montagewand, werden durch die Verschraubung miteinander, in Zug- und Druckkräfte umgewandelt. Genau nach dem gleichen Prinzip, funktioniert ja auch die doppelte CPUBackPlate.

Würde man die beiden CPU Backplate einfach nur ohne Abstand aufeinander schrauben, wären sie deutlich weniger steif, als mit den Abstandshalter dazwischen.
 
Das Motherboard wird ja versteift, wenn es über die Abstandshalter fest mit der Montagewand im Gehäuse verschraubt ist. Die Biegekräfte von Motherboard und Montagewand, werden durch die Verschraubung miteinander, in Zug- und Druckkräfte umgewandelt. Genau nach dem gleichen Prinzip, funktioniert ja auch die doppelte CPUBackPlate.

Würde man die beiden CPU Backplate einfach nur ohne Abstand aufeinander schrauben, wären sie deutlich weniger steif, als mit den Abstandshalter dazwischen.
Es wird lediglich im Bereich innerhalb des Kühlerlochbildes ausgesteift. Bis zu den Case-Schrauben gibt es nachwievor MB-Biegespannungen in Abhängigkeit von Schwerpunktlage und Gewicht des Kühlers. Es gibt physikalische Grenzen für die Leiterplatinen. Geeignete Maßnahmen sind vorstellbar.
 
Leiterpatte oder Stahlblech ist zwar nicht sehr biegesteif. Können aber viel "horizontale" Zug- und Druckkräfte aufnehmen, ohne sich zu dehnen oder zu stauchen.
Schubspannung1.png
Wenn du es schaffst die Schubspannungen ab zu fangen, kann sich aber kaum was verbiegen.
 
Wenn resultierende Zug- und Druckkräfte ohne Belastung des MB abgefangen werden sollen, geht das nur mit direkter Befestigung der Kühlerschrauben am Gehäuse. Bis zur MB-Befestigung ist keine Backplate.
 
Und was hindert dann das Gehäuse daran, das es sich verbiegt?

Ziel ist doch, das sich die CPU-Backplate möglichst wenig, beim Anpressen des Kühlers, verbiegt. Außerdem soll sich das Motherboard möglichst wenig unter dem Gewicht des angeschraubten Kühlers verbiegen.

Beides erreichst du, indem du die Biegekräfte der Backplate und des Motherboards so umleitest, so das nur noch Zug- und Druckkräfte entlang der Plattenoberflächen entstehen. Dann verspannen sich die Platten automatisch fast optimale gerade. Letztendlich das gleiche Prinzip, wie bei Spannbeton oder einer SandwitchPlatte.

Die grauen Abstandshalter müssen halt nur stabil genug sein, das sie nicht platzen. Und genug Auflagefläche haben, das sie die Plattenoberfläche nicht beschädigen.

sketch-1702106704094.png
 
Zuletzt bearbeitet :
Außerhalb der grauen Fläche wird das MB biegebeansprucht!Da kann die Backplate noch so steif sein.
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Ein vernünftiges Gehäuse hat eine ebene Mainboard-Montagefläche aus genügend starkem SECC. Die Biegung durch den Haltemechanismus der CPU ist das Einzige, was das Mainboard wölben kann, dafür gibt es Contact Frames.
Fingerkuppenfest anziehen, fertig. Ein genaues Drehmoment ist bei allen PC-Schrauben unnötig, wenn man Feingefühl besitzt, für Grobmotoriker ist der PC-Bau nichts.
 
Ein vernünftiges Gehäuse hat eine ebene Mainboard-Montagefläche aus genügend starkem SECC. Die Biegung durch den Haltemechanismus der CPU ist das Einzige, was das Mainboard wölben kann, dafür gibt es Contact Frames.
Auch nur im oben grau dargestellten Bereich. Die Kräfte lösen sich nicht in Luft auf und werden nachwievor weitergeleitet werden an die Caseschrauben. Könnte ich ich auch mal schnell ins FEM-Programm eingeben, aber keine Zeit.
 
not necessary for me. :)
 
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