Frage Das perfekte DIY-NAS?

Besterino

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Ich lese hier ja immer wieder (durchaus gerne) Testberichte zu fertig-NASen. Da juckt es mich jedes Mal in den Fingern, darunter ein "ja fein, aber..." zu schreiben gefolgt von einer hübschen Konfig für ein Eigenbau-NAS. :D Also dachte ich mir, ich schreib das einfach mal hier zusammen und kann dann zukünftig bequem nur hierher verlinken.

Also, hier kommt mein aktueller Liebling (ja, auch wenn's auf 'nem Gigabyte-Brett basiert):

Basis ist das mATX AM4-Mainboard MC12-LE0 von Gigabyte, das ich mit ca. 59 Euro Anschaffungspreis (vor allem im Bereich "Server", aber nicht nur da) als absoluten Preiskracher sehe. Manche haben das Ding wohl auch schon für 45 Euro und weniger (Preisvorschlag bei Ebay) geschossen. Das war selbst für mich zu krass, um nicht doch eins zu kaufen (ok, sind dann zwei geworden).

Auszug aus den Specs:
AM4, d.h. in diesem Fall Ryzen 3000/4000/5000
4xUDIMM
2x1Gbit LAN (Intel)
6x SATA
1x m.2 (aber nur PCIe3 x1! - reicht für's OS)
1x PCIe4 x16 (mit Bifurcation Support bis zu x4/x4/x4/x4 - Details CPU-abhängig!)
1x PCIe4 X4

Beispielkonfig (ohne Datenträger):

PSU: PicoPSU 160W mit 192W Netzteil (hier geht je definitiv auch weniger, aber man sollte eben auch noch Saft für Datenträger einplanen), ca. 117 Euro
Adapter: Netzteil-CPU 4-auf-8-Pin (zwingend für die PicoPSU), ca. EUR 8
Blende: ATX (nett für die PicoPSU), 13 Euro
Gehäuse: Silverstone CS351 (5xHotswap (3,5" oder 2,5"), plus 8x2,5", plus 2x3,5"), ca. 195 Euro
RAM: 1x32GB ECC 3200 UDIMM (auch hier geht natürlich weniger, aber damit ginge halt später auch mal max 128GB), ca. 90 Euro
CPU: 5600 (für den Einstieg - CPU halt nach Wunsch, mit ECC oder nicht, APU ohne 4/4/4/4 Bifurcation und weniger PCIe oder nicht, Kerne/Takt etc.), ca. 120 Euro

GESAMTSUMME: 543 Euro


Damit hat man einen echten "all-purpose-Server", der durchaus einige VMs wuppen kann und sowohl beim Gehäuse als auch von der Plattform her "Platz satt" bzw. ordentlich Flexibilität bietet. Dazu kommt das Komfortfeature IPMI/BMC (inkl. vollständiger Remote-Steuerung und Schmalspurgrafik). Die Konfig sollte sich easy unter 20W betreiben lassen. Klar, an die Stromsparwunder dieser Welt (insb. auf ARM-Basis) kommt man nicht ran, aber das Ding kann dafür so viel mehr...

Plus: quasi jede Software möglich (ich glaub, ich probier die Tage auch mal wieder xpenology).

Ich hab mir fast genau den gerade gebaut (allerdings mit 4x16GB - weil ich die noch da hatte - statt 32GB RAM-Riegeln). Bilder kann ich heute Abend mal reinstellen, falls die CPU bis dahin gekommen ist (hab leider zurzeit nur einen 5600G hier, doch das ist eine andere Geschichte...).

Meine Konfig, also MC12 mit 5600G, 64GB ECC RAM, 1x m.2 NVME SSD, 2x Noctua 80er Lüfter, AMD Boxed CPU-Lüfter, 1x Lan-Kabel gesteckt (BMC nicht angeschlossen), Monitor am onboard VGA/BMC angeschlossen, Win11 Pro alle Treiber und Updates installiert, nach Win-Anmeldung aber kein Programm läuft: ca. 13.3W

Zum Vergleich: Mein MC12 mit 5950X, 64GB ECC RAM, 5x m.2 NVME SSD, 2x 2,5" SATA SSD, 7x Noctua Lüfter (5x120, 2x80), AC Quadro Lüftersteuerung mit WinServer und 2 laufenden VMs (inkl. Ark Ascended, Conan Exiles und Minecraft Server): ca. 68W.

Weiterführende Infos zum Mainboard, z.B. zu Problemen, alternative Konfigs (vor allem CPUs), kompatible Hardware etc.: Sammelthread im Luxx, auch mit weiteren Links.

Teaser:

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Zuletzt bearbeitet :
Ich lese auch gern derart Testberichte. Aber... mir fehlt dann immer welche Software und wofür sie installiert ist.
Also ich meine was an SW für welchen Zweck vorhanden ist. Es gibt ja zum Beispiel nicht nur ein BS fürs NAS.
 
Meinst Du mich oder generell?

Ist halt extrem individuell. Für alles potentere als'n Toaster bietet sich schnell irgendwas mit Virtualisierung an. Der Trend geht in meiner (sehr überschaubaren und daher bescheidenen) Wahrnehmung tendenziell in Richtung Proxmox (Hypervisor + ZFS). Früher war der kostenlose ESXi sehr beliebt (u.a. bei mir), das war im Prinzip der "beste" Hypervisor ("out-of-the-box enterprise grade") für nahezu alles, was man @home da so anstellen will.

Auf den MC12-Systemen läuft bei mir wie beschrieben aktuell Windows Server (als zukünftiger Hauptserver) bzw. Windows 11 auf der kleineren Testbox. Ich nutz' den Server vor allem als File-, Game- und TS-Server. Home-Automation und VPN laufen separat auf dedizierten Geräten, ließen sich aber auch virtualisieren (bisher zu faul bzw. bewusst vom Server getrennt).

Heutzutage geht ja wirklich fast ALLES als VM - die Grenzen zieht da höchsten Dein Einfallsreichtum. ;)
 
Sehr interessant!

Ich bin aktuell auch am Basteln (unraid) und werde wohl voraussichtlich um die Computex rum mindestens einen Artikel zum Thema Netzwerk/Homelab raushauen. Esa handelt sich dabei aber auch um ein "low budget Projekt", also kein NVME-Raid samt 10G LAN oder sowas ^^

Grüße!
 
Naja, ne 10Gbit-Nic in Form der beliebten Mellanox ConnectX-3 kostet gebraucht keine 30 Euro. Das passt für mich noch locker zu low Budget. :)

Wie dem auch sei, ne bessere Basis als das MC12 gibt es meines Erachtens nicht, wenn man nen „general purpose“ Homeserverchen basteln will. Der Verkäufer nimmt teilweise Preisvorschläge von 40 Euro an, dazu nen gebrauchten Ryzen 3000, ein Riegel ECC-RAM (auch gerne gebraucht, kann ja sogar nen 2133er sein), nen billo-Gehäuse, Netzteil und ab geht die Post. Würde mich nicht wundern, wenn man da was unter 200, bestimmt aber unter 300 Euro basteln kann (ohne Datenträger).
 
Zuletzt bearbeitet :
Ja, die 10Gbit Karte ist nicht das Problem, sondern die Infrastruktur. Ich hab dieses Jahr erst von 8-Port Switch und Chaos-Verkabelung auf nen kleinen 19" Schrank und 24 Port Switch ungebaut. Jetzt kommt erstmal der kleine unraid Server (NAS, Pi-Hole usw.) und dann irgendwann später das Upgrade auf 10Gbit.

Grüße!
 
Hoffe, Du hast beim Switch was mit 4xSFP+ genommen. Meine Empfehlung: Aruba. :D
 
Es ist zwar ein HP, aber nur ein alter V1910, der leider nur 1GBit SFP Ports hat. Hatte den eigentlich als Notlösung besorgt (20€ inkl. Versand...), weil der 8-Port Switch zu klein geworden war und dann kam eins zum anderen.

Grüße!
 
Wer billig... :p

Aber ist ja schnell und für nen relativ schmalen Taler nachgerüstet. ;)


Wobei dann der Aruba oder TP-Link gar nicht so weit weg ist:


Wobei ich dann wohl eher zum TP-Link (IGMPv3) greifen würde, hatte selbst schon einen von denen und kann nichts schlechtes berichten.


Ich empfehle mal einen Blick hier rein: https://www.hardwareluxx.de/community/threads/10gbit-homenetzwerk.807277/

;)
 
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