Frage CPU und Gehäuse Kühlung optimieren

thomas19482

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Jul 22, 2018
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Hallo zusammen,

mein Rechner läuft eigentlich stabil, aber optimieren kann man ja immer.

Ich habe folgende Konfiguration und schreibe gleich mal bei den Komponenten die Temperaturen laut HWMonitor dazu:

- Gehäuse Lian Li PC-Q34
- 3 Festplatten (38 und 42°C)
- 1 M.2 SSD (65°C)
- AMD Ryzen 5700 G (96°C Package und damit am thermischen Limit)
- 2x 16 GB RAM (50°C)
- 12 cm Gehäuselüfter auswärtsblasend
- CPU Kühler Standard AMD Wraith

Also durchaus schon sehr warm. Einen Beitrag dazu habe ich natürlich selber geleistet. Durch die Seitenöffnungen des Gehäuses kam zwar gut Luft rein, aber auch viel Staub. Daher habe ich die Seitenlöcher sowie die im Boden sitzende Ansaugung für das Netzteil mit einem feineren Lochgitter überdeckt - weniger Staub im Gehäuse aber auch weniger Luft von außen (Amazon: PVC-Staubnetzfilter für PC-Gehäuse, 400 x 300 mm, 2 Stück, mit Magnetstreifen, zum Selberanbringen, staubdicht).

Der Rechner wird primär im Homeoffe genutzt und die 8 Kerne und die Grafikeinheit würden sich langweilen. Daher lasse ich, wenn der Rechner läuft, wissenschaftliche Berechnungen laufen (BOINC). 8 der 16 virtuellen Kerne und der GPU-Part sind damit also permantent gut ausgelastet. Die Package Power liegt laut HW-Monitor bei permantent 70-80 Watt.

Diese 70-80 Watt habe ich nur erreicht, weil ich die CPU VDD auf 1,15 V runtergesetzt und die CPU Geschwindigkeit im Boost auf 4,2 GHz begrenzt habe. Damit läuft es stabil. Ohne diese Begrenzungen war ich unter den oben stehenden Bedingungen bei ca. 95 Watt und deutlich schneller am thermischen Limit. Dabei scheinen jetzt aber die Front-USB-Anschlüsse nicht mehr genug Saft zu bekommen, es gehen nur noch die hinteren Anschlüsse. Nicht schön, aber verschmerzbar.

Soweit zum Ist-Zustand.

Ich habe Bedenken das die erhöhten Temperaturen sich auf Dauer negativ auf die anderen Komponenten auswirken und suche daher nach Optimierungsmöglichkeiten.

Folgendes würde mir einfallen:

1. Feineres Lochgitter wieder entfernen, dass mehr Luft ins Gehäuse kommt - aber auch mehr Staub. Ohne regelmäßige Reinigung werden die Komponenten dann also auch schneller warm.

2. 1-2 einsaugende Gehäuselüfter an den Gehäuseseiten montieren. Beim Gehäuse ist leider nur 1 Gehäuselüfter vorgesehen (Rückseite, ausgehend). Gibt es Möglichkeiten, weitere Gehäuselüfter reinsaugend und zerstörungsfrei an den Seiten zu befestigen, auch wenn keine Verschraubungen dafür vorgesehen sind? Die Seitenteile sind nicht magnetisch.

3. CPU Kühler durch etwas Besseres ersetzen. Hier bin ich hin und her gerissen. Wieder ein Top-Blower, der zumindest den RAM und ein bissl vom Board mit kühlt, aber welcher? Oder doch lieber einen Tower (laut Datenblatt des Gehäuses bis max. 180 mm Höhe), der die CPU insgesamt kühler hält und seine warme Luft dann direkt in den ausblasenden Gehäuselüfter übergibt. Aber welcher?

4. Ich könnte natürlich auch einfach die wissenschaftlichen Berechnungen reduzieren oder ganz weg lassen, aber dann wäre der 8-Kerner eigenlich völlig überdimensioniert und hin und wieder wird das Paket ja auch beim Spielen gefordert und wird dabei auch warm.

Wie seht ihr das? Habt ihr weitere Ideen? Ich wäre eigentlich gegen einen Gehäusetausch, weil ich die 3x3,5 Zoll Festplatten Einschübe benötige und diese Möglichkeit im Mini-ITX Bereich sehr selten ist.

Danke für eure Ideen!
Thomas
 
Zuletzt bearbeitet :
Dieses Gehäuse?

Einfach hinten ran und gut ist.

Ansonsten drosselt man Ryzen CPUs/APUs nicht mehr über den Takt und eine feste Spannung sondern über PPT,TDC,EDC und -Offsetspannung.
 
Schickes kleines Gehäuse, du wirst aber nie die Temps eines größeren, gut belüfteten Gehäuses erreichen.
Ein nach hinten ausblasender größerer CPU Kühler würde der CPU nutzen und auch die Grafik beschleunigen, also, ein besserer Kühler ist wohl das Einzige was du tun kannst. Der absaugende Lüfter ist schnell und stark genug? Alle Mesh-Öffnungen des Netzteils und der Seite würde ich wieder öffnen, da musst du halt öfter reinigen. Ein kleiner einfacher 120er Tower wie der Thermalright Assassin X 120 Mini ist preiswert und wird CPU/iGPU viel kühler halten können. Kostet 20€.
 
Läuft z.b. Semipassiv bei mir,Single Effectiv 4,7GHz.
SMT ist aus,hab aber gerade gesehen das PPT gar nicht begrenzt sondern nur EDC.

2023.11.01-16.42.png


Multi CineBench um 4,5GHz.
2023.11.01-16.45.png
 
Hallo thomas19482

Ich habe lange gebraucht, um meinen PC im Officebetrieb lautlos zu machen. Wenn man sich mal an einen lautlosen PC gewohnt ist, will man es nie mehr anders, Es ist einfach sehr entspannend wenn nichts neben einem brummt.

Da stelle ich mir bei deinem PC als erstes die Frage, ob dich die Geräusche nicht stören. Wie wichtig ist dir die Lautstärke? Mit diesem Gehäuse und dem Box-Lüfter ist ein Dauerbetrieb des PCs sicher machbar. Leise und kühl wird es aber kaum. Dazu sind noch drei ratternde Festplatten verbaut. Festplatten verwende ich nur noch extern oder bei Bedarf zugeschaltet. Wenn man daraus wirklich etwas tolles machen möchte, braucht es also einige Veränderungen.

Was hast du für einen Gehäuselüfter verbaut? Wie andere erwähnt haben könnte da ein stärkerer Lüfter für mehr Belüftung sorgen. Ich überlege mir auch, ob man bei Lüfter Staubfilter anbringen könnte und den Lüfter dann umdrehen so dass er Luft ins Gehäuse blässt. dann wären nicht mehr so viele Luftfilter nötig sondern nur noch einer den man gut mal mit dem Staubsaugen reinigen kann.

Den Boxlüfter würde ich sicher durch einen grossen Towerkühler ersetzen. Ich habe beispielsweise dem Macho Rev. B verbaut. Je grösser der Kühler, um so leiser und kühler bleibt es.

Dass die USB-Anschlüsse nicht richtig laufen überrascht mich. Das kann irgendwie nicht die Lösung sein wenn nicht alles stabil läuft. Da kann plötzlich auch noch anderes rum zicken. Eigentlich muss der PC so eingestellt sein, dass alles zuverlässig läuft und nicht nur so halbwegs.
 
Moin,

Danke für eure Ideen.

Der Lüfterlärm ist weniger mein Problem, da ich beim Arbeiten im Arbeitszimmer sitze, während der Rechner im Wohnzimmer steht und ich per WTS dort aufgeschaltet bin. Abends im Wohnzimmer ist der Pegel OK, da nebenher eh der Fernseher läuft. Man hört den CPU-Lüfter zwar, aber ich empfindes es nicht als störend - wobei leiser natürlich immer besser wäre. Die Festplatten höre ich überhaupt nicht.

Der Gehäuselüfter müsste ein BeQuiet sein, fragt mich nicht nach dem genauen Modell. Ich hab damals nach gutem Lüfterdurchsatz (>= 120 m³/h) bei gleichzeitig unter 30 dBA gesucht. Der Gehäuselüfter dreht bei rund 625 Umdrehungen, während der Wraith auf Maximum bei 2400 Umdrehungen quirlt. Ich mach den Rechner gleich mal aus, dann hab ich hoffentlich mehr Infos zum Gehäuselüfter.

Beste Grüße,
Thomas

Edit: Habe im Bios jetzt mal den Gehäuselüfter von Standard auf Full Speed umgestellt. Jetzt läuft er mit 850 Umdrehungen pro Minute. Es ist ein Scythe SY1225SL:
Lüftermaße 120 x 120 x 25 mm
Geräuschpegel 0 - 26,50 dBA
Lüfterdrehzahl 0 (+200 upm) - 1.300 upm (±10%)
Luftdurchsatz 0 - 74,25 CFM = 126 m³/h
Warum der auf Maximum trotzem nur 850 statt 1300 Umdrehungen liefert ist eine gute Frage. Grob überschlagen bekommt der nur 3,3 statt 5 V.
 
Zuletzt bearbeitet :
Gehäuselüfter ist egal,da kannst eh nix dran ändern,Tausch den CPU Kühler und gut ist.
 
Ich konnte die Ursache weiter eingrenzen. Ich hatte im Sommer ein BIOS Update durchgeführt. Danach war mein Undervolting weg. Die CPU lief also wieder mit Normaltakt bei Normalspannung. Habe es jetzt wieder auf 1,15 Volt und 3,8 GHz getackert. Jetzt ist die Package Temperatur auf 88°C runter.

Aber ja, um einen besseren CPU-Kühler werde ich nicht drum herum kommen.
 
Ich konnte die Ursache weiter eingrenzen. Ich hatte im Sommer ein BIOS Update durchgeführt. Danach war mein Undervolting weg. Die CPU lief also wieder mit Normaltakt bei Normalspannung. Habe es jetzt wieder auf 1,15 Volt und 3,8 GHz getackert. Jetzt ist die Package Temperatur auf 88°C runter.

Aber ja, um einen besseren CPU-Kühler werde ich nicht drum herum kommen.
Kühler wie z.b. die AIO die ich oben verlinkt hatte und dann stellst die APU richtig ein.;)
 
Es gibt den Lüfter mit unterschiedlichen Drehzahlen. Deiner ist der langsamere:
SY1225SL12L (800 upm)
SY1225SL12M (1.200 upm)
Dem entsprechend hat er 40,17 CFM = 68 m³/h. Das sollte so ausreichen, ist aber auch nicht gerade grosszügig.

Um zu testen ob der Gehäuselüfter ausreicht, kannst du den PC auch einfach einmal mit offener Seite laufen lassen. Wenn es dann bedeutend kühler wird (mehr als 3 bis 5 Grad), dann hat sich bisher die Luft im Gehäuse stark aufgewärmt weil die Lüftung zu schwach war.

Nebenbei: Die PC-Lüfter laufen mit 12 V.

während der Wraith auf Maximum bei 2400 Umdrehungen quirlt.
Dann wird er auch die Hauptlärmquelle sein. Es gibt angenehmeres. Der Gehäuselüfter dürfte daneben kaum hörbar sein. Also ist schon klar, wo man für eine Verbesserung ansetzen müsste.
 
In einem Gehäuse mit durchdachter Kühlstrategie, sind die Temperaturen ohne Seitenteile höher, als mit montierten Seitenteilen.

Bei einem so gut zugänglichen KlappGehäuse wie das Lian Li PC-Q34, sind Staubfilter doch völlig überflüssig.

Ich würde versuchen, die Kühlstrategie des Lian Li PC-Q34 zu verbessern. Im Originalzustand hat das Gehäuse ja schon auf den ersten Blick ne Menge Defizite, die sich relativ simpel, zumindest zu Testzwecken, mit Klebeband beheben lassen.
 
N'Abend zusammen,

heute kam der neue Kühler. Ich habe mich an den hiesigen Tests orientiert und den "be quiet! Shadow Rock Slim 2" gewählt. Ja, doppelt so teuer wie der initial empfohlene "Thermalright Assassin X 120 Mini", aber mit be quiet! war ich beim Netzteil und auch Lüftern bisher immer zufrieden. Für eine Wasserkühlung misstraue ich den Risiken zu sehr. Nichts verträgt sich so schlecht wie Wasser und Strom.

Egal, eingebaut und nun läuft die Kiste seit 2 Stunden. Hier nochmal die Temperaturen unter voller GPU- und CPU-Last vorher und nacher:

CPU Kühler Standard AMD Wraith - Standard Spannung und Takt:
- 3 Festplatten (38 und 42°C)
- 1 M.2 SSD (65°C)
- AMD Ryzen 5700 G (96°C Package und damit am thermischen Limit)
- 2x 16 GB RAM (50°C)

CPU Kühler Standard AMD Wraith - undervolted auf VDD 1,15V@3,8 GHz:
- 3 Festplatten (33 und 38°C)
- 1 M.2 SSD (62°C)
- AMD Ryzen 5700 G (83°C Package)
- 2x 16 GB RAM (48°C)

be quiet! Shadow Rock Slim 2 - Standard Spannung und Takt:
- 3 Festplatten (33 und 38°C)
- 1 M.2 SSD (57°C)
- AMD Ryzen 5700 G (79°C Package)
- 2x 16 GB RAM (43°C)

Also auf Standard Einstellungen jetzt bei den Komponenten mind. 5°C weniger und an der CPU satte 17°C weniger - und das bei nur 1100 U/min am CPU Kühler statt vorher 2400. Die Löcher der Seitenteile sind übrigens weiterhin mit dem Mesh verkleinert.

Die Front-USB-Anschlüsse gehen zwar immer noch nicht, aber das ist eine andere Baustelle.

Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden & Danke euch allen für eure Hilfe!

Schönes Wochenende!
Thomas
 
Ich vermute, das deine aktuelle Setup in etwa so aussieht.
sketch-1699280894949.jpg

Da du ja keine Grafikkarte verwendest, ist deine AMD 5700g CPU die größte Wärmequelle im Gehäuse. Als erstes würde ich daher die PCIe Slotbleche von innen abkleben, abdeckten oder verschließen, weil die dadurch in das Gehäuse gesaugte Nebenluft gleich wieder im GehäuseLüfter landet, und so nur unwesentlich zur CPU-Kühlung beitragen kann.
sketch-1699280895305.jpg

Aus dem gleichen Grund könnte man auch die Lochung auf den Seitenwänden zu einem Drittel abkleben.
sketch-1699280895186.jpg
 
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