Frage Asus Zenith II - CPU Code 07 nach Strom aus / an ?

madno

Mitglied
Mitglied seit
Jun 20, 2020
Beiträge
27
Bewertungspunkte
1
Punkte
2
Ich nutze ein Zenith Extreme II (non alpha) mit 64 GB ram und 3960x Threadripper, bios 1402.

PROBLEM:
PC aus Windows normal herunter gefahren;
dann PSU vom Stromnetz getrennt (Netzschalter an der PSU).
Zwei Stunden später PSU wieder eingeschaltet. Seit dem: beim Booten Meldung im Bios CODE 07 und orange Memory LED ist an.
Zugang zum Bios ist nicht mehr möglich.

Historie:
Nach Zusammebau des PCs vor ca. 2 Wochen anfangs auch die Meldung "Code07".
Nach einigem hin und her konnte ich ins Bios und dort Standardwerte für Ram (3200 CL 14) einstellen.
CPU ist auf Default (kein overclock).

Nach dieser Einrichtung funktionierte der PC problemlos:
  • memtest pro über 100% Laufzeit - no error
  • Aida64 stress (including AVX heavy) - no issue
  • Temps - no issue
  • Powersupply - no issue
  • Reboots - no issues (no automatic resets or ram training cycles)
  • 3D Rendering GPU oder CPU - no issues
  • WHEA errors - 0
  • etc. no issues
Alles funktionierte. Ich konnte auch das zweite Bios auf den gleichen Stand flashen (beide danach auf 1402) und beide haben funktioniert.

Aber jetzt - nach auschalten / einschalten der Stromversorgung - ist kein Booten und Zugang zum Bios mehr möglich. Lüfter, Wasserpumpe, RGB usw. laufen jedoch alle.

Was ich bisher versucht habe:
- test ram slots: nur einer, zwei, alle vier -> code 07
- cmos clear -> code 07
- neuen Ram gekauft und in diversen Slot-Kombinationen getestet -> code 07
- flashed to bios 1502 -> code 07
- flashed to bios 1102 -> code 07
- zwischen den zwei Bios-Chips gewechselt -> code 07
- Verkabelung geprüft -> code 07
- PSU vom Strom getrennt und cmos Batterie über Nacht entfernt -> code 07

Ergebnis: ein unbrauchbares System.

Einzige Änderung zwischen "funktioniert" und "funktioniert nicht" war: PSU für zwei Stunden vom Stromnetz getrennt.
Meine Annahme: mit dem Board stimmt etwas nicht.

Komponenten:
Board: Zenith Extreme II (non alpha)
CPU: Threadripper 3960x (no overclock - water cooled)
Ram: 64 GB (4 x 16 - G.Skill Trident Z RGB - F4-3200C14Q-64GTZR)
GPU 1: RTX2080Ti FE (no overclock - only for compute - no display attached)
GPU 2: RTX 4000 (no overclock - display attached)
PSU: Corsair AX1600i

Für Ideen wäre ich dankbar, da es sich um meinen Arbeits-Rechner handelt.

Habe schon ein Ticket bei Asus geöffnet (zwei Tage, keine Antwort) - befürchte aber da kommt die übliche Antwort mit "please clear cmos, buy new ram, buy new CPU" oder habt Ihr u.U. bessere Erfahrungen mit dem Asus-Support?
 
Hallo madno

Wenn ich mir im Handbuch die Liste mit den Q-Codes anschaue, kommt code 07 schon ganz am Anfang. CPU und RAM kommen erst bei den 20er und 30er-Zahlen. Der Code 07 erscheint also zu einem Zeitpunkt, zu dem das Mainboard noch mit sich allein beschäftigt ist. Es initialisiert erst mal die wichtigen Komponenten auf dem Mainboard. Erst wenn diese laufen, kann es sich um die darauf verbauten Bauteile kümmern.

Auch wenn ich nicht genau weiss, wie ASUS diese Codes handhabt, versuche ich mal eine Einschätzung. Ein so früher Code dürfte auf einen Mainboarddefekt hindeuten. Die BIOS-Version hat vermutlich schon keinen Einfluss mehr darauf, denn es müsste ja gerade ein Fehler genau in dem bis dahin verwendeten Anfangsteil korrigiert worden sein. Dieser Teil läuft normalerweise aber stabil und wird kaum verändert. Neuere BIOS-Varianten gibt es eher um Probleme mit anderen verbauten Komponenten auszubügeln. Die BIOS-Einstellungen dürften zu diesem Zeitpunkt auch noch keinen Einfluss haben, da sie erst später geladen werden.

Startprobleme die nur Zeitweise auftreten, können manchmal auch von einem nicht ganz stabilen Netzteil kommen, das am Anfang noch nicht bereit ist. Das könnte auch begründen, warum es manchmal Probleme gibt nachdem das Netzteil ausgeschaltet war. Sicher ist das aber auch nicht. Ich glaube, wenn ich an dem PC etwas wechseln müsste, wäre es als erstes das Mainboard.

Das Mainboard hat einige Schalter und einen Jumper. Im Handbuch sind die ab Seite 1-12 beschrieben. Ich würde mir einmal anschauen, wie diese gestellt sind. Vielleicht hat sich da bei der Montage irgend einer aus Versehen verstellt. Den Slow-Mode-Schalter könnte man auch mal ausprobieren. Vielleicht startet der PC zuverlässiger, wenn er langsamer läuft. (Das wäre natürlich keine Problemlösung)
 
Hallo Martin,
danke für die Einschätzung. Die Schalter habe ich alle schon durch. Was ich nicht geschrieben hatte, war, dass beim Fehlen von Ram-Sticks die Meldung "Memory Test" erscheint. Meine Annahme daher, dass das Board grundsätzlich die Grundinitialisierung durchläuft. Code 07 wird in vielen Foren als Ram Training Fehler beschrieben, aber, ob das stimmt, weiss ich nicht. Ich hatte in einem anderen Forum einen Thread von einem User gefunden, der bei fast gleichem System den gleichen Fehler beschrieb. Leider ist der über ein Jahr alt und es gab keinen Post mit einer Lösung. Meine Annahme ist, dass irgendetwas in dem Bios korrupt ist und es deswegen Unsinn beim Ramtraining veranstaltet. Scheinbar gingen die gut funktionierenden Einstellungen beim Strom Aus verloren. Letztlich wird es aber, wie du schreibst, darauf hinaus laufen, das Board zu tauschen. Jetzt kann ich nur hoffen, dass sich Asus irgend wann mal äußert, oder ein User hier einen solchen Fehler hatte und schon mit Asus kontakt hatte. Ist schon ziemlich ärgerlich, hochwertige Komponenten zu kaufen, um genau solche Probleme nicht zu haben und dann doch in die Falle zu laufen.
 
Es kann auch sein, dass zu dem Zeitpunkt die RAM-Tests beginnen. Die Codes werden auch nicht immer in der Reihenfolge abgearbeitet, wie sie in der Liste vorkommen. Darum ist man nie ganz sicher, was das Board schon vorher oder erst danach macht. Manchmal kommen Codes auch mehrmals vor, weil erst ein kleiner Test läuft und erst später der vollständige. Aber wie du sagst, wird es am Mainboard hängen bleiben, wenn auch verschiedener RAM in verschiedenen Konfigurationen zickt.

Ja, von einem so teuren Board erwartet man zu recht, dass es von Anfang an stabil läuft. Manchmal ist es aber so, dass solche Übertakterboards die Komponenten von sich aus höher takten oder mehr Spannung geben, um die Möglichkeiten zu erweitern. Es gibt auch Übertaktungen wie PBO (Precision Boost Overdrive), die bei den meisten Boards schon bei "AUTO" teilweise aktiviert sind, obwohl AMD dafür die Garantie ablehnt.

Manchmal ist es auch so wie bei Sportwagen. Wenn man ein pflegeleichtes Auto sucht, kauft man ein keinen hochgezüchteten Sportwagen sondern ein etwas besseres Modell eines anständigen Herstellers. An das Fahrverhalten eines Sportwagens muss man sich erst gewöhnen und die starken Motoren brauchen oft mehr Pflege und Unterhalt, damit sie immer sauber laufen.
 
Das Board ist für mich eigentlich kein Übertakterboard. Wichtiger war Auslegung der Spannungsversorgung um auch mal ganze Nächte mit 100% Last beim Rendering auf CPU durchzulaufen (oder Hybridmodus GPU plus CPU, dann wirds tatsächlich spannend bezüglich Last - deswegen auch die AX1600i PSU, damit das Netzteil nicht nach ein paar Monaten wegen Erschöpfung stirbt - und falls doch ein frühzeitiger Tod eintritt, gibt Corsair zehn Jahre Garantie). Wichtig war auch der eingebaute 10Gb Netzwerkchip um Resourcendaten vom NAS zu laden, ohne dass es gefühlt langsam wird (die Projekte liegen nicht lokal sondern gehen über Netz direkt auf das externe RAID - so spare ich den ganzen Sync. und Backup-Kram für das erste Sichern von Kundenprojekten). Ebenfalls sehr nett sind drei M.2 Slots. Eimal für OS (ok, das ginge auch mit SATA SSD, wäre schnell genug). Spannender ist eine dedizierte M.2 für Scratch. Alles was Temp.Dateien generiert, lege ich darauf. Hilft bei Simulationen, die Unmengen an kleinen Cachedateien schreiben und lesen (Gigabytes in xtausenden Dateien werden da generiert und wieder gelöscht). Da machen die IOPS und Transferraten einer M.2 SSD über PCIe tatsächlich Sinn. Und, weil es eine M.2 nur dafür ist, kann ich sie, falls max. Schreibzyklen tatsächlich relevant werden sollten, einfach tauschen, ohne das OS oder die lokalen Daten bedenken zu müssen (kein Clonen etc.). Die dritte M.2 ist dann für lokale Daten, die nicht direkt auf das NAS gehen (ein Fotokatalog auf einer lokalen M.2 ist schon ziemlich performant).
Das Ganze soll die nächsten Jahre funktionieren, daher hochwertige Komponenten. Habe bisher eine DELL Workstation dafür, aber die ist langsam, furchtbar teuer und unter Last extrem Laut, daher die Entscheidung für "selber bauen", Wasserkühlung und schnellen Ram (3200 im Vergleich zu 2134 merke ich deutlich in den Applikationen; alles darüber hinaus wäre dann eher für Benchmarks relevant). Insgesamt ist die Threadripper-Plattform ziemlich perfekt für solche Anforderungen und das Zenith II wurde trotz des Gamer-Gewands öfters als Workstation-Board eingeordnet. Eigentlich hätte es wieder eine offizielle Workstation werden müssen, aber ich gebe zu, das letzte Argument war Optik. Ich wollte schon immer mal so ein RGB-Glas Dings bauen (bin halt ein visueller Mensch ;-) Also das Risiko eingegangen und auf die Nase gefallen. Egal, Dell-Kiste läuft ja noch.

Jetzt aber genug geschwafelt - im Asus Forum hat ein Mod geantwortet und schreibt, ich solle das Board einschicken. Jetzt muss ich nur noch rausbekommen, wie ich aus einer Mod-Antwort im Forum ein RMA beim Händler mache. Aber, wie heißt es so schön, wir leben im Zeitalter des lebenslangen Lernens ;-)
 
Oben Unten