Userreview Alphacools Eissturm trifft auf Fractal Designs Meshify S2

HerrRossi

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Alphacools Eissturm trifft auf Fractal Designs Meshify S2

Einleitung


Zuerst einmal herzlichen Dank an igor‘s LAB (aka tom‘s Hardware Deutschland) sowie an Fractal Design und Alphacool, die die Hardware im Rahmen eines Gewinnspieles verlost haben. Neben dem geschätzten Mitforisten „v3nom“ war ich einer der Gewinner und versuche mich nun erstmalig an so einem Testbericht. Die Defloration eines Hardwaretesters, sozusagen.

Da die Latte an Information und Sachlichkeit seitens „v3nom“ enorm hoch gelegt wurde und auch seine Fotos durch mich nicht zu toppen sind, möchte ich eine andere Art Testbericht versuchen, verbunden mit der Hoffnung, das Wohlwollen der geneigten Leserschaft zu erringen.

Benamsung

Daher fange ich zuerst mit der Nomenklatur an. Fractal Design Meshify S2, was sagt uns der Name? Am Anfang wird der Hersteller genannt, der ist jedem PC-Schrauber sicherlich ein Begriff. Der Begriff Fraktal kommt aus der Geometrie und bezeichnet ein geometrisches Muster, das bekannteste Fraktal dürfte wohl das sogenannte "Apfelmännchen" sein, die "Juliamenge" ist auch bekannt. Das Wort Design stammt aus dem lateinischen designare und bedeutet zeichnen oder bezeichnen. Im Fall dieses Gehäuses passt das sogar ganz gut, denn die Front des Gehäuses kann durchaus als geometrisches Muster durchgehen:

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Meshify ist sicherlich vom englischen „mesh“ abgeleitet und bedeutet Netz, die Endung „ify“ bezeichnet eine Handlung, zum Beispiel bedeutet „purify“ reinigen oder aufbereiten. Das macht in Bezug auf „Netz“ allerdings keinen wirklichen Sinn, folgt aber dem Trend im angelsächsischen Raum alle möglichen Ausdrücke zu „ify-zieren“.

Kommen wir zu Alphacool. Das Alphatier unter den Kühlern oder der Anfang allen Kühlens. Alles klar, ne? Der Produktname ist allerdings der Hammer: „Eissturm Hurricane Copper“:

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Das Wort Eissturm gibt es so nicht, aber aufgrund der Genialität der deutschen Sprache, mehrere Wörter zu einem Wort zusammenzusetzen, dessen Bedeutung man sofort erkennt (Donaudampfschiffahrtsgesellschaftskapitän...), ist sofort klar, was gemeint ist: die heiße Hardware soll zu Höchstleistungen gefrostet werden.

Blöd nur, dass der darauf folgende Hurricane die Bemühungen zunichte macht, denn als Tropensturm ist in einem Hurrikan jede Menge Hitzeenergie aufgeladen, die sich im Gehäuse zu entladen droht. Paradox. Im Mesh bleiben dann aber wenigstens die Fische hängen :D Copper ist klar, die Komponenten benutzen das gute alte Kupfer.

Aber genug der Wortklaubereien, ran an die Hardware.

Das Gehäuse

So kommt die Kiste bei euch an:

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Erste Entblätterunsgversuche zeigen Erfolg:

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Das Gehäuse wird also gut gesichert transportiert, damit das Seitenteil aus Echtglas keinen Schaden nimmt.

Das Gehäuse nimmt die übliche Kastenform ein, das ist lange bewährt und wird uns wohl auch noch länger begleiten. Ich selber bin ja eher Fan von Cubes, in denen das Mainboard „liegt“ und die Grafikkarte aufrecht steht, weil die ein bisschen individueller sind, aber die haben auch ihre Schattenseiten:

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Die Seitenteile des Meshify 2 bestehen einmal aus gehärtetem Glas an der Mainboardseite und einmal schnödem Blech für die Rückseite. Was despektierlich klingt ist jedoch keineswegs so gemeint, sondern überaus sinnvoll. Denn was will man mit Glas auf der Rückseite? Finde ich persönlich völlig sinnlos und daher von mir ein „Daumen hoch“ für Fractal Design! Toll finde ich, dass die Seitenteile von Clips gehalten werden, wenn man das Gehäuse nicht transportiert kann man darauf verzichten, die Seitenteile anzuschrauben. Das ist für jemand wie mich, der andauernd was im Gehäuse zu fummeln hat, eine prima Sache. Einen kleinen Verbesserungsvorschlag hätte ich in Sachen Seitenteil aber doch: eine Dämmung wäre schön gewesen, weil an der Rückseite die Festplatten verbaut werden. Das sollte aber nicht zu Lasten des verfügbaren Platzes für das Kabelmanagement gehen.

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Die Ober- und Unterseiten des Gehäuses werden von Lüftergittern dominiert, die zusätzlich mit Staubfiltern vor der Invasion der Staubflocken geschützt werden:

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Die Front des Gehäuses zeichnet sich durch das Auf und Ab des atmungsaktiven „Mesh“ aus. Bevor ich das Gehäuse jetzt mal tatsächlich in die Finger bekommen habe, dachte ich immer, das wäre eine optische Täuschung, aber das Gitter ist tatsächlich so geformt. Schön, das gefällt mir und hebt das Case aus dem Einheitsbrei heraus. Das Gehäuse wird von vorne mit zwei 140mm Lüftern zwangsbeatmet, die auch wieder durch einen Staubfilter geschützt sind:

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Ich habe dann noch mit dem Föhn getestet, wie viel Luft tatsächlich durch das „Mesh“ geht und das fühlte sich verheißungsvoll an. Mal sehen, was das später für die Kühlleistung bedeutet.

Apropos aufrecht stehende Grafikkarte: das Meshify ist auf diesen Wunsch vorbereitet, ein entsprechendes Kit kann separat erworben werden. Hinten sorgt ein 140mm Lüfter dafür, dass die von der Hardware erwärmte Luft auch wieder aus dem Gehäuse raus gesaugt wird.

Im Meshify S2 werden die Komponenten ganz konventionell verbaut. Das Mainboard hängt an der Seite, die Grafikkarte zerrt am Slot, rechts vom Mainboard findet sich ein leerer Bereich, der für die Montage einer AGB-Pumpenkombination prädestiniert ist.

Die Laufwerke finden Ihren Platz auf der Rückseite des Mainboardtrays und das Netzteil verschwindet unter einer Abdeckung.Auch ans Kabelmanagement wurde gedacht, man findet ein paar Ösen für Kabelstrapse und zwei Klettbänder.

Sehr schön finde ich den Montagerahmen für Lüfter und Radiatoren, man muss jedoch darauf achten, dass die zwei "Nasen" (zu sehen recht in der Mitte unter bzw. über den Schrauben) richtig in der Halterung am Gehäuse einrasten, sonst bekommt man den Staubfilter nicht mehr richtig eingesetzt:

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Und noch ein Foto von der Zubehörbox, es wurde an alles gedacht:

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Das soll es dann von mir auch schon zum Gehäuse gewesen sein.
 
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Boah...
Ich baue Grad alles um und dabei den zweiten Radi mit ein....
Da stößt man fast bei jeder Schraube auf Probleme... :cry::eek:

Mein nächstes Hobby wird Gärtner oder sowas..
 
Also eigentlich sitzt nun alles drin. Das Gehäuse ist aber wirklich nicht gut geeignet für 420er oben und 240er Front Radiator.

Das Problem ist jetzt Monitor bleibt schwarz und auf dem Board leuchtet die Debug LED für CPU.

Die CPU habe ich nicht mal ausgebaut, nur den Wasserkühler entfernt, sauber gemacht und wieder rauf geschraubt... :-(
 
Zuletzt bearbeitet :
Wahrscheinlich auch wieder zu fest angeschraubt, die neuen Ryzen sind entweder sehr empfindlich oder der Block taugt nicht für Zen2.
 
Also den Block hatte ich schon vorher drauf und da war alles gut.
Ich habe die 4 Schrauben jetzt sehr locker gemacht aber die Fehlermeldung bleibt. :-(
 
Puhhh alles wieder okay!!!

Also ich weißt jetzt leider echt nicht was es genau war aber folgendes habe ich beim letzten mal gemacht:
1. nochmals den CPU Wasserkühler abgebaut, inkl. Backplate und dann nochmal alles saubergemacht (keine Pins waren verbogen) und neu drauf geschraubt.
2. Dann war im CPU-Fan Anschluß bisher nur der Anschluss vom CPU-Kühler (der nur für die Beleuchtung des Aquacool Logos da ist) diesen habe ich wo anders angeschlossen und statt dessen einen normalen 4-Pin PWM Lüfter angeschlossen.
 
Kann sehr gut sein, dass es ohne PWM-Signal am CPU-Lüfter-Header keinen Boot gibt.
 
Das ist aber schon doof, wenn man nichtmal ins BIOS kommt. Mein Mainboard meckert in so einem Fall nur und geht direkt ins BIOS, da kann man dann die Überwachung des CPU-Kühlers deaktivieren.
 
So, das war es dann, mein erstes Hardware-Review. Die Diskussion ist eröffnet, Feuer frei ;)

Danke für den ausführlichen Bericht, echt gelungen !
Er macht auch Mut etwas gleiches zu versuchen. Ich will mir nächst einen neuen Rechner bauen, und denk auch an das Meshify S2. Preislich und Bau sind wie du auch mehrmals erwähnt hast sehr gut, auch ein ordentliches Kabelmanagement sollte möglich sein. Und eben Mesh, somit genügend Luftzufuhr rundherum.

Mit der Wahl der Kühlung tue ich mich noch recht schwer, und hab auch nur Erfahrung mit Luft bisher. Doch ein neuer Rechner, somit wieso nicht ?
Ich denk ich riskiere mich nicht gleich an die grosse Installation, aber werd mich erst mal mit einem Eiswolf versuchen. Aber bei mir wird es auch kein Ryzen 3900X sondern eher ein 3600 oder 3700, je nach Preis- und Marktlage eben. Diese Kühlung lässt sich ja auch gut ergänzen, sollte ich dazu auch noch Lust empfinden eines Tages.

Jedenfalls, nochmals danke für deinen tollen Bericht, weiter so !
 
Danke für das Lob.

Zur Wakü: man muss sich bei allen Vorteilen aber auch über die Nachteile im Klaren sein. Mal eben die wassergekühlte Grafikkarte tauschen geht zB. nicht, das ist ein größerer Umbauakt, wenn man keine Schnelltrenner einsetzt, bei der CPU kommt es auf die Schläuche an, wie lang und starr sie sind. Setzt man Hardtubes ein, geht gar nix mehr ohne jedes Mal den Loop aufzumachen.

Den Kühlblock von dem Eiswolf sehe ich - allerdings ohne echtes Wissen, da ich so einen Block noch nicht eingesetzt habe - zwiespältig, weil halt nur der GPU-Die direkt mit Wasser gekühlt wird, ich meine, dass ein Fullcoverblock die bessere Wahl wäre. Wenn schon Wasser, dann auch richtig.
 
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